• Hallo,


    obwohl ja eigentlich FROWO-Lampen mein Sammelgebiet sind, konnte ich bei dieser WIMAN-Lampe nicht widerstehen.
    Ich benötigte noch eine Lampe für den Gartentisch, da ja die FROWO´s auch nicht immer geruchsfrei brennen.


    Bei der Lampe ist ein 20'''-liniger Idealbrenner verbaut. Der Glaszylinder war so in seiner Form dabei.


    Irgendwie vermisse ich aber einen Griff zum transportieren, daher denke ich, dieser fehlt.


    Jetzt die Fragen an die Kenner dieser Bauart:
    1) Wenn der Griff wirklich fehlt, wie muss er aussehen? Hat jemand Bilder wie so eine Lampe komplett aussieht?
    2) Fehlt auch ein Lampenschirm und das Tragegestell dafür?
    3) Ist überhaupt der originale Brenner verbaut?
    4) Wer könnte die Lampe gebaut haben? Kommen HASAG oder OMAG in Frage?
    5) Hat jemand weitere Informationen zu WIMAN (Wilhelm Neumann, Hamburg-Veddel)


    Funktionstest ist einwandfrei, sehr gutes Licht für meine Zwecke.


    Wer kann Antworten zu den oben gestellten Fragen geben?

  • Moin Lutz.


    Erst mal Glückwunsch zu der Lampe!


    Also ich habe den Eindruck, Brenner und Tank gehören ursprünglich nicht zusammen.
    Für den riesigen Brenner ist der Tank m.E. viiiel zu klein.


    Solche Tanks habe ich noch nie mit Griff gesehen, der gehört eher zu einer Schirmlampe.
    Sowas trägt man im Betrieb sowieso nicht umher.


    Die Gefahr, daß man sich dabei verletzt, was zu Bruch geht oder in Brand setzt,
    ist mE zu groß und unseren Altvorderen wird's nicht anders gegangen sein.
    Von daher wurden keine Griffe montiert an solchen Oschies
    die hatten (haben) stehen zu bleiben, wo sie hin platziert wurden.
    Sind sie kalt, ist das was anderes.


    Den Hersteller des Brenners kannst Du vielleicht anhand der Ausformung vom DSR identifizieren,
    ich kanns auf dem Foto nicht erkennen und bin auch zuwenig firm darin.
    Soviel ich dazu weiß, daß es da verschiedene Hersteller gab
    und die Galeriezacken samt der DSR selten unterscheiden.


    Lampenschirme hat Geleucht mit diesen Brennern eher selten gehabt,
    eher Reflektoren, also Glas- oder Metallspiegel, um das Licht in den Raum zu werfen,
    zumeist plan ausgeführt, aber auch mal mit leicht konkaver Fläche.


    Wobei ich schon beschirmte Hängelampen mit solchen oder noch größeren Brennern gesichtet habe.
    Aber das waren eher Geräte, die man in sehr hohen Räumen aufhing.


    Das ist ein 20'''er ... nehme an, der ist recht durstig?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • hm, solche Tanks gab es schon mit Griff (und Bohrung oder Öse, um sie an die Wand zu hängen), irgendwo steht bei mir sogar noch einer herum. Da war dann aber eher ein (kleinerer) Kosmosbrenner oder ein Flachbrenner montiert. Zum Herumtragen ist ein Brandscheibenbrenner viel zu windempfindlich und um ihn ohne Reflektor 20 cm vor eine Wand zu hängen, wird er zu heiß.


    Womöglich hat der Tank mit dem Brenner auch in einer Halterung einer Hänge-Kajütlampe gestanden, also einer Art Lyra aus Messing mit einem "Übertopf" oder sehr tiefem Teller. Soetwas gab es z.B. im Schiffszubehörhandel.


    Wilhelm Neumann, Hamburg Veddel hört sich danach an, Veddel ist Hafengebiet. Das dürfte ein Händler/Exporteur für Lampen und Beleuchtungsglas gewesen sein, vermutlich auch für Schiffslampen. http://agora.sub.uni-hamburg.d…12?type=pdf&did=c1:219672


    Der Brenner, ein 20-liniger IDEAL-Brenner, stammt von der Firma Brökelmann, Jäger & Busse aus Neheim. Wobei der Brenner alt oder eher neu (bis 1980er Jahre) sein kann. Heutzutage werden diese Brenner auch noch angeboten, allerdings von Gaudard in Frankreich mit anderem DSR produziert.


    Grüße
    Max

    Einmal editiert, zuletzt von Max Pedro ()

  • Hallo,


    danke für eure Beiträge, Tendenz geht also dahin, dass der Brenner zu groß ist.
    Vom Alter des Brenners kann ich sagen, dass er in der Fertigungsausführung (wie ist was mechanisch gemacht)einem HASAG 20''' Matadorbrenner sehr ähnlich ist.


    Woran kann ich denn alte und neue Brenner von Brökelmann, Jäger & Busse unterscheiden?


    Verbrauch habe ich getestet mit halbhoher Flamme und Docht, so dass sich eine Tulpe ausbildet. In dieser Einstellung brennt die Lampe ca. 6 Stunden bei vollem Tank.


    Weißt du noch mehr über WIMAN? Ggf auch per PN.


    Gruß
    Lutz


  • Vom Alter des Brenners kann ich sagen, dass er in der Fertigungsausführung (wie ist was mechanisch gemacht)einem HASAG 20''' Matadorbrenner sehr ähnlich ist.


    Du meinst sicher einem HASAG-Hugobrenner 20'''. Der Matadorbrenner war von E&G. Das waren in der Tat fast alle baugleiche Brenner: Hugo, Ideal, Matador, Gladiator... Diese unterschieden sich lediglich in Details wie der Dochtschiebehülse und ganz geringfügig im Galeriemuster, den DSR und den Brandscheiben.



    Woran kann ich denn alte und neue Brenner von Brökelmann, Jäger & Busse unterscheiden?


    Gar nicht, lediglich am Zustand, eventuell an der Blechstärke. Der Brenner wurde so mehr als 80 Jahre gebaut.


    Grüße
    Max

  • Hallo Max,


    Sorry, ich habe mich wirklich mit dem Brenner vertan. Das DSR ist ziemlich angegammelt und ich hatte das Relief HASAG zugeordnet. Ist aber doch E&G. Die verschlungenen Buchstaben habe ich jetzt freipoliert.
    Dieser 'Ansichtsbrenner' hat auch 20''' Matadorbrenner am Messingring eingeprägt stehen.


    Zumindest scheint dieser Brenner im Originalzustand zu sein, wenn auch stark in Mitleidenschaft gezogen.
    Die Galerie säubere ich auch noch richtig (Stanzlöcher sitzen voller Dreck) und vergleiche dahingehend beide Brenner nochmal.


    Der Brenner an der Tischlampe war messingtypisch angelaufen und dunkelbraun. Wie lange dauert das bis Messing seine Oberfläche so ändert?
    Seine jetzige Oberfläche ist nur durch Polierarbeit entstanden.


    Gruß Lutz

  • Hallo Lutz,


    bis Messing dunkel angelaufen ist, dauert es keine 5 Jahre, vor allem wenn der Brenner benutzt wird und durch die Hitze die Oxydation beschleunigt wird. Ich habe hier Brenner, die habe ich vor 3 oder 4 Jahren blitzblank geputzt und danach benutzt (ein HS1, einen Glühlichtbrenner), die sehen aus, als wären sie gar nicht geputzt worden, zwar sauber aber dunkel oxydiert. Insofern ist eine Altersbestimmung sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Unbenutzte Brenner bleiben länger "schön", da dunkelt das Messing nur wenig nach. So ist jedenfalls meine Erfahrung.


    Allenfalls bei ziemlich "ranzigem" Zustand kann man auf eine längere Lagerzeit unter schlechten Bedingungen (ungereinigt, feuchte Luft, ständiger Temperaturwechsel, chem. Ausdünstungen in der Nähe wie Stall etc.) schließen.


    Grüße
    Max