Beiträge von daenou

    Na ja, Schweden war ja nicht besetzt, unterhielt aber recht enge wirtschaftliche Beziehungen zum 3. Reich. Da könnten auch solche Brenner in den Süden von Deutschland geraten sein und dann halt nach dem Waffenstillstand noch vorrätig gewesen sein. Man produzierte ja damals mit allem, was man bekommen konnte, z.B. Petrollampen aus Gasmasken oder Pfannen aus Stahlhelmen.

    Ich würde nicht feilen, sondern ein feines Schleifpapier auf einer planen Oberfläche (Glas, Kachel etc.) mit Tesa befestigen und das Werkstück in einer Richtung darüberführen. Nach 10 Zügen um 180° drehen und wieder 10 Züge machen. Wird viel eher plan als mit der Feile.

    Heute auf dem Flohmarkt für einen Einstelligen Betrag mitgenommen.


    ...


    Und am Brenner fehlt doch diese Halbkugel Kappe oder gibt es die auch ohne?

    Nein, Brennerkappen AKA Brennerhauben benötigen nur die Sturmlaternen, diese bekommen durch die seitlichen Rohre ihre Verbrennungsluft.

    Deine Lampe hat "dead flame", also eine einfache Flamme wie z.B. eine Kerze.

    Haben, nicht auch Helvetia Laternen solche Gläser mit Doppelwulst?

    Ja, die haben oft diesen Doppelwulst. Die wurden ja auch von der Firma Wilhelm Egloff produziert!

    Er hat übrigens noch eine weitere Glasform patentiert, die hat einen breiten Wulst, wobei 'Achsel' und 'Hüfte' nach innen und oben gezogen sind. Diese Form sieht man auch oft an Laternen aus der Schweiz.

    Die lampe ist eine W.EGLOFF & TURGI aus der schweiz . ca 1895

    Das kann ich bestätigen. Es gibt noch eine sehr ähnliche Laterne von Merker, der diesen Glashebe-Mechanismus im Jahr 1891 patentiert hat. Egloff hat dann das Patent offenbar aufgekauft und ab ca. 1893 diese Laterne produziert, allerdings wohl in seiner Fabrik in Zürich und nicht am Hauptsitz in Turgi.

    Das birnenförmige Glas mit dem Doppelwulst ist übrigens auch patentiert, von Egloff.

    daenou


    Vor diesem interessanten Hintergrund wäre es schön eine dazu passende Lampe/Laterne zu zeigen.;)

    Leider habe ich keine Fotos gemacht. Das Museum ist nur von 16:00 bis 18:00 geöffnet und wir hatten es erst um 17:30 entdeckt.

    Die beschriebene Stube in der Broschüre ist diese:

    Engadinerstube

    Im Internetauftritt wird nur eine Truhe gezeigt, immerhin ist dort ein Kerzenständer (oder Fackelhalter?) zu sehen.

    Die Petrollampe über dem Tisch ist eine einfache ca. 12 linige Kosmoslampe mit einem grünen Schirm. Immerhin mit einem korrekten Zylinder.

    Den Passus mit der guten alten Zeit habe ich erst am Abend beim Durchblättern der Broschüre entdeckt.


    Um 1900 herum war St. Moritz im Oberengadin bereits ein mondäner Kurort, der Rest des Tales war von bitterarmen Bergbauern und Handwerkern bevölkert. 1913 kam dann die Bahn nach Scuol und damit auch die ersten Touristen.

    Von der Struktur und von der Verteilung von Rost und Farbe erinnert mich das an verzinkte Gegenstände. Eher nicht an Zinn. Für Farbe scheint mir die Schichtdicke zu gering.

    Aber ja: rein in die Lauge mit dem Ding, dann wird es nicht nur sauber, sondern allenfalls auch nicht mehr silbrig!

    Ich habe diese Woche in Scuol (Engadin / Schweiz) das Museum besucht. Dazu gab es eine Broschüre, aus der ich gerne zitiere. Es geht um die Bauernstube, deren eine Wand der Ofen einnimmt, daneben ein Buffet. In der Mitte ein Tisch, darüber hängt eine einfache Petrollampe. Die anderen drei Wände sind durch Wandbänke belegt.


    Zitat:

    Die warme Stube war nämlich der Ort, wo sich die Nachbarn an langen Winterabenden im Halbdunkel eines Kienspan- oder Talglichts zusammenfanden. Für unsere Grosseltern war dies noch die "gute alte Zeit" welche zu Ende ging, als das Petroleum aufkam. Dann musste nämlich weniger an Lichtmaterial gespart werden, und jeder blieb in der eigenen Stube.


    Druckdatum der Broschüre ist 1997, sie wurde von einem älteren Herrn geschrieben. Offenbar kam also das Petrol ins damals bitterarme Unterengadin erst in den frühen 1900-Jahren. Damals war die Rhätische Bahn allerdings bereits vollständig elektrifiziert!

    Autos gab es übrigens damals noch nicht, die wurden im Kanton Graubünden erst 1925 erlaubt. Wer mit dem Auto anreiste, musste an der Kantonsgrenze den Motor abstellen und ein Pferd vorspannen!

    ... Brennern aus Messing habe.


    Ich möchte gern diesen Brennern einen Bronze-Look geben.

    Mische Dir eine Paste aus Essig, Salz und Mehl zu gleichen Teilen. Packe die Brenner in diese Paste und wickle das Ganze in Plastikfolie.

    Nach drei Tagen auspacken und mit heissem Wasser spülen.

    Dreck und Oxyde sind weg und die Oberfläche ist kupferfarben, weil das Zink oberflächlich weggelöst wurde.

    1:10 Gewicht, also 1 kg NaOH in 10 Liter Wasser lösen. Wird recht warm und wirkt deshalb noch besser. 10 Minuten einlegen genügt in der Regel, dann mit einer Bürste die Farbreste wegschruppen.

    Hallo

    schau mal hier
    Sturmlaterne Restaurieren

    Selbstverständlich gibt es da noch viele, viele andere Methoden

    Hmmm ...

    so wirklich kompetent in Sachen Laternen ist dieser Herr nicht, obwohl ich sei Können allgemein sehr schätze.

    Die Laterne ist nicht verzinkt, sondern verzinnt. Ich würde diese nicht bemalen, sondern allenfalls mit Leinöl (Owatrol) konservieren. Deshalb auch nicht sandstrahlen, sondern nur entrosten.

    Das Glas leimen finde ich grenzwertig, denn Gläser dieser Grösse sind zu finden.

    Und die Flamme im Abspann ist natürlichviel zu hoch eingestellt.


    Im übrigen eine nette Laterne, die Neolux, welche deutlich älter ist als ihre Schwester, die Lux. Halb Schweiz, halb Deutsch. Werde dazu gelegentlich einen eigenen Artikel einstellen.

    Kleine Materialkunde:


    - Owatrol ist Halböl, enthält also ca 50% gekochtes Leinöl und 50% Terpentinersatz (aka Schwerbenzin oder Essence F). Und dazu Sikkative zum schneller Aushärten


    - Fertan ist nicht Phosporsäure, sondern Tannine, also Gerbstoffe - ganz richtig, damit kann man auch Leder gerben

    Grünes Licht aus Petroleumlampen wurde als Markierung in der Armee und in der Seefahrt verwendet.

    Da Deine Lampen zum Aufstecken sind, tippe ich eher auf Armee, da auf Schiffen die Lampen doch eher aufgehängt werden.


    In der Schweiz markierte eine grüne Laterne die Anwesenheit eines Arztes im Feldlazaret oder Bunker. Ob das in Deutschland auch üblich war weiss ich nicht.


    In beiden Ländern wurden aber sicher improvisierte Landepisten mit roten und grünen Laternen markiert.

    Auf die drei Ärmchen gehört übrigens noch ein Blechteller mit Löchern. Und ein Docht natürlich in die Mitte. Dann müsste noch eine Hülse vorhanden sein, mit der man die Flamme löschen kann.


    Das Kreuz-Zeichen ist das Made in Switzerland Symbol der Nachkriegszeit: eine stilisierte Armbrust (ja genau, eine Reminiszenz an Wilhelm Tell)

    Ja, das ist ein Rechaud für Fondue. Der Käse wird mit Weisswein in einem Caquelon erhitzt und das Fondue dann auf dem Rechaud warmgehalten.


    Kann man in der Schweiz in jedem mittelgrossen Supermarkt kaufen. Allerdings sind die aktuellen Modelle für Spiritus-Gel gedacht, nicht für flüssigen Alkohol.


    Dein Modell dürfte aus den 1950-er bis 70-erJahren stammen. Vorher gab es Fondue nur als sehr lokale Spezialität und später waren die Brenner anders, ohne Docht und abnehmbar.

    Eine scharf geschliffene Kanüle ist etwas anderes als eine Düsennadel. Deren extrem dünne und überscharfe Spitze legt sich sehr leicht um, was bei der Düsennadel nicht der Fall ist. Man kennt dieses Phänomen auch bei sehr scharfen Küchenmessern, die nach jedem Gebrauch mit einem Stahl wieder geschärft werden müssen. Das ist kein 'wetzen', sondern die umgelegte Schneide wird mit einem harten Stab wieder aufgerichet. Hier sind wir allerdings im Bereich von Mikrometern (my), das sieht man von blossem Auge nicht. Bei der Kanülenspitze wird es wohl ein Mehrfaches davon sein.


    Hast Du eine Idee, was man statt Petroleum noch nehmen könnte?

    Versuch mal Paraffinöl aus der Apotheke. Ist natürlich schweineteuer - Apothekenpreise. Aber wirklich völlig geruchslos.


    Vergiss Aceton, das ist höchst explosiv!

    Eher nicht schweizer Armee. Im Jahr 1971 war ich zwar noch nicht bei diesem Verein dabei, aber ab 1976. Dazwischen hat es keine grösseren Veränderungen in Ausrüstung und Uniform gegeben. Die 'Ordonanz 1972' brachte wenige Veränderungen gegenüber 'Ordonanz 1949', erst ab 1990 veränderte sich das Erscheinungsbild der Armee gründlich.

    Zu meiner Zeit habe ich jedenfalls keine Artikel aus solchem Stoff kennengelernt. Weder Farbe noch Machart passt zur Armee dieser Zeit.


    Wir hatten damals im Dienst auch keine Petrollampen im Gebrauch, sondern nur die Kerzen-Faltlampen oder dann die Petromax Starklicht-Lampen. Die Armee hatte kurz vor und während 1939/45 viele 'Helvetia' Lampen im Gebrauch, diese wurden aber seit den 60-er Jahren an Private verschachert. Die Produktion dieser Lampen wurde bereits 1951 eingestellt und danach noch vorwiegend FroWo Lampen durch Levy Fils, Basel, importiert. Dies aber nur für den Privatgebrauch. Beide Lampentypen wurden dann - ausser in Kuhställen - vorwiegend mit gelben Gläsern versehen und als Baustellen-Markierung verwendet. Das kenne ich noch aus meiner Kindheit, spätestens ab ca. 1965 wurden aber - auch durch die Armee - nur noch batteriebetriebene Lampen verwendet.