Nach eingehender Beratung durch einen Bekannten, der sich ein wenig mit Lacken auskennt (Lackierer), für den aber das heißeste, womit er es je zu tun hatte Heizkörper waren, berichtete folgendes:
Die Hitzefesten Lacke, 600°C und mehr, sind für industrielle Anwendungen, schützen vor Korrosion, gibt es in verschiedenen Farben, haben aber eine sehr emfpindliche, bzw. unschöne Oberfläche. Sind/werden matt, die Farbe ändert sich bei hoher Temperatur, und sind sehr teuer.
Auf die Frage nach Ofenrohrlack, den habe ich noch zuhause, der sei aber nur bis 140°C beständig, meinte er, dass er es damit probieren würde.
Ofenrohrlack ist leicht zu streichen, bildet eine wunderbar glänzende Oberfläche, ist nur leider in einer nicht ganz so großen Farbauswahl zu bekommen. Es gibt ihn in allen Farben, wie das T-Modell von Ford.
"Aber die Haube wird doch viel heißer als 140°C....?"
Macht nix. möglichst dünn streichen, gut trocknen lassen, dann langsam!!! ganz langsam!!! die Temperatur erhöhen. Die 140°C-Marke ist die garantierte Temperatur, bei der sich der Lack nicht verändert und so bleibt, wie aufgetragen. Bei höheren Temperaturen wird er weich, weiteres Lösungsmittel dampft (raucht) aus, wenn er wegfließt, dann haste zu dick aufgetragen, den Lack. Wenn der dann lange heiß bleibt, wird er wieder fest und um so härter.
Wenne zu schnell heiß machst, dann gibts Blasen und Risse im Lack.
Naja, morgens gestrichen, nach 2 Std Trocknung in den Brutschrank bei 80Grad noch 6 Std durchtrocknen, dann abends angemacht.
Gaaanz langsam, mit Spritt-wännchen gewärmt, mit offenem Handrad nur so viel gepumpt, bis der Strumpf stabil leuchtet, und die Flamme nicht zurückschlägt.
Haube raucht und stinkt. Als das aufgehört hat, gaaaanz langsam druck erhöht. Stinkt wieder, also die Temperatur halten. Und da war es zu sehen, der Lack läuft. Shit!! Ich habe wie immer wohl wieder zu dick aufgetragen. In dem Bereich der Haube, auf höhe der Düse, wo die Luftschlitze sind, wo das Blech senkrecht ist, da habe ich nun nachträglich Laufnasen. Aber sonst benimmt sich der Lack vorbildlich.
Keine Risse, keine Pocken, Pickel oder Blasen, alles superglatt, hochglänzendes schwarz. Nur eben die Laufnasen. .
Abschließendes Urteil: Ich bin begeistert. Die wohl preisgünstigste Möglichkeit, eine unansehnliche Haube wieder schön zu bekommen, wenn man mit der Farbe schwarz leben kann und sich Mühe bei der verarbeitung gibt. Schön zurück halten, nicht (so wie ich immer) zu dick auftragen, damit's nicht läuft, und gaaanz langsam heiß machen.
Das mit dem langsam erwärmen stimmt übrigens, habe mal den Auspuff meines Rasenmähers mit Ofenrohrlack gestrichen, davon hatte ich den Lack ja noch übrig, der hat Risse und Pickel gegkrigt. Ist zwar absolut gegen Rost geschützt, weil durch das Fließen die Risse wieder verschlossen sind, sieht aber nicht schön aus.
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