Coleman und kein Ende ... 220 J

Hallo,
also das mit dem Virus geht immer so weiter.
Letzte Woche eine Coleman Tischlampe (noch ohne Schirm)
jetzt eine weiter Lampe aus Canada.

Am Dienstag stand sie plötzlich und unerwartet vor der Tür
die Coleman 220 J Bj. 5 / 79 ...

Leider habe ich es versäumt, "vorher"-Bilder zu machen.
Da sah ihr Tank nämlich noch einigermaßen proper aus.
Nach der Grundreinigung mit Backofenspray allerdings nicht mehr so ganz

Jetzt aber erst mal Bilder vom aktuellen Aussehen,
während sie das erste Mal zur Probe leuchtet ...

Nach fast vier Stunden ...
... ohne Nachpumpen - sie leuchtet immer noch.

... weil ich es nicht ganz verstehe.

Als ich die Laterne auspackte, wunderte mich, daß sie an etlichen Stellen so ein ölig verpapptes Aussehn hatte und daß trotz Gluckern im Tank, beim Aufschrauben des Tankdeckels nichts nach Benzin oder ähnlichem roch,
sondern sich der Geruch von frischer Farbe (?) bzw. Leinöl breit machte ...
Hallo - Leinöl in einer Drucklampe?
Ich war verblüfft, um nicht zu sagen platt!.

Ausgeleert präsentierte sich in der Tat eine leicht bläuliche Flüssigkeit, die typisch nach Firnis roch und sich auch so anfühlte.
Ein Anbrennversuch ließ mich sehen, daß nichts zu sehen ist - das Zeugs brannte selbst nach zwei Minuten Gasbeflammung immer noch nicht, nicht mal Qualm stieg auf ...

Jetzt frage ich mich in der Tat, was sucht das Zeugs in oder auf der Lampe?
Wollte da jemand das Ding für die Ewigkeit konservieren oder hatte er nix besseres im Haus, als er sie zum Leuchten bringen wollte?

Nachdem das arme Lamperl von oben bis unten mit dem Zeugs eingemeiert war, sprühte ich kurzerhand das alt-bewährte Backofenspray drüber.
Nicht ahnend, was die Kombination aus Leinölfirnis und den Inkredenzien aus der Spraydose mit dem Lack anrichten wird.
Oder aber, das Leinöl löste den Originallack schon vorher an und ich vollendete nur ? ...
Es waren nämlich stellenweise schon ein paar Verwerfungen zu erahnen, was ich aber auf den Zahn der Zeit schob ...

Wie dem auch (gewesen) sei - der Tank muß neu lackiert werden und auch die Decals sind zu erneuern.
Dem Oberteil samt emailliertem Ventilator (Haube) hat das alles nicht geschadet, im Gegenteil, alles heile und soweit hübsch sauber.

Nachdem ich den Tank ordentlich mit Spiritus gespült hatte (den Vergaser gleich mit), ließ ich das über Nacht so stehen und spülte nochmal - dem Lampengott sei Dank, der Tank war (ist) sauber, der Vergaser durchgängig.
Anschließend noch das Pumpenleder wieder geschmeidig gemacht und zwei 150er Socken aufgezogen.
Druck- und Dichtprobe verliefen auf Anhieb positiv.

Also konnten die Socken abgeflammt werden und es ging ans Probeleuchten.
Wie nicht anders zu erwarten (ist ja ne Coleman!) - sie sprang auf Anhieb an,

ohne Feuer aus dem Ventilator zu spucken und hat jetzt inz. die vier Stunden voll.

Noch kein Mal nachgepumpt, stinken tut auch nix, der Firnisgeruch ist verflogen.
Verleuchten tu ich Tankensprit (E10) ...

Werde die Tage mal rausfinden, was ich wg. der Decals machen kann
und welchen Farbton ich nehmen kann, um das typische Coleman-Grün zu erhalten.

So long ...
... werde weiter berichten.

Danke für die Kommentare.
Ja, daß sie zuverlässig ist, hat sie bewiesen.
Sie sprang gleich aufs erste Mal an.
Wegen der Farbe, werde ich mal bei Tageslicht meine RAL-Karte dran halten.
Hier unterm Kunstlicht kommt wohl Kieferngrün, RAL 6028 am nächsten ...

Naja, als es zu spät war, las ich interessehalber mal die Inkredenzien vom Backofenspray.

Den Rest wollte ich dann mit Abbeizer entfernen - pustekuchen.
Da ich zur Zeit kein Bad mit Natriumhydroxid stehen habe,
mußte Aceton herhalten - ging wunderbar damit.

Jetzt wo der Tank so schön blitzeblank ist, könnte man leichtsinnig werden ...
und nur mit Klarlack eindulfen - ganz so wie der Look aus älteren 220er Zeiten.
Den passenden Ventilator und ein geprägtes Collar und fertig wäre ...

Aber da ich schon die Aufschreie ahne, werde ich doch das Kiefergrün holen.
Fehlen nur noch Decals auf dem Collar und der Handradscheibe und das Logo ...