Russisches Heizgerät/Kocher Everest

  • Hallo,


    weiß jemand, wie man das Ding in Betrieb nimmt? Seit geraumer Zeit habe ich so ein Gerät rumstehen und habe immer mal wieder probiert das Teil anzuwerfen, allerdings immer mit dem Ergebnis, dass am Ende das es von alleine wieder ausgegangen ist.


    Die erste Reinigung war dazu gedacht erst mal den Aufbau des Teils zu ergründen und dann natürlich noch um den Zahn der Zeit etwas zurückzudrängen.
    Das Teil besteht zum Großteil aus einer Einheit, die die Katalytkeramik aufnimmt und zum anderen aus einem Brenner, der mittels Steigrohr versorgt wird und mit der Katalytkeramik verbunden ist. Der Brennstofftank darunter ist fast der gleiche, wie er auch bei dem ehemals sovietischen Kochern Schmel 2 und Schmel 4 Verwendung gefunden hat. Hauptunterschied ist die Stelle, an der das Steigrohr den Brenner mit Betriebsstoff versorgt. Der Brenner wird im Betrieb durch die Katalytkeramik geheizt. Unter dem Brenner befindet sich eine ein- und ausklappbare Wanne zur Aufnahme des Anfeuerungsbrennstoffs. Der Hauptbrennstoff wird durch den Brenner seitlich in die Katalyteinheit als Gas eingesprüht. Daraufhin sollte sich diese Einheit soweit erwärmen, dass am Ende der Brenner sich soweit erhitzt, dass keine zusätliche Erwärmung mehr notwendig ist.


    Am Anfang war die Pumpe nicht mehr funktionsfähig, sodass ich diese auf Pumpenleder umbauen musste. Zum Betrieb habe ich mich entschieden Hydriertes Naphtha (Waschbenzin) zu verwenden.
    Nach dreimaligem Füllen und Abbrennen der Vorwärmschale (mit Ethanol) konnte ich dann den Brenner dazu bewegen, dass er für gewisse Zeit ein paar wabernde Flammen auf der Katalytkeramik erzeugt hat, nach ein paar Minuten sind diese dann aber erloschen, obwohl sowohl noch genügend Druck als auch Benzin im Tank vorhanden waren. Es schien fast so, als wolle der Kocher nicht den Aufheizmodus verlassen. Da mir das nun nicht zum ersten mal passiert ist, sondern bereits mehrfach, hier meine Frage, was mache ich falsch. Aus anderen Beiträgen habe ich entnommen, dass man diese Geräte sehr gut vorheizen muss. Somit denke ich nicht wirklich etwas falsch gemacht zu haben.


    Viele Grüße
    Vulcanfreund

  • Vorheizen mit Spiritus oder Brennpaste, Pumpe betätigen, Anzünden.


    Vorher mal alle Dichtungen kontrollieren, mit einer Taschenlampe den Tank von Innen begutachten. Hast du soweit ja all gemacht. Hast du den Kocher draussen vorgeheizt? 3 Schalen könnten evtl. zu wenig sein bei 5 Grad. Bring das Gerät mal rein und lass den auf Raumtemperatur kommen, dann immer noch im Innenbereich vorheizen und vlt. an der offenen Balkontür anmachhen (das man den im Notfall schnell aus der Bude hat).

    Grüße und Glück Auf!


    Sebastian

  • Hallo herculaner und Lampen-Eni,


    mit normalem Tankstellensprit möchte ich so wenig wie nur irgend möglich zu tun haben. Der ganze Aromatendreck ist da ja in sehr ungesundem Maße drin. Selbst dem Alkan Hexan spricht man krebserregendes Potential zu, deshalb hydriertes Naphtha, das zum größten Teil aus Cycloheptan besteht und maximal noch Spuren an "bösen" Aromaten enthält. Ein weiterer Nachteil dieser scheußliche Aromatengestank, den hat man einfach nicht im Griff, alles was mit dem Zeug in Kontakt gekommen ist stinkt einfach eine gewisse Zeit.


    Vielen Dank für den Tip des längeren Aufheizens, vielleicht kann ich das beschleunigen, indem ich mit einer Lötlampe auf die obere Fläche draufbrate. Das VA-Abdeckblech ist schon jetzt angelaufen, sodass etwas mehr Hitze dann auch keinen Unterschied mehr machen wird.
    Zu den Dichtungen, das war am Anfang mal ein Problem, daß neben dem Steigrohr Brennstoff nebendran aurgetreten ist. Durch etwas fester Anziehen der Dichtschraube war das Problem allerdings schnell behoben. Nicht verdampfter Sprit brennt einfach immer unter deutlicher Rußbildung. Ruß kann ich nicht brauchen und muss auch nicht sein.


    Viele Grüße
    vulcanfreund

  • Das "Problem" bei diesen Kathalytteilen ist halt das die Brennfläche erst eine gewisse Mindesttemperatur haben muss, mit Lötlampe vorheizen wär ich aber vorsichtig, nicht das sich da noch Spannungen in der Keramik bilden. Du könntest nat. auch die Keramik mit Brennspiritus benetzen und dann anzünden.

    Grüße und Glück Auf!


    Sebastian

  • Hallo Vulcanfreund,
    hast Du Dir mal das Video bei den Spritburnern angeschaut? das Ding braucht schon ne Zeit bis es auf Touren kommt.


    Hoffe Du bist erfolgreich.


    Gruß RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss