Da ich eine Vorliebe für kleinere Laternen und Taschenlampen habe, stach mir vor einer Woche eine kleine Lötlampe ins Auge die man wohl auch von der Größe her in die Tasche stecken kann.
Die U.T. G.Barthel 901 ist eine kleine Spiritus betriebene Lötlampe ohne Pumpe.
Im Gegensatz zu früheren Ausführungen ist hier das Flammrohr nicht aufgesteckt sondern aufgeschraubt.
Nach kurzer Recherche müßte sie aus den dreißiger Jahren stammen.
Die Schilderung wie das Lämpchen in Gang gesetzt wird spare ich mir hier, weil ich gesehen hatte das darauf schon mal in anderen Threads eingegangen wurde.
Beim ersten Bild habe ich zum Größenvergleich einen modernen Gasbrenner daneben gestellt, die sicher vielen Usern bekannt sind.
Die Rückseite mit dem Hinweis auf die Nutzung von Spiritus und dem abgeschraubten Flammrohr nebst der Füllschraube mit der kurzen Spindel für die Einstellung der Flammgröße.
Die ausschraubbare Brennerdüse ist mit "3" markiert. Unter dem Meßmikroskop ergab sich eine Bohrung von 0,5 mm.
Das Ausprobieren zeigte eine kleine Flamme, die nach kurzer Zeit verlöschte.
Ganz offensichtlich verlangte das Teil eine Überholung.
Nachdem die Düse ausgeschraubt war konnte sofort die Ursache der zu kleinen Flamme erkannt werden. Man schaute auf verbackenen Rost von Metallteilen, die den Durchmesser der Dochthülse vollständig ausfüllte. Nach dem vorsichtigen Herausschlagen des Ganzen mittels eines passenden Durchschlags wurde klar das man die einzelnen Dochtstränge mit einem Draht zusammengehalten und verdrillt hatte. Dieser Draht war verrostet und auch durchgerostet und verstopfte die Dochthülse.
Als Dochtersatz habe ich bei zwei 8 mm Runddochten das äußere Gewebe entfernt und dann die einzelnen Stränge mittels Faden in die Hülse eingezogen, bis kurz vor das Düsengewinde. Die Dochte aus dem Tank wurden gewaschen, fein zerpflückt und wieder in den Tank gefüllt. Zur Füllschraube hin, wo die geringste Wärme entsteht, wurde der übrig gebliebene Hohlraum mit handelsüblicher Verbandwatte aufgefüllt.
Anschließend wurde die harte und spröde Dichtung der Füllschraube vorerst durch einen passenden O - Ring ersetzt, und zum Schluß die Spindel der Flammverstellung im Winkel nachgeschliffen und poliert. Es war klar das nur ein dichter Tank die volle Flammlänge erreichen kann.
Nach diesen Maßnahmen wurde der Tank zu dreiviertel mit Spiritus gefüllt und die Lampe gestartet.
Nach ca. drei bis vier Minuten erreichte die Flamme eine Länge von 9 bis 10 Zentimeter, und nach zehn Minuten wurde das vordere Drittel des Flammrohrs leicht rotglühend.
Die Lötlampe brannte mit gleichbleibender, spitzer Flamme und kann ganz sicher auch zu Hartlötarbeiten dienen.
Nach 35 Minuten habe ich sie dann gelöscht.