Beiträge von stonewasher

    Hallo Jan,


    Du hast eine zur Karbitlaterne umgebaute FH 175.
    Das Gleiche gibt es noch bei der FH 201 und der FH 305.
    Das die Umbauten sehr professionell sind gehen wir davon
    aus, daß sie zwischen 1943 und 1945 gemacht worden
    sind. Eventuell wurden sie bei FRIWO einem Karbitlaternen-
    hersteller in Leipzig gemacht.
    Eine offizielle Bezeichnung für diese Laterne gibt es nicht.
    In den mir zur Verfügung stehenden Feuerhand Katalogen
    oder Wérbeblättern taucht sie nicht auf.
    Grüße Jörg

    Hallo Andreas,


    der Informationsstand bei Henning Kahl ist mittlerweile
    stark veraltet (Stand ca. 2001/2002). Mittlerweile hat sich
    in der Feuerhandforschung einiges getan.
    Der Kurbelheber war das erst Patent von Hermann Nier
    1902. Dieses Patent wurde jedoch bereits 1906 wieder gelöscht
    (warum wissen wir noch nicht).
    1913 wurde der Kurbelheber erneut zum Patent angemeldet
    (dieses Mal nicht als Hebevorrichtung f. Petroleumlaternen,
    sondern einfach als Petroleumlaterne).
    Dieses zweite Patent lief dann bis 1929 und wurde nicht mehr
    verlängert!
    Der Kurbelheber selbst wurde bis zum Ende der internationalen
    Exporte 1943 weiter produziert, da es viele Abnehmerländer
    gab in denen der Kurbelheber dem sogenannten Bandeisenschieber
    bevorzugt wurde.
    Interessanterweise produzierte die Firma Frowo den Kurbelheber
    sowohl vor 1945 als auch danach weiter.
    Grüße Jörg

    Hallo lancehenrikson,
    Du schreibst daß der Filzstreifen am Ende des Dochtes festgemacht wäre?!
    Seit langem hält sich hartnäckig das Gerücht, daß der Filzstreifen der
    Beschwerung des Dochtes diene, damit dieser nicht aufschwimmt.
    Dies ist natürlich Humbug! Der Filzstreifen dient - wie bereits in dieser
    Diskussion korrekt erwähnt- der Förderhilfe für das Petroleum.
    Ich habe viele 276/70 gekauft bei denen der Filzstreifen am Ende
    des Dochtes festgenäht war = wirkungslos!
    An einem Ende ist der Filz leicht eingeschlitzt und wird so über den normalen Docht geschoben. Man sollte ihn so in den Tank einführen, daß er unmittelbar unter der Brennerkammer endet.
    Die FH 276/70 brennt am besten mit vollem Tank und einem sauberen
    Docht. Ist der Docht schon seit Jahren in der Laterne, so kann er
    sich zugesetzt haben und er fördert kein Petroleum mehr.
    Die maximale Förderhöhe eines Baumwolldochtes liegt bei ca. 8cm
    von der Spitze des Dochtes an gerechnet!
    Die Variante mit der Hülse und dem Baumwollgespinst ist die älteste
    Version von Mitte der 50er Jahre. Da dies nicht so funktionierte, kam
    man bei Nier auf die Idee mit dem Filzstreifen. Da bei Nier das Problem
    mit der Förderhöhe bekannt war, entwickelte man einen speziellen
    Docht für die FH 276/70 und die FH 276/120. Dieser Docht hatte eine
    Kunstfaserseele die von Baumwolle ummantelt war und so das Öl
    besser fördern sollte.
    Grüße stonewasher

    Hallo Hans-Werner,
    keine Ahnung! Ich weiß nur, daß diese Gläser bei
    FH 175 am Ende des Krieges auftauchten und dann
    nach dem Krieg auch wieder verschwanden. Vielleicht
    lag es an der Optik????
    Grüße Jörg

    Hallo Achim,
    natürlich könnte es sein, daß die Laterne älter ist wie
    das Glas, aber bei dieser Diskussion ging es ja eigentlich
    um das Glas als solches.
    Man kann (mit Ausnahme von Verzinnungsresten) kaum
    eine Laterne die zwischen 1940 und 1945 gebaut wurde
    zeitlich genau einordnen. Ausserdem gibt es auch Modelle
    (z.B. FH 175F) die noch einen gut verzinnten Brenner mit
    Brenenrhut haben aber ansonsten bereits tauchlackiert
    wurden. Entweder konnte Nier in kleinem Umfange nach
    1940 noch Teile selbst verzinnen (oder verzinnen lassen) oder er
    hatte ein großes Vorratslager, was sehr wahrscheinlich war angesichts
    der fortschreitenden Kriegslage und dem wegbrechen der
    Märkte.
    Die zylindrischen Gläser sind trotzdem etwas seltenes und
    die Laternen brennen auch gut damit!
    Grüße Jörg

    Hallo januch,
    die Einheitsfarbe bei Feuerhand während der Kriegszeit
    war oliv, mit Ausnahme der FH 175F die wurde in schwarz
    glänzend lackiert. Ich habe zwar schon welche in oliv
    gesehen, glaube aber, daß sie nicht serienmäßig so
    lackiert wurden (der Zustand der Laternen war jedoch
    zu schlecht um dies beurteilen zu können).
    Grüße stonewasher

    Hallo januch,
    bei dem Glas der FH 175 handelt sich um eine Notproduktion
    (ca. 1944/45). Ich habe mehrere von denen. Alle sind tauchlackiert
    (ab 1940 üblich, da keine Zinn mehr zur Verfügung stand).
    Manche meiner Gläser sind mit 'Original Jenaer Glas' markiert,
    mache gar nicht. Wenn das Glas Deiner FH 175 mit Feuerhand
    markiert ist und nicht nur mit Jenaer Glas markiert ist, spricht
    dies für diesen Zeitraum.
    Der große Tank der FH 405 ist sicherlich nicht serienmäßig, sondern
    ein Umbau aus den 50-er Jahren wo man mit der Produktion der
    FH 276/70 begonnen hat.
    Der lange Tank hat seinen Besitzer sicherlich enttäuscht, da er das
    Saugverhalten des Dochtes (max. 80mm von der Dochtspitze aus
    gerechnet) mit Sicherheit überfordert hat. Es dürfte also immer
    Petroleum im Tank übrig geblieben sein.
    Grüße stonewasher

    Hallo januch,
    wenn die Atom seitlich eine Halterung hat, dann wurde
    sie auch als Rücklicht (Fahrrad oder Wagen) eingesetzt.
    Der Blechreflektor spricht für das Jahr 1944/45.
    Alu war da sicherlicht nicht mehr zu bekommen, bzw. so
    kriegswichtig, daß man es nicht mehr zum Reflektorbau
    eingesetzt hat.
    Grüße stonewasher

    Hallo Jan,
    war der grüne Reflektor Deiner FH 75 StK rostig oder woher
    weißt Du, daß er aus Stahl ist?
    Ich kann mir gut vorstellen, daß am Ende des Krieges das Aluminium so knapp war, daß man Blechreflektoren eingesetzt hat, obwohl sich
    Blech lange nicht so gut tiefziehen läßt wie Alu.
    Hat Dein Reflektor unter am Rand auch eine Markung: 75 ?
    So wie Deine Atom aussieht, könnte sie gut als Marschsicherungslaterne
    eingesetzt worden sein = MSKo (Marsch Sicherungslaterne Koppel)
    und zwar als Rücklicht.


    Grüße Jörg

    Zu Achims Unterstützung,
    der die Diskussion hervorragend führt!
    FH 275 Atom Blakermarkung: Original Nier Patent, noch mit
    5-zackigem Stern


    FH *275*275* Blakermarkung: Original Nier Patent
    bereits mit 4-zackigem Stern auf dem Tank
    FH 275 Western Germany Blakermarkung: Original-Nier-Feuerhand
    Mit der Bezeichnung 'Baby ' wurde nur die Vorkriegsbezeichnung
    wieder eingeführt:
    FH 275 - Baby
    FH 175 - Superbaby


    Zum historischen Ablauf folgende Informationen:
    Die Firma Nier wurde 1949 neu in der BRD geründet. Von Anfang
    an gab es Patentschwierigkeiten mit der Witwe von Bruno Nier
    dem letzten Inhaber der Firma Nier bis 1948.
    1948 wurde die Familie und die Firma Nier enteignet und Bruno
    Nier in Bautzen inhaftiert.
    Die Familie Nier unter Curt und Woldemar Nier flüchtete daraufhin in
    den Westen.
    Bruno Nier verstarb in der Gefangenschaft in Bautzen 1950.
    1948 änderte er (in der Gefangenschaft!) sein Testament zugunsten seiner Frau Ellen.
    Diese Testamentsänderung führte zu jahrelangen Patentstreitigkeiten
    zwischen den im Westen lebenden Familienmitgliedern die die Firma neu aufbauen wollten und Frau Nier.
    Diese Streitigkeiten wurden erst 1953 beigelegt.
    Aus dieser Zeit rühren auch einige Bezeichnung die etwas widersprüchlich sind und nicht im Einklang mit der Nierschen
    Tradition der Laternenbezeichnung stehen (z.B. Original Nier Patent,
    man bezog sich hierbei auf ein Patent von Bruno Nier, konnte
    es zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht beanspruchen).
    Man kann also sagen, daß die Bezeichnung auf dem Blaker 'Original-Nier-
    Feuerhand' ca. 1954 eingeführt wurde.
    Grüße stonewasher

    Hallo HaDe,
    an das Teil in dem sich die Feder befindet kommst Du nur
    ran, wenn Du die Laterne zerstörst!
    Nach dem II. Weltkrieg wurde die Abdeckkappe des Blakers
    durch umbördeln fixiert. Davor gab es vier kleine Laschen,
    die man aufbiegen konnte und dann konnte man den
    Schornstein von innen reinigen. Zum Ausbau der Feder mußte
    man jedoch Gewalt anwenden.
    Da die Umbördelung rein mechanisch geschieht, ist sie nur sehr
    schwer zu öffnen und nicht mehr spurenfrei rückgängig zu machen.
    Grüße stonewasher

    Hallo waldler,


    es lag nicht an Dir sondern an mir! Schau mal unter
    1699983 nach! Jetzt findest Du es. Ich hatte mir das
    Patent ausgedruckt und gedacht, die Nummer die sich
    auf jeder Seite oben befindet wäre auch die Patentnummer.
    Danke für den Hinweis!
    Grüße stonewasher

    Hallo waldler,


    bei dem feinfaserigen Material ahndelt es sich um eine Kunstfaser
    deren Matrialzusammensetzung ich nicht kenne. Eine Aufnahme
    kann ich Dir leider nicht bieten, da ich -als ich die Laterne vor ca.
    3 Jahren gekauft habe- noch nicht gewußt habe, was es bedeutet
    und es entfernt habe. Wie ich mittlerweile weiß, war dies einer der
    Versuche der Firma Nier die natürliche Saughöhe eines Baumwolldochtes
    zu erhöhen - leider vergeblich. Die FH 276/120 StK war einfach zu lang.
    Die Saughöhe eines Baumwollflachdochtes berägt ca. 14cm. Wenn
    ich eine FH 276/120 StK nehme und die Entfernung zwischen
    Dochtoberkante und Tankboden ausmesse, dann komme ich auf
    gut 20cm, also viel zu lang!
    Bei den FH 276/70 und FH 276/120 mit Filzstreifen, hatte der Filzstreifen einen kleinen Schlitz. So konnte man ihn über den normalen
    Docht streifen bis Unterkante Brenenrkammer. Nur so wirkte er
    auch! Ein Filzstreifen am Ende des Dochtes brachte gar nichts.
    Im depastisnet kannst Du Dir aber eine frühe Beschreibung Deines
    Dochtes (DP 213564 von 1955) herunterladen. Am Anfang waren es
    noch Baumwollfäden, dann Kunstfaser.
    Grüße stonewasher

    Hallo waldler,


    zu1) der Docht ist der Gleiche wie bei allen anderen FH 276 StK
    auch (12.5mm). Das Rohr das Deine FH 276/120 StK hat
    ist ein sogenanntes Steigrohr, in dem das Petroleum besser
    aufsteigen sollte. Neben dem Docht waren im Original noch
    ein feinfaseriges Gewebe vorhanden, das diese Steigwirkung
    noch unterstützen sollte.
    zu2) Ein Werkzeug zum Nachpressen zu basteln dürfte wohl etwas
    schwierig sein, da die Luftrohre angepresst wurden bevor der
    Boden der Brennerkammer und der Tankboden angepresst
    wurden. Vorsichtig anschleifen und dann verlöten ist die beste
    Lösung hier.
    zu3) Die Zahlen an der Sturmkappe geben das Baujahr der Lampe
    an. (Monat/Jahr)
    zu4) Welche Lacke die Firma Feuerhand/Reco verwendet bzw.
    verwendet hat kann ich Dir leider nicht sagen. Farbton
    RAL 1023 (Verkehrsgelb)


    Grüße stonewasher

    Hallo Hammond,


    ich würde folgendermaßen vorgehen:
    - zum Entfernen der Farbe Ablauger oder Abbeizer verwenden
    ((Vorsicht beim Tankdeckel!! Die sind bei Dietz häufig aus Alu
    und das löst sich in der Lauge komplett auf!!!!)
    - zum Entrosten (nach dem Laugebad) in ein Zitronensäurebad
    legen (zwei bis drei Tage reichen) und die Laterne hat keinen
    Rost mehr.
    Nach dieser Behandlung kann man die Laterne problemlos bearbeiten.


    Grüße Jörg