Hallo Sammlerkollegen,
da bei diesem Forenthema mehrfach nach mir gerufen wurde,
eile ich herbei um Euch meine Erfahrung mitzuteilen.
1) Markung Blaker (manchmal auch Rauchfang genannt)
Bei den Modellen FH 75,175,176 (Vorkriegsmodelle) gab es
keine Markung auf dem Blaker. Die gab es erst ab dem Model
FH 275/276 bzw. bei den alten Kaltluftlaternen FH 260/280, etc.
2) FH 175 F (Fahrrad) wurde von 06/1935 - 1945 produziert
Es gabe sie im Original nur in Schwarz glänzend. Der Brenner war
im Original nicht lackiert, sondern glänzend verzinnt. Es gibt jedoch
auch Ausführungen bei denen der Brenner in RAL 6006 gehalten
ist, das sind dann die Modelle die nach 1940 (keine Möglichkeit
mehr zum Verzinnen, da Zinn zu kriegswichtig war) auf den Markt
kamen.
3) Die FH 175 F hatte immer eine Schwinge auf der Rückseite mit
der man sie am Fahrrad vorne befestigen konnte und sie hatte
keinen (!) Glasschutz. Ist auch logisch, da man ansonsten das
Glas gar nicht hätte wechseln können.
4) Einfülltrichter für große FH Kaltluftlaterene:
DRP 467463 'Sturmlaterne, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennerhaube als Einfülltrichter für den Brennstoff dient....'.
Das Patent stammt vom 28.02.1927. Zu diesem Zeitpunkt gab
es die FH 280 nocht nicht (1931), aber die FH 260,270,257 und
die FH 252, die alle mit dem großen Tankdeckel angeboten wurden.
5) Bei Simons Laterne wurde die Fahrradschwinge entfernt.
6) DSR für die diversen Vorkriegsmodelle:
Bis ca. Baujahr 1936 wurden die Laternen mit durchstoßenem
DSR angeboten, d.h. der Dochschlüsseldraht durchbrach das
Rädchen in der Mitte, ebenso gab es das ummantelte DSR wie
bei Simons Laterne und das 'normale' rundgebogene DSR ohne
Ummantelung (in der flachen Ausführung mit Ummantelung für
die ÖLAB Ausführung).
Mir liegen Muster mit durchstoßenem DSR für die FH 75 + 175
vor und mit dem Ummantelten für die FH 275/276.
7) Brennertypen:
-Brenner und Brennerhut getrennt
-Brennerhut in die Glashalteplatte integriert, Brenner entsprechend
angepaßt (ab Baujahr 1937)
Es wurden jedoch beide Brenenrtypen bis Anfang der 40-er Jahre
parallel verwendet!
Die Modelle bis 1935 hatten noch ein Metallsieb im Brenner. Nicht
jedoch so eines wie bei der Laterne von Simon! Dieses Sieb diente
der Wärmeableitung und zum Verdampfen von überschüssigem
Petroleum, damit es bei hohen Außentemperaturen nicht zu
kleinen Verpuffungen kommen konnte.
Die Brenner für die kleinen Kaltluftlaternen (75,175,275,276,375)
wurden in den 30-er Jahren mehrfach im Detail modifiziert. Das
Patent auf das sich selbst die heutige FH 276 bezieht stammt von
1935 (DRP 643697).
Ich hoffe mal, daß ich Euch hiermit etwas helfen konnte und nicht
noch mehr Frage aufgeworfen habe.
Grüße Euer stonewasher