Diesel-in-Sturmlaternen-Thread

  • Moin,


    ich selber nicht. Zeig mal her den Umbau, klingt interessant.


    MfG Carsten

  • Hallo Dr. Mabuse,


    hier wird ja noch mal richtig ernsthafte "Grundlagenforschung" betrieben, ist ja immer hochspannend.


    Ich habe auch mal eine Versuchsreihe mit normalem Diesel durchgeführt und zwar mit einer Mischluftlaterne, da ich davon ausging, dass sie den anfallenden Ruß besser "nachverdauen" könnte.


    Das eigentliche Problem war aber bei mir nicht die Laterne, eine Frischluftlaterne wäre wahrscheinlich ebenso gut, oder (wegen der heißeren Flamme) noch besser zum experimentieren geeignet gewesen.


    Unüberwindliche Schwierigkeiten bereitete mir der Docht. Der Doch versottete und verkokte einfach nach einer gewissen Zeit.
    Egal ob ein fest oder locker gewebter eingezogen wurde.
    Hab dann angefangen den Diesel mit dünnem Petroleum zu strecken. Als ich bei einem Dieselanteil von unter 20% angelangt war und die Verkokung immer noch auftrat, habe ich das Thema (bis jetzt) zu den Akten gelegt.


    Danke für den eingestellten Link, da ist ja mein Freitagabend gesichert!
    An Herrn Dr.Bunks studien sollte man nie achtlos vorübergehen :hail: (auch wenn sie auf Englisch sind!)



    Grüße Udo





    P.S.: schau doch mindestens einmal in der Woche in deine Privatnachrichten, wenn du im Forum so hochaktiv bist!

  • Das Problem mit der Verkokung des Dochts hatte ich zu Anfang auch. Wie von Dr. Bunk beschrieben funktionieren ja die Dochte in den Chinesischen billiglaternen sehr gut mit Diesel. - Aber leider verkoken aus diese wenn an der Laterne keine weiteren Änderungen vorgenommen werden.
    Nebenbei, die Originalen Feuerhand-Dochte fördern in der serienmässigen Laterne nicht genug Diesel und die Flamme wird nach wenigen Minuten sehr klein. Alles verkokt dann.

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

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  • Komm ich mal zur Auflösung.
    Ich darf vorstellen, die Doppelkegellaterne:

    Meiner Meinung nach verkokt der Docht, weil bei Dieselbetrieb wie ich beobachten konnte der gasförmige Teil der Flamme viel schmaler ist als bei Petroleum (in der normalen Laterne). Dadurch wird der Docht oben zu heiß. Dies wird vermieden, indem über dem ersten Kegel ein zweiter sitzt, unter dem sich eine sauerstoffarme Zone bildet. Das streckt die gasförmige Zone.
    Leider fließt Diesel auch etwas zäher den Docht hoch als Petroleum. Ein positiver Effekt meiner Konstruktion ist jedoch, dass sich der untere Kegel erhitzt und mehr Hitze in den Brenner abführt. Das den Docht hochfließende Diesel wird vorerwärmt und flüssiger. Ist die Laterne im Betrieb richtig heiß, verdampft es schon fast.
    Glücklicherweise gibt es auf dem Markt billige Chinesische Laternen, dessen Brennerkappe sich genau über den original Feuerhandbrenner legen lässt. Dadurch wird dieser zusätzlich nach aussen isoliert und muß mehr wärme nach innen auf den Docht abgeben. Man kann auch einen originalen China-Brenner mit einem 10mm Docht nehmen. Diese Dochte sind ja sehr gut geeignet für Diesel und die Brenner leiten sehr viel Hitze zum Docht, da sie nach aussen keine Stege unterhalb des Dochtes haben.
    Man erkennt schon, das die Lampe langsam auf Temperatur gebracht werden muß, sonst klappt es nicht.
    Ergebnis: Laterne brennt gut mit Diesel und bei Verwendung von Aral Ultimate absolut geruchlos (zur Freude meiner Frau) :frau: Und zu meiner Freude, denn es heißt nicht mehr "mach das Stinkeding aus" Selbst wenn die Laterne den ganzen Tag im Wohnzimmer brennt :bounce: Man riecht es nicht :wiegeil: Die Flamme brennt allerdings nicht so weiß wie mit Petroleum oder mit Diesel in einer "normalen" Laterne bevor sie verkokt, sondern eher etwas rötlich.
    Ob das ganze auch im Winter im freien funktioniert (wegen der abgühlung der Laterne) hab ich noch nicht getestet. Aber draussen ist es mir auch egal wenn die Laterne stinkt. Da kann ich Lampenöl, Petroleum usw. verbrennen.




    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

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  • Hallo,


    ich habe die Flamme nach dem Warmlaufen so eingestellt dass sie nicht rußt.
    Das ist nicht einfach, da der Übergang zum rußen "fließend" ist.
    Herausgekommen ist eine etwa "katzenzungengroße Flamme" etwa wie bei der FH Atom oder der FH 176 mit Spardocht.


    Brennstoff ist dicker "Schlepperdiesel", mit Ultimate ist sicher noch eine etwas größere Flamme drin...


    Die Flammengröße hat sich seit ich sie gestern Abend (einmalig)eingestellt habe nicht verändert, könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Verkokung sich durch den modifizierten Brenner in Grenzen hält (werde ich heute Abend untersuchen)


    Grüße





    Bild nach 12 Stunden Brennzeit
    (der Tank der FH 275 ist noch gut halbvoll)
    Vorhanden, aber auf dem Bild nicht zu erkennen ist ein ganz leichter Rußschleier im oberen Viertel des Glases.

  • ui, da hast du aber einen ganz schön hohen 2. Mantel drüber. Die Löcher vom Kamin schauen ja schon oben mit raus.
    Aber Ergebnis klingt gut :done:
    Übrigens: Wenn man sich im pdf des Dr. Bunk mal die beiden Laternen genau anschaut, wird man feststellen, dass es sich bei der rechten um eine Chinesische und bei der linken um eine "Feuerhand" handelt. Also ein schlechter Vergleich der beiden Flammen wenn ihr mich fragt.

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

  • Hallo,


    ja, ganz schön hoch! Man könnte die zweite Brennerkappe unten noch weiten um sie dann etwas eleganter anzupassen.


    Die Kappe stammt aber original von einer "Gremlin" Militärlaterne aus dem Bestand der in Nordeutschland stationierten englischen Streitkräfte (vergleichbar der FH 276 - nur schlechter). Die will ich nicht einfach nur zum rumexperimentieren aus Jux und Dollerei "verdengeln" (...und nachher suche ich wieder lange hinterher... :traurig:).


    Das Ganze ist ja erst mal nur ein Probelauf. Ob es sich lohnen wird weiterhin an den Feinheiten zu arbeiten muss sich erst im weiteren Verlauf des Versuchs herausstellen.


    Es scheint ja zumindestens ein billiges und sparsames "Nachtdauerlicht" dabei herauszukommen - für den Spaß hat es sich in jedem Fall jetzt schon gelohnt!


    Gruß

  • Hallo,


    auf dem Foto unten das Equipment nach 24 Stunden (!) Dieselmaraton.


    Die Brennermodifikation hat den Docht recht gut in Schuss und saugfähig gehalten, nur die oberste Dochtkante ist verkokt.


    Beim Glas sieht es nicht ganz so gut aus, während es in den ersten zehn Stunden fast blitzeblank blieb setzte es danach erst langsam, dann aber zunehmend schneller Ruß an. Vor allem etliche leichte Windböen tagsüber bewirkten, dass sich öfters mal eine Rußfahne von der Flamme löste (allerdings habe ich auch wirklich miesen Diesel verwendet).:rauch:


    Insgesamt fand ich den Versuch im Vergleich zu früheren Anläufen recht ermutigend.


    Ich habe aber den Verdacht, dass die Flamme (zumindest bei normalem Diesel - bei Ultimate läuft die Lampe bestimmt so schon ordentlich) sauerstoffreicher verbrennen sollte.


    Also müsste der Luftdurchsatz am Brenner vergrößert werden.
    Erstmal mit einer Laterne die noch besser "zieht" als die FH 275, also z.B. die Bat 158.
    Dann müsste man eventuell noch mal das "Bunk Patent" heranziehen oder bei Herrn Mabuses "Doppelbrennerkappenverfahren" den Originalbrenner noch mit einigen Bohrungen an den "richtigen Stellen" manipulieren...


    Werde mal die Augen in nächster Zeit nach einigen "Schrottlaternen" aufhalten, dann kann die Forschung weitergehen!


    Grüße

  • meine wollte nicht
    nach 1 stunde glimmte nur noch was
    tank war aber noch voll
    heute mal nachgeschaut
    total verkokt
    werde das zeug in meiner warnlampe verbrennen

  • Ja, das Die Laterne bei Seitenwind rußt hab ich auch schon beobachtet, nur nicht so extrem. Mein Glas ist auch nach 2 Wochen noch sauber. Man sollte es mal in einer "Sturmkappe" Versuchen. Werde ich demnächst mal machen.
    Udo:
    wie weit ragt denn bei deiner Konstruktion der Dicht aus dem Brenner bis er den unteren Kegel erreicht? Ich mein, weil das Ding so hoch baut. Verlängert ja gerade Diesel noch mehr den Weg.


    Ich hab leider keinen vernünftigen 12mm Docht, nur einen Originalen und der ist zu fest gewebt. Trotzdem funktioniert es ganz gut. Ich nehme aber auch manchmal einen 10mm Docht und einen Chinabrenner.


    Wenn es auf den Geruch nicht so ankommt (draussen) kann man auch "Diezin" verbrennen. Kommt bei mir aber nicht in Frage denn meine Laterne soll ja im Haus brennen. Da ist auch kein Wind. Mir geht es um den Geruch und die Brennstoffkosten.

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr.Mabuse ()

  • Hallo,


    an den Feinheiten (Bauhöhe) muss ich noch feilen, ich brauche dafür aber Schrotteile die ich ohne schlechtes Gewissen verbasteln kann,
    Außerdem muss ich das "Bunk Patent" nochmal genau überdenken und eventuell mit einbeziehen.


    Die Sturmkappenidee ist glaube ich nicht so gut, da diese den Luftstrom etwas behindert und zu einem geringeren Luftdurchsatz am Brenner führt. (Nier versuchte deshalb zwischenzeitlich auf die "Sturmfest" Variante mit dem in den Kamin eingesetzten Windleitkonus umzuschwenken, die sich dann aber in der Praxis doch nicht als so sturmfest wie die Kappe herausstellte)


    Ein hoher Luftdurchsatz ist bei der Dieselverbrennung neben der Vermeidung der Dochtverkokung der zweite zentrale Punkt da die Flamme sonst viel zu fett und rußig brennt.


    Wie bereits gesagt denke ich dabei an die BAT 158, die hat einen gleichlangen Kamin mit einem etwas geringeren Durchmesser wie der der FH 275 und "zieht" dadurch besser. Auch der China Klon der FH 252 könnte durch ihr langes Glas (guter "Zug"!?) ein dankbares Experimentierlämpchen für diesen Zweck sein.


    Ich bekam auch schon den Tipp, es mit den Vorkriegsbrennern der 275 zu probieren, da diese den "Bunk Modifikationen" nahe kommen und deshalb nicht so wählerisch mit dem Brennstoff sind.


    Übrigens verwendete Detlef Bunk für seine erfolgreichen Experimente die etwas schmaleren und lockerer gewebten Chinadochte.



    Ich bleibe an dem Thema dran, ich brauche jetzt aber erst mal ein paar Tage/Wochen um dies und das zu überlegen und auszuprobieren. :juggle:


    Grüße

  • Moin,


    sieht doch aber schonmal interessant und "weiterverfolgenswert" aus. Weiterhin viel Erfolg! :done:


    MfG Carsten

  • Hallo Carsten,


    es geht schon weiter! :bang:


    Habe mir Dr. Mabuses Kritik an meiner schludrigen Ausführung seiner durch Dr. Detlef Bunk inspirierten "Doppelbrennerkappenidee" zu Herzen genommen und an der Bauhöhe gefeilt.


    Nach langem Suchen fand ich doch noch einen zweiteiligen Chinabrenner und setzte ihn in meine (im Campingeinsatz bewährte) Bat 158 ein.
    Da die Chinakappe sich gut in die zweite Brennerkappe der Glashebeplatte einfügt und ja unten direkt in den "Bajonettverschluss" einrastet, schiebt sich der Innenkamin oben auch nur 2 bis 3mm weiter aus dem Außenkamin, die Luftlöcher im Innenkamin sind also weiterhin verdeckt wie sie es auch ein sollten.


    Es bleibt auch bei angehobener Glashebeplatte genug Platz zum Anzünden (wichtig wegen der Praxistauglichkeit!!!)


    Der Chinabrenner ist recht "luftig" ausgeführt (er besteht fast nur aus Luftlöchern!) - für die Verbrennung von NORMALEM Diesel aber ideal!
    Damit die "Wackelei " nicht überhand nimmt und zur besseren Wärmeableitung zur wichtigen "Dochtführungsbeheizung" habe ich den Brenner in seine Brennerkappe fest eingelötet (basta!).


    Nachdem erste Tests mit einem 3-linigen Docht überzeugend ausgefallen waren (gleißendhell - weißliche Flamme wie bei Petro/Lampenöl!) ersetzte ich ihn durch einen locker gewebten 5-linigen Docht hier aus dem Hause.
    Und siehe da, der gut ziehende Kamin der Bat in Kombination mit dem Chinabrenner sorgen auch für ausreichenden Lufdurchsatz und somit ordentlich Sauerstoff am Docht, die Isolierung durch die Doppelkappe sorgt weiterhin für die zur Verflüssigung und Gasung des dicken Diesels nötige Hitze.


    Ich habe den Eindruck, damit ist sie ist schon fertig, die "Multifuel -Laterne" !


    Ergebnis bitte selber anschauen, erstes Bild Sonntag 22 Uhr, zweites Bild zehn Stunden später:

  • schön :done:
    Die Chinabrenner sind gar nicht so eine schlechte Wahl bei Diesel. Leider gibt es unterschiedliche und einige passen nicht bei der Feuerhand in den Tank aber wenn man einen passenden findet, ist er nur zu empfehlen.
    LG.
    Jens

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

  • Ich wollte gestern eigenlich nur mal mein Laternen-Glas putzen und solange ein anderes einsetzen.
    Ich habe also ein Glas in die Laterne gemacht aus einer Chinalampe, was etwas höher baut. Die Flamme brannte gleich heller (weiß). Anscheinend zieht die Laterne dann etwas besser.
    Heute die Gegenprobe mit dem geputzten Originalglas: Flamme brennt wieder etwas rötlich und rußt etwas eher beim hochdrehen.


    Leider ist mir beim Ausbauen des Chinaglases ein Stück vom oberen Rand abgebrochen. An der Bruchstelle ist das Glas dünn wie Papier. Nur mal so nebenbei zur Qualität angemerkt. - Nicht dass es so aussieht, dass ich hier den ganzen Chinakram übern grünen Klee lobe.

    "Feuerhand"-Docht ist fürn Müll.

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