Gruben oder Wetterlampe?

  • Moin zusammen,


    endlich konnte ich eine Gruben- bzw. Wetterlampe erstehen? Ist das die richtige Bezeichnung?
    Seitdem Einachsertreffen in Steinberg 2015 wollte ich immer so eine Lampe haben. Dort hatte noch jemand Lampen mit, mitunter so eine mit Benzin betriebene Lampe von der machart wie diese hier. Leider weiß ich nicht mehr wie er heißt und habe auch keine Kontakdaten.





    Diese Lampen hatten doch unter Tage eine bestimmte Funktion meine ich? Irgendwas das sich die Flamme verfärbt bei bestimmten Gasen und dann gibt es da ja auch noch die 1 und 2 % Markierungslinien.
    Nach dem aufziehen schlägt der Zündmechanismus auch Funken und der Docht lässt sich mit dem Rad auch verstellen. Benzin sollte ich ja oben durch die Öffnung welche durch die Schlitzschraube verdeckt ist einfüllen lassen.
    Auf den Schilder am Kamin und am Tank ist nichts eingeprägt.
    Auf dem Rand des Gestells ist die 8S 81 83 eingeschlagen.
    Auf dem Glas steht noch HSW.
    Dann ist mir noch etwas mit einem Magnetverschluss in Erinnerung ?( Ist dieser bei meiner Lampe noch vollständig und funktionsfähig, wenn ja wie wird dieser bedient?
    Öffnen können habe ich sie jedenfalls einfach durch drehen. Ist die Lampe komplett oder fehlt da etwas?
    Hersteller? Land? Zeit? Wurde sie gefahren und wenn ja wo? Fragen über Fragen ?(


    Zu guter letzt, wie am besten in Stand setzen? Kann ich die Teile in Zitronensäure kurzeitig baden? So ein zwei Tage?


    Gruß und vielen Dank für eure Informationen und Hilfe


    Julian

  • Moin Julian,


    schönes Stück, Glückwunsch dazu.
    Diese "Geleuchte" wurden in der Lampenstube mit Benzin gefüllt und geschlossen. Der bei Die offensichtlich außer Funktion gesetzte Magnetverschluss verhinderte ein Öffnen unter Tage. Er wurde mit einem kleinen speziellen Magnet entriegelt, der nur in der Lampenstube vorgehalten wurde.
    Dein Modell verfügt über eine Feuersteinzündung, die es ermöglichte, die Lampe ohne sie zu öffnen (wieder) zu zünden.


    In dem Marseault-Zylinder, der gewissermaßen den "Kamin" bildet sind zwei Drahtgitterkörbe verbaut. Diese sorgten für eine Abkühlung der Abgase, so dass eventuell brennbare Gase unter Tage nicht nach außen durchgezündet wurden. Andersherum konnten diese Gase jedoch in die Brennkammer eindringen und sorgten so für eine größere Flamme. Die Konzentration - und damit die Einschätzung der Gefahr für das Auftreten "Schlagender Wetter" - konnte der Steiger an den Markierungen auf dem Glas ablesen.


    Insgesamt hast Du wohl eine vollständige "Steigerlampe" aufgetan.


    Hoffe, ein wenig Licht in die Geschichte gebracht zu haben, denn wie der Bergmann weiss: "Hinter der Hacke iss et dunkel!"


    Christian,


    der sich auch noch so ein Schätzeken wünscht


    P.s.: Das für viele Schlagenden Wetter verantwortliche Gas ist im Übrigen AFAIR Methan

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Moin Julian,
    die sieht von der Machart der Einzelteile sehr nach Friemann&Wolf aus, habe auch eine die nahezu identisch ist -
    bis auf die Blechmantelung des Kamins. Bring mal mit, vergleichen wir mal. Der Docht läuft eigentlich in deiner Blechklemme auf der Gewindespindel, die du von unten drehen kannst. Ist extrem klein übersetzt, also hast du entweder noch nicht genug gedreht oder da liegt der Fehler.


    Beste Grüße, Björn.


    P.S. ich würd das mit dem Zitronensäurebad lassen :S
    Die hat echt schöne patina

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • die sieht von der Machart der Einzelteile sehr nach Friemann&Wolf aus


    Nee, ich tippe eher auf die Firma Elektrometal S.A. in Teschen/Schlesien.
    F&W hat nicht diesen charakteristischen Kamin.
    Im Übrigen, der Magnetverschluss war nicht zwingend vorhanden,
    Ich habe hier ein Exemplar von Eccles M&Q mit einem Verschluss für ein
    kleines Vorhängeschloss. War wohl auch bestellerabhängig, obwohl
    natürlich der Magnetverschluss dominierte.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

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