Servus oh Erleuchtete,
habe eine Solex 300 geschenkt bekommen. Hier ein kleiner Report über die Lampe.
Die Lampe hat wohl einen Sturz auf den Kopf hinter sich, das Glas ist defekt, dürfte aber durch ein übliches ersetzbar sein. Die Ähnlichkeit zur Petromax 350 ist groß.
Durch den Sturz ist die Haube stark verformt worden, oben die Lamellen haben sich total verformt. Das konnte ich aber von Hand wieder ausziehen und mit dem Gummihammer halbwegs sauber hinkriegen.
Ich habe schon eine CP200 derselben Firma, beide scheinen nicht sehr hochwertig produziert worden zu sein, zumindest was die Verchromung angeht. Bei dieser Lampe darf man niemals eine Politur verwenden, die Scheuermittel enthält, sonst kommt das Messing durch.
Bei der Haube wollte ich deshalb nichts rumscheuern und habe die bewährte Zitronensäure genommen. Nun, das Chrom hat sich an vielen Stellen abgeschält, so wie eine Farbe, der man das falsche Lösungsmittel zuführt.
Was solls, hin war sie eh schon vorher.
Der Untertassenförmige Oberteil der Haube ist nicht verchromt, sieht eher aus wie verzinkt oder vernickelt. Der obere Ring des Traggestells (heißt das so? #121 bei der Petromax) ebenso.
Das Mischrohr läßt sich nicht wie bei der Petromax über eine Schraube komfortabel verstellen, sondern über die zwei Muttern, welche sie am Innenmantel befestigen.
Rapidstarter gibt´s natürlich auch nicht, vielmehr ein Anheizschälchen. Eine Prallplatte ist vorhanden.
Manometer gibt´s auch keines, sondern eine Druckablaßschraube.
Die Konstruktion von Vergaseroberteil und Düse ist sehr ähnlich wie bei der Petromax, wenn nicht sogar tauschbar.
Dasselbe gilt für das Handrad samt Exzenter.
Vergaserventil gibt es keines, der Unterteil des Vergasers wird nicht wie bei der Petromax exzentrisch montiert, sondern macht eine "L"-Form und wird mittig montiert. Die Schraube die den Prallteller samt Oberteil festhält, geht in diesen L-Teil.
Edit: Bin zufällig darübergefallen, nenn sich Knickvergaser.
Es liegt also nahe, daß diese Lampe drucklos erwärmt werden muß und erst dann der Druckaufbau beginnen kann.
Edit: So isses. Softstart per definition.
Kraftstofffilter (Messinggaze) im Ansaugrohr im Tank gibt es keinen.
Das Pumpenbodenventil ist mit einer seltsamen Schraube montiert, ich beschreibe diese am besten als Kreis mit flachen Seiten. Der Name der Norm (falls es eine ist) ist mir unbekannt.
Edit: Ein Forumsmitglied hat mich mit der Nase darauf gestoßen: Das Ding heißt Stegventil.
Ich habe mir einen Schlüssel gebaut um das Ventil zu inspizieren, jedenfalls ist bei mäßigem Druck (den ich ja aufbringen muß, um ein Vermurksen zu verhindern) der Supergau passiert und die Verlötung am Pumpenboden hat sich gelöst. Jetzt rasselt halt ein Teil im Tank herum.
Da es keine kritischen oder seltenen Teile in der Lampe (außer eventuell dem Pumpenbodenventil) gibt, hätte ich diese leicht instand setzen können, jetzt ist sie allerdings Schaustück.
Kann jemand der Anwesenden einen Pumpenschacht entlöten und wieder einlöten oder eine entsprechende Anweisung geben?
Unterm Strich würde ich also für eine Lampe dieser Provenienz kein großes Geld ausgeben, außer die Sammlung braucht dies, die Verarbeitungsqualität ist nicht sehr hoch. Immerhin ist alles aus Messing, also besser wie eine Petromax-Kopie ist sie immer.
P.S: auf der Lampe steht "Made in Italy". Der Text in Englisch läßt auf ein Nachkriegsprodukt schließen.
Viel Spaß,
-helmut