Aber kommen wir noch mal auf deine Idee zurück.
Wenn du schreibst du restaurierst seit 45 Jahren Oldtimer, wirst du mit ziemlicher Sicherheit die entsprechenden Netzwerke alle schon genutzt haben, um eine Antwort auf dein Anliegen zu bekommen. Bist aber bisher kläglich gescheitert, sonst wärst du in deinem Drang das doch noch irgendwie hingebogen zu bekommen, nicht auch hier gelandet. Wahrscheinlich werden dir auch schon alle Profis gesagt haben, wie gefährlich das ist, und das du dir das aus dem Kopf schlagen sollst. Trotzdem versuchst du noch immer primitive Antworten auf ein komplexe Themenlage zu finden. Es ist also davon auszugehen, dass du beratungsresistent bist und es auch in Zukunft nicht bleiben lassen können wirst. Daher zeige ich dir zum Schutz deiner Umwelt auch einen halbwegs sicheren Lösungsansatz auf.
Trotz gegenteiliger Meinung, gibt es selbstverständlich wirklich gut praktikable Lösungen für dein Problem. Nur sind die halt nicht ganz Idiotensicher. Sowas kann man ganz einfach keinem Dödeldölli in die Hand geben. Da bedarf es dann sachkundiger Menschen, die auf Grund ihrer Kenntnisse ganz einfach WISSEN was sie tun, wenn sie tun.
Hättest du, statt zu schmollen, wenigstens versucht das von mir in den vorigen Beiträgen geschriebene zu VERSTEHEN, dann wärst du möglicherweise selbst auf entsprechende Ansätze gekommen. Es ist nämlich wirklich ganz einfach:
"Trennung der Medien im Niederdruckbereich"
41 Zeichen nur. Und du hast schon DIE Lösung. Ist das die Kürze mit der du was anfangen kannst? Dann sei sie dir auch geschenkt!
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Denn nun wird es teuer. Es kostet ... AUFMERKSAMKEIT !
Fassen wir noch mal zusammen. Pures Acetylen ist unbrennbar, Luft ist unbrennbar. Erst gemeinsam wird das zu einer Bombe. Die dabei auftretenden Risken werden allerdings erst unter etwas höherem Druck wirklich unkalkulierbar.
Schaffen wir es Acetylen und Luft in einem beliebigen Behälter voneinander getrennt zu halten, ist das plötzlich gänzlich ungefährlich. In der Industrie geschieht die Trennung von alternierenden Medien gerne durch bewegliche Membranen, sehr oft als Gummiblasen ausgeführt. Siehe Membranausgleichsgefäß. Diese Gummiblasen kann man in Industriequalität in allen denkbaren Größen um kleines Geld kaufen. Oder sich auch einfach selber machen. Siehe Kondomfertigung. Das können wir uns zunutze machen.
Der Tank hat an der Seite eine fette kreisförmige Schweißnaht mit innenliegendem Innensechskant. Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine "Inbusschraube" sondern ein Verschlußstopfen mit konisch dichtendem Gewinde. Ähnlich einem Dampfkesselverschlußstopfen. Damit das auch ordentlich dicht werden kann, bedarf es einer gewissen Länge des Gewindes. (Warum das so ist kann man auch unter Überlegungen zur Herstellung steilkegeliger Brenndüsen-Gewinde mittels Schneideisen und Gewindebohrer (ein Paradoxon) nachlesen) Wir können also davon ausgehen, dass das konische Innengewinde eine entsprechende Länge hat um das Gewinde konstruktiv nutzen zu können, um durch das Loch jedenfalls eine Gummiblase einbauen zu können. So weit so gut, aber was nützt das?
Gehen wir davon aus, wir haben die Gummiblase von der Seite her dicht verbaut und können durch die Öffnung über Ventile und einem proprietären Übergangsstück wechselweise Luft und Acetylen mit geringem Druck in den Kessel bzw. die Blase drücken. Wir täte da der "Workflow" aussehen ?
• Die Entnahmeöffnung mittig wird geöffnet. Druckluftventil seitlich wird geöffnet. Etwa 2bar Druckluft wird seitlich in die Blase geleitet. Die Blase dehnt sich aus. Die gesamte vorhandene Luft wird aus dem Kessel gedrückt.
• Das Druckluftventil wird geschlossen. Wir haben 100% Luft in der Blase, 0% Luft im Kessel. Wir beobachten das Manometer, fällt der Druck auch nach einer gewissen Zeit nicht ab, wissen wir die Blase ist dicht und die Sicherheit deshalb gegeben. Die Entnahmeöffnung kann nun geschlossen werden.
• Nun erst wird Acetylen mit 1,3bar seitlich in den Kessel geleitet. Das Acetylen kann aber noch nicht in den Kessel gelangen, da die Blase den Kessel noch vollkommen ausfüllt und unter höherem Druck steht als das einzufüllende Azetylen.
• Das Druckluftventil wird geöffnet, langsam entlüftet. Sobald der Druck in der Blase unter 1,3bar sinkt, wird Acetylen in den Kessel gelangen, solange bis ein Druckausgleich hergestellt ist.
• Der Vorgang setzt sich fort, bis die Blase durch den Azetylendruck vollkommen plattgedrückt wurde. Danach haben wir 100% Acetylen mit 1,3bar im Tank und 0% Luft in der Blase.
• Das Azetylenfüllventil wird nun geschlossen.
• Das Luftventil wird nun wieder geöffnet und nun Luft mit 1,4bar in die Blase geleitet.
• Es erfolgt nun durch die Ausdehnung der Blase ein Druckausgleich. Sowohl Gas- als auch Luftseitig beträgt der Druck noch immer unkritische 1,4bar.
• Das Luftventil kann nun geschlossen werden.
• Der Füllvorgang ist abgeschlossen.
• Bei der Gasentnahme strömt nun Acetylen, auf Grund des Überdrucks des Acetylens als auch auf Grund des Überdrucks der Druckluft, aus der Entnahemöffnung. Der Druck wird, je nach Blasengröße, über einen langen Zeitraum relativ konstant bleiben, da sich bei abnehmender Acetylenmenge die Blase auf Grund des Druckluftdrucks auszudehnen beginnt und dabei wieder den Azetylendruck erhöhen wird.
• Auf Grund des Überdrucks in der Luftblase wird auch das Acetylen ständig unter Druck gehalten, es kann daher bei Öffnung er Gasentnahme keine Luft in den Tank strömen. Es kann sich daher auch kein zündfähiges Gemisch bilden, wir bleiben ständig unter 1,5bar, wir haben ein technologisch halbwegs sicheres System.
• Dieser ganze Prozess kann jederzeit innerhalb von Minuten wiederholt werden. Und man hat jedesmal genug Brenngas für stundenlanges Leuchten zur Verfügung.
So einfach kann Technik sein
Die SICHERE Umsetzung des Ganzen ließe sich sogar auf Grund des reichlich vorhandenen Platzes so lösen, dass man von außen KEINERLEI Veränderungen an dem System bemerken würde. Man nutzt dazu einfach die volle Länge des Verschlußstopfens. Dieser wird zweigeteilt. Der schlankere, also der innere Teil davon, dient zur Aufnahme der Befestigung für die Blase und für die selbstschließenden Ventile bzw. für miniaturisierte Schnellschlusskupplungen sowie ggf. von zwei Miniatur-Drucksensoren. Alle Teile sind glatt verrundet und poliert damit die Blase sich bei ihren dauernden Bewegungen nicht beschädigen kann. Der äußere Teil davon dient dann nur mehr als Verschlusskappe um die Mechanik zu verbergen. Lediglich der innere Teil muss noch im vorhandene Kesselinnengewinde dichten, der äußere Teil kann mit der Fingerkuppe undicht festgedreht werden. Die Platzverhältnisse erlauben es sogar im Inneren noch bequem kleine Drucksensoren zu verbauen, über die man den ganzen Entlüftungs und Füllvorgang mittels µc (Raspi, Arduino) automatisieren und absichern könnte. Für die Ventilmechanik könnte man kleine Industriestandardventile (z.B. aus Kaffeevollautomaten) entkernen und die rostfreien Federn sowie die ultraleichten Flatterventilteller verbauen. Durch kluge Wahl der Ventiltellergrößen ließe sich wahrscheinlich sogar der ganze Prozess teilweise gegen Fehlbedienung sichern. Welche Überlegungen man dazu in etwa konstruktiv generell anzustellen hätte, kann man ansatzweise auch unter Neue 7½L Brenndüsen für Einheitslaternen / Eisenbahnerlaternen / Karbidlampen (eine bebilderte Erzählung) nachlesen. Wir sind da bei dem konkreten Problem allerdings eher schon in der guten alten christlichen Feinwerktechnik.
Letzlich könnte das Ganze dann so aussehen, dass man eine kleine 5L Acetylenflasche mit DM, einen kleinen Kesselkompressor mit DM und je nach Ausstattungsvariante auch noch eine kleine Steuerbox mit dem Controller, Display, Signal-Led's und einer kleinen elektronischen Hupe, in einem hübschen, vielleicht sogar fahrbaren, Transportgestell verbaut hat. Zur Befüllung des Tanks dreht man dann nur mit der Fingerspitze die Tarn-Schraube am Tank raus, steckt zwei Stecker an die in dem Kessel befindlichen unterschiedlichen Schnellschlusskupplungen an und steuert dann die Entlüftung und Befüllung entweder manuell oder automatisiert an. Abgesehen von der Gasflasche und dem Kompressor für die Funktionsteile alleine ein Materialaufwand von insgesamt unter 35,- Euros, würde ich mal sagen. Für die Drucksensoren, den µc und andere Elektronik vielleicht noch mal 15,- Euro dazu. Da guggen se dann obba, die Sammlerkollegas!
Allerdings sollte derjenige, der bereit ist das konstruktiv anzupacken, über ausreichend Kenntnisse und Erfahrungen im Gasarmaturenbau verfügen. Die meisten handelsüblichen Blasen bestehen nämlich aus EPDM (für Luft/Wasser), wir benötigen aber zumindest NBR (für Kohlenwasserstoffverbindungen), damit die Blase nicht undicht werden kann. Daneben könnte es noch von Nutzen sein, zu wissen, dass auch nicht jedes Messing als Ventilmaterial und für die Blasenbefestigung geeignet ist, da das Kupfer im Messing unter gewissen Bedingungen Acetylide mit sprengstoffähnliche Eigenschaften bilden kann. Und noch viele andere Kleinigkeiten halt ...
Konstruktionsaufwand etwa 20 Stunden, Anfertigungsaufwand etwa 10 Stunden, Änderungsaufwand an vorhandenen Teilen etwa 5 Stunden, Materialbeschaffung etwa 5 Stunden. (Nur für Mechanik) Schulung und Beratung nach Aufwand. Mit normgerechter und abnahmefähiger Dokumentation und Prozessnachweis das doppelte. Mit Individual-Schulungsnachweis sowie TÜV und obligatem Abnahmezertifikat etwa das Zehnfache. Aufwand für Elektronik und Programmierung nicht berücksichtigt, da nach oben offen. (Z.B. Prozessvisualisierung über WiFi auf Laptop, Smartphone oder Tablet oder mit Beamer auf Leinwand, Prozessdokumentation zur rechtlichen Absicherung, u.s.w.) Patentrechte, damit die Kollegas sich fürs abguggen dann auch an den Kosten beteiligen dürfen, etwa das Fünfzigfache.
Aber was schwätze ich da eigentlich, das kann man ja alles mit Guggel finden oder in weniger als 280 Zeichen lange Tweets rein pressen.