Hallo,
meine Nachbarin war im Urlaub bei ihren Eltern in Frankreich, ihr Vater hatte schonmal meine Sammlung betrachtet, als er hier zu Besuch war (und mit mir und meinem Vater der Vorliebe für deutsches Bier nachging). Er hat besagten Kocher aufgetrieben und meiner Nachbarin für mich mitgegeben.
Sehr erfreut darüber habe ich ihn zunächst zerlegt, kurz drübergewischt und ihn gleich angeworfen.
Der Tank ist aus vernickeltem Messing, die Dochtrohre aus Stahlblech mit einem Stückchen Federstahlblech gegenüber der Zahnrädchen, eine sehr clevere Sache, um unterschiedlich dicke Dochte auszugleichen.
Das Oberteil, die Luftführungen und die Griffe sind aus Stahl, zum teil aus sehr dickem Gussstahl.
Die Achsen der Dochträder laufen in einem Führungsrohr aus Messing, welches auch von beachtlicher Materialstärke von ca. 1mm. Da wackelt trotz der langen Achsen nichts.
Ungewöhnlich finde ich auch die Anordnung der Dochte, bei meinem Hallerkocher laufen alle drei parallel zueinander,
Der Test mit alten "Spanngurtdochten" lief ganz gut, er müffelt nicht nach Petrol, nur nach "alt und lange nicht gelaufen", rußen tut er auch nicht.
Etwas größer könnten die Flammen schon sein, aber dafür sind die Dochte etwas dünn, eventuell muss ich einfach mal die Ecken abschneiden, damit sie beim hochdrehen keine "Hörnchen" an den äußeren Enden bekommen.
Für jeden Docht gibt es ein kleines Fensterchen, damit man jeden Docht betrachten kann.
Kann mir jemand sagen, wie alt der Kocher ungefähr ist?
Wenn jemand alte Prospekte hat, wäre das natürlich auch sehr schön, nur kann ich kein Französisch, allerdings hat mir meine Nachbarin schon ihre Hilfe bei der Datenauswertung angeboten.
schonmal,
Stefan
F.Besnard Paris Dochtkocher
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Hier noch die Bilder vom Betrieb:
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Hat niemand eine Idee?
Ich würde dem Schenker gerne etwas genauer sagen, was er mir da beschert hat, er wusste es nämlich auch nicht so genau.Stefan
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solche kocher sind um 1900 entstanden
schau mal hier
http://www.ultimheat.com/Museu…e%20alcool%2020120606.pdf -
Servus Uli,
danke für die Info, die Einschätzung habe ich auch ungefähr,
ich suche noch Belege, also Vergleichsstücke oder alte Katalogabbildungen.Stefan
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leider bin ich nur auf die verlinkung gestoßen
bilder die ich fand sahen ähnlich aus
irgendwie gibts nicht mehr
vieleicht könntest im braunen forum mr. ara fragen -
Oh entschuldige, der Link ist mir gerade durch die Lappen gegangen, er wird in der Mail vom Forum auch nicht angezeigt.
Der ist ja super, auch wenn ich kein Französisch kann.
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Stefan -
Hallo Stefan,
da haste aber einen sehr schönen Kocher bekommen,
der sieht richtig massiv aus. -
Moin Stefan,
schönes Stück hast Du da geerbt.
Ich habe vor drei Jahren einen ähnlichen als zweiflammigen in Österreich geerbt, leider nicht ganz Geruchsneutral zu betreiben.
Er stammt von dem Opa unseres damaligen Kochs, soll irgendwann um 1910-1920 sein, der Opa lebt leider nicht mehr.
Und falls mal einer über das Essen meckert, mit dem Aufsatz kannste auch problemlos jemanden erschlagen*grins.
Mfg Holger -
Moin Holger,
hat da mal jemand einen anderen, wesentlich größeren Tank druntergelötet?
Beim zweiflammigen müssten die Dochte parallel verlaufen, oder?
Das Oberteil kann man tatsächlich gut jemandem gegen den Schädel schmeißen.
Der gesamte Kocher hat unbetankt eine Masse von ca. 2,5 kg, also zum campen eher ungeeignet.
Dann passt das Datum des Prospekts aus Ulis Link ja, da steht 1909.Stefan
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Moin noch einmal,
der Tank scheint original zu sein, er hatte leider so viele Spannungsrisse, das ich nur noch mit ganz viel Zinn aushelfen konnte.
Jo die Dochte sind paralel
Mfg Holger