Hallo zusammen,
hier zeige ich Euch die Restauration meiner Petromax 826 made in Germany, Baujahr 1951 mit 350 HK/C.P. Lichtleistung.
Es handelt sich um die Alte Variante mit senkrechten Ventilierungsausfräsungen unten im Traggestell,
mit dem schönen, aus Metall gedrehten Pumpenknauf sowie mit den begehrten,
alten Petromax-Drachenlogos mit dem "E" im "G" auf dem Tank
Das Mischrohr wird bei dieser Lampe noch mit zwei Muttern gekontert, für mich persönlich funktional
das Schönere System im Vergleich zum neuzeitlichen System mit Schraube, Joch und Druckstück.
Es sitzt auch ein kleiner Prallteller oberhalb der Mischkammer,
der die Hitze etwas von der Haube abschirmt und zudem auch besser zur Vergaserwendel umleitet.
Die Lampe habe ich bei eBay-Kleinanzeigen zusammen mit einer Petromax 523 zum sehr fairen Preis gekauft.
Ich habe auch einen Rabatt für den Doppelkauf bekommen und da konnte ich einfach nicht nein sagen.
Der Gesamtzustand ist in Anbetracht zum Alter von über 70 Jahren ausserordentlich gut erhalten,
die Lampe wurde also sehr wenig benutzt und zudem auch immer vernünftig gelagert.
Der Tank hat zwei kleine Druckpunkte, einen 1cm langen länglichen und einen 2mm langen,
die fallen aber so gut wie gar nicht auf. Zudem noch zwei, drei kleinere Kratzerchen, ebenfalls vernachlässigbar.
Diese Lampe hier hat aufgrund des hervorragenden allgemeinen Zustandes die makellose Haube
meiner Petromax 828 Rapid, die ich auf Spiritus-Betrieb umgebaut habe bekommen,
die Haube ist ebenfalls made in Germany und passt zu dieser makellosen Lampe hier einfach am besten.
Die ursprüngliche Haube mit leichten Altersspuren hat dann meine Petromax 523 bekommen,
die Lampe hat Patina an Tank und Traggestell, das passt dort besser.
Wiederum die ursprüngliche Haube der Petromax 523, die mal ganz gut einen drauf bekommen hat
und zusätzlich recht starke Patina hat sitzt jetzt auf meiner Petromax 828 Rapid,
die ich auf Spiritus-Betrieb umgebaut habe, da hat der Tank auch ein paar Beulen, passt auch hier wunderbar.
Schön, wenn man alles passend untereinander tauschen kann.
Den Glaszylinder der hier vorgestellten Lampe hat meine Petromax 523 bekommen,
da ich diese mit ungemarktem Glaszylinder bekommen habe.
Der Glaszylinder meiner Petromax 828 Rapid, die ich auf Spiritus-Betrieb umgebaut habe
ist vom Zustand her am besten und so ist er dann auf die hier vorgestellte Lampe gekommen,
denn er hat auch ein "E" im "G" und passt so auch ideal zum hier vorgestellten Modell.
Meiner 828 Rapid auf Spiritus habe ich dann einen neuen Glaszylinder mit "P" im "G" aus neuer Produktion zugekauft.
So haben alle Lampen passende Glaszylinder.
Los geht´s...
So habe ich die Lampe bekommen:
Hier sind alle Bauteile, die ich für die Restauration verwendet habe:
Das sind im Detail ein gut erhaltenes, altes Manometer (149) made in Germany,
das ich von meiner Petromax 828 Rapid, die ich auf Spiritus-Betrieb umgebaut habe über hatte,
dazu eine neue Manometerdichtung (11), dann eine neue Vergaserventildichtung mit Mittelsteg (193)
samt einer neuen Vergaserventilfeder (194), eine 350er-Düse und eine 350er-Düsennadel
sowie ein neuer Bleidichtring (90) für den Vergaser,
dann ein neuer Ventileinsatz mit Gummi (17) für das Pumpenventil,
ein neuer Bleidichtring für das Pumpenventil (83), ein neues Pumpenleder (46),
einen Lederspreizer für das Pumpenleder am Pumpenkolben sowie ein Prallteller.
Den Edelstahl-Prallteller ohne Rapid-Bohrung habe ich aus dem Shop von Oliver Stork (http://www.stork-mastholte.de.tl).
Dort bekommt man Prallteller für alle Petromax-Baugrössen ohne oder mit Bohrung für einen Rapid.
Die sind sehr robust, da muss man nur die Kanten etwas brechen, die sind leicht scharfkantig.
Da die Lampe auf 500 HK bedüst war, habe ich sie wieder auf die originalen 350 HK herabgedüst.
Dafür hatte ich von meiner Petromax 828 Rapid, die ich auf Spiritus-Betrieb umgebaut habe
passenderweise noch eine alte, originale 350er-Düse inklusive Nadel übrig.
Und jetzt habe ich eben noch eine alte, originale 500er-Düse inklusive Nadel
als Ersatz für meine Petromax 523 über, wunderbar...
Das Manometer habe ich mit meiner selbstgebauten Manometer-Teststation nachgeeicht,
in diesem Fall relativ wenig, denn es stimmte soweit noch fast genau.
Dazu habe ich einen alten 500er-Petromax-Tank mit einem 50mm-Feuchtmanometer bis 4 Bar mit 1,6% Toleranz ausgestattet.
Die Petromax-Vergasermuffe am Tank wird ausgelötet und das passende Messing-Reduzierstück
3/8" (16,66 mm) x 1/4" (13,16 mm) für das Manometer eingelötet.
Das Manometer wird dann mit Teflonband versehen eingeschraubt.
Dabei muss das Reduzierstück natürlich so eingelötet werden, dass die Skala am festgeschraubten Manometer richtig herum steht.
Den Rapidsockel habe ich mit einer Verschlussschraube verschlossen, die nennt sich "Verschlussschraube DIN 910 M10 x 1" bei eBay.
Den Tank habe ich mit einem halben Liter Petroleum gefüllt, damit man nicht so lange pumpen muss.
Das zu prüfende Petromax-Manometer auf den Tank schrauben und dann auf 1 Bar sowie danach auch auf 2 Bar aufpumpen
und schauen ob beide Werte passen. Falls es nicht passt wird das Manometer nackig gemacht:
Schräubchen heraus, Kappe, Fenster und Skala entnehmen und dann kann man vorsichtig
an der angelöteten Rohrfeder durch drücken mit einem Präzisionsschraubendreher nachstellen.
Hier lieber mehrmals und mit wenig Kraft arbeiten, um die Mechanik zu schonen.
Siehe vorheriges Bild auf der rechten Seite, dort sieht man wo und in welche Richtungen man biegen muss.
Ich habe die Lampe von oben nach unten restauriert.
Hier die Haube (ursprünglich von meiner Petromax 828 Rapid), mit Stahlwolle von innen und aussen poliert,
aussen anschliessend mit Autosol auf Hochglanz poliert:
Die Öffnung für die Regulierschraube des Mischrohres an der Haube musste ich etwas anpassen,
da die Haube ja von meiner 828 Rapid ist, ich habe sie etwas nachgefeilt, jetzt passt alles optimal:
Das Mischrohr habe ich mit einem 20,5mm-Fasenbohrer entgratet
und anschliessend die Fase mit einer kleinen Rundfeile gebrochen:
Als nächstes habe ich Mischrohr und Mischkammer sowie die beiden Muttern in heisser Zitronensäure eingelegt,
danach mit Stahlwolle gereinigt und anschliessend mit Autosol poliert.
Den Innenmantel habe ich nur mit Stahlwolle und Autosol behandelt:
Den Tonbrenner habe ich mit einem kleinen Klecks Ofenkitt auf dem letzten Gewindegang versehen,
sodass sich dieser durch die Starke thermische Belastung nicht selbstständig im Laufe der Zeit löst und herausfällt:
Auch das Traggestell habe ich mit Stahlwolle vom Russ befreit und mit Autosol poliert,
den Tragebügel habe ich nur mit Stahlwolle poliert:
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