Coleman 242b mit Chromtank

  • Irgendwie haben es mir die Lampen mit einem verchromten oder vernickelten Tank angetan. Ein glänzender Tank und eine emaillierte Haube passen gut zusammen. Vor einigen Tagen bekam ich die Coleman 242b mit Chromtank. Sie wurde 1938 hergestellt und ist meine älteste Vergaserlampe. Ich habe die Lampe zerlegt und gründlich gereinigt, besonders der Tank war innen ziemlich verschmutzt. Irgend jemand hat mal Steinchen und Sand in den Tank gefüllt....Das Pumpenleder gereinigt und neu gefettet, Pumpe fix zusammengebaut. Nun das Ventil wieder in den Tank geschraubt. Das tolle an Coleman Lampen ist, daß die Ventileinheit ohne Dichtung in den Tank geschraubt wird. Ich nehme an, es handelt sich um ein kegeliges Gewinde, welches sich beim einschrauben selbst dichtet. Es ist auch kein Dichtmittel wie Loctite nötig. Dichtigkeitstest.....alles dicht!! Jetzt den Vergaser angeschraubt, Rahmen mit Brennkammer befestigt. Nun den Glühstrumpf anbinden, abflammen....hach, was bin ich gespannt. Benzin in den Tank, Druck aufpumpen, Ventil auf und Streichholz an den Glühstrumpf. Nanu, was ist den das?? Eine Flammenaura? Luftrohre sind doch sauber.....Aha, der Übeltäter ist die ausgenuckelte Vergaserdüse. Andere Düse montiert, hach ist das schön. Sie brennt ganz wunderbar und fast lautlos. Dies ist meine leiseste Coleman.
    Wie sagen die Kölner: Et hät no immer joot jejang.

  • Nun wäre es ja nicht auszuhalten, wenn diese Lampe völlig ohne Makel wäre. Die Chromschicht (oder Nickel?) des (Messing)Tanks ist nicht mehr so ganz schön. Ist aber nach 67 Jahren auch nicht verwunderlich. Hat jemand einen Vorschlag, wie man die dunklen Punkte vielleicht wegbekommt?? Ich kann damit zwar leben, aber vielleicht hat jemand einen Tip??


    Gruß


    Andreas


    PS: Was sich da im Tank so hell spiegelt, ist meine Butterfly 826 S. Sie hat das Licht für das Foto gespendet.....man muß ja die Form wahren! ;)

  • Moin Andreas,
    congratulation für Deine Neue, sieht klasse aus.


    Probiere das Polieren doch mal mit "Nevr Dull" Polierwatte.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hallo Jürgen,


    hab ich schon durch. Ich habe es auch mit "Elsterglanz" probiert. Das ist ein hervorragendes Poliermittel. Wenn ich nicht genau wüßte, daß es ein Messingtank ist, dann würde ich die Punkte für beginnende Unterrostung halten. Aber Messing rostet ja nun mal nicht.....



    Gruß


    Andreas

    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
    Denn das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
    (Antoine de Saint-Exupèry)

  • und wie sieht es mit der Natronlauge aus, evtl. einen Test am Boden machen.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

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    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Uff, das wäre ja das ganz große Geschütz. Ich glaube, das Kaliber ist mir zu gewaltig. Nee, wenn ich das nicht wegpolieren kann, dann bleiben die Flecken drauf. Ich finde, ein paar Spuren eines langen Lebens haben auch ihren Charme.
    Der Tankboden ist übrigens aus Stahl.

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  • Hallo Andreas


    Der Boden meiner Coleman Tischlampe ist auch aus Stahl!!
    Wieso haben sie beim Boden Stahl verwendet??
    Güstigere Materialkosten? :wallbash:
    Besser zum Löten?? ?(
    Ist dein Boden irgedwie beschichtet(innen?,aussen?)


    Gruss Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich könnte mir vorstellen, daß Stahl bei Biegebelastungen nicht so schnell ermüdet und dadurch rissig werden kann wie Messing. Wenn man einen Lampentank unter Druck setzt, dann verformt sich der Boden. Das Oberteil wird sich durch die Formgebung bei den Drücken bis 3 Bar sicher nicht verformen. Der Boden beult sich ein wenig aus. Aber, wie gesagt, das sind nur Vermutungen. Vielleicht sind es wirklich die Produktionskosten, da Messingblech ja teurer ist als Stahlblech. Besser löten als Messing läßt sich Stahlblech auch nicht.
    Bei meiner 242 von 1938 konnte ich keine besonderen Beschichtungen des Bodens mehr feststellen. Außen ist er verchromt, innen?????


    Gruß


    Andreas

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    Einmal editiert, zuletzt von DocBrown ()

  • Es ist also tatsächlich so, daß die Böden von Messingtanks rissig werden. Es liegt wohl an der kristallinen Struktur des Werkstoffes Messing. Stahl verhält sich bei Biegebelastungen günstiger.
    Aber ich denke, unser Metall (Maschinenbau) -Ingenieur Jürgen kann da noch erschöpfendere Auskünfte geben.

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  • So,
    nunmal nicht weinen, wegen der Messingtanks mit Messingboden, die kann man dafür besser nachlöten als
    einen Stahlboden. DocBrown hat recht, die werden unter Verformung leichter rissig als die Stahlböden.

  • Hi Andreas,
    wenn ich beim Ölwechsel zum Beispiel keine neue Kupferdichtung habe, kann ich die alte auch wieder benutzen. Dafür glühe ich sie weich. Zum Weichglühen von Kupfer muss man es im glühenden Zustand mit kaltem Wasser abschrecken, dadurch wird die weiche Kristallstruktur im Kupfer "eingefroren".


    Wenn Du aber glühenden (härtbaren) Stahl abschreckst, so wird dieser hart, im Gegensatz zum Kupfer. Dort wird die feine Kristallstruktur "eingefroren".


    Ich kann mir hier nur vorstellen, dass der Messingboden als kaltgewalztes Blech verbaut wurde und schon von Anfang an voller Spannungen war. Durch die Wechsellasten kann er dann rissig werden. Das sollte aber eigentlich nicht passieren, da sich die Wölbungsrichtung ja nicht verändert.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

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  • ach ja,
    man sollte die Werkstoffe nur zweckgerichtet einsetzten und Funzen aus Messing sind halt schöner :D naja, aus Stahl kann man auch Funzen bauen :D Messing ist da eben zweckvoller :D


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    Jürgen

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