Reparaturanleitungen Heizlampen

  • Gesucht: Reparaturanleitungen für Heiz- und Lötlampen, Sprengzeichnungen. Es begann mit einer Barthel-Heizlampe zum Vorglühen meines Lanz-Bulldog (10,3Liter). Jetzt besitze ich eine kleine Sammlung Heiz- und Lötlampen für Benzinbetrieb (die Mehrzahl von Barthel und BAT). Damit ich die Lampen ordentlich fit machen kann, suche ich nach Reparatur- und Ersatzteildokumentationen. Jeder Tipp ist willkommen. Vergütung von Kosten kein Problem. Ich freue mich auf Eure Hilfestellung!

  • Wenn man das Prinzip verstanden hat, dann ist keine Anleitung nötig, da eigentlich alle Heiz- und Lötlampen identisch aufgebaut sind.


    Neben dem eigentlichen Reinigen sind einige Punkte wichtig:
    - Austauschen der Dichtungen
    - Prüfung des Pumpenbodenventils
    - Pflege des Pumpenleders
    - Graphitbuchse am Handrad auf Dichtigkeit und festen Sitz prüfen
    - Düse und (wenn vorhanden) Nadel prüfen, ggf. tauschen.

    Suche: Benzindüse für Phoebus 625 oder Optimus 111, notfalls auch für Petroleum.

  • So wahnsinnig viel ist ja nicht dran an den Dingern. Wenn man sich etwas mit auseinandersetzt dann braucht man keine Anleitung. Ist doch meist eh immer das gleiche. Saubermachen, schauen wo was nicht stimmt und das dann beheben.


    -Mario-

  • Offizielle Anleitungen gibt es da eigentlich nicht, Ersatzteile werden auch seit Ewigkeiten nicht mehr gefertigt, und wenn doch, dann als private Kleinserie.
    Ich gehe bei Lötlampen im aufwändigsten Fall wie folgt vor:
    1: Prüfung der Dichtungen, sie sind meist verhärtet. Neue stanzt man aus benzinbeständigem Material.
    2: Prüfung aller Federn (Pumpenbodenventil, Pumpenstange, wenn vorhanden Überdruckventil) sind sie defekt oder stark angegriffen, werden sie ersetzt.
    3: Reinigung des Vergasers und der Düse: Düse ausbauen, wenn sie stark verschmutzt ist, ab in Natronlauge oder Verdünner. Anschließend wird sie mit einem feinen Draht oder einer Petromax-Reinigungsnadel durchstoßen und von innem der Konus mit etws Stahlwolle gereinigt.
    4: Spindel ausbauen, dafür die Überwurfmutter lösen und die Spindel herausdrehen, eventuell unter drehen und leichtem Erwärmen herausziehen, dabei nicht die Stopfbuchse verkanten (gerade ziehen, nicht wackeln).
    Vergaser mit einer Naturborsten-Rundbürste durchstoßen und schauen, was an Dreck rauskommt. Das geht bei Senkrechtbrennern schlecht, dazu muss der Brenner vom Tank abgenommen werden. Sollte ein Steigrohr verbaut sein, Sichtprüfung auf Risse, sollte ein Docht verbaut sein, mal kurz anfassen, ob er zerfällt. Als Ersatz eignet sich Topflappengarn aus Baumwolle.
    5: Sichtprüfung Tank: Risse, Dellen, tiefe Kratzer und Lötstellen betrachten.
    6: Zusammenbau mit eventuell verbauten neuen Dichtungen.
    7: Trockentest: Pumpenleder schmieren, 30 Hübe auf den Tank, horchen oder Wassereimertest (wo es blubbert, leckt es).
    8: Tanken, Drucktest mit Sprit. Flammrohr abschrauben, Spindel öffnen, Gefäß vor die Düse halten. Ist der Strahl gerade, ist alles in Ordnung.
    9: Feuerprobe: Vorheizen, Ventil öffnen und pumpen, manche pumpen auch vor dem Vorheizen. Brennt an der Überwurfmutter ein Flämmchen, keine Panik, Schraubenschlüssel holen und eine viertel Umdrehung schließen.
    10: Freude über eine funktionsfähige Lötlampe/Heizlampe.


    Haben will ich natürlich nichts für mein Geschreibsel, nur die betreffenden Lötlampen und auch betreffendes Gefährt würde ich gerne mal auf zwei drei Bildern sehen.


    Viel Erfolg,
    Stefan

  • Morgen,
    dem kann ich nur noch hizufügen:


    Spindel auf Geradheit prüfen, bei vielen ist die Regulierspindel krumm, weil runtergefallen und zu viel Kraftaufwand verwendet wurde. Die Spindel kann man in Schonbacken im Schraubstock vorsichtig wieder richten - dabei aber kein Gewinde beschädigen, vor allem die mehrgängigen nicht!


    Stopfpackung kann man selbst anfertigen, wenn nix anderes passt.


    RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • Herzlichen Dank für die Antworten und die detaillierten Auskünfte! Ich freue mich sehr über die Mühe, die Ihr investiert!
    Anlass meines Eintrages war zunächst das Zerlegen einer polnischen Vorheizlampe. Das ist für mich schon nicht ganz so einfach zu durchschauen, weil möglicherweise wichtige Elemente fehlen. So ist das Pumpen-Fußventil sehr durchlässig (in beide Richtungen) und es stellt sich auch die Frage, wie genau das Überdruckventil zusammengesetzt und beschaffen sein muss, damit es im Ernstfall auch funktioniert. Weiterhin habe ich in einer Bedienungsanleitung zum Lanz unter dem Thema Heizlampe von 2 Vergaserfüllungen gelesen, in meiner Lampe aber erstmal nur eine entdeckt. Ich gebe so schnell natürlich nicht auf und werde demnächst weitere Heizlampen zum Vergleich zerlegen. Es gibt übrigens durchaus ein paar Ersatzteile bzw. Reparatursätze für Dichtungen oder auch Düsen und es gibt im Netz auch Anleitungen und Ersatzteillisten (z. B. von Barthel, komplexe Unterlage, mir mit knapp 200,-€ aber zu teuer). Ich brauche in dieser Kostenliga auch nicht unbedingt alte Originalunterlagen. Da kaufe ich vielleicht doch lieber noch eine Heizlampe. Daher war meine ursprüngliche Frage, ob jemand zu Heizlampen vielleicht technische Unterlagen oder eine Sprengzeichnung besitzt, von der ich eine Kopie haben kann. Eine detaillierte Ersatzteilliste oder Sprengzeichnung kann gegebenenfalls helfen, Fehler beim Zusammenbau zu machen oder fehlende Teile zu identifizieren.
    Die detaillierten Tipps sind jedenfalls schon mal ein sehr wertvoller Ansatz! Wenn ich demnächst lerne, wie ich Fotos auf 150KB schrumpfen kann, sende ich nochmal welche an dieser Stelle.
    Herzlichen Gruß, bis demnächst.
    Heiner

    Einmal editiert, zuletzt von gluehkopf51 ()

  • Glückwunsch gluehkopf51,
    sieht doch schonmal gut aus!
    Übermäßiges Putzen ist bei LöLa's sicher nicht angebracht, da die nicht für die Vitrine gemacht sind und eine gewisse Patina einfach nur schön ist. :)
    Auch die Flamme, wenn sie nicht nur auf'm Bild so schön blau ist macht einen guten Eindruck.
    Leider eignet sich diese Art der LöLa's nicht zum Grillanzünden ;) aber hat sicher auch seine Berechtigung.


    Mach weiter so.

    Gruss aus Franken....


    Lordhelmchen ...der Gewaltschrauber

  • Nabend Peter,


    [...] Leider eignet sich diese Art der LöLa's nicht zum Grillanzünden ;) [...]

    wieso nicht .... einen 90° Stahlrohbogen fauf Flammrohr gesteck und neben den Grill gestellt ... :D


    Braucht sie dabei nicht mal festhalten!

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • mit den 2 "Vergaserfüllungen" sind sicher 2 Füllungen Vorheiz-Sprit in der Vergaserschale gemeint, die dicken Brocken müssen halt gut angewärmt werden. Wenn du mit Spiritus/Ethanol vorheizt, gibt es auch keinen Ruß auf der Nase. :rolleyes: