Petroleumkocher auf Spiritus umbauen???

  • Hi,
    klingt nach einer dummen Frage, aber egal:
    Kann man einen klassischen Petroleumkocher (z.B. No.1) auf Spiritus umbauen?
    Nicht nach dem Sinn fragen: es ist einfach genug Ausgangsmaterial vorhanden....
    Man müsste die Düse aufweiten, einen Docht einziehen und was noch?
    Druck soll eigentlich nicht aufgepumpt werden.
    Klar Leistung ist geringer, riecht aber auch besser.


    Wäre für sachdienliche Hinweise dankbar :merci:

    In dunkler Zeit die Flamme spricht:
    Vergiss dein Leid, es siegt das Licht!

  • Hi,
    Was du für Spiritus brauchst ist wie du sagst eine grössere Düse (die gibts beim Optimus 111 sogar dazu).
    Die Leistung ist dann nicht geringer, der Brennstoffverbrauch ist aber signifikant höher.
    Wie auch beim Umrüsten der PX ist die Luftzufuhr zu reduzieren, da Ethanol beim Verrbrennen weniger Sauerstoff braucht als Petro.
    Da gibts meist auch so Röhrchen mit Löchern drin als Luftdrosselung. (direkt über die Düse anbringen)
    Ich würde mal einen gut laufenden Petrokocher nicht als Geruchsbelästigung wahrnehmen, ausser du heizt zu wenig vor..


    trotzdem viel Spass beim basteln
    Michael

    -Phoebus-Fan

  • Ich denke, er meint mit Docht einziehen einfach nur eine Vergaserstopfung. Diese kann man zum Beispiel aus Ofendichtschnur machen, so habe ich einen Anchorvergaser gestopft, die Lampe läuft prima mit Spiritus.
    Abhängig vom Kocheraufbau baut sich beim Vorwärmen und während des Betriebes durch die Erwärmung des Tankes schon ein gewisser Druck in selbigem auf, für mehr Leistung muss man dann abe schon pumpen.


    Stefan

  • Hallo,
    ich dachte im Prinzip an sowas:
    http://www.youtube.com/watch?v=yfPBfSLrR_c&feature=related


    Nur dass ich als Grundlage einen Petroleumkocher mit Geräuschbrenner nutzen will. Da wird der Treibstoff auch in den Wendeln gasförmig. Mit ein wenig Schnur=Docht darin sollte das Teil doch auch funzen.
    Das mit dem Druckaufbau wollte ich vermeiden. Alkohol hat ja auch irgendwie ein viel größeres Gasvolumen als Petroleum und das ganze ohne Überdruckventil ist mit ein bis´l unheimlich.

    Auch das Löschen des Kocher noch nicht ausgereift, denn einfach die Schraube aufdrehen und geht ja nicht, die Dämpfe würden sich sicher schnell entzünden, oder?

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  • Hi,
    also doch aufpumpen. Der Druckablass ist dann aber heikel... :explode:


    Die Düse wollte ich auf 0,4mm aufbohren/aufweiten.
    Ich könnte den Brennerkopf ggf. mit einem Windschutz= abnehmbare Blechrolle verkleiden, so dass die Wärme an die Wendel kommt.
    Das Teil in dem Video brennt ja auch mit Power...
    Meins soll nur schöner sein.....

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    Einmal editiert, zuletzt von satcong ()

  • Warum was neues bauen wenns sowas schon massenweise gibt. Klicker dich mal durch die französische Bucht unter "Réchaud à alcool" . Da findest du verschiedene Konzepte die alle wunderbar funktionieren. Den besten Spiritusbrenner der mir bisher begegnet ist, ist der in dem "COBRA" oder dem "Pigeon" verbauten. Ich habe beim Umbau meiner Küche auf so einem COBRA Doppelkocher im Wohnzimmer bestens gekocht. Da ist die Leistung auch wesentlich besser als bei so einem Turm Kocher.
    Der von dir gezeigte Dosenkocher mit Wendelvergaser hat warscheinlich nicht mal genug Leistung um einen Halben Liter Wasser outdoor zum Kochen zu bringen.


    Andreas

    Die deutsche Schriftsprache ist "Freeware", das heißt, du darfst sie kostenfrei


    benutzen.


    Sie ist die Projektion eines dynamischen Prozesses, somit wird sie sich immerfort verändern!
    (das war schon immer so und wird sich glücklicherweise nie ändern)



  • Also ich hab mir einen Geniol No.2 (klassischer Petro-Kocher, regelbarer Leisebrenner) auf Spiritus umgebaut,
    damit koche ich meinen Kaffee in der Küche.
    Der Vorteil ist halt einfach, dass es zu keiner stinkenden Rauchentwicklung kommen kann, wenn man aus Versehen mal etwas zu kurz vorgewärmt hat.
    Außerdem kann man gleich direkt mit spiritus aus dem Tank vorwärmen.
    Einfach etwas aufpumpen, handrad kurz aufmachen und vorwärmen.


    Ich habe eigentlich nur die Düse massiv vergrößert, etwa auf 0,8mm oder 0,9mm (weiß es nicht mehr so genau)
    Da kann man sich rantasten. Passende Bohrer in den Größen bekommt man im gut sortierten Werkzeug-Fachhandel für wenige Euros.
    Luftdrossel habe ich keine Verwendet.


    Was ich sonst noch gemacht habe: Ich habe das Steigrohr, und soweit ich reingekommen bin, auch die Rohre des Brenners mit Messing-Gaze und Glasfaser-Ofendichtschnur gefüllt.


    Durch den höheren Verbrauch (viel viel größere Düse) muss der Brenner viel mehr Sprit vergasen, und ohne Vergaserstopfung bekommt der brenner die Vergasungsleistung einfach nicht hin.
    Wenn ich zu wenig vorheize, und danach zu schnell aufpumpe, dann spuckt der Brenner manchmal böse Feuerbälle (ca. 30cm hoch)
    Aber normalerweise reichen etwa 2 bis 5 Pumpenhübe für normale Leistung.
    Wenn ich den Kocher aber (langsam) richtig auf Druck aufpumpe,
    dann hat er VIEL VIEL mehr leistung, als jeder vergleichbare Petroleum-Kocher.
    Der Verbrauch ist dann aber auch entsprechend.


    Aber insgesamt muss ich sagen, dass ich den umbau nicht bereue.
    Es ist wirklich ein sehr schöner Kocher.

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven

  • Besten Dank :merci:
    das sind genau die Infos die ich wollte. Aus den gleichen Gründen will ich das Experiment starten....
    Eine Frage habe ich noch: Wie funktioniert das Löschen des Kochers und das Druckablassen?

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  • Bei meinem regulierbaren Leisebrenner drehe ich einfach das handrad ab.
    Den Druck lasse ich meistens drin,
    oder lasse ihn ab, wenn der Kocher kalt ist.


    Bei einem nicht regelbaren Brenner muss man den Kocher ja über die Luftablassschraube ausmachen, indem man den Druck ablässt.
    Wenn Petro im Tank ist, ist das ja kein Problem. Bei Benzin gibt's im extremfall eine Verpuffung.
    Wie sich Spiritus in dem Falle verhält, habe ich noch nicht so explizit ausprobiert.

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven