Benzinlampe / Starklichtlampe aus der DDR „Wiederbeleben“, aber wie ?

  • Hallo,

    ich habe hier eine alte Lampe aus DDR Produktion.

    Sie dürfte ca. die letzen 30 Jahre nicht mehr benutzt wurden sein.

    Bei meiner :user: Recherche über diese Lampe auf Google bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen. :thumbup:


    Ich würde diese Lampe gern wieder zum Leben erwecken. Sie einer ordentlichen Reinigung und ggf. Wartung unterziehen.

    Dazu muss ich aber sagen, ich habe keine großartigen Kenntnisse darüber wenn es um den sachgemäßen Betrieb und die Wartung solche einer Lampe geht. Ein paar „Vorstellungen“ wie die Lampe funktioniert usw… habe ich in einigen interessanten Beiträgen hier im Forum schon bekommen. Trotzdem fange ich bei "Null" an.

    Da ich nichts falsch machen möchte, weder was die Reinigung, Wartung und/oder den ordentlichen Betrieb angeht, hoffe ich nun hier fachkundige Ratschläge / Informationen zu erhalten.


    Folgende Fragen stellen sich mir:

    - Wie genau reinige ich die Lampe ohne Schaden anzurichten? Was muss ich nach der langen Standzeit im Keller unbedingt zerlegen und reinigen?

    - Wie nennt sich dieses Lampenmodell eigentlich? Alles hat und hatte doch schon immer eine korrekte Typ-Bezeichnung, an der Lampe selbst ist nichts zu finden

    - Wo finde ich eine passende Bedienungsanleitung zu diesem Modell?

    - Welcher Glühstrumpf (Form, Modell…?) ist der Richtige? Ich lese hier etwas von 250, 300 oder sogar 500? Kann mit diesen „Angaben“ jedoch (noch) nichts anfangen

    - Was ist besser, ein Glühstrumpf aus heutiger Produktion (gibt’s ja bei ebay u.a. aus China sehr günstig) oder doch lieber einen alten, natürlich unbenutzten „strahlenden“ Glühstrumpf von damals?

    - Welches Benzin darf verwendet werden? Reinigungsbenzin / Waschbenzin… oder gar Petroleum ?



    Was habe ich bis jetzt an/mit der Lampe gemacht:

    Ich habe sie zerlegt und oberflächlich grob gereinigt. Der Glühstrumpf zerfällt fast von allein, diesen habe ich entfernt. Das Glas habe ich gründlich geschrubbt. Mehr nicht.


    Ich bin gespannt und freue mich auf eure hilfreichen Tipps


    Dankeschön + Grüße und :nacht:

    Marco



  • Glückwnsch zum Lamperl

    und herzlich Willkommen im Forum!

    :welcome:

    Eine Betriebsanleitung findest Du auf der Seite von einem Sammlerkollegen

    >> http://www.scherning.de/Lampen/MEWA.htm#Bedienungsanleitung.


    Google Dich mal durch nach MeWa 351 L, vormals Hasag 351 L.

    Leider auf den Fotos nicht ganz klar ersichtlich, aber so wie ich das sehe,

    besitzt Du eine der ersten MeWa's aus Leipzig, die kurz nach dem Krieg dort gefertigt wurden

    und noch Teile ihrer Vorgängerin aus den Hasag-Zeiten verbaut hat (z.B. Pilzvergaser-Oberteil).


    Die nachgefragten Zahlen (150, 250, 350, 500 usw.) beziehen sich auf die Lichtstärke solcher Lampen,

    gemessen in Hefner-Kerzen = HK oder auch CP für Candle-Power.


    Deine Lampe sollte einen Glühstrumpf für 350 HK bekommen, Fabrikat bleibt Dir überlassen,

    solange Du Dir nicht die billigsten Socken kaufst, wirst Du auch Freude daran haben.

    Strahlemänner sind nicht vonnöten, gute Glühstrümpfe aus heutiger Zeit leuchten auch gut.


    Vorwärmen tut man mit Spiritus, nicht mit Benzin oder Petroleum,

    auch wenn das in der alten BDA der MeWa empfohlen wird.


    Die MeWa 351 (richtig genannt "Starklichtlaterne mit Normengewinde") kann man mit Petroleum oder Benzin (oder einem Gemisch aus beidem) betreiben, normalerweise verträgt sie das alles.

    "Petroleum" ist Paraffinöl, flüssiger Grillanzünder (auf Mineralölbasis) ist das gleiche; wenn Du Benzin tanken möchtest, dann nimm lieber nicht das von der Tanke, sondern besorge Dir "Waschbenzin" (Reinigungsbenzin), da dies aber hier in -D- recht teuer ist, kannst Du Dir auch acetonfreien Bremsenreiniger besorgen (SDV-Chemie, Markt Bibart), das ist nix anderes, als Reinbenzin, dafür aber deutlich billiger als das Waschbenzin aus der Drogerie oder so.


    Bevor Du Deine Lampe aber total zerlegst, lies Dich in der von Andy genannten Anleitung gründlich ein.

    Zur Reinigung und Aufbereitung findest jede Menge Lesestoff hier im Forum. Gleich vorweg, der Tank Deiner Lampe ist aus Stahlblech, lackiert wurde in der DDR mit dem was gerade verfügbar war, nicht nach RAL orientiert.

    Einige Teile Deiner Lampe könnten aus Messing sein, die Kappe ist emailliert, wie es scheint. Bitte hier die jeweilige Materialeigenschaft vorher feststellen, bevor Du mit falschen Mitteln ran gehst. Alu und Emaille vertragen z.B. keine Citro-Säure, Lackierungen keine Natronlauge u.ä.


    Denke, das sollte fürs Erste mal an Input reichen.

    Falls Fragen auftauchen, stell sie hier, man wird Dir sicher helfen können.

    Auch was die Beschaffung von evtl. nötigen Ersatzteilen angeht.


    Viel Spaß noch hier im Forum

    und mit Deiner Laterne!


    :nacht:

    (ich hatte Nachtschicht)

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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