Beiträge von stonewasher

    Hallo Micha,


    beim Tiefziehen von Blechen braucht man keine Paßmarken um die Position des Bleches während des Tiefziehens zu fixieren.

    Die Ronde aus dem man z.B. die runde Haube der FH 176 E fertigt ist größer wie tatsächlich benötigt. Beim Tiefziehen fährt zuerst

    der sogenannte Niederhalter herunter und fixiert das Blech, dann erst kommt der eigentliche Tiefziehstempel zum Einsatz:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefziehen


    Der Beitrag Nr. 16 ist nicht schlecht, dafür müssten die Löcher aber etwas größer sein.


    Dein Argument hier:

    "Ablauflöcher für die Farbe" halte ich für abwegig. Diese Löcher sind nicht an der tiefsten Stelle


    kann ich so nicht akzeptieren. Die meisten Laternen wurden tauchlackiert, das bedeutet, dass man sie komplett in Farbe tauchte.

    Der Tank lief dabei natürlich voll und die Laterne musste dann so gedreht werden, dass nicht der Kopf der Laterne danach senkrecht stand,

    sondern der Tankeinfüllstutzen genau nach unten zeigte, damit die überschüssige Farbe komplett ablaufen konnte. Danach brachte man die Laterne

    wieder in eine senkrechte Position und sie wanderte in den Einbrennofen!

    Der Beitrag Nr. 7 von Stefan hat deswegen meiner Meinung nach voll ins Schwarze getroffen.


    Das Patent DE-1436401 vom 27.08.1938 zeigt zwar die FH 176 E, faktisch wurde sie jedoch erst ab Ende 1939 gebaut. Ein Menge Zeit

    um Änderungen wie z.B. das Weglassen der Isolierung im Kamin einzubringen. Bevor die Firma Nier eine Laterne auf den Markt brachte

    hat man sie natürlich allen möglichen Tests unterzogen. Vielleicht stellte sich dabei heraus, dass die Isolierung unter der runden Haube

    kontraproduktiv war und die Laterne in warmer Umgebung zum Hochbrennen neigte. Ich habe dieses Hochbrennen bei einer FH 176 E schon mehrfach

    beobachtet. Dies geschah jedoch nur in geschlossenen Räumen. Als ich die Laterne dann nach draußen brachte wo es recht kalt war,

    funktionierte sie innerhalb weniger Minuten wieder normal, da der Hitzestau in der Haube gut abgeleitet wurde.

    Die Firma Ditmar hatte dieses Problem wohl auch und fertigte ihre Sturmhaube deswegen mit entsprechenden Löchern.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Lothar,


    nachdem während des WKI das Petroleum knapp wurde und man es streng rationieren musste, stellte die Firma Otto Scharlach, Nürnberg

    sogenannte Karbitsturmlaternen her. Die Firma Scharlach war dabei nur eine von vielen Firmen (z.B.: Kästner & Töbelmann, Hermann Nier,

    Frankonia AG, Gebrüder Kaiser, Josef Pregardien,....). Karbid war zu Beginn des WKI noch recht gut erhältlich. Zum Ende des Krieges gab

    es dies jedoch auch nur noch über Bezugsscheine.

    In dieser Form wurde Deine Karbitsturmlaterne und auch die von Manfred im Jahre 1920 auf den Markt gebracht. Davor verwendete man

    noch echte Obergestelle von Petroleumsturmlaternen. Man erkannte jedoch schnell, dass die Luftrohre sinnlos waren und man eine Karbidsturmlaterne

    auch günstiger herstellen konnte. Gefertigt wurden die Karbidsturmlaternen bis ca. Mitte der 1920er Jahre, dann hatte sich der Markt wieder

    beruhigt es gab Petroleum ohne Bezugsscheine zu kaufen. Eine weitere 'Renaissance' erfuhren diese Art von Laternen dann wieder während

    des WKII.


    Gruß

    Jörg

    Hallo Björn,


    die Hasag Raute taucht in meinem Archiv zum ersten Mal im Jahr 1933 auf. Mir liegt die Festschrift zum 70-jährigen bestehen der Firma Hasag vor,

    in dem sie präsentiert wird. In den ganzen Werbeblättern, Geschäftsbriefen, etc. davor gibt es sie noch nicht.


    Gruß

    Jörg

    Moin Björn,


    wenn ich Dich mal zitieren darf "Lampen vor 1920 und in der Übergangszeit".


    Die Hasag No 50 kam im Jahr 1921 auf den Markt und die Hasag No 51 erst im Jahre 1923.

    Auf welche Drucklampen beziehst Du Dich mit Deiner Aussage? Was verstehst Du unter 'Übergangszeit'?


    Grüße

    Jörg

    Hier mal ein paar sachliche Infos von mir:

    Diese Aufnahme habe ich mal im Internet aufgetan.

    Die folgenden Seiten stammen aus dem 'Taschenbuch für Kraftfahrer im Winter - 1943' von dem ich eine Originalausgabe besitze:


    Grüße

    Jörg

    Kleiner Nachtrag für Dich Wilhelm!


    Du hast einen original Barton Brenner der Firma Thiel & Bardenheuer, leider fehlt bei Dir die Porzelanummantelung!


    Ich habe mir gerade meine AWL Lampen angeschaut und mir den Brenner von oben agesehen, Die Dochtscheide passt

    perfekt zu dem was Du uns gezeigt hast inkl. der beiden Röhrchen an der Seite der Brennerscheide.


    Die AWL Lampe von Nier gibt es nur in den Ausführungen 1942 + 1943.


    Gruß

    Jörg

    Hallo Wilhelm,


    nein, es gab keine verschiedenen Brenner für die AWL Lampe. Selbst die NVA und die tschechische Meva benutzten Fischschwanzbrenner,

    wenngleich selbige keinen Przellankörper hatten sondern einen 'Fischschwanz' aus Blech.

    In meinem Thiel & Bardenheuer Katalog von 1924 taucht Dein Brenner nicht auf. Da die Zeichen auf dem Brenner nicht geschützt waren,

    könnte ihn jeder hergestellt haben.


    Gruß

    Jörg

    Hat sich denn von Euch noch keiner gefragt, warum die Firma Nier ihre Unabhängigen Schlusslichter bei der

    Physikalisch Technischen Reichsanstalt in Berlin hat prüfen lassen und die Sturmkappe bei einem niederländischen

    Institut das sich in erster Linie mit landwirtschaftlichen Maschinen befasste. Zugegeben, die Holländer hätten

    keine Zulassung für den deutschen Straßenverkehr geben können. Die technische Reichsanstalt hätte solch eine

    Windbeständigkeitsprüfung auch durchführen können.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Thomas,

    so sahen die Tankböden im Jahr 2010 aus:

    Verzinnt und mit eingebrachter Dichung. In den 1930er Jahren wäre so etwas nicht möglich gewesen.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Micha,

    Du hast da das erste Patent zur Sturmkappe erwischt. Es gab jedoch zwei davon:

    DE-922701-1939-1954.pdf

    Gemäß meinen Unterlagen wurde die Sturmkappe schon im Jahr 1939 zwecks Prüfung an das holländische

    Institut geschickt. Die hatten jedoch Probleme mit Mitarbeitern, Krankheit,.... dass sie erst im

    Juni 1940 zur Prüfung gekommen sind. Der Prüfbericht ist datiert vom 01.07. 1940


    Gruß

    Jörg

    Moin Thomas,


    wie kommst Du darauf, dass es im Falz des Tankbodens eine Dichtung gibt????

    Da gab es nie eine!

    Erst Anfang der 2000er Jahre wurde im Tankdeckel eine Dichtung integriert.

    Davor reichte es völlig aus die Laterne und den Tankboden separat zu verzinnen und

    danach den Tankboden anzurollen. Das Zinn wirkte da wie eine Dichtung.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Uwe,


    ich muss Dich gleich mal enttäuschen. Diese Sturmkarbidlaternen wurden nicht in Bunkern eingesetzt!

    Für die Ausstattung von Bunkern gab es den Laternenkasten FU 51 aus Blech und später dann den beinahe

    gleichen Kasten aus Bakelit.

    Die Firma Hermann Nier lieferte die Oberteile der Laternen Nr. 201, Nr. 305 und Nr. 175 an die Firmen

    Riemann, Friemann & Wolf sowie an die Firma J.C. Schneider in Hamm. Diese Firmen bauten dann die

    Karbidbehälter an die Oberteile. Einer der Hauptauftraggeber für diese drei Firmen war der RAD.

    Vom RAD liegen mir die Originalzeichnungen zum Umbau der FH 175 vor.


    Von der Firma Frowo gab es auch eine Sturmkarbidlaterne, die jedoch erst nach dem WKII entwickelt

    und ebenfalls bei Friemann & Wolf endgefertigt wurde.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Micha,

    es ist immer wieder faszienierend von Deinen Quellen zu Lesen:

    "Ja, und Nier hatte seinerzeit einen selbstkonstruiertenWindkanal, um die Laternen zu testen! (Hab' ich irgendwo mal gelesen.)"
    Es gab weder in Beierfeld noch in Hohenlockstedt einen eigenen Windkanal der Firma Nier!

    Zur historischen Richtigstellung, Im Juni 1940 wurden bei dem holländischen

    Instituut voor Landbouwerktuigen en Gebouwen

    die Feuerhand Laternen FH 176 E und die Nr. 75 StK auf ihre Windbeständigkeit überprüft. Die Nr. 176 E brannt bis zu einer Windgeschwindigkeit

    von 15 m/s ohne Probleme, bei einer Windgeschwindigkeit von 20 m/s und einem gleichzeitigen Stoß erlosch die Laterne.

    Die Nr. 75 StK meisterte die 20 m/s bei einem gleichzeitigen Stoß ohne Probleme.

    Dieser Bericht liegt mir als Kopie vor.

    Eine Windgeschwindigkeit von 20 m/s enstpricht 72 km /h. Das nennt sich dann 'stürmischer Wind', ab einer Geschwindigkeit von 75 km/h aufwärts

    spricht man von Sturm.

    Das war die einzige Messung, die die Firma Nier hat je durchführen lassen! Keine der Sturmkappen aus den 1950er Jahren oder später wurde je

    wissenschaftlich auf ihre Windbeständigkeit überprüft.


    Gruß

    Jörg

    Hallo Dierk,


    solche Laternen wurde bis zum Beginn des WKII hergestellt und danach auch wieder in der 1950er Jahren. Bei der Bahn und der Post waren

    sie über Jahrzehnte hinweg in Gebrauch. Herstellen konnte solch eine Laterne jeder nur halbwegs begabte Klempner. Okay ein paar Belchbiegemaschinen

    brauchte er natürlich auch.

    Das 'Grün' Deiner Laterne spricht eher für den Gebrauch ab 1939 als die Verzinnung verboten wurde. Es gab da nicht mehr viel Auswahl an Farben:

    Feldgrün, Schwarz und Ofenrohrsilber.

    Im ersten Weltkrieg wurden Laternen gerne 'feldgrau' lackiert. Sie wurden jedoch nicht neutral hergestellt, das kam erst mit Beginn des WKII

    auf, dito die Verschlüsselung der Hersteller.

    Das Feldgrau des Ersten Weltkrieges hatte jedoch keine RAL Nummer, die wurden ja erst Mitte der 1920er Jahre eingeführt.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Stephan,


    um es sachlich richtig zu stellen die Nummer 124 Sunflower ist eigentlich eine Hasag 51 Vulcan die umgelabelt wurde.

    Die Hasag verkaufte dieses Kundenmodell zwischen 1931 und 1933 in Portugal und Spanien. Da war die Casa Hipolito

    noch weit entfernt von der Laternenfertigung.

    Die Hasag 51 Vulcan enstpricht der Dietz Junior aka FH 252 aka Frowo 75. Das ist wohl der am meisten kopierte Laternentyp

    der Welt.

    Wenn man die beiden Laternen Hipolito No 124 und die Hasag Sunflower miteinander vergleicht, da gibt es sehr viele Differenzen.

    Ich hoffe mal, dass Du nicht die gleiche blühende Phantasie hast wie Melanie Loveland was diese Hasag angeht.


    Grüße

    Jörg

    Hallo Stephan,


    in den 1950er Jahren brachte Hippolito die Sturmlaternen Modelle No. 124, No. 150 und No 175 auf den Markt. Die tauchen hier

    natürlich recht selten auf, da Hippolito auf dem deutschen Markt keine Chance hatte. In den 1930er Jahren fertigte Hippolito bereits

    verschiedene Kochermodelle, angeblich auch schon Sturmlaternen. Einen schriftlichen Beweis hierfür habe ich jedoch noch nicht gefunden.


    Die Casa Hippolito war in Portugal eigentlich für ihre Geräte zur Verabeitung von Wein bekannt. Sie stellten verschiedene Pressen, Spritzen

    und Mühlen zur Traubenverabeitung her.


    Gruß

    Jörg