Hallo zusammen,
hier zeige ich Euch die Restauration meiner Petromax 821E, made in Germany, Baujahr 1953 mit 250 HK/C.P. Lichtleistung.
Es handelt sich um die Alte Variante mit senkrechten Ventilierungsausfräsungen
unten im Traggestell und mit dem schönen, aus Metall gedrehten Pumpenknauf.
Dennoch, die Drachenlogos auf dem Tank haben schon ein "P" im "G".
Die Lampe habe ich bei eBay-Kleinanzeigen für einen recht fairen Preis gekauft,
zwar kein echtes Schnäppchen aber der Preis geht völlig in Ordnung,
kleine Petromax-Lampen werden ja bekanntlich auch immer teurer.
Der Zustand ist in Anbetracht zum Alter von 70 Jahren insgesamt sehr gut erhalten.
Lediglich die Haube hat ein paar Altersspuren in Form der bekannten, kleinen,
messingfarbenen Patina-Pünktchen und der Tank hat einen stecknadelgrossen, spitzen Druckpunkt
auf einer Seite aber der Rest ist top in Schuss, insgesamt wirklich sehr schön
Allerdings war hier das Motto "aussen hui - innen pfui" der Fall,
Tank und Vergaser waren so extrem dreckig, unglaublich, was da alles heraus kam!
Los geht´s...
So habe ich die Lampe bekommen:
Hier sind alle Bauteile, die ich für die Restauration verwendet habe:
Das sind im Detail ein altes, verchromtes Manometer (149) made in Germany,
das ich von einer Petromax 828 über hatte, dazu eine neue Manometerdichtung (11),
dann eine neue Vergaserventildichtung mit Mittelsteg (193)
samt einer neuen Vergaserventilfeder (194), eine neue Graphitpackung für das Handrad (108)
sowie ein neuer Bleidichtring (90) für den Vergaser,
dann ein neuer Ventileinsatz mit Gummi (17) für das Pumpenventil,
ein neuer Bleidichtring für das Pumpenventil (83),
ein Lederspreizer für das Pumpenleder am Pumpenkolben sowie ein Prallteller.
Den Edelstahl-Prallteller ohne Rapid-Bohrung habe ich aus dem Shop von Oliver Stork (http://www.stork-mastholte.de.tl).
Dort bekommt man Prallteller für alle Petromax-Baugrössen ohne oder mit Bohrung für einen Rapid.
Die sind sehr robust, da muss man nur die Kanten etwas brechen, die sind leicht scharfkantig.
Das Manometer habe ich mit meiner selbstgebauten Manometer-Teststation geprüft, es musste leicht nachgeeicht werden.
Dazu habe ich einen alten 500er-Petromax-Tank mit einem 50mm-Feuchtmanometer bis 4 Bar mit 1,6% Toleranz ausgestattet.
Die Petromax-Vergasermuffe am Tank wird ausgelötet und das passende Messing-Reduzierstück
3/8" (16,66 mm) x 1/4" (13,16 mm) für das Manometer eingelötet.
Das Manometer wird dann mit Teflonband versehen eingeschraubt.
Dabei muss das Reduzierstück natürlich so eingelötet werden, dass die Skala am festgeschraubten Manometer richtig herum steht.
Den Rapidsockel habe ich mit einer Verschlussschraube verschlossen, die nennt sich "Verschlussschraube DIN 910 M10 x 1" bei eBay.
Den Tank habe ich mit einem halben Liter Petroleum gefüllt, damit man nicht so lange pumpen muss.
Das zu prüfende Petromax-Manometer auf den Tank schrauben und dann auf 1 Bar sowie danach auch auf 2 Bar aufpumpen
und schauen ob beide Werte passen. Manchmal passen nicht beide Werte, dann stellt man einfach auf 2 Bar korrekt ein, das passt.
Falls die Manometer-Werte nicht passen wird das Manometer nackig gemacht:
Schräubchen heraus, Kappe, Fenster und Skala entnehmen und dann kann man vorsichtig
an der angelöteten Rohrfeder durch drücken mit einem Präzisionsschraubendreher nachstellen.
Hier lieber mehrmals und mit wenig Kraft arbeiten, um die Mechanik zu schonen.
Siehe vorheriges Bild auf der rechten Seite.
Ich habe die Lampe von oben nach unten restauriert.
Hier die Haube, mit Stahlwolle von innen und aussen gereinigt,
aussen anschliessend mit Autosol auf Hochglanz poliert:
Das Mischrohr habe ich mit einem 16,5mm-Fasenbohrer entgratet
und anschliessend die Fase mit einer kleinen Rundfeile gebrochen:
Danach habe ich Mischrohr, Regulierschraube, Mischkammer, Schraube, Joch und Druckstück
in heisser Zitronensäure eingelegt, danach mit Stahlwolle gereinigt und anschliessend wieder mit Autosol poliert:
Anschliessend habe ich den Innenmantel gereinigt und poliert.
Gereinigt habe ich mit grobem Schleifvlies, gesäubert mit Stahlwolle und anschliessend wieder mit Autosol poliert.
Wichtig ist mir immer, dass vorhandene Korrosion vollständig verschwindet.
Nach dem Aufarbeiten des Innenmantels habe ich die Baugruppe wieder montiert:
Den Tonbrenner habe ich mit einem kleinen Klecks Ofenkitt auf dem letzten Gewindegang versehen,
sodass sich dieser durch die Starke thermische Belastung nicht selbstständig im Laufe der Zeit löst und herausfällt.
...weiter geht´s im nächsten Post