Beiträge von MichaF

    Falls mal einer auf diesen älteren Thread stößt ... zum Thema Docht: ich habe seit kurzen einen Saffire und der alte Doch ist ein vernähter Fachdocht, was kaum zu sehen ist. Also der ist schon mal kein Schlauchdocht. Bei Youtube hatte ich ein Video gesehen, in dem jemand einen Aladdin 15 Docht genommen, die kleinen Messingnubbeln entfernt und diesen verbaut hat. Der innere Flammenspreader ist ja auch schon der vom Aladdin 15.

    Mein alter Docht hat beim Reinigen seine innere Hülse verloren. Er brennt damit nicht mehr ganz so gleichmäßig, weil beim Hoch und Runterdrehen ein Teil besser rutscht als der andere. Aber mit etwas Auf und Ab geht es schon die Flamme halbwegs gleichmäßig hinzuruckeln.
    Wenn mich die Muse packt, werde ich wohl versuchen, eine Papphülse zu basteln und einzunähen. Falls jemand Tipps zum Bau der Hülse hat, würde ich mich freuen.

    Wie es dazu kommen kann, dass alte Zylinder nicht verkrusten? Hier eine wilde These: frisches Glas ist eine sehr zähe Flüssigkeit und vielleicht reaktionsfreudiger als altes, auskristallisiertes Glas.

    Wenn ich einen Rosteffekt bekommen will, ist Säure zunächst kontraproduktive oder? Der Tipp, Essig mit Salz nehmen zielt darauf, dass Metall blank zu machen damit das Salz so richtig zuschlagen kann oder was denkst Du?

    Eisen-3 Phosphat Rost nicht reduzieren sondern schön aufbauen, richtig?

    Den Effekt kenne ich auch von alten Zylindern, ein feines Netzt von Rissen. Das ist hier aber nicht der Fall, es sieht wirklich wie ein Belag aus, als wäre immer wieder kalkiges Wasser daraufgedampft.

    Übrigens, nicht dass es übersehen wird - ein frühes Anzeichen für die Verunreinigung des Grillis könnte ein zügiges Verkrusten des Dochtes zu sein. Das hatte ich schon Wochen bevor mir der Beschlag auffiel.

    Ich hab' gestern noch ein wenig mit dem Reinigen mein Glück versucht und mir ist aufgefallen, dass der Belag zunächst zum Teil zu entfernen geht. Meine Theorie ist, dass sich zunächst ein Belag bildet, der auf die Dauer aber aggressiv auf der Oberfläche reagiert. Vielleicht etwas, was mit Glas reagiert und sogar bei der Glasherstellung verwendet wird und sich deswegen besonders gut mit dem Glas verbindet. Mein Eindruck ist, das der Prozess mit der Zeit beschleunigt, dass die rauhe bedampfte Oberfläche immer schneller weiter beschlägt. Vielleicht liegt es am Befeuchten beim Start, der die Reaktion beschleunigt. Ich habe einen Zylinder, der auch innerhalb kürzester Zeit stark zugelegt hat und wirklich unschön aussieht. So wie der auf Rolfs Foto.

    Ich bin froh, dass ich zufällig in letzten Wochen keine Lampen mit seltenen Zylindern betrieben habe, sondern nur Alltags-Kosmos-Zylinder, die sich noch ganz gut ersetzen lassen.

    Nächste Beobachtung - der Flammenspreader des Aladdin 15 ist weiß beschlagen, doch hier läßt sich der Belag abwischen. Auch vom Mica-Fenster ließ es sich abwischen. Glück gehabt, denn die waren neu.

    Schön wäre, wenn der Belag nur eine Art Asche ist. Seltsam, dass er sich mit manchen anderen Oberflächen zu verbinden scheint (Glas, Lack).


    Uns so sieht der Beschlag auf den Glimmerscheiben des Aladdin aus. :(

    Und jetzt ist der Grilli bei mir aus dem Rennen. Und nicht zuletzt, weil nicht klar ist, was damit in die Atemwege geht. Ab jetzt bleibt für mich noch meine alten Grilli-Bestände von vor einem Jahr und hochreines Heizpetroleum.


    An dem habe ich ober- und unterhalb der Vorwärmschale je eine Dichtung eingelegt.

    Ich hatte mir mal dafür beim KFZ-Handel um die Ecke Kupferunterlegscheiben geholt - schön weich und dichten gut ab.

    Also bei mir ist der Docht recht schnell schwarz geworden und ich musste ihn auch immer sehr weit hochdrehen, damit ich überhaupt eine nutzbare Flamme bekommen habe.

    War bei mir im Herbst auch so. Reibe mal die Dochtspitze mit dem Finger ein wenig. Wenn Du eine Verkrustung spürst, sollte sie damit weggehen und die Flamme besser werden.
    Das Dein Hinweis mit dem Brennwert nicht aufgenommen wurde, liegt bei mir einfach daran, dass der Brennwert für mich eigentlich nicht nennenswert schlechter ist. Aber wenn der Eindruck des schlechten Brennwertes durch Verkoken des Dichtes entsteht, dann passen unsere Erfahrungen dann doch zusammen. ;)

    Salzsäure aus dem Baumarkt, später habe ich noch Essig versucht. Geht alles nur langsam voran. Von Säure verspreche ich mir aber nicht so viel, weil die doch eigentlich Rost abbaut oder?

    Bei mir wurde die Flamme sehr schnell sehr klein, obwohl der Tank noch mindestens halb voll war.

    Hast Du mal den Docht berührt? Als bei mir die Flamme sich nicht mehr entwickeln wollte, war er hart und verkokt. Ist das bei Dir auch so?

    Das mit den Verkoken habe ich im Herbst erstmals festgestellt. Ich vermute, da habe frisch gekauftes Petroleum verwendet. Vielleicht gab es einen Wechsel in der Produktion, wegen der Sanktionen und so.

    Es wäre toll, wenn man das Petroleum irgendwie testen könnte, ob es diesen Mist macht. Zwei Ideen: (a) vielleicht ist das Petroleum irgendwie basisch/sauer und greift das Glas mit seinem Beschlag an. Könnte man das mit Lakmuspapier nachweisen? Vielleicht auch mit feuchten Lakmuspapier im Abgasstrom? Keine Ahnung, vielleicht auch Quatsch und (b) vielleicht lassen sich nach Eindampfen auf Glas Rückstände erkennen.

    Ich werde versuchen das zweifelhaften Petroleum zu separieren und nur noch für Druckkocher und Öfen (Aladdin, Glutos) zu verwenden, wo kein Glas beschlägt oder andere Schaden angerichtet wird. Wäre schlimm, wenn meine seltenen Zylinder versaut würden.

    Ich nutze Grilli vom Kaufland und vor ein paar Wochen fiel mir das erste Mal seit zwei Jahren, die ich dabei bin, auf, dass ich die Dochte ziemlich oft verkrusten und ich mit dem Finger regelmäßig die obere Kante entlangstreichen muß, damit der Docht wieder normal verdunstet. Ich dachte bisher, dass war wohl schon immer so, nur ist es mir nicht aufgefallen. Aber eigentlich hätte es mir eher auffallen müssen. Mich wundert nur, dass hier nicht mehr klagen.

    Ist mir schon letztens aufgefallen, der Arimid-Docht (Kevlar) scheint nicht so widerstandsfähig wieder der alte Asbest-Docht zu sein. (Keine Sorge, ich kram den nicht mehr raus, der ist wech. ;))

    Der Arimid-Docht scheint ein wenig zu veraschen. Mal schauen, wie das weitergeht. Notfalls probiere ich mal Glasfaser-Ofendichtband, vielleicht hält das besser durch.


    Heute ist hier recht windig und kalt, da dachte ich mir, lass ich doch mal den Demon 70 Ofen laufen und soll er mal zeigen, wie er sich im Alltag bewährt. Er macht sein Ding gut, heizt kräftig, stinkt kaum und da der Schatz aus dem Haus ist, gab's vom Demon gekochte Pellkartoffeln. :)

    Und was sehe ich nun - diesen weißen Schimmer an den mittleren Austrittslöcher des Deckels. Ich dreh' den Deckel um - wieder dieser graue Schleier. Mit Stahlwolle wird er nur dunkler, als würde die Stahlwolle abfärben, aber so richtig weg geht er nicht. Es nervt. Ich kann doch nicht alles mit dem grauen Zeug versauen. :(




    Der Ofenrost ist vom Laserschneiden (42€ inkl. Versand) gekommen, alles prima, nur etwas zu perfekt und gleichmäßig. Erstmal ins Glutbett mit ihm, damit sich Spannungen im Material abbauen. Mit Säure, Salz und Wasserstoffperoxid habe ich versucht über Nacht das Eisen zu altern, was natürlich in der Kürze der Zeit noch nicht viel brachte. Ich werde ihn wohl mal ein paar Monate im Garten vergessen müssen, damit sich etwas Struktur auf der Oberfläche bildet und die Kanten sich verrunden. Mit Wasserkessel drauf sieht es schon ganz stimmig aus.

    Zum geruchsarmen Betrieb hat sich bewährt, mit Pumpen den Docht zu tränken, dann eine ganze Weile zu warten, bis der Docht schon gleichmäßig vollgesaugt ist und dann mit etwas Spiritus auf den Docht zu starten. Ich habe den Eindruck, dass in der Zeit, bis der Vergaserkopf glüht, die Verbrennung nicht optimal ist. Wenn der Kopf glüht, dann kommt der Ofen ins Zimmer und arbeitet bestens.

    Als nächstes werde ich wohl die Pumpe noch mal genauer untersuchen, denn wie ich erfahren habe, sollte ich nicht so viel pumpen müssen, um den Docht anfangs zu tränken.


    Anbei die DX-Daten des Rosts in 190 mm und 194 mm, falls irgendwann mal wieder einer benötigt wird. Ich habe den 194er drin. Die äußeren Kanten ließen sich mit der Feile noch ganz gut verrunden, die inneren Kanten verrundet hoffentlich die Korrosion.




    Dateien

    • Ofenrost.zip

      (28,81 kB, 5 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Ich hab' mich heute morgen mal an dem Thema weiter festgebissen und mal alle Zylinder gereinigt, die beschlagen waren. Ergebnis: es scheint kein oder sondern eher ein und zu sein.
    Leicht beschlagene Zylinder werden sauber, doch der schlimmste Fall, den ich oben fotografiert habe, bleibt größtenteils wie er ist. Diesen habe ich für 10min mit der Spitze in Essigessenz und dann 10min in NaOH-Lauge gestellt und mit Stahlwolle bearbeitet - es gab nur eine leichte Besserung. Muss wohl doch Korrosion sein. Ich hoffe, nicht durch den Grillanzünder. Beunruhigend finde ich die ungleichmäßige Verteilung mit scharf abgegrenzten Bereichen. Die sehen so aus, als wäre es nicht nur Alterung durch Hitze.

    Und mir ist aufgefallen, dass das Polieren mit Stahlwolle auch zu falschen Rückschlüssen führen kann. Kann es sein, dass diese als Rostschutz leicht ölig ist? Wenn ja, dann kann eine feine Ölschicht auch Rauhigkeiten zeitweise überdecken und es sieht nur so aus, als wäre die Oberfläche besser. Ich habe dann gleich mal die Zylinder, die besser geworden sind mit der Lauge geputzt, welche organisches Rückstände entfernen sollte, doch die Zylinder blieben klar.

    Im besten Fall ist das Grilli wie es schon immer war, es macht nur leichte Rückstände, aber die lassen sich entfernen. Schwere Fälle von Mattigkeit sind dann doch Glaserrosion. Bleibt zu hoffen, dass beides nicht miteinander zusammenhängt. Oder es ist was drittes - irgendein Rückstand hat sich eingebrannt.