Beiträge von stonewasher

    Hallo Stephan,


    die FH 75 Atom gab es in verschiedenen Ausführungen.
    Nr. 75 1936
    75StK 1941
    75 MSKo 1938
    75 FS 1941
    75 Oelab 1938
    75 B 1938
    75 Sp 1938
    75 Lu 1940


    Es könnte also eine MSkO gewesen sein, nur das Blechschild
    fehlt, oder eine 75 Oelab in der B (Boot) Ausführung und sie
    wurde auf einem kleinen Boot verwendet.
    Frage: Wenn Du das Glas anhebst, gebt der Brennerhut mir oder
    ist es noch die alte Ausführung mit Brennerhut und Brenner
    als einzelne Teile?
    Grüße Jörg

    Hallo Andreas,


    Detlef Bunk und ich verfügen über ein großes Archiv
    was Nier-Feuerhand angeht. So kann man schnell
    eine Expertise machen. Außerdem haben wir beide
    sehr umfangreiche Laternensammlungen (Detlef mehr
    aus der Nachkriegszeit und ich mehr aus der Zeit
    1902-1945).


    Bei Nier in Beierfeld lagerten sicherlich noch große Vorräte
    and Gläsern aus Jena, die dann für diese Lampe verwendet wurden.
    Nier Hohenlockstedt verwendete ab 1949 (Beginn der Nachkriegsproduktion) Gläser von Auer. Ab ca. 1960 dann wieder
    Gläser von Schott-Mainz.
    Dein Argument zur Farbe passt ja zur Nachkriegsfertigung.


    Falls Du mal Interesse haben solltest diese Laterne einzutauschen,
    ich wäre sehr daran interessiert.


    Grüße Jörg

    Hallo Andreas,


    beigefügt kannst Du die Antwort von Detlef Bunk lesen,
    der sich auf die Nachkriegslaternen von Nier spezialisiert
    hat:


    Hallo Jörg,


    Hypothese:


    Die Laterne stammt aus der ersten Serie der MeWa von 1949. Sie ist entweder auf alten oder nachgebauten (zurückgeholten) Nier-Maschinen/Werkzeugen hergestellt.



    Feststellung:


    Die Laternen entspricht in Bauart und Form genau der letzten Version der 175 aus der Nier-Produktion von vor 1945 (Stichhaltiges Argument). Die Farbe weicht deutlich von der dunkleren Oliv-Lackierung der Nier-Laternen ab (Argument mit Vorbehalt einer Farbverfälschung des Fotos). Das Glas hat keine Markung (unsicheres Argument). Die Füllschraube ist spezifisch für dieses Modell hergestellt (Gewinde und Prägung). Wenn es eine MeWa-Laterne ist, so stammt sie aus der Zeit vor dem Rechtsstreit mit Nier um die Verwendung der Marke Feuerhand. Nier in Hohenlockstedt hat die neue 175 mit Glasheber links erst 1951 produziert (stichhaltige Argumente)



    Schlussfolgerung:


    Die Hypothese wird angenommen. Die Laterne war sicher Anlass des Markenprozesses zwischen Nier und Mewa.



    Soweit meine Expertise.



    Grüsse, D.

    Hallo Andreas,


    mit Detlef Bunk arbeite ich eng zusammen (siehe auch seine
    Homepage - J. Wekenmann).
    Bei den Feuerhandwerken begann die Demontage durch die
    Russen im August 1946 und war im Frühjahr 1946 abgeschlossen.
    Bruno Nier hatte jedoch auch Maschinen an andere Firmen
    ausgeliehen, die er systematisch zurückholte um damit wieder
    eine Fertigung aufzubauen.
    Zitat aus einem Manuskript von T.Brandenburg, Beierfeld:
    'So konnte die Produktion am 30.07.1946 wieder aufgenommen werden. Neben der Verarbeitung von Blechen wurden vorübergehend Holzbetten, Erzkisten aus Holz sowie Holzschränke und Schaufelstiele hergestellt. Im laufe der Zeit entstanden in der Produktion Erzeugnisse besserer Qualität, wie Essenträger, Milchkannen, Fahrradfelgen, Wirtschaftswannen, Schneeketten, Schachtkappen, Erztransportgefaße und Wetterlutten für die SDAG Wismut und Kanister. Im Frühjahr 1949 konnten die ersten Sturmlaternen wieder produziert werden.'Was die BAT 270 angeht, so wurde sie Anfang der 60er Jahre in
    Beierfeld produziert, nachdem Anlagen aus Leipzig (HASAG) nach
    Beierfeld transferiert worden waren.
    Grüße Jörg

    Hallo Andreas,


    so wie es aussieht habe wir da eine FH 175 aus der Produktion von
    1949/1950. Die Metallwarenwerke Beierfeld produzierten ja auf
    alten Niermaschinen Feuerhandlaternen bis ihnen das im Juni 1950
    untersagt wurde (Prozeß vor dem Landgericht in Stuttgart).
    Bislang war unklar was die MeWa eigentlich produziert hatte.
    Nier in Hohenlockstedt produzierte von 1949/50 an mit dem
    Glasheber auf der linken Seite innen (erstes Modell war die
    FH 275 Atom). Bei der Mewa dauerte die Umstellung ein paar Jahre länger. Deswegen sind die ersten BAT 158 / 159 aus der Beierfelder Zeit auch noch mit Glasheber rechts innen ausgestattet.


    Grüße Jörg

    Hallo NT-Tom,


    das ist kein Originalglas für eine FH 201.
    Die bauchigen Gläser waren für die Typen
    FH 223,227,323 und 327 bestimmt. Die 323
    gabe es auch mit dem leicht konischen Glas der
    FH 201. Originalgläser von Feuerhand waren
    immer gemarktet. Es gab aber auch ungemarktete
    Ersatzgläser, die dann billiger waren.
    Grüße stonewasher

    Hallo Achim,
    da Detlef im Moment noch in Urlaub ist, habe ich mir meine
    FH NK mal genauer angeschaut.
    Bei der FH 275 Atom gibt es noch den fünfstrahligen Stern
    auf dem Tank (typisch für die Vorkriegsmodelle - die Atom
    wurde mit dem zusammengebaut, was die Familie Nier 1948
    retten konnte).
    Die FH 275 mit der doppelten Markung 275 hat bereits den
    vierstrahligen Stern der bis heute gilt, aber Die FH 275 mit der
    Doppelmarkung die ich besitze ist von Anfang der 50er Jahre.
    Das kann ich deswegen so gut sagen, weil sie ein Original
    grün durchgefärbtes Auer Glas hat mit Feuerhand Markung.
    Diese grünen Gläser wurden nur sehr kurz hergestellt. Ich
    habe sie in Cherbourg (Frankreich) gekauft.
    Bei den restlichen Feinheiten (Ausparung für den Glasheber,
    Zugring) muß ich auf Detlef warten.
    Grüße Jörg

    Hallo Achim,


    so eine habe ich auch. Ich hatte sie glatt vergessen!
    Na ja, kann bei meiner Sammlung durchaus mal vorkommen.
    Hans-Werner kann das sicherlich bestätigen.
    Ich werde Detlef Bunk mal anschreiben und ihn bezüglich der
    Einordnung der Nachkriegslaternen fragen. Das ist nämlich sein
    Spezialgebiet.
    Grüße Jörg

    Hallo Achim,
    okay, ich gebe Dir recht! Der Tank der FH 176 NK ist kleiner,
    aber von der Form her identisch mit der FH 276 NK.
    Zu den Abkürzungen:
    BP.ang.
    DBP a.
    Es gibt beide Bezeichnungen!!
    Die Bezeichnung DBPa. ist die ältere der Markungen, als es darum
    ging alte Patente neu anzumelden, bzw. noch Patentrechtliche
    Streitigkeiten zwischen der Witwe von Bruno Nier und der
    Firma Nier zu klären.
    BP.ang. ist die jüngere der Bezeichnungen und stammt von
    Ende der 50er bzw. Anfang der 60er Jahre.
    Alle Laterenen die ich von Feuerhand besitze tragen in der
    Nachkriegsversion das Kürzel W.Germany oder Western Germany.
    Eine Ausnahme gibt es, es ist die FH 275 Atom die sowohl auf
    dem Tank als auch auf dem Glas (Auer) mit Made in Germany
    gemarktet ist.
    Grüße Stonewasher

    Hallo alle zusammen!


    Nun beruhigt Euch mal wieder!!


    Die FH 176 E (Einheitslaterne mit 1,5'' Brenner und
    dem Tank der FH 275) wurde von 1940 - 1945 hergestellt.
    Bei der FH 176 US war ja nur das Gehäuse in dem die Laterne,
    eine FH 176E, steckte neu!
    Die FH 176 Nachkriegslaternen kamen 1952/53 auf den Markt.
    In ihrer neuen Form hatten sie den Glasheber links innen und
    den Tank der FH 276.
    Die Ausführung sturmfest wurde 1959 zum ersten Mal patentiert.
    1961 kam die zweite Ausführung auf den Markt die dann
    Standard wurde. Da die Konstruktion nicht sehr ausgereift war,
    verschwand die Laterne bereits in den 60er Jahren wieder vom
    Markt.
    B.P. ang. = Bundespatent angemeldet
    Auf die FH 176 bezogen heißt dies, daß das Patent 1961 angemeldet,
    es aber erst 1963 rechtswirksam wurde.


    Grüße Euer stonewasher

    Hallo Januch,


    das Grün hat nichts mit der Wehrmacht zu tun!
    Die Firma Nier belieferte auch die Wehrmacht und andere
    Organisationen im III. Reich, aber nicht ausschließlich!
    Ab 1940 gab es nur noch grün oder schwarz (nur bei der
    FH 175 F bzw. dann ab 1941 auch bei der 75FS) zur
    Auswahl.
    Als weitere Alternative wurde noch eine Lackierung in
    Aluminiumbronze (Typ Ofenrohrlack) angeboten.
    Die Firma Nier war immer stolz auf ihre glanz
    verzinnten Laternen, die sie jedoch ab 1940 aufgrund von
    Zinnmangel nicht mehr anbieten konnte.
    Das 'E' bei der FH 176E heißt ja nur Einheitslaterne, weil diese
    Laterne als einzige nur noch produziert werden sollte -
    sozusagen eine Laterne für alle Zwecke.
    Je mehr die Vorräte der Firma Nier zur Neige gingen, umso mehr
    tauchten dann auch grün lackierte Brenner bzw. Tankdeckel
    auf.
    Die runde Haube ist tatsächlich eine Sturmhaube, quasi der
    Vorläufer der Sturmkappe wie sie dann 1941 bei der FH 75 StK
    eingeführt und nach dem Krieg auf alle noch prouzierten
    Modelle angewendet wurde.
    Grüße stonewasher

    Hallo Stephan,


    die Kombination schwarz/oliv gab es wohl den ganzen
    Krieg hindurch. Mir ist nicht bekannt, daß es eine komplette
    Umstellung von Schwarz auf oliv gegeben hat.
    Die Atom mit dem Glasheber links aussen und Sturmkappe
    kam 1941 auf den Markt (letztes Atom Modell).
    Die Oelab Ausführung gab es mit Sicherheit den ganzen Krieg
    hindurch. Ich denke mal, daß die alte Ausführung mit dem
    Glasheber rechts innen noch 1-2 Jahre parallel produziert wurde,
    bzw. noch große Vorräte da waren (die Märkte brachen ja
    immer mehr weg!) die dann auch verkauft wurden.
    Deine Laterne könnte eine für das Koppel (MSKo) gewesen
    sein, nur daß die Koppelhalterung fehlt.
    Grüße Jörg

    Hallo Tobias,
    Du hast natürlich recht! Die Frowo 340 ist eine Kaltluftlaterne.
    Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen.Sorry! Habe ich bereits
    korrigiert.
    Schön, wenn jemand mit aufpaßt!!
    Grüße stonewasher

    Hallo januch,
    die Frowo 340 wurde erst in der Nachkriegszeit gebaut.
    Vor 1945 gab es sie noch nicht.
    Hier ein kleine Übersicht der bislang bekannten Frowo
    Laternen.
    Kaltluft
    Frowo 45
    Frowo 50 (Vorkrieg + Nachkriegszeit)
    Frowo 55
    Frowo 65
    Frowo 75 (Vorkrieg + Nachkriegszeit)
    Frowo 85
    Frowo 770 (baugleich mit Frowo 50, jedoch ohne Glasheber,
    nur Nachkriegszeit)
    Frowo 999 (Exportversion mit großem Tank)
    Frowo 240
    Frowo 340 (nur Nachkriegszeit)


    Warmluft
    Frowo 105
    Frowo 110
    Frowo 115
    Frowo 420
    Frowo 435
    Frowo 500
    Frowo 520
    Frowo 660


    Grüße stonewasher

    Hallo Eugen, Hallo Hans-Werner,


    die FH 175F hatte eine fest montierte Halterung fürs
    Fahrrad, die sich nicht entfernen ließ (außer man beschädigte
    die Luftrohre) mit Schwinge!
    Bei der gezeigten FH 175 handelt es sich um eine Standardausführung
    der FH 175.
    Die Wagen- und Kumtlaternen hatten unterhalb des Tankdeckels
    einen kleinen Clip in den man den Tragegriff einhängen konnte,
    so daß dieser nicht klapperte wenn man die Laterne am Wagen
    befestigt hatte.
    Der montierte Reflektor mit fokussierendem Spiegeleinsatz
    stammt von der FH 175F. Die Ausführungen der 175 als 175 WR
    (Wagen Rücklicht) oder als rR (rotes Rücklicht) hatten andere
    Reflektoren hinter dem Glas.
    Was fehlt den Laterne tatsächlich? Auf der ersten Aufnahme hat
    sie sowohl den Zugring als auch den Blaker!?
    Grüße Jörg

    Hallo Stephan,


    das mit der Baustellenabsicherung ist ganz richtig!
    Blaue Gläser wurden ab 1935 für Luftschutzzwecke
    angeboten. Im Verlaufe der Zeit (speziell ab 1940)
    wurden das blau dann immer dunkler.
    In einem meiner Werbeblätter wird aber erwähnt,
    daß blaue Gläser auch zur Baustellenabsicherung
    verwendet werden können.
    In schwarz glänzend war übrigens nur die Nr. 175 F
    lackiert (auch noch während des Krieges), alle anderen
    Laternen gab es dann nur noch in RAL 6006 bzw. mit
    einer Bronze-Alumiumlackierung.
    in schwarz wurde ansonsten keine Laterne angeboten.
    Grüße Jörg

    Hallo Achim,
    die RAD Laterne kenne ich vom Sehen her. Ich selbst beitze keine.
    Sie paßt aber zu meiner Aussage, daß die Umstellung von Halteschelle
    auf stumpf verpresste Luftrohre 1941 stattgefunden hat.
    Ich habe mir das Patent von 1925 nochmals durchgelesen. In ihm
    steht nichts davon, daß die Luftrohre zusätzlich punktgeschweißt
    werden mußten (was aber durchaus denkbar wäre). Die beiden
    Stellen auf den Photos können ebensogut Pressstellen sein, um die
    Verbindung fester zu machen. Ich werde mir mal die eine oder
    andere alte FH 305 vornehmen und mir diese Stellen genauer anschauen
    bzw. durchtrennen. Falls sie punktgeschweißt waren, so sieht man das.


    Grüße Jörg

    Hallo Achim,
    Frage:
    Ist auf Deiner FH 201 ein Datum eingeprägt oder woher weißt
    Du, daß sie von 1941 ist?
    Einen Modellwechsel oder technische Veränderungen an einer
    Feuerhandlaterne darf man sich nicht so vorstellen, daß man
    (als Beispiel!) bis Dezember 1941 nur das Modell mit den Halteschellen
    gebaut hat und danach nur noch das ohne. Beide Typen liefen
    parallel! Die Halteschellen wurden so lange verwendet, bis keine
    mehr da waren. Am Besten sieht man dies an den Brennern.
    1937 wurde der noch heute verwendete Brenner eingeführt, bei
    dem der Brennerhut in die Glashalteplatte integriert ist. Dies heißt
    jedoch nicht, daß die alten Brenner damit vom Markt waren.
    Sie wurden weiterhin verwendet! Die FH 75 StK kam 1941 auf
    den Markt. Es gab sie jedoch mit beiden Brennertypen!
    Was die Luftrohre angeht, schau Dir mal das DRP 455025 auf dem
    depatisnet an!
    Grüße Jörg

    Hallo Andreas,


    eine schöne Sammlung! Mach mal weiter so, dann wirst Du noch
    unser FROWO Spezialist.
    Dir fehlen noch die beiden Ausführungen der Frowo 50 als
    Frowo 770 und die Frowo 999.
    Die war glaube ich noch etwas größer wie die Frowo 340.
    Grüße Jörg