Elite-Brenner von C. A. Kleemann

  • Hallo,
    ich möchte euch wieder ein neues Stück meiner Sammlung vorstellen, diesmal einen 20 ’’’-Elite-Brenner von C. A. Kleemann Erfurt.
    Das gute Stück stammt aus der Bucht, wo es in ziemlich traurigem und versifftem Zustand als „Petroleumlampe aus Messing/Kupfer“ angeboten wurde und von mir ziemlich preiswert ersteigert wurde. :geschenk:
    Nach Ankunft entpuppte sich der vermeintliche Kupfertank erstmal als Glastank mit Goldbemalung und der Brenner als der richtig vermutete mit Originalzylinder und originaler gemarkter Brandscheibe.


    Die gesamte Lampe bedurfte einer intensiven Reinigung, dort klebte ein nahezu vollständiger Überzug aus getrocknetem Petroleum innen und außen dran, der Docht, der schonmal mittels schmalen Flachdochten und DDR-Büroklammern verlängert wurde, zerbröselte zu Staub und die Lötstellen des Schirmreifens und die Streben an der Galerie waren allesamt lose. Die Lampe musste viele Stunden gebrannt haben aufgrund des Drecks und des verbrauchten Dochtes – umso erstaunlicher, dass sie noch den originalen Zylinder trug.


    Die Metallteile kamen erstmal ins NaOH-Bad, um die Gewinde zu lösen und um den groben Dreck zu entfernen, dann ging es ins Zitronensäurebad gegen die hartnäckige Oxydschicht. Den Rest erledigten Lappen, Elsterglanz und Sidol.
    Ein passender Docht war schnell gefunden, hatte ich mal einen bei der Konkurrenz mitbestellt, der 82 mm breit sein sollte, aber eher 83 bis 84 mm maß. Also perfekt. Den Dochthebemechanismus kann man komplett ausbauen, dazu gibt es eine kleine Rändelmutter unten an der Zahnstange. Selbige kann man dann ebenfalls nach oben entnehmen. Schöne und durchdachte Konstruktion, übrigens nahezu alles aus ziemlich starkem Messing von ca. 0,6 mm Dicke, der Schirmreif ist besonders stabil aus gut 1 mm starkem Winkelmaterial gefertigt. Nicht zu vergleichen mit den heutigen Dünnblechbrennern.
    Der Schirmreif wurde wieder angelötet (Ich erledige alle derartigen Lötarbeiten mit einem alten 100-W-Lötkolben), die Gussscheibe im Fuß erhielt einen mattschwarzen Lacküberzug gegen Korrosion und Flecken auf der Tischdecke und der Tank, dessen Bemalung ich außen unbedingt so gut als möglich erhalten wollte, wurde in mühsamer Arbeit im Bereich der Bemalung mit einem in Spiritus getränkten Läppchen gesäubert, der Rest des Glastanks mit einem Lappen, der vorsichtig an der Wischstelle in NaOH getaucht wurde, abgerieben. Dabei sollte man unbedingt Handschuhe tragen, dann verfärbt sich auch der Fingernagel nicht braun. :zwille:
    Das Schönste ist, dass der originale Zylinder dabei war. Ein sehr schlanker Matador-Zylinder, eher leicht birnenförmig und nach oben ganz leicht konisch. Ein Zeichen früher Glasbläserkunst, ist er am oberen Ende nicht rund, sondern eher oval. :juggle:
    Ein passender alter Schirm mit Bördelrand schwimmt gerade in Spülmittelwasser.
    Mir gefällt das zeitlose Design und die gediegene Wertigkeit, welche die Lampe ausstrahlt.

  • Hallo Max,


    eine sehr schöne Lampe, ich würde sagen die Arbeit hat sich gelohnt :applaudit:


    Gruß Jörn Z.

    Es werde Licht! Und es ward Licht. (Buch Genesis 1,3)

  • Dankeschön, Jörn. :done:


    Inzwischen ist auch ein alter Schirm drauf und die Lampe somit komplett.

    2 Mal editiert, zuletzt von Max Pedro ()