Ditmar Arde-Wunderlampe oder Weißlichtbrenner

  • Hallo Beisammen,


    in meiner bescheidenen Sammlung befinden sich zwei Lampen die durchaus bemerkenswert sind über die aber anderswo noch nicht viel berichtet wurde. Die eine kommt heute Abend, die andere morgen früh.


    Bei der ersten handelt es sich um eine Ditmar Arde Lampe No. 376. De facto ist es eine Luftzuglampe mit 15 lin Brenner und einer 10 lin. Galerie. Der Brenner und die Lampe sind vernickelt und an Einfachheit (Aufbau) nicht zu überbieten. Der Brenner ist in vielerlei Hinsicht dem Aufbau der bekannteren Ditmar Favorit sehr ähnlich. Einzig hat sie oben am Brenner einen Kragen den man in dieser Art eher von den Weißlichtbrennern her kennt. Interessant ist das sie eine Flammscheibe der Favorit trägt, welche aber nicht ganz zu passen scheint. Entweder ist also "Arde" ein anderer Handelsname für die Favorit oder die Brandscheibe gehört so vielleicht nicht dort drauf. Der Rest der Lampe ist äußerst bemerkenswert. Hier zeigt sich wie sehr die Lampenbauer von einander abgeschaut haben. Die Lampe wirkt wie eine 1:1 Kopie der Mirador von E&G. Vielleicht ist sie wie diese ein Weißlichtbrenner (siehe der genannte Kragen) vielleicht aber auch nicht. Für weitere Informationen bin ich aber dankbar :) und nun die Bilder.


    Viele Grüße


    Kevin

  • Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist mir die Tage eine Lampe begegnet, bezeichnet mit HASAG Adonis (gleicher Name wie deren Weißlichtbrenner). Der Brenner der Lampe hat auch diesen Kragen, BS fehlt. Ansonsten ist sie der Mirador von E&G ebenfalls sehr ähnlich.
    Wer hat da nun von wem abgekupfert oder sind die Lampen womöglich nur bei einem Hersteller entstanden und nur anders gelabelt (Export)?


    Grüße
    Max

  • Ja ist schon irgendwie faszinierend :). Im Zuge der Elektrifizierung werden wohl die Preise für Petroleumlampen stark zurückgegangen sein, so dass nur noch die großen Hersteller überlebt haben. Erich&Graetz, HASAG, Ditmar und vielleicht noch ein zwei andere. Am Ende haben werden aber auch die zugesehen haben müssen, dass die Marge durch Sysnergieeffekte hoch geht. Vielleicht haben die drei dann jeweils bestimmte Lampentypen in einem Haus produziert und damit entsprechend Marge generiert. Wenn man sich die Lampen anschaut könnte man meinen das es sich um die Zeit der Weltwirtschaftskrise dreht bis hinein in die späten 30'er Jahre. Vielleicht liegt auch hierin der Grund für die aufgeprägte Schrift auf den Lampen, welche ich aber hauptsächlich bei Ditmar so kenne. Erich & Graetz war da viel diskreter mit dem Mirador Schriftzug. Von Hugo Schneider habe ich das so auch das Erste mal gesehen.


    Mich würde interessieren was für eine Brandscheibe dort drauf gehört. Die von der Favorit war zwar dabei sitzt aber recht stramm, wenn nicht zu stramm.


    viele Grüße


    Kevin

  • Hallo Beisammen,


    es gibt bezüglich der Lampe ein Update auch wenn sie mittlerweile den Besitzer gewechselt hat. Von einem Sammler habe ich eine sehr wertvolle Information diesbezüglich erhalten.
    Die Lampe ist tatsächlich ein Weißlichtbrenner, sehr ähnlich einer Mirador. Die original Brandscheibe ist aber abweichend von der die bei meiner Lampe dabei war. Sie liegt irgendwo zwischen der E&G Mirador und der Ditmar Favorit. Die Brandscheibe ganz links ist die der Arde entsprechende; sie ist auch so gemarkt. Die Bilder anbei stammen von besagtem Sammler, vielen Dank dafür noch einmal!
    Für mich liegt der Gedanke nun sehr nah, dass diese Lampen alle in der gleichen Werkstatt produziert wurden und
    für die jeweiligen Kunden nur noch entsprechend minimal angepasst wurden. Ganz ähnlich der P&A Lampen in den US, die unter vielen Namen verkauft wurden. Derartige Synergieeffekte zu schaffen dürfte in den 30'er Jahren unabdingbar gewesen sein um die Lampen noch günstig anbieten zu können.


    Viele Grüße


    Kevin