Bat Orkan 888

  • Hallo,


    heute stand beim Trödler meines Vertrauens diese einsame BAT ORKAN 888.
    Wegen des (leider :traurig: ) fehlenden Glases konnte ich sie dann für den Gegenwert
    einer Schachtel Zigaretten mitnehmen.
    Der Rost ist im großen und ganzen eher oberflächlich, lediglich das Brennersieb ist
    an der Oberseite etwas stärker korrodiert. Große Sorgen macht mir hingegen der Brennerhut,
    dieser ist im oberen Bereich teilweise schon sehr stark korrodiert. Läßt sich dieser
    evtl. mit Weichlot "unterfüttern", so dass zumindest die Korrosion gestoppt ist?

  • Hallo Jürgen,


    mess doch bitte mal an einer vergleichbaren Lampe die Temperatur an der zu lötenden Stelle. Solange dein Lot bei dieser nicht "wegläuft" sollte das möglich sein.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Hallo Jürgen,


    mess doch bitte mal an einer vergleichbaren Lampe die Temperatur an der zu lötenden Stelle. Solange dein Lot bei dieser nicht "wegläuft" sollte das möglich sein.

    Hallo Rüdiger,


    eine vergleichbare Lampe wäre nur eine komplette BAT ORKAN No. 888/HASAG ORKAN No. 444.
    Diese fehlen mir aber noch in der Sammlung :traurig: . Abgesehen davon dürfte die Temperatur
    im Bereich des Dochtaustrittes wohl höher liegen als die Schmelztemperatur von Weichlot.
    Da das Material dort stellenweise fast durchkorrodiert ist, werde ich das Ganze mit Zyanakrylat
    stabilisieren. Ein Betrieb ist dadurch zwar nicht mehr möglich, aber für die Laterne einen
    passenden Brennerhut zu finden, dürfte eher schwierig werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Old Firehand ()

  • so eine habe ich auf dem flohmarkt stehen lassen
    glas war zwar drinn ,aber rostlöcher am boden und um den brenner

  • Hallo Uli,


    Schade... :traurig:
    BAT/HASAG ORKAN-Laternen am besten immer mitnehmen, egal welcher Zustand. Zur Ersatzteilgewinnung sind sie auf jedenfall immer noch zu gebrauchen. Die Dinger sind doch recht rar, auch die Gläser. Seit ich vor einem Jahr mit der Lampensammelei angefangen habe, sind mir bisher auf Flohmärkten bzw. bei Antikenhändlern nur 2 Stück über den Weg gelaufen (Ibäy und die dortigen Preise mal ausgenommen).

  • die juwego die ich mitnahm kann man auseinander bauen
    leider ist rost derjenige der alles zusammen hält

  • Da der Brennerhut ohnehin im Eimer ist, würde ich ihn raustrennen und durch einen passenden aus einer beliebigen Lampe ersetzen.
    Ich habe so was schon mal bei einer Lampe gemacht, deren originaler Brennerhut einer Glühbirnenfassung gewichen war... mittels Hartlöten ist das kein Problem.


    Gruß
    Marc

    :zwille:

  • Da der Brennerhut ohnehin im Eimer ist, würde ich ihn raustrennen und durch einen passenden aus einer beliebigen Lampe ersetzen.
    Ich habe so was schon mal bei einer Lampe gemacht, deren originaler Brennerhut einer Glühbirnenfassung gewichen war... mittels Hartlöten ist das kein Problem.


    Gruß
    Marc

    Hallo Marc,


    gute Idee! Muss mal in meinem Ersatzteilfundus nachsehen. Von der Größe her könnte so in Richtung FH 275/276 oder BAT 158 was passen. Mit Hartlöten habe ich aber bisher noch keine Erfahrung.

  • Heute nach dem Zitronensäurebad musste ich leider feststellen, das der Blaker im unteren Bereich an einer ca. 2,5 x 2,5 cm großen Stelle nahezu durchkorrodiert ist :traurig: . Somit werden sich alle weiteren Restaurierungsarbeiten auf den Substanzerhalt und die Konservierung beschränken.

  • Noch ist nix verloren...
    Schnapp dir Blech und Hartlot (Silberhaltiges Hartlot, Verarbeitungstemperatur 670°C) und verschließe das Loch, so habe ich schon mehrere Elektrifizierungs-Dachschäden beseitigt, und wenn man halbwegs gut ist, sieht man es nicht einmal.
    Das Blech, das ich beim letzten mal verwender habe, war übrigens aus einem Stück Blech einer zerschnittenen Sprühdose gestanzt.
    Zum Löten hat ein kleiner CFH-Feuerzeuggas-Lötbrenner noch gereicht. Die Reparatur war an einer FH 176 Ölab, nicht so selten wie deine Bat, hat für mich aber einen besonderen Wert, weil sie ein Geschenk des Museums war, das ich mal bei einer Ausstellung unterstützte.
    Mit diesem Hartlot kannst du auch den Brennerhut unterfüttern. Es war Flussmittelummanteltes von CFH. Die Daten kann ich dir raussuchen.
    Viel Erfolg bei der weiteren Restaurierung,


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    schön das Du mir Mut machst. Ein regelrechtes Loch ist es noch nicht, der Blaker ist an dieser Stelle eher dünn wie Papier, so dass das Licht durchscheint. Unterfüttern mit Hartlot wäre eine Option, die Laterne wieder in Betrieb nehmen zu können. Eine kleine Lötlampe (Vulcano 272) die genug Temperatur bringt, ist vorhanden. Leider fehlt mir aber bisher die Erfahrung im Hartlöten.

  • Da kannst du an alten Schrott-FHs oder angegammelten Konservendosen und Bleckstücken üben. Oder du wendest dich an einen Lötexperten hier im Forum, da musst du mal etwas suchen. Ich bin leider noch nicht weit genug, dass ich mir Arbeiten an fremden Laternen zutrauen würde.
    Bis du dich entschieden hast, kannst du die Laterne ja temporär reversibel konservieren, d.h. mit WD 40 oder ähnlichem einnebeln und in eine Plastiktüte stecken, die sich luftdicht verschließen lässt.
    Ist dann die richtige Methode gefunden, kann das Öl mit Verdünner oder Aceton wieder entfernt werden, was beim Einsatz einer Pumpsprühflasche (Vorsicht: Dämpfe! Atemschutz!!) nicht viel länger dauert, als das einölen.
    Ich zeige dir morgen mal ein Bild vom verlöteten Blaker der vorhin erwähnten FH.


    Stefan

  • Leider ist nicht nur der Blaker betroffen, sondern auch der Kamin im unteren Bereich an einer größeren Stelle
    fast durch.
    Der im Vergleich zu Feuerhänden in dieser Baugröße vergleichweise enge Kamin und der kleine Blaker (bei ähnlicher Dochtbreite) hat wohl durch eine heißer brennende Flamme, zu höheren thermischen Belastungen in diesem Bereich geführt. Und somit auch zu einer kürzeren Lebensdauer dieser Laternen. Ist aber bisher nur eine Theorie. :juggle:

  • Ja, das sieht echt nicht sonderlich gesund aus...
    Da müsste man ein passendes Blech zurechtdengeln und drauflöten. Da könntest du hier im Forum mal fragen, wer das für dich machen könnte. Oder du fragst mal beim Goldschmied deines Vertrauens nach, die haben so feine Arbeiten meist super drauf, nur zu den Kosten kann ich dir nichts sagen, da solltest du vorher nachfragen.
    Nochmal zum Brennerhut:
    Den würde ich erstmal in Ruhe lassen und mich nach passendem Ersatz umsehen, du kannst ja mal die Abmessungen und ein paar Detailbilder hier einstellen, dann schaut jeder mal in seiner Kramkiste und wenn sich trotzdem nix findet, kann man sich immernoch selber einen zusammenbraten aus einem Blechring und einem Brennerhut einer Schrottlaterne oder einem Chinateil für nen müden Euro vom Flohmarkt. Für passenden Ersatz braucht man etwas Zeit, da man sich recht weiträumig umsehen muss. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass der Brennerhut der hier schon einige Male vorgestellten Soviet-Kaltluftlaternen perfekt in die FH 405 passt. Zeitlich und herkunftsmässig völlig unterschiedlich, passt aber auf den Millimeter genau.


    Stefan

  • Oder du fragst mal beim Goldschmied deines Vertrauens nach, die haben so feine Arbeiten meist super drauf, nur zu den Kosten kann ich dir nichts sagen, da solltest du vorher nachfragen.


    Ja, das sieht echt nicht sonderlich gesund aus...
    Da müsste man ein passendes Blech zurechtdengeln und drauflöten. Da könntest du hier im Forum mal fragen, wer das für dich machen könnte. Oder du fragst mal beim Goldschmied deines Vertrauens nach, die haben so feine Arbeiten meist super drauf, nur zu den Kosten kann ich dir nichts sagen, da solltest du vorher nachfragen.
    Nochmal zum Brennerhut:
    Den würde ich erstmal in Ruhe lassen und mich nach passendem Ersatz umsehen, du kannst ja mal die Abmessungen und ein paar Detailbilder hier einstellen, dann schaut jeder mal in seiner Kramkiste und wenn sich trotzdem nix findet, kann man sich immernoch selber einen zusammenbraten aus einem Blechring und einem Brennerhut einer Schrottlaterne oder einem Chinateil für nen müden Euro vom Flohmarkt. Für passenden Ersatz braucht man etwas Zeit, da man sich recht weiträumig umsehen muss. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass der Brennerhut der hier schon einige Male vorgestellten Soviet-Kaltluftlaternen perfekt in die FH 405 passt. Zeitlich und herkunftsmässig völlig unterschiedlich, passt aber auf den Millimeter genau.


    Stefan

    Hallo Stefan,


    ein sichtbar aufgelötetes Blech am Kamin wär jetzt nicht so mein Ding, das würde meiner Meinung nach die Optik der Laterne empfindlich stören. Abgesehen vom Aufwand, dazu noch der Stundenlohn beim Goldschmied. Der Blaker ist an einigen Stellen ebenfalls papierdünn korrodiert. Auch wenn die BAT 888 eher selten ist, muss ich sie jetzt nicht unbedingt mit allen Mitteln wieder zum laufen bringen. Damit ist auch erstmal die Brennerrestaurierung eher zweitrangig. Trotzdem danke für die Tipps.

  • weichlöten müßte doch auch gehen

  • Hallo Uli,


    je nach Zusammensetzung des Weichlots könnte es von der Temperatur schon eng werden.
    In einem kleinen Feldversuch habe ich gerade mal bei meiner Orkan 222 an annähernd der
    gleichen Stelle die bei der Orkan 444 durchkorrodiert ist, mit dem Infrarot-Thermometer
    eine kleine Messreihe gemacht. Brenndauer ca. 30 Minuten, Lufttemperatur ca. 25 Grad C.,
    Brennstoff PTX 2000. Das Ganze ist natürlich nur eine grobe Annäherung.
    Dabei ist mir aber aufgefallen, das meine Orkan 222 an den gleichen Stellen im Bereich des Kamins,
    am Blaker und am Tragebügel fast identische Korrosionspuren aufweist, wie meine Orkan 444.
    Was gut zu meiner Theorie passen würde. Ist jetzt aber schon etwas offtopic.

  • infrarot thermometer wurden bei uns abgeschafft
    zu ungenau
    bei dem porösen material wäre ich vorsichtig mit hartlot/silberlot
    gugst du hier
    http://www.bengs-modellbau.de/magazin/tu…rlot-anleitung/

    Habe leider ansonsten keine andere Möglichkeit mal eben solche hohen Temperaturen einigermaßen verläßlich zu messen. Mit einer Flamme an die korrodierte Stelle ranzugehen, möchte ich nicht mehr wirklich riskieren. Sonst ist der Schaden schnell größer als der Nutzen.

  • Naja, man kann ja auch von innen was dagegenlöten.
    Weichlot kann kritisch werden, das stimmt. Die Laterne ist fünflinig und irgendwas um die 25 - 30 cm hoch, oder?
    Bleifreies Weichlot hat in der Regel einen höheren Schmelzpunkt als bleihaltiges, ist aber auch etwas schwieriger zu verarbeiten.
    Verzinnungspaste ist eine gute Möglichkeit, Stabilität in nicht so stark thermisch belastete Bauteile zu bringen.
    Brennerhüte sind Weichlötbar, den meiner BAT 160 (altes, 7-liniges Modell) habe ich mit bleihaltigem Weichlot nach Verzinnung gelötet.
    Was mit noch einfällt, ich habe mal von hitzefestem Klebstoff oder Kit gelesen, soetwas wie Spachtelmasse, nur eben bis ca. 500°C hitzebeständig, wie der Klarlack, den ich verwende, um Laternen zu konservieren, bei denen ich die originale Farbe nicht kenne bzw. nicht bekomme. Eventuell reichen fünf einzeln eingebrannte Schichten dieses Lackes auch aus, um den Kamin wieder zu stabilisieren.


    Stefan