EXCLUSIV: Der Kochaufsatztest

  • Hi Leute,
    heute habe ich es endlich gewagt:
    Die Einweihung meines Kochaufsatzes bei meiner 500er Geniol.


    Die äußeren Bedingungen:
    - Ca. 11° Außentemperatur
    - Ca. 10-15Km/h Wind
    - Bewölkt, kein Regen
    - 1 Eintopf
    - 2 Bockwürste


    Neulich hatte ich bereits eine Anfrage gestartet, wer von Euch schon einen Kochaufsatz hat oder benutzt; leider gar keiner.
    Die Gründe liegen auf der Hand:
    1. Zu teuer
    2. Zu Instabil.


    ABER:
    Zu 1. Teuer ist das Teil regulär wirklich, aber zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen und ihr habt es neu und unbenutzt auch für xx Gelder. Immer noch zu teuer? Naja, irgendwie schon, aber ich habe auch nur 2 Lämpchen + 1 Feuerhand und habe dann auch viel Zubehör als einer mit 15-20 Lampen, ist halt Geschmacksache.


    Zu 2. Ihr könnt auf den Fotos sehen, daß die Lampe mit Topf ca. 50cm hohch ist und auf festem Untergrund wackelt da gar nichts. Ich habe mit einer Hand gerührt und mit der anderen fotografiert; keiner hielt den Topf, auch wenn er 5-6cm hin- und herrutschte, schwappte nichts über.
    Ich habe auch einen kleinen Film (10sec., ca. 4MB), wer (ihn per email) will, kann da sehen, wie ich den Topf ohne Folgen umherschiebe.
    Instabil wird der Aufsatz nur, wenn man ihn nicht fest genug anschraubt, dann kippelt er ein wenig auf den Schrauben hin und her.

  • So, und nun weiter zum gemütlichenTeil.


    Angefeuert wird die Geniol natürlich wie immer, ein schaurig-schönes Bild ist hierbei die Flamme aus dem Rapid, weil man hier offen sehen kann, wie weit sie raufreicht.

  • So, der Herd ist an.


    Ich habe einen Topf (Kaserolle auf hochdeutsch), Gewicht mit Inhalt ca. 1,8kg, Topf alleine ca. 500g.Der Topf hat einen Durchmesser von ca. 16cm, alles kleinere läßt die heiße Luft ungenutzt vorbei, siehe auch Teil 4 des Tests.


    Zutaten: Gemüsesuppe (Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Zwiebeln püriert) dazu Fleisch und 2 Bockwürste - die sind im Outdoorbereich schwer warmzukriegen X(.


    Natürlich habe ich auch die Zeit gestoppt, in der das Essen erwärmt wird, immerhin die wichtigste Frage für einen hungrigen Magen:


    Nach ca. 8 Minuten (allerdings mit Deckel) ist das Essen lauheiß, wäre also schon warm genug zum Essen.
    Nach ca. 15 Min. (siehe auch Bild) ist der Boiling Point erreicht, Würstchen und Gemüsestücke sind sehr heiß.


    Ach ja, das Essen stand danach ca. 20 Minuten (!) in der Kälte rum, es war immer noch so heiß, daß man sich den Mund verbrannte; die aufgenommene Energie ist also mehr als ausreichend, im Winter muß das Teil ja erst recht viel Hitze abgeben.

  • Nach so einem Essen darf zum Verdauen natürlich der Kaffee nicht fehlen.


    Leider habe ich nur einen kleinen Percolator für ca. 6 Tässchen, aber gerade der kleine erschwert die Bedinungen für den Test und ist somit bestens geeignet.


    Euer geschultes Auge hat bestimmt auf den bisherigen Bildern erkannt, daß das Tragegestell ein wenig verzogen ist. Ich glaube, die Lampe ist während ihrer Zeit bei der Bundeswehr einmal gefallen und hat dieses Andenken daran erhalten.
    Macht aber nix, die Lampe ist weiterhin stabil und auch ein kochender Topf auf dem Kopf macht einer guten Lampe nichts aus.


    Umso besser kann ich mit der kleinen Kanne zeigen, daß hier nichts verrutscht, wackelt oder runterfällt; auch wenn ich sie in alle Ecken ziehe, sie kommt nicht ins Wackeln.


    Leider zeigt sich jetzt der Nachteil der zu kleinen Kanne: Erst nach knapp 15 Minuten sprudelt der Kaffee nach oben (Zum Vergleich: Auf dem Elektroherd braucht der Kaffee bei Stufe 7von9 ca. 7 Minuten), die meiste Hitze geht knapp an der Kanne vorbei.

  • :hail::foto: TEST hervorragend bestanden, würde ich sagen. :hail:


    Die Frage war: Hält der Aufsatz und die Lampe das Kochen aus und wieviel Dreck entsteht dabei?


    Vorteile:


    - Mit nur einem kleinen Teil mehr: Lampe und Herd in einem.


    - Stabilität des Kochaufsatzes: Er verzeiht so manchen Sturz oder so manche Druckattacke.


    - Der Topf und die Kanne haben nach Gebrauch keinerlei Hitze- oder Rußspuren, das dürfte sämtliche Küchenchefs/chefinnen :D freuen.


    - Kochaufsatz hinterher saubermachen: GAR NICHT. Die einzigen Tröpfchen kommen vom Percolator (siehe Foto), weil ich zum Beweis für Euch den Deckel hochgehoben habe, als der Kaffee rausgedrückt wurde - soll man halt nicht machen :D


    - Der Kochaufsatz hat - zumindest beim ersten Gebrauch - noch keine Hitzespuren bekommen, das Chrom kann noch lange blitzen.


    - Die Stabilität des "Petromaxturms" hat mich überrascht, eigentlich ist die ganze Konstruktion nur mit einem Tritt umzuschmeißen.


    - Ich habe den Eintopf verwendet, weil er eine Menge Hitze braucht, um heiß zu werden. Im Winter draußen klappt das sicherlich mit ein wenig Zeitverzögerung ebenso.


    - Der Winter kann kommen, wir sind gerüstet.



    Nachteile:


    - Anschaffungspreis (relativ, siehe auch oben)


    - Noch ein Teil mehr mitzuschleppen, Outdoor evtl. hinderlich.


    - Für schnelles Erwärmen sollt ein Topfdeckel verwendet werden (wie halt am Herd auch)


    - Für den kritischen Ästheten: Ein glanzpolierter Aufsatz auf einer mattverchromten Geniol? :motz::D


    - Für optimale Wärmenutzung sollten nicht zu kleine Töpfe/Kannen verwendet werden.


    - Für nur 2-3 Leute gleichzeitig (ist halt keine Feldküche ;) :P)


    Fragen für die Zukunft:


    - Bleibt noch der Versuch, was mit Pfannen passiert, die würde ich ab einer gewissen Größe festhalten oder nur auf geradem Untergrund verwenden.


    - Hoffentlich muß ich nicht Silvester arbeiten :wallbash:, dann wird auf meiner Lampe bei einer Schneeparty ein Topf mit Glühwein vor sich hinbrodeln :trink:



    In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und gucken wünschte Euch



    Orthotiger :stark:

  • Super Beitrag Ortotiger,
    damit hast Du mich nun doch letztendlich annimiert auch noch so ein Teil haben zu wollen, die nächste
    Feuerzangenbowle kommt bestimmt ! Dein Testbericht ist bestimmt auch noch für ettliche andere interessant.
    Einzig muß ich Dich korrigieren, wenn das ein original Kochaufsatz ist wie im Shop, ist er nicht verchromt, sondern
    aus nicht rostendem Edelstahl, vermutlich VA oder V2A. Wenn das so ist, kannste den Sandstrahlen und er wird matt !

  • Ha,


    Kritik angenommen, ist der Original-Schirm und er ist wohl aus V2A, da hab ich mich im Eifer des Gefechtes wohl blenden lassen :D


    Messing o.ä. würde sicherlich eher verbiegen


    Ciao



    Christian

  • War keine Kritik Orthotiger, nur ein gut gemeinter Hinweis, und der Tip, dass man das Material sandstrahlen kann,
    dass es danach dann matt ist und wohl besser zu der Nickelmatt BW Maxe passt, Dich hat der "Chrome" ja gestört.

  • Nee nee, paßt schon,


    Kritik heißt ja erst mal NICHT, daß etwas negativ ist.
    Leider heißt Kritik im Volksmund grundsätzlich erst mal was schlechtes.


    Den Glanz werde ich mir aber erhalten, nur die Bundeswehr möchte ja keine glänzenden oder refkletierenden Oberflächen.


    Außerdem hatte ich das Teil die ganze Zeit in der Hand und hab's von allen Seiten betrachtet, ist ja alles massiv und nix verchromt.


    Am liebsten hätte ich aber in einer kleinen Gußeisenpfanne mit Rühreiern, Bacon und Baked Beans "experimentiert".
    So richtig urig.
    Vielleicht findet sich ein Nachahmer?



    Ciao



    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Orthotiger ()

  • Moin Christian,
    klasse Bericht über den Kochaufsatzversuch.
    Ich habe da noch einen Ergänzungsvorschlag für Dei Px-Kochsystem. Um das Glas gegen evtl. übelaufendes Wasser, Suppe, Brühe etc. zu schützen könnte die Verwendung eines Schirms noch sinnvoll sein.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hi, danke für den Tip,


    aber der Schirm ruht ja auf dem Rand der Haube und als Ersatz dafür ist ja der Kochaufsatz drauf.


    Außerdem läuft evtl. etwas IN die Lampe, also am Mischrohr vorbei in Richtung Glühstrumpf.


    Sollte aber bei ausreichendem Topfdurchmesser nicht passieren.


    Ciao


    Orthotiger

  • Hallo Orthotiger,
    neckisches Teil, so ein Kochaufsatz. :D
    So für den Nachtangler, der dann ne heisse Suppe braucht bestimmt eine interessante Sache.



    Ciao


    Hartmut


    P.s. Intesessant geschrieben und illustriert.
    Macht Spaß so einen Beitrag zu lesen. :stark:

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Is meine Rede, auch auf Aale unterwegs?


    Ich war längere Zeit schon nicht mehr draußen, weil ich ein paar gute Gewässer gewöhnt bin (Main mit Baggerseen) und hier nur sehr wenig geboten ist, der Rhein-Main-Donau-Kanal ist mir zu blöde.


    Petri Heil



    Christian


    P.S. Wenn die Stechmücken an der Lampe ebenso schnell verpuffen wie beim Grillen, dann ist die Lampe beim Angeln sicher in jeder Saison ein Gewinn, außer die Helligkeit vertreibt die Fische.
    Ich mußte immer früher auf meinen Onkel als Stechschutz zurückgreifen, der hat mich mit einer Rauchwolke aus seiner Pfeife eingehüllt - keine Mücken mehr und roch z.T. auch noch gut :D

  • Zitat

    Is meine Rede, auch auf Aale unterwegs?


    Nöö, hab noch nie geangelt. :aua:
    Aber wenn ich mir so vorstelle, die ganze Nacht recht bewegungslos runzusitzen, hmmmmmmm, dann kommt ne warme Suppe bestimmt ganz gut. :D


    Ciao


    Hartmut

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Oder wie wär's damit:


    In der Werkstatt eine Petromax restaurieren und dabei ein Süppchen oder Tee/Kaffee neben sich am Köcheln haben, dann gibt's in der Winterzeit keine Erkältung mehr :D



    Orthotiger

  • jo christian super beitrag.



    jetzt werde ich mir wohl doch noch so ein teil anschaffen müßen. :rolleyes:


    auf einer chrom maxe sieht es bestimmt noch schöner aus, mal schauen mal schauen.


    mfg andreas

    Geht der Stom dir einmal aus Petromax bringt Licht ins Haus.

  • Mit 4 passend geschnittenen Blechen aus VA müßten sich doch Reduzierstücke für kleinere Pötte basteln lassen. Oder man entfernt die Roste (das X-förmige Teil, wo der Pott draufsteht) und schneidert sich komplett was neues. Würde auch verhindern, daß Sabber in die Lampe läuft. Ansonsten: Schöner Beitrag, aber für mich eine Preisfrage...


    Gruß,



    Aladdin

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

  • Ja,


    die Preisfrage ist eine ziemlich gute.
    Am besten, nicht darüber nachdenken und kaufen :D


    Reduzierstücke würde ich aber nicht verwenden, da sonst evtl. Hitzestau oder ähnliches entstehen könnte.


    Lieber einen größeren Topf mit weniger Inhalt verwenden.


    Ciao


    Christian

  • Na, man muß den Abzug ja nicht völlig dichtmachen; es reicht schon, den Abgasen einen geeigneteren Weg (nämlich am Topf entlang!) vorzuschreiben. Dann könnte auch wiederum der Spalt zwischen Topf und Kochaufsatz etwas breiter werden, so daß die Luftmenge wieder stimmt. Also kurz gesagt: Roste etwas höher wählen, wenn man Reduzierstücke verwenden will. Was meinst Du dazu?


    Gruß,



    Aladdin

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

  • Hi,


    ich würde eher einen entsprechend großen Topf nehmen und weniger Inhalt verwenden, dann wird auch die Heizleistung ideal auf den Boden verteilt.


    Da ich aber weder schweiße noch löte und ein Originalteil lieber so lasse würde ich lieber etwas länger warten.
    Das Zerlegen vom Aufsatz wäre mir zu viel Arbeit und Aufwand, Respekt vor Deinen Plänen :hail:


    Aber so 'ne Art Mantel schwebt mir vor, wie ein kleiner Lampenschirm, aber viel steiler und ca. 3-5cm hoch, den stülpt man über den Aufsatz und hat so ein "Reduzierstück" bei kleineren Kannen/Töpfen.


    Müßte gut sitzen, läßt kaum Spritzer in die Lampe und leitet die aufsteigende Hitze am Kochgerät entlang, wäre dann oben und unten offen.


    Sieht dann evtl. so von der Seite aus:
    ___
    /___ \


    Ciao


    Orthotiger

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