[gelöst] Wie Manometer öffnen und wieder beweglich bekommen ?!

  • Es ist quasi wie diese Papier-Aufroll-Tröten, nur mit nem Zeiger dran :besserwisser:

    Suche: Benzindüse für Phoebus 625 oder Optimus 111, notfalls auch für Petroleum.

  • Hallo, ok, dann mach ich das mal ausführlich.


    Ich hatte das Problem, dass mein Manometer sich nicht mehr bewegte.
    Darum wollte ich es mal aufschrauben.


    Das öffnen:


    Zuerst das Entlüftungsrad abschrauben .



    Bei den alten Manometern ist das Problem, das es sich nicht wie bei aktuellen einfach abschrauben lässt. Nach ein paar Umdrehungen steckt die Entlüftungsschraube fest und lässt sich nicht weiter drehen.
    In Wirklichkeit ist es nur schwergängiger, damit man das Entlüftungsrad nicht so schnell verliert. Mit einer Zange (und einem Tuch zwischen Zange und Schraube ;) ) lässt sich das Rad problemlos rausdrehen.



    Danach kann man die kleine Schraube seitlich an dem Manometer herrausdrehen.



    Nun kann man einfach den Deckel / das Oberteil inkl. Glas vom Manometer abziehen.
    Kann je nach Verdreckung etwas schwergängig sein :)



    Die Anzeigeskala liegt einfach lose im Gehäuse, und kann vorsichtig hochgehoben werden und dann seitlich unter dem Zeiger weggezogen werden.




    Das Reinigen


    Vielleicht ist hier schon etwas verharzt oder dreckig das die Funktion beeinträchtigt.
    Bei mir war (leider) alles leichtgängig zu bewegen. Also musste der Fehler in der Kupferspirale sein.


    Ein Guter Tipp war es, diese zu erhitzen.


    Dafür habe ich den Zeiger ausgebaut. Ich weiss nicht ob das zwingend erforderlich ist, aber ich habe es gemacht um mehr Platz zu haben.
    Um an die kleine Schraube zu kommen, die den Zeiger und seinen Umlenkmechanismus hält, kann man die Kupferspirale zur Seite drücken. Das geht sehr leicht und ohne große Kraftaufwendung. Dann kann man die Schraube komplett rausdrehen und den Zeiger mit Mechanik entnehmen.




    Danach hat man genug Platz um die Spirale zu bearbeiten
    Man kann dies sicher mit einem Mini-Gasbrenner tun. So was hatte ich aber nicht zur Hand. Und man muss ja auch aufpassen das der kram nicht zu heiß wird und sich irgendwas ablötet bzw. zulötet.
    Darum habe ich mir einen Lötkolben (Weller Lötstation in meinem Fall) zur Hilfe genommen.
    Die Lötstation habe ich auf Maximaltemperatur gestellt (450°C) und eine dicke Lötspitze genommen. Die Station hat eine Heizleistung von 80 Watt.



    Da ich nicht die ganze Kupferspirale voll Lötzinn machen wollte (dadurch biegt die sich dann sicher anders) habe ich den Lötkolben nur an eine Stelle angesetzt, wo meiner Meinung nach ein bisschen Lot nicht schlimm ist (wenn überhaupt was auf dem oxidierten Kupfer hält). Aber sicher ist sicher dachte ich mir.
    Ich habe also den Lötkolben am Anfang der Spirale angesetzt.
    Achtung, davor Dichtung entfernen, wird sehr heiß. Weiß nicht ob die nicht schmelzen würde



    Dort habe ich ihn dann ca. 5 Minuten drangehalten.
    Guter tipp dabei ist, auf den Lötkolben ein kleinen Klecks Lötzinn zu geben. Diesen Klecks dann an die Spirale drücken. Das also zwischen Lötkolben und Kupferspirale ein wenig Lötzinn ist. Das fördert die Wärmeübertragung und das wird schneller warm. Wie z.B. Wärmeleitpaste bei Kühlkörpern.




    Wenn die Wärme/Temperatur sich auf die gesamte Spirale ausbreitet, ist das deutlich zu hören.
    Nach ca. einer Minute hörte ich ein zischen. Die sich ausdehnende Luft (oder Gase) traten wohl durch die verklebte Engstelle aus. Zwischendurch hörte man auch eine Art Blubbern.


    Das zischen war die ganze Zeit über wahrzunehmen.


    Man sollte das Manometer irgendwo einspannen oder es mit Handschuhen, Küchentuch, Zewa etc. Festhalten. Bei der Prozedur wird das Manometer sehr heiß !


    Ich denke je nach Lötkolben und Heizleistung können die Zeiten variiren





    Optionale Schritte (Ich weiß nicht ob diese nötig sind, ich hab es aber so gemacht)


    Wenn die Kupferspirale richtig „knackig“ heiß ist, kann man das Manometer umdrehen und Benzin (Aceton oder andere Lösungsmittel gehen sicher auch) mit einer Kanüle in die Öffnung spritzen. ACHTUNG ! Vorher Dichtung entfernen.




    Danach das Manometer sich abkühlen lassen. Mein Gedanke dabei war, das sich durch das eindehnen der Kupferspirale beim abkühlen das Benzin richtig schön ins innere zieht und dann den Gammel da drin auflöst.


    Nach ein bisschen Einwirkzeit dann einfach die Prozedur mit dem Lötkolben wiederholen um das Benzin wieder auszutreiben.
    Das macht dabei wieder die selbigen Geräusche :D





    Danach kann man das Manometer kurz ausprobieren (unter Druck sollte sich nun die Kupferspirale ein wenig nach außen, zum Rand hin verbiegen.
    Und alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.




    Man kann auch, wenn das Manometer eh mal geöffnet ist, gleich den Druckbereich ein wenig „abgleichen / kalibrieren“.


    Wenn man weiß wie viel Druck man auf das Manometer gibt (z.B. die Petromax mit einer Radpumpe mit Manometer aufpumpen, oder Druckminderer mit Anzeige direkt an das Manometer anschließen) kann man das ende Der Kupferspirale ein wenig verbiegen um auf die richtige Anzeige zu kommen.




    So, hoffe ist nun verständlich :)

  • Ja mit dem 80Watt Kolben wird das glaub ich nicht so schnell so warm, also an der Lötstelle.
    Man sieht aber auch wenn es anfängt sich zu bewegen :D


    Vorsicht ist da sicher geboten beim Gasbrenner.


    Beim Gasbrenner muss man acuh aufpassen, wenn man die "optionalen Schritte" durchführt. Könnte anfangen zu brennen :P




    Und.... Was für ein petrowiki :-?

    2 Mal editiert, zuletzt von Stuntpearl ()

  • Zitat

    Original von Stuntpearl
    Mein Gedanke war dabei, dass sich der Kupferschlauch / die Spirale wieder zusammenzieht, eindehnt und dabei das Benzin in sich rein saugt und weiter Schmodder (oder was auch imemr dadrin ist) gelöst wird.
    Danach habe ich das Kupferteil wieder 5 Minuten erhitzt, mit selbigen Blubber- und Zischgeräuschen (um das Benzin wieder rauszubekommen)


    Ich glaub dir ist da ein kleiner Denkfehler unterlaufen. Wenn sich der "Kupferschlauch" abkühlt und zusammenzieht, wird das innere Volumen geringer und saugt somit das Benzin nicht ein, sondern drückt es raus.
    Beim erneuten Erhitzen dehnt er sich wieder aus und das innere Volumen wird größer, saugt also.


    Also genau umgekehrt... :tele: