Warum mit Spiritus drucklos starten?

  • Hallo zusammen,


    Ich bin beim Lesen hier öfters drüber gestolpert (man verzeihe mir die Unkenntnis), dass man bei Spiritusvorwärmen ohne Druck startet.


    Also "0 Bar am Tank, Spiritus anzünden, wenn lang genug gebrannt mit offenem Handrad aufpumpen"?


    Ich hab's bislang immer mit Druck gemacht, also vorheizen, wenn bei der zweiten Schale die letzten Flammen sind Handrad auf, zack -> Licht.


    Ehrlich gesagt hätte ich Angst dass bei zuwenig Druck mir die Suppe halt einfach so aus der Düse sprudelt ohne zu zerstäuben und dann steht mir Haus und Hof in Flammen ;)


    Wo liegt mein Denkfehler?
    Und was ist der Nachteil mit Druck zu starten?


    Gruss
    Thomas

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  • direkte vor- und nachteile gibts nicht, funktioniert ja beides, solange alles an der lampe i. o. ist.


    mit druck kann man halt nur starten:
    1. wenn die lampe ein vergaserfussventil hat ( haben eben einige modelle nicht unbedingt) und
    2. dieses vergaserfussventil auch funktionsfähig, d.h. nicht defekt ist.


    bei drucklosem start pumpst du ja erst auf, wenn der vergaser schon heiss ist, d.h. da sprudelt dann nix mehr, da kommt nur petroleumgas aus der düse.

  • Zitat

    Original von Luminator
    direkte vor- und nachteile gibts nicht, funktioniert ja beides, solange alles an der lampe i. o. ist.


    mit druck kann man halt nur starten:
    1. wenn die lampe ein vergaserfussventil hat ( haben eben einige modelle nicht unbedingt) und
    2. dieses vergaserfussventil auch funktionsfähig, d.h. nicht defekt ist.


    bei drucklosem start pumpst du ja erst auf, wenn der vergaser schon heiss ist, d.h. da sprudelt dann nix mehr, da kommt nur petroleumgas aus der düse.


    Stimme Martin voll und ganz zu, möchte aber auch den Punkt 2. etwas detailieren. Wenn das Vergaserfußventil nicht funktioniert passiert folgendes:

    • Du schließt das Handrad und die Manometerschraube
    • Du pumpst Druck auf und da das Vergaserfußventil nicht funktionierttritt bereits Spiritus aus der Düse aus und sifft die Funze ein
    • Du füllst das Spiritusschälchen und zündest es an
    • Da aber bereits leicht entzündlicher Sprirtus aus der Düse ausgetreten ist und die Funze eingesifft hat brennt jetzt die ganze Lampe :wallbash:


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen ()

  • Zitat

    Original von Jürgen


    Stimme Martin voll und ganz zu, möchte aber auch den Punkt 2. etwas detailieren. Wenn das Vergaserfußventil nicht funktioniert passiert folgendes:

    • Du schließt das Handrad und die Manometerschraube
    • Du pumpst Druck auf und da das Vergaserfußventil nicht funktionierttritt bereits Spiritus aus der Düse aus und sifft die Funze ein
    • Du füllst das Spiritusschälchen und zündest es an
    • Da aber bereits leicht entzündlicher Sprirtus aus der Düse ausgetreten ist und die Funze eingesifft hat brennt jetzt die ganze Lampe :wallbash:


    Hallo Jürgen,


    ich denke, er betreibt die Lampe mit Petroleum. Für den Spiritusbetrieb muss die Lampe entsprechend umgebaut werde.


    Gruß
    Jörg

    Lampenfreund ist nicht nur ein Wort! Wir werden Dich nie vergessen!

  • Zitat

    Original von Jörg L.
    .....
    Hallo Jürgen,


    ich denke, er betreibt die Lampe mit Petroleum. Für den Spiritusbetrieb muss die Lampe entsprechend umgebaut werde.


    Gruß
    Jörg


    Hallo Jörg,
    :rauch: ääääähhhhhmmm, ist hier doch unwichtig mit welchem Brennstoff er seine Funze betreibt, die Frage in diesem Trööt ist: Warum mit Spiritus drucklos starten?


    oder hab ich da etwas überlesen ?( ;)


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hallo Mummelnase,


    diese drucklose Startmethode nennt sich "Sanftstart". Ist auch gebräuchlich bei älteren Drucklampen, deren Tank vom Eigner, nicht mehr unbedingt mit vollem Druck beaufschlagt werden (z. B. Alterungsrisse im Tank etc.), oder auch bei Lampen ohne Vergaserventil


    Persönlich heize ich meistens so vor, da ich das Gefühl habe, bei schon vorgeheizter Lampe, weniger Pumpen zu müssen.


    Natürlich kannst Du sowohl Spiritus, Benzin und sämtliche anderen flüssigen Brennstoffe so vorheizen. Denke jedoch daran, für welchen Brennstoff die Lampe vorgesehen ist. Evtl. sind Umbaumaßnahmen erforderlich.


    Aber, ich schweife ab.


    Wenn Du Petroleum im Tank hast, brauchst Du Dir keine Sorge zu machen, dass plötzlich Spirius aus der Düse schießt :wiegeil:


    Gruß
    Jörg

    Lampenfreund ist nicht nur ein Wort! Wir werden Dich nie vergessen!

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  • Zitat

    Original von Jörg L.
    Denke jedoch daran, für welchen Brennstoff die Lampe vorgesehen ist. Evtl. sind Umbaumaßnahmen erforderlich.


    Soviel ist klar :]


    Ist eine BW-Maxe mit Universalvergaser, bei der ich die Spiritusschale nachgerüstet habe. Vergast aus meiner Sicht das Pelam-Petroleum ganz hervorragend, aber ich will aus Kostengründen mal Grillanzünder versuchen* - da steht hier ja genug darüber geschrieben.
    Spiritus wäre mir zu heikel, ebenso wie Benzin.


    Was mich gleich zu einer weiteren Frage bringt: wozu der Wendelvergaser, wenn der Universalvergaser das (bestimmungsgemäße?) Petroleum ebensogut vergast? Ich liebäugel schon etwas länger damit, mir einen Wendelvergaser "beizulegen", aber ich seh halt noch nicht so ganz wofür. Und einen Kocheraufsatz. Und den Radiator *träum* - ich schweife auch ab ;)
    Oder sollte ich das besser in einem eigenen Thread fragen?


    Gruss
    Thomas




    * Nachdem ich das Gute Stück nochmal zerlegt und den Tank mit Aceton und Muttern ausgespült habe - das habe ich bei der ersten Überholung ("Erbstück" von Schwiegervater) versäumt und ich glaube da ist einiges an Harzschmodder im Tank...

    Einmal editiert, zuletzt von Mummelnase ()

  • Zitat

    Original von Mummelnase


    Was mich gleich zu einer weiteren Frage bringt: wozu der Wendelvergaser, wenn der Universalvergaser das (bestimmungsgemäße?) Petroleum ebensogut vergast?
    Gruss
    Thomas


    Ganz einfach durch den Wendel wird die Fläche vergrößert was zu einer besseren Vergasung führt -> das wird sich in der kalten Jahreszeit so richtig bemerkbar machen :besserwisser:


    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

  • Zitat

    Original von Jürgen
    ist hier doch unwichtig mit welchem Brennstoff er seine Funze betreibt, die Frage in diesem Trööt ist: Warum mit Spiritus drucklos starten?


    Hab ich vielleicht etwas missverständlich formuliert - "warum, wenn mit Spiritus vorgewärmt wird, drucklos starten" wäre besser gewesen


  • Ich bin ein Fan des Sanft-Start und lasse es daher erstmal drucklos angehen aus folgendem Grund:
    Manometer sind Schätzeisen und zeigen den Druck selten richtig an.
    Je nach dem ist auch nicht unbedingt 2 Bar der Druck der besten Leuchtkraft.
    Der Socken leuchtet weißglühend.
    Heller als das wird er irgendwann nichtmehr.
    Fange ich also am Ende des Aufwärmens mit pumpen an, sehe ich sehr schön wie auch die Lampe heller wird.
    Bis zu einem gewissen Druck.
    Alles was dann als Durck, nach erreichen der maximalen Helligkeit, hinzukommt sorgt nur dafür das die Lampe heißer brennt (die Haube vielleicht unerwünschter Weise anläuft) und auch mehr Betriebsstoff verbrannt wird als nötig.
    Ich hatte mal ein Monometer das zu wenig anzeigte und es blies mir ständig den Socken vom Brenner.
    Es waren 3Bar auf dem Tank und 2Bar wurden nur angezeigt.
    Das passiert mir nun nichtmehr.
    Suppe sprudelt nur heraus wenn nicht genug vorgewärmt wurde.
    Eine einfache Methode das zu verhindern ist folgendes:
    Wenn Du mit Vorwärmschale vorwärmst, prüfst Du mit den Fingern die Temperatur an der Exzenter-Schraube.
    Wenn sie zu heiß zum dauerhaften anfassen ist, ist der Vergaser ausreichend vorgewärmt.
    Das ist ein Test der bei Minus-Graden besonders gut funktioniert, denn da muss man oft mehrere Schalen verfeuern ;-)


    LG der Wanderer

  • Hm, der springende Punkt ist, dass das Petroleum im Vergaser verdampft und nicht mit der Düse zerstäubt wird (das macht allerdings der "Rapid")


    So gesehen bevorzuge ich auch den Sanftstart weil:


    a.) ich bin zu faul zum mir den Wolf pumpen für den Luftfresser "Rapidstarter"
    b.) nach gefühlter, richtiger Vorwärmzeit reichen zwei Pumpenstöße um zu sehen, ob die Lampe starten will (wenn der Socken am Rand zu glühen beginnt), oder nicht - dann erlebt man die Inferno-Vorstufe, nämlich eine Rauchwolke aus dem Hut und kann schnell wieder den Druck ablassen, ohne gewaltige Petro-Sauerei
    c.) die Glühstrümpfe halten länger, da die Rapidflamme nicht den Strumpf "beutelt" und auch die Erschütterung des Pumpens kann den Socken killen, wenn die Lampe nicht optimal steht


    Gruß, Jürgen ;)

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Hi,


    es gibt noch einen Grund: die Qualität einiger Socken ist mehr als dürftig, die zerreisst es oft schon in kurzer Zeit. Selbst qualitativ gute Exemplare halten nicht lange, wenn man mit dem Rapid vorwärmt und dann mit vollem Druck loslegt, so wie ich das in Unkenntnis ganz früher immer gemacht habe.
    Inzwischen mache ich nur noch mit Sanftstart an und selbst billige Socken (alte Butterfly, sauhell aber extrem empfindlich) halten fast ewig.
    Der gerade Vergaser ist für Benzinbetrieb gedacht, bei Petroleum sollte der Wendelvergaser rein. Grillanzünder ist aromatenarmes Petroleum. Die Lampen wurden vor 100 Jahren für eine wesentlich einfachere Qualität konstruiert, das Zeug kannst Du ohne Probleme nehmen.


    Gruß: Bernd