Nachlassende, bzw. schwache Leuchtkraft meiner 523 scheint gelöst

  • Hallo und Moin in die Runde!


    Schon schien ich mit der Lösung der nachlassenden Leuchtstärke meiner Einstiegs-523er auf Erfolgskurs zu sein und glaubte, es endlich hingekriegt zu haben (siehe mein Beitrag "Petromax 523/500CP SUPER als Geschenk..."), da wurde ich mit meiner Neuerwerbung aus der elektronischen Bucht eines Besseren belehrt.

    Irgendwie juckte es mich, noch mindestens eine weitere Fauch-Hexe anzuschaffen. Zuerst dachte ich an eine 150er, ihr ahnt schon, fürs "Gemütliche Licht". Aber die Preise und die Verfügbarkeit für die "kleine Schwester" zwangen zunächst zum Umdenken. Dann spielte mir das Schicksal eine 829er in einem sehr guten Zustand in die Hände. Knapp über Edit by Mod: Preis entfernt! und gefühlt vielleicht ein oder zweimal im Betrieb gewesen, so kam sie ehrfurchtsvoll in zwei Zentnern Luftpolsterfolie ;-) eingerollt bei mir an.

    Ich hatte schon schlimmste Befürchtungen, gnadenlos mit einem heftigen Blender übers Ohr gehauen worden zu sein, aber, nein, ich hab sie betankt, mit 'ner neuen Socke versehen und mutig gestartet. Das Ergebnis war schokierend! Nein, nein, sie funktionierte auf Anhieb. Schockierend war die Lichtstärke. Ein extrem hellweisses Licht, absolut gleichmässig, begleitet von einem energischen Fauchen.

    Uff, da war im Vergleich zu meiner bisherigen 523er also noch viel mehr drin. Hmmmm....

    Naja, immerhin hatte ich ja jetzt zwei fast identische Modelle und konnte durch stückweises Hin- und Hertauschen der Komponenten die Ursache eingrenzen.

    Zuerst setzte ich das komplette Oberteil auf meine Neuerwerbung und stellte fest, dass es darauf ebenfalls brutal hell leuchtete. Also konnte es ja nur am Vergaser liegen. Oder an irgendetwas, was damit unmittelbar zu tun hat. Durch eifrige Lektüre Eurer Beiträge in dieser Richtung erhärtete sich immer mehr der Verdacht, die Vergaserdüse könnte die Ursache sein. Dazu passte auch, dass die 523er ein vergleichsweise harmloses Fauchen erzeugt, so, als ob da nicht richtig was durchgeht. Gut, den kompletten Vergaser hatte ich als Neuteil gekauft, aber wir wissen ja inzwischen, dass das kein Garant dafür sein muss, dass es auch in Ordnung ist. Und so war es dann auch: Die verbaute Düse liess schon beim bloßen Durchschauen einen viel kleineren Lichtpunkt erkennen, als eine neue Vergleichsdüse, die ich explizit als 500er Ersatzteil erworben hatte. Ich hatte also entweder einen 350er Vergaser oder so ähnlich bekommen, oder schlicht einen mit unsauber gefertigte Düse.

    Nachdem ich die neue Düse noch einmal sorgfältig gereinigt und auf ein zielgerichtetes Spritzbild hin gecheckt hatte, setzte ich sie ein und staunte nicht schlecht, als meine gute alte 523er mit ebenso schönem weissen Licht strahlte, wie die "neue" 829er. Subjektiv ist jetzt kaum noch ein Unterschied zwischen beiden Lampen im Betrieb erkennbar.


    So weit, so gut. Als Fazit aus der ganzen Odysee zum Theme: "Meine Petromax leuchtet nicht richtig hell, oder wird sogar nach und nach dunkler" möchte ich die Dinge zusammenstellen, die bei meiner Lampe geholfen haben.


    - Thema Nebenluft: Immer ein Problem, das nicht zu unterschätzen ist. Daher also Mischrohr, Mischkammer und Brenner so dicht wie möglich verschrauben. Kesselkit zur Hilfe nehmen.

    - Brenner: Tendenziell ist der Tonbrenner die bessere Wahl. Nötigenfalls entgraten, putzen, verstopfte Löcher freimachen.

    - Glühstrumpf: Gut festbinden. Wenn die Fäden lang genug sind, einmal herumschlagen, dabei den Stoff mit einklemmen und auf der anderen Seite zubinden. So sitzt er ebenfalls schön dicht, und kein Gasgemisch kann am Strumpf vorbei zischen, ohne Licht zu erzeugen.

    - Die Düse: Richtige Größe checken, Spritzbild und -richtung checken, von Hand säubern.

    - Selbstvergiftung durch Abgase: Ebenfalls nicht zu unterschätzen und mindestens so gemein wie Falschluft. Das Oberteil (Innenmantel) muss gut sitzen, ggf. nachbiegen. Im Zweifelsfall Funktionsprobe ohne Haube machen. Wenn es dann heller ist, auf entsprechende Ritzen und Spalte überprüfen.


    Naja, und natürlich ist ein einwandfreier Gesamtzustand des Vergasers, des Oberteils und des Brennstoffs, sowie die übliche Grundeinstellung von Druck, Düsenabstand und so weiter die Grundvoraussetzung für oben Genanntes.


    Viel Erfolg beim Basteln und viel Vergnügen mit dem fauchenden Licht.

    Carsten.

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer () aus folgendem Grund: Preis entfernt.

  • :wiegeil:ist diese Story denn?


    Du hast mir den triesten Sonntag-Nachmittag gerettet!


    Vielen Dank für die schöne Geschichte!:merci:


    Ich habe mich köstlich amüsiert

    und bin mir sicher, in Dir meinen literarischen Meister gefunden zu haben.:applaudit:


    Bitte mehr davon! :hail:


    Ach ja, und viel Spaß noch mit Deinen Lampen!


    :welcome::done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo,

    ja, man lernt auf jeden Fall immer dazu...


    350er und 500er-Vergaser gibt es soweit ich weiss nicht,

    lediglich die Düsen- und Nadelbestückung variiert...


    Das heisst man kann eine 350er auf 500er umdüsen und umgekehrt ;-)



    MfG
    Magnus

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    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)