Feuerhand 225 medium

  • Hallo,


    was ist an Feuerhand 225-Laternen besonderes? ?( ?( ?(


    Ich beobachte jetzt seit einiger Zeit den Markt für Laternen mehr oder weniger intensiv. Dabei bin ich schon hin und wieder erstaut, was so für gewisse Laternen gezahlt wird.


    Wenn ich jedoch sehe, dass Feuerhand 225 medium miit Gold aufgewogen werden, dann bin ich doch sprachlos :wallbash:


    Kann mich jemand auf dem Weg zur Erkenntnis führen? :D


    Erstaunte Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Achim,


    als ich deine Antwort las, dachte ich gerade, vielleicht hat jemand alle sonst noch vorhandenen 225 aufgekauft.


    ... und man streitet sich jetzt um die letzten Exemplare in freier Wildbahn :D :D :D


    Schon seltsam die Preisentwicklung!


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    an der FH 225 ist nichts besonderes. Es ist eine Zwischengröße
    (verkleinerte Ausführung der FH 275), genau wie die FH 235
    die kleine Ausgabe der FH 276 ist. Beide Laternen wurden bis
    zum Ende der Fertigung 1944/45 gebaut. Nachteil bei beiden
    Lampen ist, daß sie eine eigenständige Glasgröße haben, an die
    schwer heran zu kommen ist.
    Auf gewissen Homepages kann man lesen, daß sie nur 1 Jahr
    produziert wurde, was allerdings Humbug ist. Genauso die
    Aussage, daß diese Laterne selten ist. Vor drei, vier Jahren
    war sie wirklich selten auf dem Markt zu finden, aber mittlerweile
    gibt es sie überall.
    Beide Laternen (speziell die FH 225) wurden auch exportiert.
    In meiner Sammlung steht eine mit der typischen US reg. Pat.
    Office Markung, wie sie nur für die USA notwendig war.
    Die FH 235 hatte in der Exportausführung (nicht USA Ausführung!)
    die Markung 'large fount' und wurde auch nach England, etc.
    exportiert.
    Betrachte das Ganze als Modeerscheinung die auch wieder
    abflauen wird.
    Wirklich seltene Modelle werden von diesen Sammlern
    erst gar nicht erkannt und sind recht günstig auf Ebay zu
    erwerben.
    Gruß Jörg


  • Hallo Jörg,


    ich weis ja nicht in welchen Stückzahlen sie Produziert wurde (in verhältniss zu anderen Lampen), was du aber wissen müßtest, aber ich finde schon wenn man den "Markt" beobachtet das sie nicht so häufig auftaucht, wenn man jetzt mal von den österreichern absieht die in letzter Zeit angeboten wurden...


    Zitat

    Original von stonewasher
    Die FH 235 hatte in der Exportausführung (nicht USA Ausführung!)
    die Markung 'large fount' und wurde auch nach England, etc.
    exportiert.
    Gruß Jörg


    Hmmm....
    ich habe eine mit "RT63" Zulassungsnummer, welche ja eine rein Deutsche angelegenheit sein dürfte, und dennoch steht "LARGE FOUNT" auf dem Tank...


    Gruß Achim

  • Hallo Achim,
    vor ca. 1 ,5 Jahren gab es die FH 225 überall zu kaufen.
    Ich habe Modelle aus den USA, Bulgarien, Österreich
    und Deutschland. Im Moment ist halt etwas Ebbe auf
    dem Markt, bis die Leute wieder anfangen ihre Dachböden
    oder Keller auszuräumen. Dann gibt es sie wieder häufiger.
    Die FH 225 und vorallem die FH 235 wurde in erster Linie
    an Fuhrunternehmen verkauft. Nier hatte sogar einen
    Liefervertrag mit einem Unternehmen, das seine Anhänger
    nur mit den FH 176US Schlußlich ausstattete.
    Exakte Produktionszahlen von einzelnen Lampenmodellen
    liegen uns nicht vor.
    Da die FH 225 1937 auf den Markt kam und die FH 235
    1938 dürften sie in nicht unerheblicher Menge produziert
    worden sein. Das RT 63 Prüfzeichen ist ja nichts anderes
    wie die K Nummer mit Wellenlinie in den 50-er und 60-er
    Jahren. Heute würde wahrscheinlich TÜV/GS geprüft
    darauf stehen.
    Bruno Nier war seiner Zeit weit voraus! Er ließ die meisten
    seiner Modelle so bauen, dass man sie auch in das europäische
    Ausland versenden konnte und man trotzdem den spezifischen
    Wünschen seiner Kunden nachkam.
    Ich habe von beinahe allen Modellen jeweils eines mit einem
    sogenannten Namensschildhalter. In den Halter konnte man
    dann ein 'FIREHAND' oder ein 'Superflam' oder eines
    mit von Melchers & Co. stecken und schon war die Laterne
    ein Exportmodell. Damit war Bruno Nier jederzeit in der Lage
    Auftragsspitzen aus anderen Ländern abzufangen.
    Gruß Jörg

  • Hallo Jörg,


    danke für die Infos! :hail:


    Gibt es das auch irgendwo zusammengefasst zu lesen? So eine ausführliche Firmengeschichte mit vielen Details? ?(


    Die beiden einschlägigen Websites kenne ich.


    Ich habe auch heute nochmals über die gesamte Preisentwicklung der letzen Wochen nach gedacht und bin auf einen wahrscheinlichen Grund gestossen: "Weihnachten" :wallbash:


    Jeder will einem Sammler in der Familie etwas gutes tun.


    Gruß


    Hans-Werner


    [SIZE=7]ps.: Was sind die wirklich seltenen Modelle? Das kannst du auch ganz leise schreiben [/SIZE] :D :D :D

  • Hallo Achim,


    von Bruno Nier war geplant, daß es nur noch die FH 75 und die FH 176
    in ihren diversen Varianten gibt. Zum einen dachte er volkwirtschaftlich
    (1,5''' Docht, d.h. geringer Ölverbrauch), zum anderen war der größte
    Teil des Absatzmarktes im Ausland 1939 bereits weggebrochen.
    Für einen kurzen Zeitraum von ungefähr einem halben Jahr
    - nach meinen Recherchen von November'39 bis Mai'40- gab es nur noch wenige Lampen von Nier auf dem Markt. Vielleicht war der Zeitraum noch knapper, ich kann dies im Moment aber noch nicht
    genau sagen. Bruno Nier legte aber sein gesamtes Programm wieder
    auf, da:
    1) die Firma FROWO ihr gesamtes Programm beibehielt
    2) die Hauptkunden (RAD, Straßenbauämter, Fuhrunternehmen,etc.)
    meinten sie kämen nicht ohne große Laternen aus.
    Es gab die FH 235 also weiterhin.
    Es wurden auch noch größere Kaltluftlaternen weiterhin gebaut, z.B. die
    FH 270! Ich habe da eine in meiner Sammlung, die keine Verzinnung
    hatte und auf dem Tank die gleiche Markung wie die FH 176E.
    Anstatt Nr. steht 2x Mal N° 270 links und rechts des Tankdeckels.
    Die jüngste FH 280 die ich habe, ist nachweislich von 1938/39!
    Grüße Jörg

  • Hallo Hans-Werner,
    noch gibt es die Firmengeschichte nicht als Abhandlung,
    aber ich bin dabei etwas zu machen. 'Dummerweise' haben
    sich die vergangenen 1,5 Jahre als sehr fruchtbar in der
    Feuerhandforschung erwiesen und Detlef Bunk, Stephen Woodford
    und ich konnten sehr viele neue Informationen sammlen, insbesondere
    über die Jahre 1902 - 1922.
    Wenn Du Laternen verkaufen möchtest, dann ist die Zeit von
    November/Dezember und März/April die beste!
    Gruß Jörg

  • mal was anderes:
    gibts eigentlich für lampen auch so sammler hefte/kataloge mit
    chronologischen daten (so ähnlich wie bei den überraschungseiern?)
    ich selber könnte die meisten feuerhand produkte wohl kaum ohne hilfe identifizieren, weil ich gar nicht wüßte wo die erkennungsmerkmale liegen.
    Es gibt wohl viele unbekanntere Lampen modelle/ausführungen
    als wie wo schon bekannt sind?


    Simon

  • Hallo Andreas,
    ich beobachte den Ebay Markt seit drei Jahren sehr intensiv.
    Kurz vor Weihnachten (November/Dezember) und im Frühling
    wenn es wieder anfängt draußen etwas wärmer zu werden
    (März/April) dann werden verstärkt Petroleumlampen gekauft.
    Sicherlich gibt es Ausnahmen unter den Sammlerstücken
    wie FH 75 oder FH 176Lu, aber im Sommer oder Herbst kann
    man Lampen billiger einkaufen.
    Gruß Jörg

  • Hallo Simon,
    es gibt mehr Modelle von Nier als viele denken.
    Der einzige der bislang chronologisch etwas veröffentlich hat
    ist Detlef Bunk. Da er im Moment beruflich sehr angespannt
    ist, kommt er nicht dazu seine Homepage mal wieder auf den
    neuesten Stand zu bringen.
    Auf dem freien Markt gibt es nichts in dieser Hinsicht.
    Es gibt nur Sammler wie Detlef und mich die sich intensiv mit
    der Erforschung der Geschichte der Firma Nier beschäftigen.
    Von Nier gibt es Werbeblätter die unten nur die OP Nummer
    stehen haben, z.B.: O.P. 121. Damit kann man allerdings nichts
    Anfangen. Hat man jedoch Kataloge von Nier oder Werbeblätter
    mit Jahresangaben wie z.B.: O.P. 423.6.40.10 dann kann man
    damit arbeiten. Aufgeschlüsselt bedeutet dies: Offizieller Prospekt
    Nr423 vom Juni 1940, Auflage 10.
    Wenn man genügend von diesen Prospekten und Preislisten
    hat und eventuell noch die passenden Laternen dazu, dann
    kann man die entsprechenden Rückschlüsse ziehen und sagen
    diese Laterne wurde von dann bis dann gebaut (mit der gebotenen
    Vorsicht dazu, ich habe ja nicht alle Prospekte die je auf den
    Markt gekommen sind).
    Gruß Jörg

  • ich denk mal die neben produkte wie: warnfackel,kerzenlaterne oder
    ähnliches sind entweder sehr gesucht oder total verschmäht.
    Das viele ihre Lampen abschleifen+neulacken find ich etwas schade.
    Speziell bei Baustellenlampen erzählt jeder Kratzer,Delle,Rostfleck von
    einem bewegten Leben.
    Somit denk ich is alte farbe entfernen so als würd man (großteils)die vergangenheit auslöschen.
    Allerdings denk ich dass bei unverzinnten Lampen eine Neulackierung
    unbedingt erforderlichis, da hier der lack auch dem rostschutz und
    nicht nur der optik zugute kommt.


    so gesehen hab ich meine "sartorius" auch ned grad freiwillig lackiert,
    aber wenns ich daß sein gelassen hätte wär se evtl. in 20 jahren komplett weggerostet?


    Simon

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  • Hallo Simon,
    das Restaurieren einer Laterne gehört zum Sammeln mit
    dazu. Wenn ich eine Laterne kaufe bei der der Lack noch
    zu 80% oder mehr erhalten ist, dann bleibt sie so wie sie
    ist, nur die Roststellen werden gereinigt und versiegelt.
    Meine ganz alten Laternen von Feuerhand mußte ich alle
    restaurieren, aber ich habe versucht den Zustand in dem
    sie mal war möglichst gut herzurichten.
    Gruß Jörg