Wie schon berichtet, hatte ich das Glück für kleines Geld eine komplette Aladdin zu fischen.
Der Tank muß noch entlackt werden. Das ist noch in Arbeit. Ich habe den Brenner deshalb auf einem anderen Tank ausprobiert.
Vorher war noch einiges zu richten.
Zerlegen und Grundreinigung. Der Docht ließ sich nicht bewegen und wurde in einem Spülibad über Nacht vom Brenner gelöst.
Die Bandage um den Docht hatte sich gelöst und war mit dem inneren Dochtrohr verklebt. Die äußere Bandage war auch lose. Also habe ich beide entfernt. Ebenso die Klebereste auf dem Dochtrohr. Den Docht habe ich, nachdem er auf der Heizung getrocknet war, durchgewalkt und innen und außen mit dem Dremel etwas aufgerauht. War vielleicht falsch, weil er jetzt etwas zu weich geworden ist und ungleichmäßig gefördert wird. Wie man damit leben kann kommt später.
Die Spaltmaße der Teile waren nicht überall gleich. Durch mehrmaliges Drehen um 120° und erneut probieren habe ich dann die besten Positionen gefunden. Das Dochtspaltmaß war dann hinreichend gleichmäßig. Die Förderung des Dochtes mit der Schubstange (Dochthalter/Carrier) machte noch Ärger. Das Ding wollte verflixt nochmal nicht unter die obere Abdeckung des Brenners rutschen. Das ist aber nötig, damit man den Doch hoch genug drehen kann. Der Messingbieger kann auch Stahl biegen. Also so lange gefummelt, bis es einigermaßen lief.
Der Flammenspreizer war leicht verbogen und mußte erst wieder gerichtet werden.
Wie ich schon an anderer Stelle gefunden habe, sitzt der Flammenspreizer bei den alten Aladdin 23 etwas zu tief, wenn er auf seinem Anschlag im Dochtrohr sitzt. Ich habe die Unterkante des Flammenspreizers etwas verbogen, damit er im Dochtrohr klemmt und ich die Höhe justieren konnte. Nach einigen Experimenten hat sich rausgestellt, dass er dann optimal steht und die richtige Menge Luft an die Flamme führt, wenn seine Oberkante 13,5 mm oberhalb der Oberkante des Brenneroberteils/äußeres Dochtrohr liegt. Das entspricht dem Maß der Aladdin23 aus aktueller Produktion. (Vermutlich war das Petro früher dünnflüssiger, der Docht förderte mehr, brauchte nicht so hoch gedreht zu werden, und damit mußte die Luftzuführung durch den Flammenspreizer auch tiefer sitzen).
Apropos: der Docht ragt bei idealer Ausleuchtung des Glühstrumpfes 6 mm aus dem äußeren Dochtrohr. Das ist enorm, aber identisch mit dem Maß an meiner Aladdin aus aktueller Produktion. Ich betreibe die Aladdins mit Holland Petro (oder Lampenöl).
Den Docht habe ich zunächst gerade abgeschnitten, abgefackelt und dann zwischen den Leuchtversuchen immer wieder mit dem Dochtreiniger/Cleaner bearbeitet. Die Flamme reißt zwar immer noch einseitig etwas aus, aber weil auch der Philippinische Glühstrumpf mit 40HK etwas schief ist, habe ich mehrere Positionen der Galerie ausprobiert, bis das Resultat ok war.
Weil der Dochttransport den Docht ungleichmäßig zieht, habe ich über vor- und zurück-drehen solange getüftelt, bis ich die optimale Brennposition bei warmem Brenner gefunden hatte. Der Doch läßt sich noch bewegen. Aber wenn's nicht muß, laß ich ihn einfach so stehen und mache die Lampe eben bei Position max. an und aus.
Eine Mini-Störung ist noch da. Die Lampe blinkt schwach. Ich schätze das hat mit unregelmäßigen Vergasungsprozessen am Docht zu tun. Ich werde sehen. ob sich das gibt, wenn der Docht erstmal 2-3 Liter Petro durch hat.
Vielleicht probiere ich noch einen Takling um das Dochtende. Von Oberhalb der Schubklammern bis 10 mm unterhalb des Dochtendes.
Das sollte helfen, dass der Docht gleichmäßiger gefördert wird.
Jedenfalls bin ich heilfroh, dass mein Schätzchen aus Britischer Fertigung nun wunderbar leuchtet.
Morgen abend schaue ich mal, was der Abbeizer aus dem originalen Tank gezaubert hat. Sobald die Lampe wieder komplett ist gibt's Bilder.
Gruß
willi