Coleman Catalytic Heater 513A

  • Hallo zusammen,


    als neues Forumsmitglied möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Michael, 42 Jahre alt und wohne an der Nordseeküste. Durch einen günstigen spontanen eBay-Kauf eines Coleman Heaters bin auf dieses Forum gestoßen, da ich über Google nach ein paar Antworten zu dem guten Stück gesucht habe. Das meiste dazu habe ich bereits, auch hier im Forum gefunden, aber eine Frage blieb bislang noch offen:


    Ist dieser Heater auch mit einem asbesthaltigen Flies bestückt? Und wenn ja, gibt es ein Problem beim Betrieb?


    Bitte seht es mir nach, wenn das Thema vielleicht schon 1000-fach diskutiert wurde; ich konnte leider nichts finden. Eine Bedienungsanleitung liegt dem Heater leider nicht bei und auch sonst konnte ich speziell zu meinem 513A über das www nichts finden. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?!


    LG Michael




    LG Michael

  • Servus Michael!


    Ob der Coleman 513 nun ebenfalls asbesthaltiges Vlies enthält, weiß ich jetzt auch nicht.

    Sollte dem aber so sein, würde ich beim Hantieren mit dem Teil immer dafür sorgen,

    daß das Vlies unbeschädigt bleibt, also nicht ausbauen oder auf dem Gitter trocken herum reiben

    der gar mit einer Drahtbürste daran loslegen.


    Solange keine noch so kleinen Staubteilchen aufgewirbelt und eingeatmet werden,

    droht wenig Gefahr - aber wehe wenn ... eine Asbestose könnte die Folge sein.

    Denn diese feinen Asbestfasern krallen sich in der Schleimhaut der Atemwege bzw. in der Luinge fest

    und können dort die Gewebszellen mutieren lassen (Asbestose ist eine Krebsart).


    Genau deswegen wurde Asbest verboten bzw. für die Arbeit damit gibt es ganz strenge Vorschriften

    zum Umgang damit und die erforderlichen Schutzmaßnahmen bzw. Entsorgungsgesetze).

    Nicht zuletzt ist auch der Gebrauch von Asbest und der Handel (gewerblich und privat) damit verboten.


    Wie schon geschrieben, ob die Catalytic Heater von Coleman Asbest enthalten ist mir nicht bekannt.

    Du kannst Dir aber vergleichsweise mal den OEM-Heizer ansehen, den der Sammlerkollege Erik Leger

    auf seine Homepage vorstellt und Deine Schlüsse aus diesen Infos ziehen.

    Hier geht's dorthin --> http://www.colag.de/oemkatalyt.html


    PS

    Mit welchem Brennstoff der 513 betrieben wird, ist Dir bekannt?

    Also weder normales Benzin noch Petroleum, sondern Leichtbenzin

    (zur Not geht auch Coleman Fuel oder das etwas billigere Waschbenzin, habe ich mir sagen lassen).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin Namensvetter!


    Willkommen im Forum - wenn auch mit einem sehr heiklen Thema...!

    Erst vor einigen Wochen hatten wir wieder mal darüber geschrieben, ich finde aber den Thread nicht mehr. Eins vorneweg aus der Wikipedia:

    "

    In Katalytöfen aus DDR-Produktion ist im Heizpolster und in der Dichtschnur des Heizgitters regelmäßig Weißasbest (Chrysotil); solche asbesthaltigen Geräte dürfen daher auch dann, wenn sie einst legal erworben wurden, in der Europäischen Union nicht mehr verwendet, verkauft oder zur Abgabe angeboten werden.[5] Durch Verwitterung werden aus asbesthaltigen Erzeugnissen fortwährend krebserregende Asbestfasern freigesetzt[6], die eingeatmet werden können und lange im Körper wirken."

    [5] Art. 3 Ziff. 1 und Art. 67 Abs. 1 i. V. m. Anhang XVII Nr. 6 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-VO); in Deutschland sind Verstöße gegen dieses Verbot des Inverkehrbringens eine Straftat gemäß § 5 Nr. 6 Chemikalien-Sanktionsverordnung, § 27 Chemikaliengesetz


    Zum anderen:

    Daß du unter dem Begriff "Katalytofen" in der SuFu des Forums nichts findest, kaufe ich dir nicht ab! ;)


    Wenn ich nicht wüßte, daß mein Kat-Ofen Asbest enthält, würde ich ihn vorsichtshalber doch in Plastik einpacken und bei der Schadstoffsammelstelle abgeben. Besser, als sich und andere ggf. einer Asbestose und daraus folgenden Lungenkrebs auszusetzen. So habe ich es mit meinem Eimer seinerzeit auch gemacht, als ich (noch unwissentlich!) so ein Teil für 8 EUR in der Großen Bucht geangelt hatte. Ebay nimmt heutzutage normalerweise solche Autionen raus. Auch dein Coleman scheint nicht gerade neu zu sein und ist u.U. natürlich auch von Asbest betroffen.


    Edit:

    Ich bin och ein bißchen fündig geworden. In den USA wurden bis in die 1980er hinein asbesthaltige Bauteile in Haushaltsgegenständen verwendet. Dein Heizermodell stammt aus den 1970er Jahren. Eine Anleitung zum Modell "Coleman 513K" habe ich gefunden. Darin ist deutlich von "asbestos" die Rede. Also sind diese Öfen dieser Baureihe mit höchster Wahrscheinlichkeit alle (!) asbesthaltig.


    https://manualzz.com/manual/Coleman/513K/

    (Kann als PDF heruntergeladen werden.)


    Gruß von der Ostsee an die Nordsee!

    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()

  • Hallo Michael, ich hab auch so einen Kübel, ob der noch Asbest enthält kann ich dir leider auch nicht sagen,

    aber zum Betrieb,

    Ich befülle meinen mit Aceton freien Bremsenreiniger, dann stell ich den Einstellhebel auf maximale Heizleistung,

    nun drehe ich ihn auf dem Kopf und warte etwas, wenn sich auf dem Gitter ein 5 Mark großer Fleck gebildet hat Dreh ich ihn wieder um und zünde ihn mit einem Bunzenbrenner an, Achtung, es gibt eine ganz schöne Flamme, wenn die Flamme abgebrannt ist schließe ich den Deckel und stelle ihn auf die Terrasse, wenn es dunkel wird kann man es im Inneren des Gitterkorbes schön rot glühen sehen.


    LG Peter

    So wie es in dem Chinesischen Sprichwort heißt:


    „Besser ein Licht in der Dunkelheit anzünden, statt über die Finsternis zu klagen.“

  • Solange keine noch so kleinen Staubteilchen aufgewirbelt und eingeatmet werden,

    droht wenig Gefahr - aber wehe wenn ...

    Hatte es ganz verbummelt, darauf hinzuweisen.

    Wenn man etwas sicherer gehen will, sollte man eine dicht schließende (!) FFP2-Maske aufsetzen.

    Hat man inzw. ja zu Hause vorrätig und ist im Umgang damit geübt, hoffe ich.

    Nichts desto trotz, wie der Micha ebenfalls betonte, bis es geklärt ist,

    würde ich Abstand vom Betrieb des Heizers nehmen und ihn gut einpacken.

    So warm kann er gar nicht machen (konstruktionsbedingt), als daß man da was riskieren müßte.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Guten Abend zusammen,


    erstmal VIELEN DANK an alle für eure ausführlichen Antworten!!! Zum Betrieb des Heaters habe ich mir schon einige Youtube-Videos angesehen. Was das Thema Asbest angeht, ist meine Freude um den neuen Heater nun schon etwas getrübt, aber ich bin sehr dankbar für eure Hinweise! Sicherheit geht schließlich vor und deshalb bleibt der Ofen wohl doch erstmal aus. Sehr schade eigentlich. In den USA scheint man da wohl nicht so zimperlich zu sein. :-)

    Ich habe auch gelesen, dass es keine Platinwolle zu kaufen gibt, um den Heater umzurüsten. Eigentlich in der heutigen Zeit schon komisch, dass es sowas nicht zu kaufen gibt. Braucht wohl keiner. Aber eine Anleitung für ein Chemieexperiment für den Schulunterricht habe ich gefunden, in dem genau beschrieben ist, wie man aus Quarzwolle und 2-3 weiteren "Zutaten" sich wohl ganz einfach selbst eine "Platin-Quarzwolle" herstellen kann, welche die Platin-Asbestwolle ersetzen soll. Mal schauen, ob ich mich an das Thema mal ran wage und das ausprobiere. (Selbstverständlich mit fachgerechter Entsorgung der Asbestwolle) Lust dazu hätte ich schon, weil ich den Heater und das Funktionsprinzip schon echt toll finde...


    LG Michael

    LG Michael

  • Wer in aller Welt soll sich denn mit historischen und techn. längst überholten Geschichten befassen,

    außer die Liebhaber und Freaks darselbst?

    Ersatz für Asbest, Platinwolle ... für wieviel Gerätschaften genau?

    Der Rest der ehemailgen Produktionrottet nämlich eh ungenutzt vor sich hin oder landerte schon im Hochofen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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