Beiträge von FunzelTobi

    Hallo Michl,


    Du hast natürlich recht, die Lampe ist durch die künstliche Patinierung sehr plastisch geworden (für das geschulte Auge). Aber so wie ich sie gekauft habe war es auch nicht original (Flugrost, Lack) und hat MIR nicht gefallen. Man muss ja dann immer abwägen, was für einen Zeit.- und Kostenaufwand man in solch ein Projekt steckt, oder auch einfach so lässt. Die Lampe war ursprünglich galvanisch bronziert, wovon aber nichts mehr übrig war. Habe auch mit dem Gedanken gespielt sie von einer Fachfirma neu bronzieren zu lassen, aber ich habe den Vasenring nicht abbekommen und da geht es ja schon los, der Vasenring ist Original mit seiner markanten Riffelung am Rand und den wollte ich nicht zerstören. Also musste ich überlegen wie man weiter macht, weil mit Glasbassin und Vasenring galvanisieren vielleicht möglich wäre aber wo ist die nächste Firma und wie teuer ist es zu galvanisieren? Also suchte ich nach alternativen, ich hatte sogar darüber nachgedacht sie einfach schwarz zu brünieren, weil ich das blaue Glasbassin hervorheben wollte, was aber nicht dem Original entspricht. Dann hab ich die Technik mit dem Goldwachs gesehen und finde es ist ein Kompromiss für die ganzen Gegebenheiten.

    Klar könnte man jetzt noch über den falschen Brenner und den zu großen Kugelring debattieren, aber sie steht bei mir im Wohnzimmer ist ab und an in Betrieb und gefällt mir so sehr gut.

    Ich hab dabei sehr viel über Petroleumlampen gelernt, einen goldenen Finger bekommen (Goldwachs), den sehr seltenen Lampenschirm an Land gezogen und einen sehr netten und hilfsbereiten Menschen kennengelernt.


    So hat es jeder selbst in der Hand, was er draus macht und die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden!


    LG Tobias

    Hallo zusammen,


    ich bin wieder ein Stück weiter gekommen. Die Spraydose RAL8019 graubraun Matt und das Goldwachs Liberon-Trianon ist gekommen.

    Also alles erst mal graubraun lackiert:




    Anschließend mit dem Goldwachs am Finger die Lampe abgerieben. Hab ich zum ersten Mal gemacht und die Technik kannte ich überhaupt nicht. Aber durch die tolle Unterstützung von Artoluys.de, wo es sehr schön beschrieben ist, war es kein Problem. Okay, am Anfang hatte ich zu viel Goldwachs am Finger aber den hab ich dann vorher auf einem Tuch verrieben. So trägt man auch nur auf der Oberfläche das Wachs auf.

    Es macht richtig Spaß zu sehen, wie aus einem matten unscheinbaren Eisenguss ein goldener Kelch wird.




    Das Wachs trocknet ziemlich schnell und man kann mit einem weichen Tuch drüber polieren.





    So sieht das ganze dann fertig aus. Jetzt habe ich bei Kleinanzeigen eine Lampe gefunden, die den passenden Lampenschirm und Schirmreif für meine hat. Den Schirmreif muss ich an meine Lampe anpassen. Also wieder warten bis die teile ankommen und hoffen, dass alles heil ankommt!


    Ich habe auch eine Suchanfrage gestartet, benötige für den Anbau des Schirmreifs an meine Lampe einen 20''' Kugelring.


    Werde dann wieder berichten.


    Gruß

    Tobias

    Danke Markus,


    für den Tipp, den Gips zwischen Innenseite des Vasenringes und Glasbassin konnte ich entfernen. Aber zwischen Eisenteil und Bassin ist sehr viel Gips, was ich beim einweichen immer mal wieder mit einer Schnur versucht habe abzutragen. Das hat aber alles nichts gebracht und habe nun entschieden den Vasenring zu erhalten. Hab ihn mit zwei lagen Isolierband umwickelt, damit ich drumherum mit der Scheibenbürste reinigen konnte.


    Bin mit dem Ergebnis zufrieden!



    Jetzt warte ich auf den Lack und das Goldwachs, dann geht es weiter.


    Gruß

    Tobias

    UPDATE:


    Danke nochmal für die Antworten auf meine Fragen, aber so richtig glücklich war ich noch nicht damit.

    Hab dann noch mal weiter im Netz gestöbert und bin auf eine tolle Seite gestoßen, http://www.artoluys.de.

    Ich habe diese Seite quasi verschlungen, es ist alles so schön beschrieben und liest sich alles sehr flüssig! Dort war zwar nicht meine Lampe zu finden aber da in der Seite soviel Fachwissen steckt habe ich dann einfach den Verfasser der Seite per Mail angeschrieben, in der Hoffnung eine Auskunft zu bekommen.

    Und siehe da, die Antwort kam prompt und sehr ausführlich:


    Ihre Lampe ist eine Lampe von R. Ditmar (Wien) aus einer Zeitperiode 1900-1930. Ich habe sie glücklicherweise im Katalog 1926 von R. Ditmar gefunden (Modell 11237, siehe Bild). Da die Dekoration der Metallteile eindeutig zu Jugendstil-Ära zuzuordnen ist, ist eine frühe Datierung von ca. 1900 gut möglich (im Katalog von 1897 ist sie nicht abgebildet). Der spätere Zeitraum kommt eben durch den 1926er Katalog zustande. Nach den recht "mageren" Zeiten nach dem ersten Weltkrieg haben die Lampenproduzenten ihre noch gut vorhandene Gussformen noch eine lange Zeit weiterhin verwendet.



    Der Brenner ist sicherlich ein Ersatzbrenner. Nach dem Katalogbild zu urteilen war der Originalbrenner wohl der 15''' Flachdocht-Sonnenbrenner von Ditmar-Brünner AG (sehen Sie den Steckbrief der Lampe L.060 in meiner Website). Der jetzt installierte Augusta-Brenner von Otto Müller (Berlin) ist eine Nachahmung des berühmten Matador-Brenners von Ehrich & Graetz, der nach 1895 auf den Markt kam.


    Die Lampe hatte noch einen Schirm. Auf dem Katalogbild ist sie mit einem konischen Vesta-Schirm abgebildet, der heute sehr schwer zu finden ist. Jeder andere Vesta-Schirm aus weißem Milchglas würde aber auch gut passen. Auch ohne Schirm ist sie eine imposante Erscheinung.

    Die Lampe war früher komplett galvanisch bronziert (also eine Art Messing-Überzug). Diese Metallschicht war aber hauchdünn und ist im Laufe der Zeit ordentlich abgerieben.

    Wenn die Lampe in meinem Besitz wäre, würde ich sie zunächst sauber und ordentlich abschleifen, bis die Eisenoberfläche metallisch scheinend, ohne Rost zu Tage kommt (und zwar alle Oberflächen innen wie außen). Danach würde ich einen guten Rostumwandler wie Hammerite darauf bepinseln, und anschließend nach meiner eigenen Methode in Messingfarbe neu "bronzieren" (siehe dazu Reinigung -> Bronzieren und Versilbern in meiner Website). Wenn Sie diese Arbeit scheuen, können Sie auch Messing-Spray einsetzen (natürlich nach dem Rost-Umwandler); das Ergebnis sieht aber nicht so hübsch aus wie nach meiner Methode.


    Nach dieser Information habe ich schon mal angefangen das Unterteil meiner Lampe vom Lack zu befreien. Fürs bronzieren habe ich schwarzbraunen Lack und Goldwachs Libero-Trianon bestellt.




    Um auch den Bassindeckel richtig sauber machen zu können muss ich leider den Vasenring opfern.:( Hab mich nicht getraut das Teil ins Gefrierfach zu legen.


    Sobald ich weiter gekommen bin werde ich hier berichten.


    Gruß

    Tobias

    Hallo in die Runde,


    bin ganz neu hier im Forum, und grüße Alle!


    Nach ein paar Petroleumlampen mit Flachdocht und Rundbrenner wollte ich noch eine Lampe mit Brandscheibenbrenner und zu guter Letzt noch eine Aladdin 23.

    Da die Aladdin die ich möchte z.Z. nicht lieferbar ist hab ich nach einer Lampe mit Brandscheibenbrenner ausschau gehalten und die hier bebilderte Tischlampe erstanden.

    Ich möchte das gusseiserene Gestellt restaurieren und dazu habe ich einige Fragen:


    1. Ist die Lampe so ursprünglich gefertigt worden oder war da ein anderer Brenner drauf oder sogar noch ein Schirm? Habe schon einige Bilder durchsucht und nichts gefunden.


    2. Wie war das Eisenguss lackiert, der Basinndeckel ist komplett mit Flugrost überzogen und am Mittelteil und Fuss kann ich Weiß oder Silber und Goldfarben/Braun erkennen.


    3. Um den Basinndeckel strahlen und zu lackieren muss ich den Vasenring und Vase abbekommen. Ich dachte, den Gips lange in Wasser einweichen und ab ins Gefrierfach aber hab dabei ein ungutes Gefühl, dass der Glastank gesprengt wird. Was meint ihr dazu?


    Auf den Bildern ist ja alles zu erkennen aber hier nochmal die Eckdaten der Lampe:

    20''' Brandscheibenbrenner Augusta mit Hebegalerie

    Glaszylinder mit Ätzung Christal Recuit, Bresson Privas, Importe D'Allemagne 20'''

    Tank aus blauem Glas

    Fuss, Mittelteil und Basinndeckel aus massiven Eisenguss


    Bing gespannt auf Eure Antworten


    LG Tobias