Diesel-in-Sturmlaternen-Thread

  • Hallo,


    ordentlich Luftzug ist schon wichtig, da sind alle Tricks erlaubt!
    Ich habe mir aus berufenem Munde ("Stonewasher") sagen lassen, dass die Luftlöcher des Innenkamins auch ruhig schon mal aus dem Außenkamin stehen dürfen (kam vor dem Krieg schon wegen der damals üblichen Gläsertoleranzen öfters vor).


    Der Chinabrenner tut in diesem Spezialfall auch seinen Dienst, da darf man ihn auch loben.
    Letzte Verfeinerung wäre sicher noch mal der Einbau eines Vorkriegsbrenners. Der hat noch am Ende des Dochtrohrs kleine gelochte Luftableitbleche die etwas dem "Bunk Dieselbrenner" ähneln.
    (auch ein Tipp von "Stonewasher" - den Vorkriegsbrenner würde ich aber nicht verlöten, es sei denn ich hätte fünf Stück davon!!!)
    Wer einen hat solls ausprobieren und bitte das Ergebnis posten!


    Im Ganzen ist die Laterne so wie sie ist praxistauglich und funktionstüchtig.
    Die der erfolgreichen Brennermodifikation zugrunde liegende chemisch/phsikalische Problemanalyse hat Jens ja schon Anfangs im zweiten Themenbeitrag beschrieben, ich denke die ist auch zutreffend.


    Zum Abschluss habe ich die Bat 158 noch mal ohne zurückzubauen ausgiebig mit Lampenöl laufen lassen.
    Funktioniert prima, wir haben hier also eine echte "sowohl- als auch- Multifuellaterne".



    Nicht unterschlagen möchte ich am Ende selbstverständlich, dass im "Dieselölbetrieb"...


    1) ...die Lampe bei plötzlichen Windböen etwas stärker rußt als bei Petroleum,


    2) ...wenn man mit einer schönen Flamme abschließen und dann weiterleuchten möchte, man die Laterne nach spätestens 10 bis 12 Stunden löschen und den Docht putzen oder evtl. "maniküren" muss.


    3) ...nach 24 Stunden auch das Glas geputzt werden muss! :rauch:



    Abschließend noch mal zwei Fotos.


    Auf dem ersten Bild sieht man die Zugänglichkeit des Dochts zum Anzünden bei eingebautem Chinabrenner in der "Bat 158 Gasoil/Multifuel"


    Auf dem zweiten Bild den Zustand von Glas und Docht nach einem 10 Stunden Leuchtdurchgang.
    Außerdem die Chinabrennerkappe mit dem von mir fest eingelötetem Brennereinsatz.



    Grüße (vor allem auch an "Dr. Mabuse" als Themenstarter!)


    Udo

  • Hallo!
    War die Rhewurm St5 nicht auch für den Betrieb mit Diesel ausgelegt? Ich hab da noch sowas im Hinterkopf...


    Andreas

    Die deutsche Schriftsprache ist "Freeware", das heißt, du darfst sie kostenfrei


    benutzen.


    Sie ist die Projektion eines dynamischen Prozesses, somit wird sie sich immerfort verändern!
    (das war schon immer so und wird sich glücklicherweise nie ändern)



  • Das hab ich noch nicht gehört, aber ich habe ja eine und könnte es mal testen. Allerdings brennt sie schon mit Paraffinöl recht gelb-orange.


    Stefan

  • Ich habs wieder gefunden
    Im Dochtlampenforum wurde es besprochen:
    http://www.dochtlampenforum.de/viewtopic.php?f=6&t=144


    Andreas

    Die deutsche Schriftsprache ist "Freeware", das heißt, du darfst sie kostenfrei


    benutzen.


    Sie ist die Projektion eines dynamischen Prozesses, somit wird sie sich immerfort verändern!
    (das war schon immer so und wird sich glücklicherweise nie ändern)



    Einmal editiert, zuletzt von AndreasGG ()

  • Es geht auch viel einfacher mit Diesel! :besserwisser:
    Nämlich den Brenner leer räumen. Laterne zieht dann besser und Diesel wird besser vergast da keine Hitze vom Dochtmantelblech abgeleitet wird.




    Ergebnis mit Aral Ultimate Diesel:



    Wenn eurer Diesel zu dick ist einen besseren, saugfähigeren Docht finden oder einfach etwas mit Benzin verdünnen.


    Getestet in 2 verschiedenen Feuerhand 276 mit original Docht. - Funktioniert.

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

  • Hallo Jens,


    viele Wege und auf den ersten Blick gegenläufige Ansätze scheinen zum Ziel zu führen...


    ...die Flamme sieht auf jeden Fall gut aus!


    Grüße

  • da hat mal jemand um die ecke gedacht:D
    warum kompliziert wenns auch einfach geht :respekt:
    ähnlich wie ich mit meinem spiritus umbau der butterfly
    wie sagte mal jemand?
    das ding kann nicht leuchten
    sie machts aber und sehr hell
    auch um die ecke gedacht :D

  • Hallo zusammen,


    unter Anderem dieser Thread hat mich "angesteckt", aber vor allem bei der Umsetzung weiter gebracht, es mal mit (Ultimate) Diesel zu probieren. Dabei habe ich Dr.Mabuses Konstruktion (genauer gesagt De-Konstruktion) verwendet.
    Der Docht (~1mm zu schmal und 18cm lang), war schon in der Lampe drin und saugt um Welten besser als der Feuerhanddocht, welcher im übrigen gleich wie der hier gekaufte ist, aber dazu schreibe ich demnächst noch was. Eine Saughilfe hat er bekommen, hilft sicherlich beim Verleuchten der letzten Reste im Tank.


    Zum Umbau musste ein Brenner mit Rostlöchern einer geflickten 276/70 herhalten (diese hat jetzt mit einem nagelneuen Brenner). Den alten habe ich genommen, da er (s. Post über mir) luftdurchlässiger gebaut ist. Dann das Dochtführungsrohr unten festgelötet (sonst wird selbiges locker und der Brenner fällt fast auseinander, ist ja alles nur gesteckt und gefaltet) und danach oben das Verbindungsblech zur Brennerhülle/Kappe rausgeschnitten. Ein kleines Stück habe ich über gelassen, damit die Flamme breiter wird (hatte zuerst alles weg gebogen, aber dann ist die Flamme zu schmal für meinen Geschmack).
    Ursprünglich hätten 2 kleine Kupferdrähtchen Hitze zum Dochtmantelblech/Dochtführungsrohr (was auch immer richtiger ist) leiten sollen um den Diesel besser zu verdampfen und verkoken des Dochtes zu verhindern. Die stören aber das Flammbild und das Dochtrohr wird viel zu heiß, der Docht ist beim Testlauf drin verkohlt und die Lötstellen sind auf gegangen.


    Die endgültige Lösung ist in Bild 2 und 3 zu sehen. Ein kleines, einseitig angelötetes Stück Draht ragt fast über den Docht. Bei kleiner Flamme hängt der Draht so in der gelben Verbrennungszone (und es bildet sich langam aber stetig ein lustig geformter Rußbollen). Bei normaler und großer Flamme hängt der Draht dann in der Vergasungszone und stört nicht weiter.


    Dieses Brennerwärmdrähtchen ist aber nicht unbedingt nötig, die Entfernung der Bleche am Dochtaustritt zur Brennerhülle reicht schon aus. Im normalen Betrieb wird das Dochtführungsblech extrem heiß (nasser Finger zischt), mit Drähtchen entsprechend noch heißer. Im Winter draußen hilft die Konstruktion vielleicht beim Anwärmen, wobei ich mir dann eher sorgen um die Dochtsaugfähigkeit bei kalten Diesel machen würde... der Tank wird bei der 276 nämlich nicht wirklich warm. Outdor-Dieselbetrieb im Winter wäre eher etwas für die knallig heiß werdende Atom 75.


    Ich verheize gerade die erste komplette Tankfüllung, dann gibts ein Bild vom Docht.


    Edit: Nach 1,5 Tankfüllungen (dabei die Hälfte der Zeit maximal aufgedreht) ist der Docht ganz oben ca 3mm schwarz und verhärtet (verkokt) und passt nicht mehr in die Docthführung, weil der verkokte Teil mit der Zeit immer breiter wird (aber nicht unbedingt länger, es verbraucht sich also kein Docht). Wenn man die Lampe nicht durch reindrehen des Dochtes löscht, ist das kein Problem (sonst verhakt sich der verdickte Teil und bleibt drin stecken).
    Verbrauch bei voll aufgedrehter Flamme (4-4,5cm, geht nur bei windstille) mit klar begrenzten Rändern (ohne Ruß) liegt der Verbrauch bei ca. 40g (48ml) in 3h, 340ml Tankvolumen Diesel reichen als0 21h. :stark:


    Viele Grüße, Harry