Blakertemperaturen von Sturmlaternen

  • Da ich gebeten wurde, mal ein paar mehr zu messen, hier mal die bisherige Sammlung:
    Das Thermometer ist kein Präzisionsgerät, sollte aber auf 5°C genau hinkommen.


    FH 176E (Pilzkopf):
    Innenkappe: 240°C
    Außenkappe: 138°C


    FH 275: 140°C (brannte mit schmaler Flamme, warum weiß ich noch nicht)
    FH 276: 190°C (brannte mit perfektem Flammbild)
    FH 276 Stk: 182°C (etwas kleinere Flamme als die normale 276, liegt vermutlich am Docht)
    Meva 863: 196°C
    Meva 863 auf Diesel mit ca. 2/3 Flammgröße der Petro-863: 152°C


    Alle Messungen über dieser Zeile bei 9°C Außentemperatur und ganz leichtem Wind.
    Messungen unter dieser Zeile bei Raumtemperatur 20°C und natürlich ohne Wind.


    FH 175 sturmfest : 246°C
    ASA 682 : 219°C


    Ich hoffe es hilft einigen weiter bei z.B. der Lackwahl oder der Entscheidung, bis wohnin Weichlötungen zu gebrauchen sind.
    Weitere Lampen folgen demnächst.


    Stefan

  • Hallo,


    in der Hoffnung, etwas sinnvolles beitragen zu können, hab ich eben auch mal das Thermometer ausgepackt. Zum besseren Vergleich habe ich bei zwei verschiedenen Flammhöhen gemessen. Durch die Spiegelung am Glas und die Bildverkleinerung ist die Flammgrenze oft nicht mehr zu erkennen, ich habe die Flamme deshalb blau umrandet.


    Mittlere Flammgröße:
    FH 275* - ca. 202°C
    FH 276 - ca. 175°C
    FH 175 - ca. 177°C


    Große Flamme:
    FH 275* - ca. 235°C
    FH 276 - ca. 209°C
    FH 175 - ca. 225°C


    *Die 275 hat keine Löcher im unteren Kamin, und auch eine schöne Flamme - recht weißlich und umgedreht Herzförmig (unten breiter als die der neuen 276). Das Flammenbild in voller Pracht sieht man leider nicht, da der Fotoapparat schräg auf die Flamme schaut... hätte wohl die Lampe ein paar cm drehen sollen.


    Thermometer war ein normales Thermistor Kontaktthermometer an einem guten No-Name Multimeter. Mein billiges IR-Thermometer war leider recht unbrauchbar, vor allem bei der neuen 276 mit noch nicht schwarzem Blaker hat das Teil zu wenig angezeigt ("wer viel misst, misst Mist!"). Mit der Kontaktpille des Thermometers habe ich _in_ der kleinen Blechlasche, die zum halten des kleinen Blakerbügels dient, gemessen (das gibt eine größere Kontaktfläche mit der Pille bzw. vorderem Thermofühlerteil und eine 'standardisierte' Stelle zum messen).
    Raumtemperatur 24°C, kein Wind.


    lg, Harry


    PS: Stefan, zum Thema Diesel schreibe ich dir später mal noch eine PN :)) (Thread kenne ich schon).

  • Die von mir gemessenen Blaker waren alle schon dunkel, ob jetzt verfärbtes Zinn oder Lack.
    Deine und meine Werte passen ja ungefähr zusammen, vor allem, weil bei dir die Umgebungstemperatur so hoch war.
    Einen Temperaturfühler fürs Manometer brauche ich auch noch, vor allem für längere Messungen.


    Stefan

  • Hallo,


    solche Blakertemperaturmessungen sind immer sehr spannend. Die kleinen Lampen, z.B. 175 werden richtig heiß am Blaker, da hält dann kein Lack.
    Das die "offene" FH 276 eine etwas größere und schönere Flamme hat als die Sturmkappenversion und auch meist mit noch weniger Geruch brennt liegt daran, dass die Kappe der "STK" den Abgasstrom etwas behindert. Nier hat das selber erkannt und diesen Aspekt mit in die Begründung für sein "Sturmfest/Konus" Patent (oder war es ein Gebrauchsmuster?!) reingenommen. Zudem müsste die Blakertemperatur bei im Vergleich zur offenen 276 gleich großer Flamme größer sein. Nier beklagte daher auch die erhöhte Korrosion am Blaker.


    Aus irgendwelchen Gründen brennt auch die Vorkriegs 275 und ebenso oftmals die Bat 158 mit auffallend weißer und großer Flamme, daher auch die große Hitze am Blaker. Da die Bat Löcher im Kamin hat können die fehlenden Löcher mancher alter 275 nicht die Ursache sein.


    Harry: an neuen Erkenntnissen in Punkto Dieselverbrennung bin ich ebenfalls interessiert.


    Grüße

  • Ich hab mit Pulvereinbrennlacken sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hab ne Lampe hier aus dem Shop damit behandelt (laut Infrarotthermometer hatte die an der heißesten Stelle um die 300 Grad), da verfärbt sich gar nichts. Zum Einbrennen braucht man aber hohe Temperaturen um die 600 Grad.
    Gruß Tobias

  • Die Sturmfest-Variante war ein Patent. Sie hat aber nur bedingt funtkioniert, die Flamme konnte wieder größer gestellt werden, als bei der Stk-Version, es ging aber auch etwas Windfestigkeit flöten.
    Die Sturmkappe selbst scheint allerdings nur bei den 276ern Probleme zu machen, meine kleine 176 spec. Stk mit Ölab-Brenner feuert auch ordentlich, die alte FH275 mit K-Wellenlinie macht auch heftig Licht, leider ist der so schön saugende Docht fast zu Ende, weil sie mir ein paar mal leergelaufen ist.
    Die Korrosionsprobleme sieht man häufig bei Lampen, die viele Betriebsstunden runter haben, da wird der Blaker manchmal dünn wie Papier.


    Mein Motip-Klarlack hält bis 500°C (nicht, dass ich es getestet hätte...), bis 280°C hält er problemlos, der schwarze bis 800°C hölt auch auf Windschutzblechen von Lötlampen, sogar innen.


    Ich glaube ohnehin, dass die Flammgröße stark vom Docht abhängt und weniger von der Abgasführung, abgesehen von der Sturmfest-175, die sich so stark aufheizt, dass man sich am unteren Ende der Luftrohre schon fast die Finger verbrennt.
    Eher noch kommt die Luftzuführung ins Spiel, die um so besser funktioniert, desto heißer der Kamin oben wird.


    Stefan

  • Ich hab sie in einen Töpferbrennofen getan (darf ich benutzen wenn er grad nicht gebraucht wird), den kann man gut einstellen. Zur allergrößten Not gehts auch mit einem MAP-Gasbrenner, das muss man aber üben damits gleichmäßig wird.
    Gruß Tobias