Noch eine Handlampe

Katzenfan · 4. November 2011

Hallo zusammen,

mir ist auch eine Handlampe zugelaufen. Nach dem Lesen von diesem Beitrag vermute ich mal das die auch kurz vor oder während dem Krieg gebaut wurde. Inzwischen hat sie auch schon 3 neue Scheiben bekommen. Nun hab ich aber noch ein paar Fragen dazu:

1) Da ich nirgends ein Logo oder sowas ähnliches gefunden habe, vermute ich eigentlich einen Eigenbau. Dafür ist sie aber doch etwas zu sauber gearbeitet. Gibt es da noch mehr davon?

2) für welchen Brennstoff ist den der Brenner gebaut? Petroleum oder doch Pflanzenöl (falls man das irgendwie erkennen kann)

3) und wie betankt man die eigentlich? Den Brenner bekomme ich nicht abgeschraubt, trotz 3 Tage einwirken von WD40 ist er immer noch fest. Wird die etwa über das Loch im Brenner mit der Spritze betankt oder soll ich es doch mal mit erwärmen/ablöten versuchen?

Peer Kaiser · 4. November 2011

Hallo Manfred,

eine schöne Laterne hast Du da aufgetan .

Der Brenner in Deiner Lampe ist für Planzenöle , wie Rüböl, Olivenöl... .

Diese Brenner können im Mix mit 1/4 Petroleum oder mit reinem Öl betrieben werden.
(Angaben aus der damaligen Zeit).

Das DSR trägt die Thiel & Bardenheuer (Ruhla) Markung.

Der Brenner sollte eigentlich abschraubar sein. Versuche es im warmen Zitronensäurebad... .

Gruß

Peer

Katzenfan · 4. November 2011

Hallo Peer,

vielen Dank für die Infos, da haben sich die 4 Teuros für die Lampe ja doch gelohnt! Ich werde es wohl doch nochmal mit baden und erwärmen probieren. Bei Pempel hab ich auch schon gesucht, aber das DSR hab ich dort nicht gefunden. Bin mal gespannt wie sie leuchtet. Aber erst muß ich noch den Reflektor polieren und den Brenner mal zerlegen. Die Scheiben hab ich selber zugeschnitten (Billig-Bilderrahmen mit Flachglas vom Discounter). Sobald sie fertig ist stelle ich ein Foto ein

Katzenfan · 5. November 2011

So, das Problem ist gelöst:

Nach vorsichtigem Erwärmen ging der Brenner leicht runter. Also hab ich einfach Petroleum reingetankt und nach einiger Wartezeit mal gezündet. Die Lampe leuchtet eiwandfrei, und das normale Flachglas vom Billig-Bilderrahmen wird nicht mal richtig warm. Lediglich wenn die Flamme zu groß eingestellt ist müffelt es ein bißchen. Ein hochbrennen der Flamme konnte ich jetzt trotz Petroleumbetrieb noch nicht beobachten, jedenfalls nicht innerhalb der einen Stunde Betrieb. Weiß noch jemand wie lange die Fa. Thiel & Bardenheuer Brenner hergestellt hat?

Low Budget · 6. November 2011

Hallo Manfred,

Da hast du dir aber eine besonders solide und aufwändig ausgeführte Laterne der Handlampenzunft in gutem Zustand an Land gezogen! Und leuchten kann sie... !!!

Ich habe mal in den Katalog der Lampen u. Laternen des "Schweizer Armeemuseum e.V." nachgeschaut. Da werden auch zwei Laternen mit Kaminabdeckung aus Filz als "Karren und Infanterielaterne" aufgeführt. Eine ist von 1905 und eine modifizierte Variante wird auf 1956 datiert. Sie scheinen also lange Zeit im Gebrauch und daher wohl ganz praktisch gewesen zu sein. Im Gegensatz zu deiner sind dies aber Kerzenlaternen.

Grüße

PS. wenn es um so schöne Spezialitäten geht wirkt der Virus bei dir also doch noch!

Katzenfan · 6. November 2011

Hi Udo,

auf die Idee mit dem schweizer Lampenkatalog bin ich auch nicht gekommen, obwohl ich mir das PDF irgendwan mal abgespeichert habe. Eine fast baugleiche hängt auch im Freilichtmuseum Beuren in einer Scheuer rum, ich kann es nur nicht mehr genau sagen ob diese mit einer Kerze oder Öl betrieben wurde.

Eigentlich sollte die Lampe ja ein Weihnachtsgeschenk werden, aber nun gefällt sie mir so gut das ich sie selber behalten werde. Dafür bekommt nun eine Küchenlampe mit Kosmosbrenner. Was mich halt wundert ist, das die Kleine mit Petroleum nicht hochgebrannt ist, obwohl sie ja eigentlich für Pflanzenöl gedacht ist. Vielleicht war sie ja auch noch nicht lange genug an. Da ich den Brenner nun doch runter bekommen habe, teste ich aber auch noch Olivenöl oder Rapsöl.

Und der Virus... bei solchen ausgefallenen Sachen gibt es halt gelegentlich doch mal einen kleinen Rückfall.