Spiritusumbau - Stopfungen halten auch nicht ewig

  • Moin,
    gestern hat meine spiritusbetriebene 827er Petromax mit Ofenschnurstopfung mitten im Betrieb ein paar mal geplöppt und ging dann unter erbärmlichem Gestank aus.
    Ich dachte erst, ich hätte mich getäuscht, dass sie die letzten Tage immer dunkler wurde, hatte ich aber wohl nicht.
    Der Tank war noch halbvoll, das Vergaserfussventil war in Ordnung und es kam ein schöner Spritstrahl, als ich das Handrad aufdrehte während die Lampe kalt war. Nach 25 Litern Spiritus und 20 Litern E85, also knappen 300 Betriebsstunden, war die Stopfung total am Ende, ich bekam sie fast nicht aus dem Vergaser, so ausgehärtet war sie. Liegt das nur an den Temperaturen oder eher am Vergällungsmittel?
    Wie lang halten bei euch die Stopfungen und wie schnell geht es bergab, wenn sie platt sind?
    Anbei noch ein Foto von dem, was ich aus dem Vergaser rausgeholt habe. Das Zeug ist pechschwarz und staubtrocken, ich werde mal versuchen, näher einzugrenzen, was das ist.


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das sieht schon arg verbraucht aus, das Material.


    Ich habe in meinem 150er Geniol Spiritusumbau 6 mm Glasfaserschnur/Docht als Stopfung.
    Bis jetzt gab es da noch keine Probleme.
    Ich muss aber dazu sagen, das diese Lampe noch nicht die von Dir genannten Betriebsstunden geleuchtet hat.
    Momentan lass ich die kleine jeden Tag leuchten.


    Ich habe auch das Oberteil des Vergasers abgeschraubt und mir den Docht angeschaut.
    Der Docht sieht aus, wie beim Einbau.
    Wie dieser aber nach den langen Nächten, die wir momentan haben aussieht, werde ich sehen.


    Im Anhang eine Abbildung, von dem 6 mm Runddocht, den ich benutze.


    Gruß


    Peer

  • Ja, es war auch alles steinhart. Das schwarze Pulver ist übrigens brennbar, es glimmt und wird dann grau und noch bröseliger. Kohlenstoff wird es nicht sein, zumindest kein reiner, der brennt erstens anders und zweitens bleibt wesentlich weniger davon übrig. Löslich ist es auch nicht in Ethanol und auch nicht in Wasser, unpolare Lösungsmittel muss ich noch testen.
    Ich meine, es ist ja nicht schlimm, ein gewisser Verschleiß/Verbrauch ist ja normal und so ein Schnipsel Schnur kostet vielleicht einen halben Euro.
    Es geht mir eher um den Vergleich von Erfahrungen und eventuell auch Stopfungsmaterialien.
    Ich habe noch 0,75er Messingdraht hier, eventuell mach ich da mal ein Bündel draus und pack es in den Vergaser, mal sehen, was passiert.


    Stefan

  • Moin Stefan,


    Messingdraht im Messingvergaser = Siedeverzug und Pulsen, nimm auf jeden Fall nicht das gleiche Material wie der Vergaser.
    Haste schonmal Graphit probiert?


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Messingdraht im Messingvergaser = Siedeverzug und Pulsen, nimm auf jeden Fall nicht das gleiche Material wie der Vergaser.
    Haste schonmal Graphit probiert?

    Hi Peter kannst du das mal näher erläutern. Bis jetzt war doch nach meinen Recherchen Messinggaze immer erste Wahl gegen Pulsen, oder gilt deine Aussage nur für Spiritusumbau?


    Danke


    Gruß Christian

  • Das wüsste ich auch gerne, gerade weil ich hier schon von gut funktionierenden Spiritusumbauten mit Messinggaze gelesen habe. Graphit hatte ich noch nicht, löst der Kohlenstoff sich nicht einfach auf?


    Stefan

  • Hallo zusammen,


    also mit der Messinggaze im 500er Umbau sehe ich keine Probleme.
    Aber auch das wird sich erst nach vielen Betriebsstunden herausstellen.


    Ich vermute aber, das sich auch bei mir der Glasfaserdocht irgendwann mal zusetzt (kann sein-muss nicht sein).


    Stefan: Hast Du denn auch Glasfaserdocht als Stopfung genommen?
    Wenn ich Dein Bild im ersten Beitrag anschaue, sieht mir das aus wie Glaswolle.


    Der 6 mm Glasfaserdocht, den ich verwende, sitzt nicht all zu straff im Vergaser.
    Ich habe diesen auch etwas länger gelassen, so das dieser unten aus dem Vergaseroberteil rausschaut.
    Dadurch kann dieser einfach zur Kontrolle gezogen werden und halt wieder reingeschoben werden.


    Gruß


    Peer

  • Es ist normale Ofendichtschnur aus dem Baumarkt, sie besteht anscheinend aus Keramikfaser und Glasfaser, denn wenn man sie erhitzt, schmilzt ein Teil und der andere zerfällt zu Staub. Ich würde schätzen, dass es etwa 70% Keramik und 30% Glasfaser sind, sie ist halt nur verdreht und nicht verflochten, außerdem sind noch ein paar feine Drähtchen drin, vermutlich aus Edelstahl. um dem Ganzen mehr Stabilität zu geben. Die haben den Ausfall aber nicht verursacht, sie sahen noch fast aus wie vorher, als ich die zugegammelte Stopfung aus dem Vergaser genommen habe.
    Momentan läuft meine Lampe nur mit Ethanol, nicht mehr mit E85, da ich an der Tankstelle nicht mehr vorbeikomme. Ich werde mal in 10-Liter-Schritten nachsehen, wie es sich entwickelt, obwohl ich über 40 Liter Sprit schon für annehmbar halte, schließlich ist das alles eine Improvisationslösung, die Lampen sind ja nicht für Ethanol gebaut.
    Meine allererste Teststopfung bestand übrigens aus Küchenpapier, auch das hat Problemlos zwei Tanks überstanden, weiter habe ich nicht getestet, weil ich dann die Ofenschnur hatte.
    Auch läuft meine Lampe fast immer bei knapp 2 bar, da ich auch die Heizleistung schätze.


    Stefan

  • Da ich die Nadelstange nicht mehr drin habe, wird eine Feder leider nicht genug Oberfläche schaffen, das Colemanprinzip kenne ich, es ist aber für Benzin oder Petro gedacht und schafft wohl nicht genug Oberfläche um Ethanol zu verdampfen.
    Ein Bündel werde ich aber wahrscheinlich mal testen, entweder Messing oder Edelstahldraht.


    Stefan

  • Moin,


    sach mal Stefan wie wäre es mit ne Pappwicklung? Sowas hat Coleman ja im Benzinvergaser. Ich nehme hierfür, bei Benzinlampen, einfach die Reste einer Klopapierrolle und wickle das in der vollen Länge um die Nadelstange.


    MfG Carsten

  • ...ich weiß nur nicht ob´s auch bei Spiri langfristig hält. Probiert das grade einer aus? Ich will Ergebnisse sehen! :naughty:


    MfG Carsten

  • ...ich weiß nur nicht ob´s auch bei Spiri langfristig hält. Probiert das grade einer aus? Ich will Ergebnisse sehen! :naughty:


    MfG Carsten



    Hallo Carsten


    Und das mit dem Karton geht wirklich? Da hätte ich jetzt Bedenken, dass sich der Karton innerhalb kurzer Zeit zu Kohle zerlegt ......


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Gruezi Ernst,


    ja das habe ich mal getestet in Ermangelung ordentlicher Stopfung für die Coleman´s. Ich dachte mir....die nehmen Pappe, warum nicht auch ich?...und das funktioniert. Ich habe die Vergaser seid dem zwar nicht kontrolliert...aber des funzt!


    MfG Carsten

  • Wie gesagt, meine erste Stopfung war Küchenpapier, das hat bestens funktioniert und ist kaum verkokelt. Wie es allerdings aussieht, wenn der Tank leer läuft weiß ich nicht, ich weiß nur, dass mit das bei der Glasfaserstopfung recht oft passiert ist.
    Also ich halte Pappe schon für möglich, die MilSpec-Laternen haben ja auch so was ähnliches im Vergaser.
    Für die Pappwicklung müsste ich aber die Nadelstange wieder einbauen, und momentan fällt mir nicht ein, wo ich sie hingelegt habe, als ich sie ausbaute.
    Ich jage erstmal 10 Tankfüllungen, also 5 bis 7 Liter durch, dann schau ich mal rein. Wenns mies ist, dann versuch ich mal Draht und wenn das auch Mist ist, versuche ich mal Aramidfaser oder reine Glaswolle aus einer Matte


    Stefan

  • Moin,


    warum benötigst Du für die Pappe die Nadelstange?


    MfG Carsten

  • Na zum Drumwickeln. So Klorollenpappe ist doch recht steif und dann bildet sich in der Mitte ein Kanar und die Stopfung bringt nichts mehr oder wie hast du die da reinbefördert?


    Stefan

  • Moin,


    jau so ähnlich. Wenn Du ganz eng anfängst müsste es aber klappen.


    MfG Carsten

  • Tach zusammen,


    ...ich habe schon mal flexible Kupferlitze aus einer Elektro- Anschlußleitung genommen. Einfach abisoliert und die dünnen Einzeldrähte um die Nadelstange gewickelt. Das funktioniert prima und hat nichts gekostet, da die Leitung aus der Schrottkiste kam.


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus