Beiträge von bleizucker

    Das mit dem Pflanzenöl oder Rapsöl würde ich bleiben lassen. Der direkt über der Flamme liegende Vergaser wird so warm, dass das Pflanzenöl nicht nur verdampft, sondern sich auch thermisch zersetzt. Es wird sich unglaublich viel Teer und Kohle in Steigrohr und Vergaser ansammeln und den Vergaser verstopfen. Nach kürzester Zeit wird die Lampe nicht mehr brennen. Hier sind die Mineralöle klar im Vorteil, sie lassen sich sauber verdampfen und auch problemlos hoch erhitzen. Pflanzenöle machen das leider nicht mit.

    Dass die Gewinde nicht passen ist aber keine Bosartigkeit, sondern liegt einfach daran, dass die Chinesen auf Grund der Britischen Besatzung in der Vergangenheit die Zölligen Normen übernommen haben.

    Wäre schon interessant, auf dem Treffen einige Test zu machen.
    Vor allem für mich, um zu sehen, wo andere Leute die Risiken im Betrieb von Drucklampen und -Kochern sehen. Was wird als "harmlos" und was wird als "Gefährlich" eingestuft.


    Zu dem Besuchen:
    Als es um Benzin im Wendelvergaser ging, da sprach ich an, dass wir nicht weit auseinander wohnen, etwa 1 Std. mit dem Auto. Es war von "Workshop" die Rede, mit genügend Bier und das uns schon nicht kalt werde, und wir bestimmt nicht im Dunkeln sitzen.


    Klasse Avatar haste übrigens. Passt prima zu deinem Namen.

    Nein, problemlos ging es nicht. Das Benzin hat die Dichtung mit der Zeit erst quellen lassen, dann ist sie hart geworden. Mit kreisenden, rührenden Bewegungen haben sich die Ränder und Grate der Dichtung am Gewinde abscheren lassen, nach 10min habe ich den Zahn gezogen.


    Klar können wir testen. Ich wollte dich ja ohnehin mal besuchen kommen. Aber es geht mir bei den Tests eigentlich weniger um spectakuräres Vergnügen, als viel mehr darum, dass mir die Geräte nicht um die Ohren fliegen können, wenn ich sie nicht pausenlos beobachte.

    Ich habe mich entschlossen, meinen Russenkocher einem unvorsichtigen Belastungstest zu unterziehen.


    Ziel: er soll heißer werden, größeren Druck aushalten, als ihm im Normalen Betrieb jemals abverlangt wird. Geht er hops, taugt er nix.


    Vorbereitungen:
    - Frisches Benzin von Shell geholt. Frisch deshalb, damit viele drucksteigernde Leicht-sieder noch drin sind, die bei schon älterem, im Kanister abgestandenen Benzin weggezischt sind.
    - Befüllten Kocher ins Eisfach gestellt, damit bei -20°C die Luft sich im Tank abkühlt, zusammen zieht, und im eiskalten Zustand noch einmal den Tank öffnen um den Unterdruck auszugleichen, um bei Erwärmung einen größeren Druck auf zu bauen.
    - Das runde Hitzeschutzblech nach unten klappen, damit der Tank NICHT vor den Flammen abgeschirmt wird.
    - unter die original-Dichtung eine zusätzliche Dichtung in die Tankschraube einlegen, damit das Gewinde nur in einem Ganz fasst.


    Durchführung:
    einen großen Topf mit Wasser vorbereiten, der sobald der Brenner gut feuert und der Tank gut warm ist zum Zeit-Messen dient, und die Flammen auf den Tank lenkt, damit er noch heißer wird.


    Der Kocher wird gestartet, nach etwa 4 Minuten, wenn der Brenner gut heizt und der Tank gut warm ist. Der Wassertopf mit 1 Liter Wasser drauf gestellt, ansonsten wird der Kocher in Ruhe gelassen und aus sicherer Entfernung kritisch beobachtet, es sei denn, es kündigt sich eine Katastrophe an, dann wird abgebrochen um Schaden zu vermeiden.


    Beobachtungen:
    Der Brenner faucht schon ganz ordentlich, ich hätte nie gedacht, dass die Flammen unter einem 3Liter-Topf hervorschlagen könnten. Das Wasser hat von 20°C nach 6l Minuten gekocht.
    Den Topf habe ich drauf stehen lassen, damit die Flammen dichter über den Tank streichen, und ihn zusätzlich erwärmen.
    Nach 12 minuten, bzw. kurz nach dem das Wasser gekocht hat, haben böse Flammen aus dem Regulierventil geschlagen. Der Test wurde abgebrochen. Ventil schließen, Topf wegnehmen, Flammen ausblasen. Das Nadelventil war nicht sofort dicht, jedenfalls sind noch einige sekunden dämpfe ausgetreten, die sich noch anzünden ließen.


    Auswertung:
    Entgegen meiner Vermutung, dass das Überdruckventil abpfeifft, oder die Tankdeckeldichtung zu heiss wird, war die Stopfbuchse der Schwachpunkt. Das Material hat sich zersetzt, hat Blasen und damit Löcher bekommen.
    Das bedeutet, dass der Brenner zu heiß für Gummidichtungen wird, die je nach Art für Temperaturen bis 220°C geeignet sind. Vielleicht verwenden die Russen auch nicht immer die besten Materialien.


    Konsequenzen:
    Die Stopfbuchse habe ich traditionell repariert.
    Da Kunststoff oder Gummidichtungen ja geeignet sein sollen, wird die maximale Temperatur nicht über 280°C liegen. Da braucht es keine aufwändige Graphit-packung, für die mäßigen Drücke und mittleren Temperaturen genügt eine einfache, Paraffingetränkte Baumwollgarnwicklung. Habe statt Paraffin Getriebeöl genommen, geht genauso gut. Ist wieder dicht und ausprobiert. Werde den Test wiederholen, mal sehen was passiert. Ob wieder der Brenner zu heiß wird? oder der Tankdeckel? Wenn er den Flammen ausgesetzt ist, könnte die Dichtung ebenfalls zu heiß werden. Das Überdruckventil halte ich für Funktionslos, es sei denn, auch diese Dichtung ginge kaputt.


    Das Foto ist zwar vom Kocher, aber nicht vom Test. Vom Test gibt es keine, meine Billigkamera hat kein ordentliches Zoom, und ich bin in Deckung gegangen, habe mehr als 10 meter Abstand zum Kocher eingehalten.

    Kurze Erklärung:
    Ab einer gewissen Temperatur lösen sich Ionen aus den Kristallverbänden von Salzen. Im Falle des Kochsalzes natürlich immer Natrium-ionen und auch gleichzeitig Chlorid-ionen. Dabei werden Elektronen angeregt, und auf höhere Schalen gehoben, man sagt sie werden angeregt, weil sie Energie aufnehmen. Nach kurzer Zeit jedoch fallen diese Elektronen wieder auf ihre "normale" Schale zurück, wo sie hin gehören, bei diesem Zurückfallen geben sie die aufgenommene Energie wieder in Form eines Lichtblitzes ab. Die Farbe und Intensität des Lichtblitzes ist für jedes Ion spezifisch.
    Im Prinzip färbt jedes Ion die Flamme, einige aber nur schwach, oder in einem Bereich, der für das Auge nicht Sichtbar ist. Natrium färbt so stark und intensiv, dass andere Ionen ohne Hilfsmittel in der Flamme nicht erkennbar sind.
    Aber wenn man das Licht der Flamme durch ein Prisma auffächert, und in seine Farben aufteilt, dann gibt es schöne Muster, an denen man die Ionen erkennen kann.


    Man nutzt diesen Effekt auch in Natrium- oder Quecksilberdampflampen, wo die Ionen durch Strom angeregt werden. Auch Leuchtstoffröhren funktionieren so.

    Gonzo,


    Die gelben Flammen haben eine ganz einfache Ursache.
    Es spricht noch einmal der Chemiker aus mir:


    Eine Frage: Ändert sich nur die Farbe der Flamme, oder auch die Größe?


    Falls sich nur die Farbe ändert, dann liegt der Fall ganz einfach:
    Der Brenner hat Anhaftungen von Spuren von Kochsalz. Kochsalz macht blaue rauschende Flammen gelb. Du kannst das selbst bei deinen


    Lötlampen ausprobieren, nimm einen Draht, feuchte ihn an, dann "klebe" einige Salzkrümel daran und halte ihn in die Flamme deiner Lötlampe. Sie wird gelb werden, aber ihre Form und Größe nicht ändern.


    Wenn Kochsalz in Flammen erst einmal die Temperatur von etwa 600°C erreicht hat, dann gehen die Ionen des Salzes vereinzelt in die Gasphase über und färben die Flamme. Das Phänomen der Flammenfärbung ist in der Chemie sogar ein Nachweis von Metallen in Verbindungen. Bringe einmal Kalk in die Flamme, sie wird auf die gleiche Weise Rot werden. (Am besten ist Calziumchlorid geeignet, das Trocknungsmittel, welches du als Granulat in Entfeuchter bringst, die das Wasser aus der Luft binden). Kupfer, z.B. Kupfersulfat lässt die Flamme türkis leuchten.


    Wahrscheinlich ist jemandem im Gebrauch mal eine gesalzene Suppe übergekocht, und am Topf herunter gelaufen in den Brenner getropft. Die Salzverunreinigungen am Brenner genügen, um die Flamme sehr lange zu färben, wenn der Brenner erst einmal heiss geworden ist.



    Aber ich habe auch eine Frage an dich, Gonzo, ich habe auch so einen Russenkocher, einen Optimus no8 clon. Wie heiß darf man den Tank eigentlich werden lassen? Ich habe mich noch nicht darauf verlassen, dass das Überdruckventil abpfeiffen wird. Aber der Tank wird schon ordentlich heiß im Betrieb, er lässt sich zwar noch berühren, aber nicht mehr fest anfassen. Hast du den Kocher schon mal bei voller Last ohne Rücksicht leer brennen lassen?

    Was ist dir denn passiert? Wodurch wurde der Feuerball ausgelöst?
    ist das schon beim Starten der Lampe geschehen? oder erst nach einiger Betriebszeit? Was für ein Schaden hat den Feuerball verursacht? - Hast du das untersucht? Kann das öfters passieren? Woran lag es...?


    Mich interessiert so etwas sehr.


    Unfälle sind mir persönlich noch nicht passiert. Einige "Störfälle" gab es schon mal, die sind aber durch Schusseligkeit entstanden.
    Habe die Lampe im Halbdunkeln gestartet, mit offenem Vergaserfußventil Druck gepumpt, nicht gemerkt, dass die ganze Zeit Petroleum ausgelaufen ist, was dann kurz nach dem Starten des Rapids für eine schöne rußende, brennende Lampenhaube gesorgt hat, mit viel Gestank und so. War schon unangenehm.
    Mit Benzin ist mir das auch mal passiert, aber das verbrennt schneller, rußt heftiger aber nicht so lange.


    Mir ist auch schon mal ein Glühstrumpf vom Brenner gefallen. Auf einmal wars dunkel, der Brenner erzeugt ohne Glühstrumpf aber eine schöne sanfte blaue Flamme. Wieder Leichtsinn von mir. War nicht richtig befestigt, oder die Anbindekordel war beschädigt vor dem Abflammen.


    Und mit Diesel ist mir mal ein original chinesischer Tonbrenner geschmolzen und dann natürlich auch zerbröckelt, was wiederum den Glühstrumpf zerfetzt hat.

    Na dann verstehen wir uns jetzt ja wohl beide.
    Du hast recht, reine aliphatischen KW sortieren sich nach Flammpunkt in der gleichen Reihenfolge wie nach dem Siedepunkt. Aber Erdöldestillate enthalten eben auch Verbindungen, die z.B. Fremdatome wie Schwfel, Stickstoff und Sauerstoff enthalten. Diese haben ein anderes Reaktionsverhalten, andere Explosionsgrenzen und bringen ein wenig Unordnung hinein. Deshalb kann man sich nicht so wirklich darauf verlassen. z.B. gibt Aral in seinem Sicherheitsdatenblatt für Dieselkraftstoff auch einen Flammpunkt von nur >55°C an. Höher können/wollen sie nicht garantieren. Im Vergleich zum Petroleum liegen aber die Siedegrenzen mit 170-390°C jenseits von Gut und Böse.


    Der andere Punkt ist das menschliche Vesagen, was meist eigentlich grober Unfug oder vorsätzliche Fahrlässigkeit heißen müsste. Einer meiner Ausbilder hat mir oft gesagt, wenn er mit mir ein Problem gelöst hat: "Kaum macht man's richtig, schon geht's!" Ich fand den Spruch echt scheiße. Aber er hat fast immer gestimmt.


    Klar ist jedes Werkzeug so sicher oder gefährlich, wie die Menschen, die es benutzen. Das gilt für Drucklampen genauso wie für Kettensägen oder Autos. Klar hast du recht mit dem verschütteten oder vertropfen Petroleum. Da ist Benzin weitaus gefährlicher. Aber eine Lampe, von der ich nicht weiss, dass sie dicht ist, würde ich eben nicht benutzen, erst recht nicht mit Benzin. Aber woher soll wärend des Betriebes der Lampe eine Undichtigkeit kommen, die ich nciht schnell genug bemerke?
    Der Rapid schlißt nicht mehr, wenn ich ihn beim öffnen verbogen habe. so what, Druck ablassen und ausblasen, im zweifelsfall fackelt das Benzin halt ab, das Petroleum würde wohl nicht weiter brennen. Aber den Druck kann ich völlig gefahrlos ablassen, es sei denn, ich mache die Lampe so voll, dass mir aus dem Manometer Benzin heraus schießt, statt der Luft, da wären wir aber wieder bei der vorsätzlichen Fahrlässigkeit.
    Andere Undichtigkeiten kann ich mir nicht vorstellen, die prötzlich wärend des Betriebs auftreten, und größere Mengen Kraftstoff austreten lassen. Das Pumpenventil vielleicht noch. Langsam füllt sich das Pumpenrohr mit Benzin, bis es heraus tropft. Klar kann sich das entzünden. Aber auch dieses Ventil wird eher langam undicht. Der aufmerksame Leuchtsockenheizer bemerkt es, wenn beim Nachpumpen das Pumpenrohr nass ist. Schenkt er dem keine Beachtung, und feuert weiter, so führ er die Katastrophe herbei. Selbst wenn ich auf Sandigem Boden Krümel in der Pumpe habe, die sich in das Ventil setzen, und beim Nachpumpen der heißen Lampe dafür sorgen, dass sich das Ventil nicht schließt, Handrad zu, Druck wegnehmen, und aus ist die Maxe. Natürlich muss das Vergaserfussventil funktionieren, jedenfalls muss es so dicht sein, dass die Lampe nicht röchelnd weiterbrennt. Wer eine Lampe mit undichtem Vergaserfussventil betreibt, muss sich ebenfalls den Vorwurf des groben Unfugs gefallen lassen.
    Ich glaube nicht an platzende Tanks, die ihr Nachgeben nicht durch Haarrisse und Schwitzen an Durchrostungen ankündigen.
    Auch mag es jemanden geben, der Düsen oder Vergaseroberteile mit verdröselten Gewinden einschraubt, aber der produziert sich seine Zeitbombe halt selbst. Einzig bleibt mir die Gefahr eines brechenden Vergaseroberteils, das sich nicht durch einen Riss ankündigt. Das ist in meinen Augen der GAU, dem man sich aussetzt. Die Folgen sind in jedem Falle fatal, egal ob Benzin oder Petroleum

    Dateien

    • aral_diesel.pdf

      (24,66 kB, 89 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Maxus, hihihi... na zum Glück verschwinden solche Flecken an der Decke nach einigen Jahre wieder. Stell dir nun vor, die Lampe wäre richtig heiß gewesen, und diese Spritmenge wäre durch das Mischrohr, oder auch die Haube umgelenkt auf den glühenden Tonbrenner gespritzt. Ich glaube da nicht an große Unterschiede von Petroleum zu Benzin.


    hmm... klar sind Haarrisse ein Problem. Aber die treten doch nicht so überraschend und plötzlich auf. Merkt man nicht viel mehr ein "Schwitzen" des Tankes? Klar sollte eine Lampe, die länger nicht unter Dampf stand, ordentlich geprüft werden, bevor man ihr einheizt. Sprit rein, Druck drauf, warten und genau schauen.

    Freck, fein dass du einen fachlichen Fehler aufdeckst. Stimmt, in meinem Sicherheitsdatenblatt ist das Petroleum mit Vbf AII eingestuft. Du magst mit den 55°C recht haben - so what.
    Mit dem "Siedepunkt" gebe ich dir aber keinesfalls recht. Flammpunkt und Siedetemperatur sind weitgehend unabhängig voneinander. Zumal man bei Erdöldestillaten niemals eine Siedetemperatur, sondern einen Siedetemperatur-BEREICH hat. Klar kann ich durch eine bessere Destillation Leichter-Sieder heraustrennen, ebenso wie die Anteile, die den Flammpunkt senken. Dadurch wird der Siedebereich enger, aber nicht höher.


    Aber warum kann ich meine Lampe mit Benzin nicht durch Druckablassen löschen? Ich darf nur nicht den Fehler machen und zaghaft aufdrehen, sondern muss beherzt schnell die Luftschraube aufdrehen. Die Ausströmgeschwindigkeit ist zum Brennen zu groß. Klar, wenn ich ein Mischrohr an das Manometer baue, dann wird es ordentlich warm. Auch in geschlossenen Räumen muss ich damit vorsichtig sein, denn wenn das Benzin im Tank zu Kochen anfängt, weil der Tank sich auf über 80°C aufgeheizt hat, was ich bezweifele, werden ordentlich viele Benzindämpfe austreten bevor der Druck fällt. Auch wenn der Gasstrom direkt auf die Lampe zeigt, kann es brenzlig werden.


    Aber Freck, dass sich das Petroleum schnell abkühlt, wenn es erst mal brennt, glaube ich dir nicht. Hast du ein Lötlampe? Dann bitte ich dich um folgendes Experiment, was nur im Freien auf einer großen Fläche ohne jedwedes brennbares Material durchgeführt werden sollte, der Boden ist dabei gegen Verschmutzungen zu schützen, auch schütze dich selbst vor Flammen und Spritzern:
    Gieße etwa 50ml Petroleum in eine Blechdose, erhitze diese auf über 55°C und zünde das Petroleum an, um zu gewährleisten, dass du dich mit Sicherheit oberhalb des Flammpunktes befindest. Dann lass es brennend austreten, z.B. durch umkippen der Dose, und sieh selbst ob es durch Abkühlen erlischt, oder weiterbrennt.

    Maxus, das ist es, was ich sagen wollte. Du kannst wenigstens mit Wasser löschen, eine volle 10l-Gießkanne wird reichen, sofern sich der Schnaps nicht durch eine Explosion in alle Richtungen verteilt. Bei Petroleum braucht man schon viel Wasser, bei Benzin geht das nicht mehr, das fackelt gnadenlos ab. Ich denke die Erfahrungen, vor allem die schlechten, sind es, die uns das Risiko einschätzen lassen.
    Als ehemaliger Chemielehrer habe ich genügend mit solchen Dingen im Auftrag des Staates herumgespielt.
    Es hat hier mal jemand geschrieben, dass es völlig ungefährlich ist, eine brennende Zigarette in Benzin zu werfen, ich finde den Beitrag nicht mehr, aber er hat recht. Es zischt, und die Kippe ist aus. Ich habe es bei etwa 100 Versuchen, ein einziges mal geschaft, Benzin mit einer Zigarette in Brand zu stecken, Und das auch nur, weil es eine lockere selbstgedrehte war, und sich ein abstehendes Tabakfähnchen mit einem Flämmchen entzündete, was dann für das Benzin ausreichte. Auch ist es nicht besonders gefährlich, ein brennendes Streichholz in einen halb vollen Benzinkanister zu werfen. Es gibt eine nette Stichflamme, die für 2-3 Sekunden nett faucht, vielleicht beult sich der Kanister sogar aus, aber danach ist dann Ruhe, es brennt auch nix weiter. Gefährlich ist es hingegen, mit einem gerade ausgeleerten Benzinkanister genau das gleiche zu tun, das geht schief. Brennbare Flüssigkeiten benehmen sich nicht immer so, wie man unbedarft erwarten würde.
    Ich denke, dass es die absolute Katastrophe wäre, dass der Vergaser im Betrieb oberhalb des Glühstrumpfes abbricht, und flüssiger, heißer Sprit herausspritzt. Gibt einen netten Feuerball. Ein während des Betriebs platzender Tank ist wohl eher nicht an der Tagesordnung.

    Hallochen. Ich hab mal wieder was geschrieben, was hier den Rahmen sprengen würde. Habe mal durchgerechnet, welche Unterschiede es macht, wenn mann unterschiedliche Kraftstoffe verfeuert, vor allem im Hinblick auf Luftbedarf, Temperatur und Heizwirkung der Lampe




    Es hängen zwei Dokumente dran:


    1. "Vergleich Spiritus.txt" Das ist ein "*.htm" dokument. Nach dem Speichern bitte umbenennen in "Vergleich Spiritus.htm" und mit dem intenet-explorer öffnen, wer gescheit ist, benutzt einen richtigen browser.


    2. "Vergleich Spiritus txt.txt" Das ist der gleiche Text als Text-datei. Diese dann einfach mit dem Editor öffnen.


    Natürlich bin ich dankbar für alle Fehler, die mir aufgezeigt werden. Ich bin kein Experte, sondern mache mir nur so meine Gedanken. Wenn ich nicht richtig ticke, dann bitte ich um deutliche Korrektur. Am liebsten von jemandem, der es besser weiss als ich.

    Sicher habt ihr recht damit, dass Lmpen mit Universalvergaser im Benzinbetrieb heller sind, als mit Wendelvergaser. Das liegt vermutlich daran, dass ein Universalvergaser eine größere Düse hat, und eine größere Gasmenge den Vergaser verlässt. Nachgemessen habe ich das nicht, aber es kling wahrscheinlich, da ein Universalvergaser im Benzinbetrieb auch mit der großen Luftmenge zurecht kommt, die beim Wendelvergaser reduziert werden muss. Aber die Düsengrößen lassen sich ja nachmessen.


    Freck:
    Ich meine das Vergaserfussventil, mit dem sich über das Handrad die Pritzufuhr unterbrechen lässt. Bei den Chinesinnen ist das werksseitig aus Kunststoff. Meine Startmethode ist zugegebenermaßen sehr rücksichtslos. Aber die Colemänner startet man ja auch so. Mit Reinigungsbenzin hält sich der Russ in Grenzen, außerdem erhitzt die rußende Flamme Wendel, Düse, Mischrohr so schnell, dass der Sprit verdampft und verbrennt, bevor er runterlaufen kann.
    Mir ist es früher auch passiert, dass ich die Lampe durch Druck-Ablassen gelöscht habe, und dann mit Petroleum bzw. Diesel alles vollgesifft habe, weil ich beim nächsten Anzünden vergessen habe, das Handrad wieder zu schließen. Dann stinkts gewaltig und lange.


    Jürgen:
    Klar meinte ich die "Mischkammer"
    Danke für den Hinweis, und auch für deine Anmerkungen über Lötverbindungen. Du scheinst da der Spezialist zu sein, ich bin blos Chemiker, kenne die Grundlagen aber nicht die Anwendungsbezogenen technischen Finessen.


    Vielen Dank euch allen für eure Resonanz.

    Stimmt. Dort wo Messing und Stahl mit Zinn verlötet sind, rostet weder Messing noch Zinn. Das liegt aber nicht daran, dass Messing und Zinn nicht "rosten" bzw. oxidieren können, sondern viel mehr daran, dass sie sich mit einer dichten, zusammenhängenden Schicht aus Oxiden überziehen, diese Oxidschicht ist es, die das darunter liegende Metall vor Korrosion schützt. Passivierung nennt man dieses Phänomen. Der Stahl higegen rostet nach wie vor. Zumal er elektrisch leitend mit Zinn und Messing verbunden ist. In Gegenwart eines Elektrolyten, z.B. Wasser, rostet er sogar erstaunlich schnell. Wassertropfen, die sowohl an dem Zinn/Messing als auch an dem Stahl gemeinsam anhaften bilden ein sog. Lokalelement. Ein Lokalelement ist eine kleine kurzgeschlossene Batterie. Es fließt ein Strom durch das Wasser, der es ermöglicht, dass sich der Stahl in windeseile auflöst.

    Hallochen.
    Wie angekündigt, habe ich mal ein wenig zusammengeschriben, warum sich Benzin ohne zusätzliches Risiko verfeuern lässt. Klar ist der Benzinbetrieb mit zusätzlichen Risiken behaftet, diese sind aber nciht im Wendelvergaser zu suchen, jedenfalls erhöht der Wendelvergaser diese Risiken in keiner Weise.
    Es ist zu viel, um es hier zu posten, deshalb als *.txt angehängt. Leider kann man keine *.doc anhängen, packen tue ich mit rar, deshalb konnte ich das auch nicht zippen.
    Lieber Jörn, lese und prüfe kritisch, lass dich auf Diskussion ein. Wir wohnen nicht so weit auseinander, als dass wir und besuchen könnten, um uns am lebenden Objekt aus zu tauschen.