Meine Petromax geht über ...

  • Hallo!


    Ich habe vor kurzem eine BW Petromas 500 Baujahr 1960 erworben, die
    eigendlich noch nie benutzt wurde und anscheinend aus einem
    Lagerbestand kommt.
    Beim ersten Starten hat sie prima auf anhien ihren Dienst versehen, aber beim zweiten Start lief Petroleum an der Lampe herunter, und es gab eine ordendliche überschwemmung. Zum Schluss hat es unter der Haube zu brennen begonnen.


    Sobald Druck da ist, wird durchs Nadelventil oben Petroleum rausgedrückt obwohl am Regler die Nase oben hat. Ich hab die Nadel schon gewechselt, aber es rinnt trotzdem.
    Was kann ich hier tun ??



    Gruß aus der Steiermark
    guru

  • Hallo Guru,



    die Nadel dient nicht dazu die Lampe dicht zu halten. Die Nadel soll nur die Düse sauber halten.


    Unten im Vergaser sitzt das Fussventil (#196) auf dem Bauplan, das wird der Grund für die Undichtigkeit sein.



    Schau mal auf den Bauplan.


    Gruß Jonas

  • Jou Jonas,
    das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen, so ein defektes Fußventil macht eine riesen Sauerei.


    guru: Zum Wechseln des Fußventils benötigst Du zum neuen Fußventil zusätzlich aber noch die Bleidichtung für den Vergaser, gleich mitbestellen.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Auf die Gefahr hin, als Haarspalter verschrien zu werden: Es handelt sich dabei um den Ventileinsatz; dieser besitzt eine Gummidichtung, die im Laufe der Jahre verhärtet und ihrem Namen dann keine Ehre mehr macht. Selbst bei jungfräulichen Lampen sollte man also die Ventildichtungen (auch das Pumpenbodenventil besitzt eine solche, aber andere Größe) vorsorglich tauschen, wenn sie älteren Datums sind.


    Gruß,



    Aladdin

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

  • Moin Aladdin,
    Du hast natürlich vollkommen recht :hail: meistens reicht der Austausch des "Vergaserfuß Einsatz" (#193).


    Es evtl. aber auch empfehlenswert gleichzeitig die "Feder Vergaserfußventil" (#194) zu wechseln, da sie schon mal sehr stark verrostet sein kann und dann eine neue Reparatur fällig ist.


    Ich halte Jonas seine Empfehlung das "Vergaser-Fußventil" (#196) komplett zu tauschen aber immer noch für die beste Lösung, weil dann alle möglichen Fehlerquellen an dieser Stelle behoben wurden. Und außerdem ist es auch nicht so teuer, als dass mann unbedingt nur die einzelnen Teile auswechseln müsste, da wäre dann eher das Porto zu hoch :D


    Das alte Ventil kann man dann, je nach Befund, wieder instand setzten und als R-Teil zurücklegen :stark:


    Übigends muss mann auch dem Dichtsitz am Vergaser prüfen, die Undichtigkeit können auch dort, trotz funktionierendem Fußventil, durch einen Grat oder durch Verschmutzung hervorgerufen werden.


    Für die ersten Drucktests kann mann auch Teflonband anstelle der Bleidichtung nehmen und wenn die Lampe dann dicht ist erfolgt die Endmontage mit der Bleidichtung (Gewinde dann aber von Teflonresten befreien) :stark:


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Stimmt, den Dichtsitz überprüfe ich auch immer mit (meistens beim Polieren...). Die Federn haben bei mir glücklicherweise bisher keine selbigen lassen müssen, waren also absolut in Ordnung (vielleicht mal grob putzen, aber das war's auch schon). Anstatt Teflonband kann man auch einen Viton-Dichtungsring nehmen, um die Lampe zu Testzwecken zusammenzuschrauben. Übrigens: Wie undicht sind eigentlich einmal gebrauchte Bleidichtungen? Ich habe gelegentlich einfach die alte Dichtung dringelassen, wenn sie noch brauchbar aussah und man ohne "Überdrehen" den Vergaser wird bombenfest schrauben konnte. Hatte damit nie Probleme, habe aber die Langzeit-Druckhaltefähigkeit nie bestimmt.


    Gruß,



    Aladdin


    P.S. Jürgen: Sagte ich bereits, daß ich Großaktionär bei DHL bin :rolleyes: :D ?

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

  • Moin Aladdin,

    Zitat

    .....
    Übrigens: Wie undicht sind eigentlich einmal gebrauchte Bleidichtungen?
    .....


    Ich halte da wenig von, wenn man benutzte Bleidichtungen wiederholt benutzt.


    Wenn z.B. der Vergaser in den Tank eingebaut wird, dann schraubt man ihn soweit ein, bis die "neue" Bleidichtung anfängt zu fließen. Und dann weiterdrehen, bis das Handrad in der richtigen Position steht. Durch die plastische Verformung der Bleidichtung wird Blei auch in die Hohlräume gedrückt und dichtet so den Vergaser zum Tank ab. Wenn Du jetzt den Vergaser herausschraubst, dann geht das Blei nicht in seine ürsprüngliche Form zurück, wiel es plastisch verformt wurde (das gleiche ist auch bei Teflonabdichtungen der Fall). Man kann Glück haben, das es noch abdichtet, aber auch Pech haben.


    Anders verhalten sich da mit Hanf abgedichtete Gewinde, die darf man auch zurückdrehen, sie bleiben trotzdem dicht.


    Für Teflon- und Bleiabdichtungen gilt:
    Man darf sie nur vorwärts drehen, dreht man sie zurück ist die Dichtung hin und muss ausgetauscht werden (auch wenn sie aktuell noch dicht hält).


    Vor dem Ausbau von Blei-Abgedichteten Teilen messe ich erst einen Referenzabstand (z.B. Mitte Ventilachse bis Oberkante Tankgewinde) und schraube dann beim Zusammenbau wieder bis auf dieses Maß ein. Dann bin ich sicher, dass ich die Gewinde nicht überdrehe.
    Wenn man die Teile nur demontiert vor sich liegen hat sollte man die Teile von Hand vorsichtig bis auf Anschlag einschrauben, dann hat man das absolute Mindestmaß, welches man bei der Endmontage nicht unterschreiten sollte. Anhand der Gewindesteigung weiß man dann auch wieviel Umdrehungen, bei Fließbeginn des Bleis, noch zu drehen sind (so ca. 1/2 Dichtungsdicke).


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hi Jürgen,
    ja so geht das auch, ist aber sehr umständlich... Es gibt eine einfachere Lösung : Das Gewinde des Versagers ist
    M 10 x 1.0, das heißt, es hat eine Steigung von 1 mm / Umdrehung. Die Dicke der Bleidichtung ist 2 mm.
    Das bedeutet, wenn der Vergaser aufsitzt auf der Bleidichtung, kann man auf jeden Fall noch 1-1,5 /U machen.

  • Jou Joern, so funzt es natürlich auch.


    Aber das Umständlichste an der ganzen Geschichte ist eigentlich das Rauspopeln der alten Bleidichtung. Damit dabei keine Reste in den Tank fallen stopfe ich in das Gewinden einen Profen aus Haushaltspapier.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Brauchste nicht, ich popel die am Rand der Fassung raus mit einem kleinen Schraubenzieher,
    damit gehen die meistens an einem Stück raus und es kann so gar nichts in den Tank fallen... :prost:

  • Das nervigste ist immer noch, eine alte festgefressene Bleidichtung des Pumpenbodenventils zu entfernen. Sch...spiel! Ist an dieser Stelle denn Blei nötig? So übermäßig warm wird's nicht gerade, und Petroleum-renitente Kunststoffe (Gummiersatz) gibt's ja.


    Gruß,



    Aladdin

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

  • Also da Problem mit der Bleidichtung Pumpenbodenventil hatte ich erst einmal, bei einer Lampe, wo der
    Ventilsitz versenkt war. Ansonsten hängt die Dichtung eigendlich immer am Ventil selbst fest, sie dort zu
    lösen ist nur eine Frage des Werkzeugs (Seitenschneider) :D

  • moin


    die die dichtung von pumpenbodenventil nutze ich solage bis hinüber, da kommt es ja nicht auf kosmetik an wie beim vergaser.


    mfg andreas

    Geht der Stom dir einmal aus Petromax bringt Licht ins Haus.

  • Hallo !


    Erstmal Entschuldigung das ich mich nicht gleich wieder gemeldet habe, bin leider auch dem Schneechaos zum Opfer gefallen.


    Fettes DANKE, für Eure Tipps!
    Es lag wohl an der Dichtung im Ansaugrohr, die habe ich ausgetauscht, und siehe da - Illumination !
    Anscheinend hat sich der Gummi durch die lange Lagerzeit (seit den 1960ern) wohl verabschiedet. Nun wieder alles dicht.


    Vorher nach jedem Aufpumpen eine Sauerei gehabt, und die Lampe brannte als Ganzes...das gab auch Licht :-)


    Gruß aus der a....kalten Steiermark (dzt. -16 Grad hier)


    guru