Beiträge von daenou

    .. Also Olivenöl in den Salat und Rapsöl für den Salat und das Lämpchen.

    Das allerbilligste Olivenöl könnte gehen, das wird mit Wasserdampf aus den bereits ausgepressten Resten der Pressung gewonnen. Schmeckt und riecht nicht mehr 'fruchtig'. Die Verkohlung dürfte primär von genau diesen schmackhaften Bestandteilen herkommen.


    Übrigens: Leinöl eignet sich nicht, das wird an der Luft relativ schnell hart und wird deshalb zum Lackieren gebraucht (Ölfarbe, Firnis). Früher wurde neben Rüböl (heute eben Rapsöl genannt) auch das Öl von Sonnenblumen, Nüssen oder Bucheckern in den Lampen verfeuert, was hat eben gerade verfügbar und erschwinglich war. Die erste Pressung für den Salat, dann den Kuchen erhitzt und nochmals gepresst für Lampenöl.

    ... zur Rotglut bringen und in Öl abschrecken.

    Die Kunst ist dabei die richtige Härte zu erreichen damit die Feder unter Beanspruchung nicht bricht.

    Rotglut ist nicht ganz der präzise Begriff, Hellrot bis Orange trifft es schon besser. Ob in Öl oder Wasser abgeschreckt ist relativ egal, so dünne Streifen brechen selten. Dann ist das Teil viel zu hart und deshalb spröde, geeignet zum Glasritzen, aber nicht zum Federn.

    Nun muss das Material auf ca. 400° erwärmt werden, man nennt diesen Arbeitsschritt 'Anlassen'. Der heimische Backofen heizt nicht so weit hinauf, also muss die Lötlampe oder der Camping-Kocher her. Nun langsam abkühen lassen, am Besten in feine Holzasche betten. Ideal wäre natürlich ein Ofen, worin der Stahl eine ganze Stunde bei konstanter Temperatur liegen könnte.


    Das Material für Federn ist übrigens seit jeher ganz einfacher Kohlenstoff-Stahl, alo reines Eisen mit einem C-Gehalt von ca. 0.5% bis 1% und allenfalls noch etwas Silizium als Legierungsbestandteil. Natürlich gibt es heutzutage auch high-tech Federn mit speziellen Eigenschaften wie Hitzebeständigkeit oder Rostfreiheit,diese lassen sich nicht mehr in der Bastelwerkstatt bearbeiten. Und sind nicht stilecht in einer alten Lampe!


    Wie finde ich nun heraus, welches die richtige Temperatur zum Härten bzw. zum Anlassen ist? Härtetemperatur ist ca. 850°; hellrot ist, wenn es in der abgedunkelten Werkstatt bereits etwas blendet, aber deutlich noch nicht gelb oder sogar weiss ist. Genau bei dieser Temperatur zieht ein Magnet den Stahl nicht mehr an. Das lässt sich also leicht prüfen bei so einem kleinen Werkstück.

    Anlasstemperatur ist, wie erwähnt, für Federhärte ca. 400°. Das ist genau dann, wenn der Stahl beginnt, blau zu werden (vorher wird er zuerst gelb, dann rot, dann violett), das ist dann aber kein Glühen, sondern eine Farbveränderung der Oberfläche. Diese sieht man nur bei gutem Licht und wenn die Oberfläche des Werkstücks (mindestens teilweise) vor dem Anlassen silbern blank geschliffen wurde.

    Okay. Da der abgebildete Brennertyp jedoch typisch sehr typisch für die Schweiz ist, erscheint ein Import auch etwas ungewöhnlich. Nun ja, irgendwie gabs da jedenfalls wohl mal eine Verbandelung.


    Dann darf der Brennerhut die Brennerkammer aber nicht nennenswert überkragen. sonst könnte man das Ding ja nicht drehen. Wenn erkennbar ist das die Brennerkammerseitenwand im Bereich der Welle eine Aussparung hat, dann kann es nur gesteckt sein.

    OK, hab den Brenner ohne Schaden wegbekommen. War aufgesteckt. Der Brennerhut und der Brenner sind getrennt, also nicht zusammengesteckt wie z.B. bei der Helvetia. Hier einige Bilder, zum Vergleich jeweils wieder links die Helvetia, rechts die C-Egloff mit dem Kaufmann-DSR:



    Der Brenner der Helvetia ist etwas schlanker beim Teil, der in die Lampe gesteckt wird und er hat viele kleine Löcher unten während die von C Egloff wenige grosse Löcher aufweist.


    Nun mimmt mich noch wunder, was genau 'typisch scheizerisch' an diesen Brennern ist bzw. was der Unterschied zu den 'typisch deutschen' ausmacht.

    soeben sind die Dochte aus den Staaten eingetroffen. Tja die Qualität ist schon was anderes....

    Offenbar sind die angelsächsischen Dochte wirklich anders als die alemannischen. Siehe auch Mel's Hinweis auf Dochte, dort wird es umgekehrt herum erläutert, dass man für Feuerhand-Laternen unbedingt deutsche Dochte verwenden müsse:

    Zitat

    It is important that you use a high quality German wick in your German and Swiss Kerosene lanterns. American made wicks are not the proper thickness and you will most likely have issues feeding the wick up into the burner.

    So nahe an der Flamme geht wohl fast jedes Glas kaputt. War da ursprünglich mal Glimmer drin? Vielleicht findest Du eine schweizer Milität-Faltlaterne, die Du ausschlachten kannst. Die hat alle vier Seiten mit einer sehr dünnen Glimmer-Folie versehen. Diese müsste eigentlich mit einer alten Schere auf Mass geschnitten werden können. Habe ich allerdings nicht ausprobiert, da meine Laterne noch intakt ist und im Dezember jeweils von St. Nikolaus benötigt wird, wenn der meine Enkel besucht!

    Das, oder er wurde mal gegen ein Ersatzteil aus dem Hause gewechselt.


    Da es sich beim Brennerhut um ein Stanzteil handelt, wären Veriegelungsnoppen oder ähnliches von der Aussenseite sichtbar, und ein geschnittenes Gewinde in Blech fällt ja wohl technologiebedingt aus.


    Sehr schöne Rechercheübersicht, das sollte man mal aufbereiten. Eine Übernahme ins Wiki wäre auch gut.

    Ersatzteil eher nicht, da ja offensichtlich mindestens zwei Laternen, die von Tommy2051 und meine einen identischen Brenner haben.


    Der Brennerhut könnte mit dem Brenner zusammengelötet sein und dieser ein Aussengewinde aufweisen, das ist so bei meiner 'Record' Laterne:

    Diese hat ein ähnliches DSR, allerdings ohne die Kaufmann-Waage im Zentrum.


    Das mit Wiki werde ich mir überlegen. Ich habe auch bezüglich der erwähnten 'Record' geforscht, diese Laterne dürfte auch C Egloff oder allenfalls Merker (oder beiden) sein.

    Hier noch einige Bilder. Links jeweils zum Vergleich eine Helvetia (W. Egloff); diese Laterne wurde in der Zwischenkriegszeit und danach noch bis 1951 in grossen Stückzahlen (für schweizer Verhältnisse) produziert und von der damaligen Massen-Armee eingesetzt. Nach dem WW II verkaufte die Armee diese qualitatativ hochwertigen Laternen billig und deshalb tauchen diese jetzt oft in Hinterlassenschaften auf.


    Die hier diskussierte Laterne ist noch hochwertiger gefertigt, mit deutlich mehr Handarbeit und vielen Lötstellen.



    Noch eine Frage: Weiss jemand, ob dieser Brenner aufgeschraubt oder nur aufgesetzt ist? Ich habe diesen mit sanfter Überredung nicht weggebracht und bevor ich zu sanfter Gewalt eskaliere möchte ich wissen, in welche Richtung ich diese anwenden soll. Und ja, werde natürlich reichlich WD40 einwirken lassen, bevor ich eskaliere.

    Die untere Hälfte dieser Inschrift ist klar: C E & Cie steht für Castor Egloff und Companie. Castor war der Vater von Wilhelm, der eine eigene Firma mit seinem Namen gründete. Castors Firma war in Nieder-Rohrdosrf ansässig, Wilhelms Firma in Turgi, in der Nähe.


    Castor starb 1902 und vererbte seine Firma seinem anderen Sohn Julius, der diese unter dem bisherigen Namen weiterführte. Diese Laterne ist also nicht von Kaufmann gebaut, sondern die Firma Castor Egloff dürfte den Brenner bei Kaufmann bezogen haben. Sie arbeiteten mit Weissblech, nicht mit Messing.


    Das 'M' oberhalb des schweizer Kreuzes dürfte für 'Merker^stehen. Merker fusionierte 1918 mit C Egloff, hatte aber schon vorher eng mit dieser zusammgearbeitet. Das 'G' kann ich nicht interpretieren. Merker hatte den Firmensitz in Baden, ebenfalls in der Nähe der beiden Egloffs.


    Ich konnte auch eine solche Laterne kaufen, soeben ausgepackt und noch nicht gereinigt. Meine ist allerdings kleiner als die üblichen schweizer Warmluftlaternen und der Schutzkorb hat nur zwei Ringe. Ein typisches schweizer Glas würde nicht hineinpassen. Meine Laterne hat vermutlich das Glas einer Meva 865 eingesetzt. Der Stempel auf dem Deckel ist allerdings identisch.

    Was für ein Glas ?


    Gag es streckenweise schon, nur warum sollte man lackieren wenn man in D und anderen Ländern in der Lage war viel bessere durchgefärbte herzustellen....

    Warum? z. B wegen dem Guckloch, das übrigens im Jahr 1933 von Levy Fils in der Schweiz patentiert wurde (CH170593)!

    Alu farbe macht das.

    Ja, es gibt Rostschutz-Farbe im Topf und auch in der Spraydose, welche feinen Metallstaub enthält. Reiner Zinkspray gibt den besten Rostschutz und ist auch ziemlich hitzefest, die Farbe ist allerdings ein recht unattraktives stumpfes Grau. Wird noch Aluminiumstaub dazugemischt oder nur solches verwendet, ist Farbe und Glanz attraktiver.

    Die Sechskant-Mutter dürfte wohl neueren Datums sein, als Ersatz für eine durchgerostete oder verlorene Vierkant-Mutter. Im 19. Jh gab es noch kaum eine industieile Massenfertigung von Muttern und diese waren für die Verwendung in Manufakturen zu teuer. Meist wurden Schraubmuttern bei Bedarf selber produziert und das geht mit Vierkant viel einfacher: Stab-Eisen in Quadrate schneiden (mittels Hebel-Blechschere), Loch in die Mitte bohren oder stanzen, Gewinde schneiden. Das geht recht fix und damals war ja auch die Arbeitskraft im Vergleich zum Material günstig.

    Ich würde etwas Aceton und einige saubere Kieselsteine in den Tank füllen und diesen kreisend bewegen.


    Solche Abfälle giesse ich dann jeweil auf einen alten (aber sauberen) Lappen und lasse das Aceton verdunsten. Dann sehe ich auch, ob sich etwas gelöst hat oder nicht, wenn der Lappen dann schmierig ist (oder eben nicht). Klar, Aceton verdunsten lassen ist hilft nicht gerade, die Klimaerwärmung aufzuhalten; aber weggiessen ist sicher schlechter für die Umwelt. Grössere Mengen gehören allerdings korrekt entsorgt, an meinem Wohnort gibt es eine Recycling-Firma, welche Lösungsmittel, Farben etc. gegen kleines Entgelt entgegennimmt.

    Aceton löst fast alles, nur Benzol wäre noch besser, aber das ist extrem krebserregend und darf deshalb nicht im Privathaushalt angewendet werden.

    Vermutlich gilt das auch für Filzmaterial.

    Je kürzer die Fasern, umso schlechter die Kapillarität, nehme ich an.

    Ja, sicher. Das Zeug aus dem Bastelladen ist aus kurzen Fasern gepresst und wohl auch mit einem Klebstoff versetzt. Das müsste 'echter' Filz her, der aus greinigter Schurwolle mittels Kochen und Walken hergestellt wird. Sowas macht man selber oder kauft es bei jemandem, der das selber macht, so auf einem Handwerksmarkt.

    Möglicherweise gibt es auch brauchbaren Filz von spezialisierten Betrieben, suche im Internet z.B. "echter Filz"

    Meine Frage zur Konstruktion des Brenners bezog sich auf Deine Bemerkung

    Zitat

    vermutlich sind einige doch nicht so gut konstruiert wie gedacht

    Zum Brennstoff:

    Ich verwende 'Spezialpetrol - Geruchslos, raucharm - Für Kocher, Lampen, Heizöfen - Entzündflüssigkeit.' Die genaue Zusammensetzung ist nicht angegeben, aber 'Dichte bei 20° zwischen 0.745 und 0.763' und 'Flammpunkt >61°' und 'Aromatengehalt <0.1%'

    Ich verbrenne dieses Zeug seit Jahren erfolgreich in diversen Frischluft- und Mischluft-Lampen, sowie in einem POD Heizofen.

    Also, ich muß sagen, daß ich noch keine Probleme mit irgendeinem 15-mm-Docht an meinen Laternen hatte. ...

    Ich meine, viel hängt da auch sebst an dem verwendeten Modell - vermutlich sind einige doch nicht so gut konstruiert wie gedacht.

    Ist da etwas aussergewöhnlich an diesem Brenner, das bei anderen Laternen besser konstruiert ist?


    Ach ja, und erkennt jemand die Prägung auf dem Stellrad und kann somit den Hersteller des Brenners und/oder der Lampe nennen? (Ja, ich habe die Sammlung http://www.wt-pempel.de/dsr.htm durchgesehen)

    Ich habe vor einigen Wochen eine völlig verrostete Petrollampe erworben, die ich jetzt mal vorsichtig als 'schweizer Sturmlaterne' bezeichnen möchte. Sie ist in Grösse und Habitus vergleichbar mit der Helvetia, die in der Schweiz früher weit verbreitet war. Das Stellrad ist mit einem Kreuz verziert, sonst ist keine Bezeichnung angebracht. Deutliche Unterschiede zur Helvetia sind auszumachen:


    - Glasheber kippt nach oben, nicht nach rechts

    - Tank ist oben abgerundet, nicht scharfkantig

    - Füllstutzen ragt seitlich heraus

    - Brenner ist zweiteilig


    Letzteres war mein Problem, als ich das schöne Stück seiner Bestimmung - dem Leuchten - zuführen wollte. Der eingebaute Docht (im Bild der mittlere) ist etwas zu dick und war nur mit viel Kraft herauszudrehen. Da er ausserdem recht kurz ist, wollte ich ihn ersetzen. Also frisch und fröhlich den Docht links eingesetzt, den ich als Meterware im Online-Shop eines Petrollampen-Shops gekauft habe. Dieser Docht wir aktuell von mehreren solcher Shops angeboten. Funktioniert wunderbar bei meinen Helvetia-Laternen mit dem einteiligen Brenner.


    Hier aber war nach 5 Minuten Ende, die Flamme wurde kleiner, der Docht begann zu glühen, es roch nach verbrannter Baumwolle. Also versuchte ich, den Docht saugfähiger zu machen: Mehrmals in Waschmittel gekocht, mehrere Stunden in Javel-Reiniger gebadet, tüchtig geknetet, aufgerauht. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist der zweite von links, der blaue Faden ist perfekt gebleicht - aber die Flamme erstickt weiterhin nach einigen Minuten.


    Nächster Versuch mit dem zweiten Docht von rechts. Diesen habe ich auf Ricardo von einem Trödler erstanden als 'Docht für Helvetia-Lampen'. Fühlt sich weich an, saugfähig, ist etwas dicker und klemmt somit beim Einfädeln. Es brennt nicht schlecht, aber die Spitze des Dochtes glüht ständig, also auch kein idealer Zustand.


    Den Docht rechts habe ich ebenfalls als Meterware auf Ricardo (dem schweizer 'Ebay') gekauft, es gibt denselben auch auf ebay.de (hier: Versand aus China, keine Lieferung in die Schweiz). Dieser Docht ist weich, doppelt (als eigentlich ein flachgedrückter Schlauch), passt klemmfrei in den Brenner - und funktioniert perfekt mit meiner Laterne. Ich habe sie gestern vier Stunden leuchten lassen: Kein Abbrand, kein Flackern, stabile Flamme.



    Dies einfach als Tipp für Besitzer von Lampen mit zweiteiligen Brennern: Ist ein Versuch wert! Gibt es in mehreren Breiten.


    (Anmerkung: Ich kabe keinerlei Beziehung zu Verkäufern und ziehe keinerlei Vorteile aus dieser Empfehlung.)

    Grosse Kieselsteine von ein bis zwei Kilo oder mehr aufheizen bis sie fast glühen und dann mit einer behelfsmässigen Zange oder Schlinge packen und ins Wasser werfen. In unseren Breitengraden hat man schon in der mittleren Steinzeit auf diese Art die Suppe heiss gemacht und die Indianer in Nordamerika haben so ihre Schwitzhütten beheizt! Die haben Schlingen aus grünem Holz benutzt, um die heissen Steine zu transportieren.


    Gut, offenes Feuer entfällt wohl in einem Plattenbau, aber sämtliche Campingkocher und Aladdin Öfen parallel würden wohl schon etwas bringen!

    Also, ich habe nochmals intensiv geschaut. Mit Wasser drauf und viel Licht kann ich definitiv sagen, ...

    Meistens ist die Rubbel-Methode in solchen Fällen erfolgreich. Lege ein Blatt Papier auf die Stelle und setze mit einem weichen Bleistift Strich neben Strich, bis die ganze Stelle mit Graphit bedeckt ist. Nur ganz leicht drücken! Erhabene Stellen sind dann deutlich dunkler und vertiefte Stellen deutlich heller als der Rest. Das machen die Archäologen so um auch kleinste Einritzungen zu dokumentieren, die sich sonst nicht abbilden lassen.

    Als Kinder haben wir auf diese Weise unsere eigenen Münzen gebastelt, leider wurden diese aber am Kiosk nicht entgegengenommen, obwohl sie sehr echt aussahen ...