Warum stinken Sturmlaternen im Betrieb, Kosmos- oder Matadorbrenner aber nicht?

  • Darauf hat mir die Suchfunktion noch keine Antwort geliefert.


    Was ist an der Verbrennung in einer Sturmlaterne anders? Auch hier wird doch gezielt und zu beiden Seiten Luft an die Flamme geführt.


    Wie ist es mit großen Flachbrennern, z.B. in Sampan Lampen oder andere mit Wiener Zylinder. Stinken die genauso wie Sturmlaternen?


    Ist das unverbranntes Petro-Gas? Oder Teilverbranntes Gas (*-monoxide) ? Rußbestandteile?


    gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Wie ist es mit großen Flachbrennern, z.B. in Sampan Lampen oder andere mit Wiener Zylinder. Stinken die genauso wie Sturmlaternen?

    Mein 7linige Ditmar-Flachbrennerlampe mit altem Wiener Zylinder brennt mit PTX 2000 völlig
    geruchsfrei.

  • Zitat

    Was ist an der Verbrennung in einer Sturmlaterne anders? Auch hier wird doch gezielt und zu beiden Seiten Luft an die Flamme geführt.


    ...ja,aber keine Frischluft.


    Schneid einfach mal die Luftrohre am Tank ab und geb dem Brenner einen schmaleren und längeren Zylinder,dann hört sie auf zu riechen.Ist dann aber leider keine Sturmlaterne mehr,weil sie mit Frischluft und längerem Zylinder sehr Windanfällig wird.

    Gruß Steffen


    Bums - da fiel die Lampe um
    und es roch nach Petrole-um

  • So pauschal kann ich das nicht bestätigen, dass Sturmlaternen grundsätzlich stinken.


    Ich habe z. B. einige alte Feuerhände, die riechen absolut nicht. Die Luftrohre sind bei den Exemplaren allerdings auch im Betrieb so heiß, dass man sie kaum mehr anfassen kann! Ein Umstand, den ich bei vielen neuen Feuerhandkonstruktionen nicht feststellen kann, dafür stinken diese aber meist barbarisch...
    Es scheint wohl an kleinen, aber entscheidenden Änderungen an der Brennerkonstruktion zu liegen.


    Übrigens habe ich einige asiatische Sturmlaternen, die es nicht nur mit der Verarbeitungsqualität der Feuerhände aufnehmen können, sie riechen auch nicht... offenbar wurden bei jenen Exemplaren alte Konzeptionen erfolgreich übernommen.


    Gruß
    Marc

    :zwille:

  • Das stimmt, es gibt Modelle, die nicht stinken, allerdings kann man das leider nicht pauschalisieren, ich habe hier 2 FH 275, eine mieft, die andere gar nicht. Die Lampen, die bei mir nicht stinken sind folgende:
    FH 275 K-Wellenlinie
    FH 175 vorkrieg (eine von zwei)
    FH 175 nachkrieg
    FH 175 sturmfest
    FH 176 Stk. spec. ölab
    FH 176E
    Frowo 65
    BAT 158 (eine von zwei)
    BAT 160
    ASA 682
    Und die Asiatin: Whinged Wheel 350.
    Alle laufen mit Grillanzünder.
    Gelegentlich hängt es auch vom Docht ab, ob die Laterne müffelt.
    Wenn die Brennerkammer komplett trocken ist, sollte es nicht länger als 15 Minuten dauern, bis sie geruchsfrei brennt.
    Wenn Sprit in der Brennerkammer ist, muss der erst verdunsten. Das kann bis zu 3 Stunden dauern (hier: FH 176 Sturmfest).
    Wenn die Brennerkammer öfter leicht nass ist, ist entweder die Verbindung zum Tank undicht oder der Brenner dichtet nicht ab. Deshalb sind die meisten Brenner unten auch nicht verlötet (Dochtrohr-Brennerboden). So kann aus dem Schlitz für das Dochttrieb-Zahnrad austretendes Petoleum wieder in den Tank zurückfließen.
    Um den Brenner habe ich unten schon bei einigen Laternen etwas Teflonband gewickelt, nur zwei, drei mal rum und den Überstand unten rumdrücken und in den Tankstutzen drücken.
    Die besagte 176 sturmfest läuft auch sehr heiß, die Luftrohre werden heiß, sogar die Brennerkammer schon warm, auch das DSR wird gut warm. Desto größer die Laterne, desto länger braucht sie zum warmlaufen.
    Warmluftlaternen riechen recht häufig dauerhaft, aber das liegt am Funktionsprinzip an sich.


    Stefan


    Stefan

  • Hallo Willi,


    da kratzt du gerade mein Lieblingsthema an, da kann ich gar nicht anders als in die Tasten zu greifen!


    Also erstmal, jeder Jeck ist anders, da haben Marc und Stefan recht.


    Dann darfst du nicht vergessen, dass die FHs auf Sturmfestigkeit getrimmt sind und aus diesem Grunde die meiste Luft durch die Luftrohre "anschnüffeln" müssen, sagt ja auch Steffen und bietet mit dem Abschneiden der Luftrohre gleich eine Lösung mit an. Er deutet aber auch an, dass das Ganze mit fehlendem "Zug" zu tun hat. Ein Manko bei den "normalen" Sturmlaternen ist daher auch der relativ kurze Glaszylinder.


    Die normale Kurzglas FH brennt daher etwas "fett", ist dafür aber "sturmsicher". Die STK möffelt nach meinem Eindruck sogar noch mehr da die Sturmkappe etwas den voluminösen Ablufstrom behindert und sie zwar fast perfekt sturmsicher, aber eben dadurch noch etwas fetter leuchten lässt.


    So jetzt kriege ich langsam die Kurve: die einzigen Sturmlaternen, die ich Indoor z.B. als Fernsehleuchte (Achtung: Frau schnuppert mit!) über den ganzen Abend leuchten lassen sind meine Dietz Junior (Langglas) und meine Russenlaterne (ebenfalls Langglas nachdem ich ihr einen vernünftigen Brennerhut verpasst habe).


    Besorge dir doch mal einen dieser Dietz Junior Klone aus China, die gibt es für 5-7 Euro bei den Angel- und Campingversendern. Die sind auch von Haus aus schon ziemlich indoortauglich. Bei der kannst du dann, nachdem du dich davon überzeugt hast, sowas ähnliches machen was Steffen vorschlägt, und zwar große Öffnungen außen in die Bögen unten an den Luftrohren dremeln. Dann hast du durch die direkte Luftzufuhr und das lange Glas so eine Art Wiener Brenner (siehe Beitrag von Jürgen) die ist absolut indoortauglich.


    Du hast dann aber keine richtige Sturmlaterne mehr...


    Grüße

  • Hallo zusammen


    Tja die Verbrennung ist halt auf Grund des fehlenden "Zugglases" nicht optimal.


    Zudem sind es Lampen für draussen und den Stall ............


    Die müssen ein wenig stinken :krank:


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Das würde also heißen, dass der Geruch im Betrieb nicht von Dämpfen aus dem Tank kommt, sondern von am Docht verdampften aber unverbranntem Petro, weil die Flamme wegen Sauerstoffmangels nicht alles Petro verbrennt. Korrekt?
    Oder werden durch den Sauerstoffmangel und eine unvollkommene Verbrennung andere Verbrennungsrückstände erzeugt (neben CO2 und H2O) die den Geruch verursachen?


    Wo ist der Chemie-beflissene, der mir das erklären kann.
    gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hallo,


    direkt Sauerstoffmangel würde ich es nicht nennen, aber ein Kosmosbrenner mit fast ungehinderter Innen- und Außenluftzufuhr zum Runddocht und "Zugglas" mit Kniff der die Verbrennungsluft direkt an die Flamme zwingt ist eben schon eine andere Nummer. Man sieht es ja schon an der Kosmosflamme, die ist sehr hell und fast statisch.


    Die Flamme einer Kaltluftlaterne ist zwar auch recht hell aber man sieht ja das die Oberkante sich leicht wellt. Sie brennt eben einfach etwas "fetter" (bzw. "unvollkommener"). Mischluftlaternen brennen durch ihre spezielle "Abgasrückführung" eben noch etwas "fetter"...


    Wenn durch "hochkriechen" aus dem Tank bzw. Dämpfe oder zu hoher Befüllung Petroleum in den doppelten Boden im oberen Tankbereich eindringt und beim Betrieb durch die Hitze, Teile der Laterne im angrenzenden Brennerbereich werden im Betrieb ja sehr warm, verdunstet, möffelt das bestimmt zusätzlich.


    Verwirrend ist ja außerdem, dass es eine "Müffelstreuung" bei Laternen gleichen Typs gibt. So wie Stefan sagt, bei seinen Bat 158 ist es eine von zwei und bei seinen FH 175 bzw. FH 275 ist es ebenso.


    Also auf fünf Stellen nach dem Komma wirst du wohl wohl kaum eine Antwort bekommen- aber schaun wir mal wer sich noch so meldet!


    Grüße