Reinigung von Kocher-Kleinteilen aus Messing

    hallo jürgen,
    edelstahl ist hui, baustahl ist auch pfui ;-)
    für jeden standard "rostestahl" ist säure fast immer
    ein korrosionsbeschleuniger.


    zitronensäure wird jedoch z.b. in der nahrungsmittelindustrie
    als passivierungsspülung in den rohrnetzen der tank oder
    produktionsanlagen verwendet.
    die edelstahlrohre u. tanks werden mit einem stark alkalischen
    reiniger bei hoher temperatur (~80 grad) gereinigt. danach wird
    mit klarwasser zwischengespült. um evtl. noch vorhandene
    basische rückstände zu neutralisieren, wird oft mit zitronensäure
    zwischengespült.


    in einigen ländern wird im rohrnetzbau bei sterilanlagen eine
    sehr hohe anforderung an die schweißnähte gestellt.
    auch in diesem fall wird nach dem abbeizen der schweißnaht
    mit zitronensäure passiviert.


    hat zwar nicht unbeding mit lampen oder kochern zu tun,
    ist aber doch wissenswert ;-)


    gruß
    thomas

    Zitat von Wüstenfuchs

    baustahl ist auch pfui ;-)


    Für dauerhafte Säureeinwirkung ist Baustahl nicht beständig, das ist klar, aber für kurze Einwirkzeiten etwa beim einmaligen Reinigen ists schon ok, die Materialstruktur wird dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt, man sollte Säuren nicht in aus solchen Materialien hergestellten Behältnissen lagern. Gerade wenn man relativ schwache Säuren wie Zitronensäure hernimmt.
    Ein Auslösen von Legierungsbestandteilen wie bei Messing passiert nicht.
    Viel schlimmer für Stahl sind Salzlösungen, da diese keine Passivierschicht bilden sondern poröse Schwammstrukturen aus Eisensalzverbindungen, durch die dann weitere Salzlösung eindringen und tiefere Korrosionsschäden verursachen kann (Rost ist so eine Verbindung, das ist kein Eisenoxyd).
    Gruß Tobias

    hallo tobias,
    gern auch so:-)


    ich befürchte jedoch, dass du mit deinem beitrag einen level
    erreichst, auf dem eine abgeschlossene ausbildung in einem
    metallverarbeitenden beruf zum verstehen erforderlich ist ;-)


    nicht jeder hat das eisen-kohlenstoff diagramm auswendig
    lernen _müssen_.


    deshalb spreche ich auch von "rost".
    dein hinweis auf die einwirkzeit u. konzentrationsstärke der
    säure ist natürlich vollkommen richtig.


    leider gab es hier auch schon einen einzeiligen kommentar,
    in dem jemand der meinung war, dass materialeigenschaften
    von der form des endproduktes abhängig sind.
    da ist natürlich jeder darstellungsversuch meinerseits zwecklos!


    deshalb stelle ich es lieber auf low-level ebene dar.


    gruß
    thomas

    ...und ich habe hier - auf einem minimal Level - ;) wieder etwas brauchbares gelernt :thumbup:



    Vielen Dank die Herren :D



    Gruß aus dem verschneiten Sauerland.



    Jürgen

    Bobster


    et facta est lux

    Für Messing nehm ich immer den billigsten Sauerkrautsaft ausm Tetra Pack, bisl Salz dazu und nach kurzer Einwirkzeit wird das Messing schön hell, wenn man mit dem Schwamm oder Tuch drüber putzt, wenn es ganz hartnäckig ist geb ich auch noch bisl Essig dazu. Abspülen und minimal nachpollieren, dann glänzt es wieder.


    Der Tip mit sem Sauerkraut stammt übrigens von meiner Oma :D

    Gruß Hagen


    :prost:

    Die Tips hier werden immer origineller.... :thumbup:


    Sauerkrautsaft...Schön das noch jemand mit solchen Sachen rüberkommt. :applaudit:


    'werd ich probieren..



    Danke


    Jürgen

    Bobster


    et facta est lux

    In diesem "Bref" ist übrigens auch Salzsäure drin, steht auf der Flasche, hab den grad mal ausprobiert, löst ziemlich gut, leider auch die restliche Nickelschicht auf dem Tank...... :kotz:
    Einlegen würd ich da nix drinn, hab den nur drüber gekippt und mit Bürste geschrubbt, alles blank und kupferfarben...


    Das Tragegestell liegt jetzt bis morgen in (Bio) Sauerkrautsaft, das ist nicht so ätzend :D

    Gruß Hagen


    :prost: