Dochtschlüsselrad gibt Rätzel auf

  • Hallo Lampenfreunde,


    ich war heut auf dem Flohmarkt, habe meinen Augen nicht getraut. Da stand ne Leuchte mit einem Dochtschlüsselrad, welches mit "H.CREDE CASSEL" gemarktet war. Da habe ich nen Braunen für weg gegeben.
    Der Fuß der Leuchte ist aus Messingblech und zeigt an drei Seiten ein tiefes Relief eines Schleifers an seinem Schleifstein. Der untere Teil des Fußes zeigt Schwäne auf dem Wasser, mit Rohrkolben an den Rändern. Der Schleifer deutet auf ein Beschäftigungsfeld der Firma CREDE, die Schwäne auf die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Karls-Aue hin. Die Leuchte ist ohne Kosmoszylinder 67 cm hoch und wiegt 4,7 kg. Den Matatorzylinder werde ich draußen lassen und einen KMZ bestellen.
    Ich weiß als Kasseler in vierter Generation mit dem Dochtschlüsselrad nichts anzufangen.
    Auf die Firma Crede kann ich geschichtlich bis 1860 zurückgehen. Da war es eine Schreinerei. Mit Entwicklung der Eisen- und Straßenbahn hat sich die Firma ab 1880 auf den Personenwagon und Staßenbahnbau gestürzt. Der Großvater meiner Frau war stolzer "Creder".
    Berühmt wurde Crede durch den Bau der Rheingoldzüge 1928 und 1964. 1967 wurde die Firma dicht gemacht.
    Doch was hat es mit der Leuchte aufsich.

  • hallo wolfgang
    kann dir zwar nicht weiterhelfen
    aber ich gratuliere dir zu dieser schönen mit sicherheit seltenen lampe :applaudit: :applaudit:
    auf solchen flohmärkte wäre ich auch mal gerne
    grüße steve


    Wenn du loslässt, hast du zwei Hände frei!



    Gruß Steve

  • Hallo Lampenfreunde, ich habe eine Antwort erhalten.


    20.02.2008, Antwort vom Stadtarchivar der Stadt Kassel


    Betr. Petroleumlampe „H. Grede Cassel“ oder “H. Crede Cassel”


    Sehr geehrter Herr Scherb,


    da die Altbestände des Stadtarchivs Kassel im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sind, mussten sich unsere Ermittlungen auf die jährlich erscheinenden Adressbücher der Stadt beschränken.


    Folgende Ergebnisse wurden so erzielt:


    In den Jahren 1885 bis 1889 ist der Bierbrauer und Küfer Johan Conrad Grede, bzw. später seine Witwe Maria Sophie gelistet.


    Diese Erkenntnisse verweisen nicht auf einen Zusammenhang mit der Inschrift auf Ihrer Petroleumlampe oder einem entsprechenden Gewerbe unter dem Namen „Grede“.


    Allerdings ist seit 1889 die Lampenhandlung und Fabrik „Credé“ in den Adressbüchern geführt. Unter anderem tritt die Firma „Credé“ als Hoflierferant, Einrichter von Gas- und Wasserleitungen, Telegraphen- u. Telephonanlagen und Lager sämtlicher Haus- und Küchengeräte auf.