Russischen 8R sicherer machen?

  • Bin seit kurzem Besitzer von dem russischen 8R Nachbau. Beim ersten Betrieb brannte er auch aus der Stopfbuchse. Nachdem ich da dann die "Ersatzdichtung" reingestopft habe tat er das nicht mehr. Vorher war da nichts drin was irgendwie nach Dichtung aussah.
    Nun hab ich hier gelesen (nachher ist man immer schlauer), dass die Originaldichtungen nicht gerade Benzin- und Hitzefest sind. Da ich von der Materie noch keine Ahnung habe, müsste mir jemand sagen, wo ich bessere Dichtungen bekomme und wie ich die alten raus und die neuen rein bekomme. Das hier könnte man ja auch zu einem "was man bei einem Russenkocher nach dem Kauf optimieren muss" Thread werden. So als Tipsammlung.
    Meiner funktioniert im Moment ziemlich gut und irgendwie möchte ich keinen anderen mehr. Deshalb hoffe ich auf eure Hilfe, damit ich und mein Kocher lange Freunde bleiben.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

  • Willkommen im Forum!


    Nach meiner Erfahrung reicht es die Tankdeckeldichtung gegen eine aus Viton zu tauschen. Meine Russen-8R laufen zum Teil seit Jahren mit Originaldichtungen. Allerdings sind die Dinger bei mir nicht im Dauereinsatz. Ich rate dazu den Kocher nur im Freien und nicht im Zelt zu verwenden. Dann kann eigentlich nicht viel passieren.


    Andreas

    Die deutsche Schriftsprache ist "Freeware", das heißt, du darfst sie kostenfrei


    benutzen.


    Sie ist die Projektion eines dynamischen Prozesses, somit wird sie sich immerfort verändern!
    (das war schon immer so und wird sich glücklicherweise nie ändern)



  • Danke fürs willkommen heißen.


    Wo gibt es passende Viton Dichtungen? muss ich da in einer Autowerkstatt fragen oder gibt es eine Website die Kocherersatzteile in vielen Größen hat?
    Die alte Dichtungung einfach mit einem spitzen Gegenstand aus dem Deckel puhlen und dann die neue rein und fest zuschrauben, nehme ich an?
    Was ist mit der kleinen Dichtung im Überdruckventil?
    Bei der Stopfbuchse hatte ich gelesen das da einige eine Graphitpackung drin haben. Ist das notwendig oder weiß jemand wie lange die originale Ersatzdichtung hält? Wenn ich die wieder rauspuhlen soll, muss mir das noch mal jemand erklären. die dürfte jetzt nämlich gut fest sitzen.
    Ich wollte den Kocher beim wandern benutzen. Da ist es mir schon wichtig das alles gut läuft. Wollte eigentlich nicht nochmal einen Satz Ersatzdichtungen mitnehmen, wie das bei anderen Kochern notwendig ist.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

  • Morgään!


    Wenn Du einmal die Dichtungen gegen Viton getauscht hast, sollte Ruhe sein. Die Graphitpackung würd ich erstmal vorsichtig nachziehen.


    Dichtungen können Dir hier viele stanzen, nur mal freundlich fragen mit dem "Zauberwort";-)


    Wichtig ist auch den Kocher nicht mit zu großem Kochgeschirr zu betreiben!


    Mir ist mal das Orginal hochgegengen wegen defekter Tankdichtung>alt und spröde! Seitdem ist Ruhe.


    Wenn die Russengraphitbuchse nix mehr sein sollte, besorg Dir bei Peter Bendel(Lampenkueche.de) die Graphitplatten und roll Dir selber eine.


    Gruß RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • An dem Kocher gibts nur drei relevante Dichtungen. Die im Tankdeckel, die Stopfbuchse und das von dir erwähnte Ventilgummi. Gut ist es immer die Dichtungen selbst herzustellen. Im Internet bekommst du inzwischen Vitonplatten für schmales Geld und wenn du dir keine Locheisen kaufen magst kannst du die Dichtungen mit etwas Geschick auch freihandschneiden.
    Allerdings muss ich ich sagen das ich mir an deiner Stelle einen anderen Kocher gekäuft hätte. Wenn du ´nur mal so´zum Wandern einen Sorgloskocher brauchst nimm lieber einen dieser vielen kleinen Schraubkartuschengaskocher. Der kleine Russe ist für den Winterbetrieb auch nur bedingt geeignet weil er keine Pumpe hat und auch das Pumpen-Tankdekel-Set (Midipump) für den Optimus 8R nicht passt.


    Andreas

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    Einmal editiert, zuletzt von AndreasGG ()

  • Ich habe schon überlegt, welchen Kocher ich kaufe. Kartuschenkocher sind schon ganz am Anfang ausgeschieden, eben wegen den Kartuschen. Außerdem war ich mal bei den Pfadfindern und dort hatten wir einen ähnlich großen, aber im Aufbau noch minimalistischeren, Benzinkocher benutzt. Mir hat es gefallen das Brennstoff fast überall verfügbar ist und er eine recht gute Standfestigkeit hat. Wir hatten damals einen 5l Topf auf unserem Kocher benutzt. Hab also schon Erfahrungen mit solchen Kochern und mich auch vorher noch über Vor-/Nachteile der einzelnen Kocher und ihrer Brennstoffe schlau gemacht. Im Winter wollte ich eigentlich eher selten unterwegs sein. Außerdem mag ich das Vorheizen bei dem Benzinkocher (come on baby light my fire) und die skeptischen Blicke evtl. vorhandener Zuschauer ob es gut geht oder ob es gleich explodiert. Nur das mit den Dichtungen hatte ich nicht bedacht, aber es ist auch kein Beinbruch.


    Könnte mir jemand hier den Gefallen tun und mir die Dichtung für den Tankdeckel und das Überdruckventil ausstechen und zukommen lassen. Wohne in der Nähe von FFM, per Post ist aber auch kein Problem. Hab allerdings im Moment keine Schieblehre zur Hand um was anzumessen. Nur Lineale und Zollstöcke sind da. Also wenn dem Macher die Abmessungen schon vorher bekannt wären, wär das super. Denn wirklich genau messen kann ich grad nicht. Bitte einfach eine PN schicken.


    Das was da jetzt in der Stopfbuchse steckt, ist die "Ersatzdichtung" die bei dem Kocher dabei war. Vorher war da nix drin. Ich weiß zwar nicht, wie sich Graphitbuchsen anfühlen, aber das Ding fühlte sich eher wie Gummi an. Denke mir mal, ich kaufe die Graphitstreifen und dreh selbst. Um die Ersatzdichtung wieder rauszuholen, will ich da mit einem dünnen Handbohrer Löcher rein machen und dann versuchen sie in Teilen rauszupuhlen.
    Muss da auch zuerst so ein Metallring rein und dann erst die Graphitbuchse? Laut der russischen Anleitung steckt dort nur die Dichtung drin.


    Der Kocher hat im russischen tatsächlich den Spitznamen "Touristentod" (smert turista). Man findet sogar etwas über den Kocher, wenn man nach dem Spitznamen sucht. Leider reicht mein russisch nicht um zu verstehen was die da schreiben.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

    2 Mal editiert, zuletzt von slow-motion ()

  • Also der Kocher bekommt bald Dichtungen, die auch wirklich halten. Danke an die Leute aus dem Forum hier. :bounce:


    Ein kleines Problem hab ich aber noch. Wenn der Kocher etwas unter Vollast gelaufen ist, beginnt er leicht zu zischen und unten ist neben der Düse eine kleine Flamme. Man bekommt sie zwar aus, wenn man ihn kurz etwas runterdreht und in den Brenner pustet und ihn dann wieder hochdreht. Aber nach einiger Zeit kann die Flamme und das Zischen auch wieder kommen. Wie kann man da Abhilfe schaffen?


    Zu weit aufgedreht ist er nicht. Grade kurz vor dem Punkt, bevor die Reinigungsnadel hoch kommt und er wieder Leistung verliert.


    Ich finde ihn übrigens relativ leise und gut regelbar. Verbrennen tut er im Moment Feuerzeugbenzin.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

  • Ui...Feuerzeugbenzin ist teuer. Kauf dir im Farbengeschäft Waschbenzin. Der 6Literkanister kostet bei mir um die Ecke 19 Euro im Malerbedarf.


    Andreas

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  • Feuerzeugbenzin hatte ich gerade da. Werde in nächster Zeit mal den Baumarkt besuchen und Waschbenzin holen.


    Bis jetzt hat der Kocher nur die Tankdichtung neu. Hat mich aber nicht davon abgehalten, mit dem Handy ihn mal zu filmen (VLC kann das Dateiformat abspielen). Die Flammen waren an der Tankseite etwas höher als an der anderen Seite. Ich weiß nicht ob das ok ist oder nicht.
    Bei dem Video wo der Kocher im dunklen zu sehen ist, kann man auch kurz sehen das es neben der Düse brennt. Habe es aus bekommen, indem ich ihn kurz runter gedreht habe und wieder hoch gedreht. Ist aber keine optimale Lösung, das sollte meiner Meinung nach gar nicht passieren.


    Kocher im hellen
    Kocher im dunklen


    Startende MIG21

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

  • Schaut doch ganz gut aus, mal die Düse im warmen Zustand vorsichtig etwas nachziehen und gut ist. Aber nicht die Finger verbrennen beim Brennerkopf runterschrauben!!!


    Sind die Dichtungen schon angekommen?


    Gruß Markus(RJ)

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • Dichtungen sind angekommen. Dichtung vom Tank ist auch schon getauscht.


    Habe das Gefühl im Film kommt es etwas lauter rüber. Wobei bei dem Film im dunklen das von schräg oben gefilmte schon recht realistisch klingt. Hoffe es ist mir gelungen mit den Filmen zu zeigen das der Kocher auch gut regelbar ist. Ein Gaskocher würde noch besser regelbar sein, aber der treibt dann auch nicht den Nachbarn auf dem Campingplatz den Angstschweiß auf die Stirn. :rauch:


    Höchste Flammenhöhe war ca. 4cm vom oberen Brennerrand. Da wurde der Krach auch ziemlich heftig. Ich hab nicht umsonst noch die startende MIG verlinkt. :naughty:


    Irgendwie war der Kocher den wir bei den Pfadfindern hatten doch leiser. Obwohl es ein Lautbrenner war.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

  • Ja, irgendwie gehört das doch dazu, es ist mir nur etwas extrem vorgekommen :) Ich hatte mal einen der war etwas lauter wie diese Gaslötbrenner :naughty:

  • So, die Dichtung in der Stopfbuchse wurde inzwischen durch Graphitband ersetzt. Eine gute Breite für den Streifen sind ca. 8mm. Länge sollte so sein das er nicht über die Messingscheiben kuckt, wenn er um die Regelstange vom Ventil gewickelt wird.


    Dafür bekomme ich die Düse immer noch nicht dicht. Düse anknallen hilft nix. Vielleicht etwas Teflonband um das Gewinde, vor dem Zusammenbau?


    Also Teflonband könnte schmelzen, wurde mir gesagt. Die Dichtflächen vom Ventil, wo die Düse dann aufliegt, habe ich etwas glatter geschmirgelt. Habe die Düse danach auch mit Graphitband abgedichtet. Wenn man die Düse raus schraubt, ist zwischen Gewinde und Dichtfläche der Düse ca 1,5mm platz. Da kommt ein Streifen Graphitband (1,5mm breit und so lang das er 1x um die Düse rum geht) rein. Am besten bekommt man ihn rein, wenn man die Düse rein dreht bis etwas mehr als der Spalt zu sehen ist. Dann langsam weiter rein drehen und das was von dem Streifen raus will, wird mit einer dünnen Messerklinge zurück gedrückt. Wenn man die Düse dann ganz rein dreht, kommt einem recht viel Graphitband entgegen. Glaube aber das ist nicht so schlimm, ein Rest wird ja noch innen drin sein. Dann den Brenner wieder drauf schrauben und hoffentlich dicht.


    Außerdem erscheint er mir nicht mehr ganz so gut regelbar. Wenn die Regelstange ganz zu ist, setze ich die Reinigungsnadel ein und drücke sie mit dem Finger etwas nach unten. Dann drehe ich das Ventil so weit auf das die Nadel 3x klick macht. Vielleicht nur 2x klicken? Bei 4x gab es, meiner Meinung nach, nur noch mehr Probleme. Ich bin trotzdem bei 3x klicken geblieben.


    Die Dichtung im Tankdeckel bekommt man raus, indem man einen Schraubendreher drauf drückt und sie so dreht, das sie durch das Gewinde "rausgeschraubt" wird. Die Dichtung im Überdruckventil lässt sich mit der Ahle vom Schweizer Taschenmesser entfernen.


    Ein sehr gutes Werkzeug für das Schrauben allgemein ist ein Zangenschlüssel. Meiner ist von Knipex (gibt es eigentlich noch andere Hersteller, ich kenn nur den?) und hat die Bestellnummer 8605180. Um die Stopfbuchse weiter zu zuziehen, wenn es im Betrieb da brennt, sollte man aber trotzdem einen 11er Maulschlüssel nehmen. Das geht einfach platzmäßig besser, wenn der Kocher in der Dose ist.

    (V) (;,,;) (V) Dr. Zoidberg

    Einmal editiert, zuletzt von slow-motion () aus folgendem Grund: Abdichtung Ventil ergänzt.