Beiträge von Rolf G. (✝)

    Nach dem ersten Exemplar einer pyramidenförmigen Handlaterne von Hauptvogel & Dänhardt ( Handlaterne von Hauptvogel & Dänhardt ) fand sich jetzt eine neue Laterne mit einigen Unterschieden im Detail.

    Im Gegensatz zur ersten Laterne wird hier die Türe nach oben aufgeklappt, was den Nachteil hat das die Türe ohne sie festzuhalten wieder nach unten fällt.

    Und die facettierten Gläser sind unten abgerundet, was einen größeren Aufwand für´s Schleifen bedeutet.

    Auch das gesamte Gehäuse mit gewölbtem Lufteintritt /Auslaß und dem trapezförmigen Kamin ist aufwändiger gestaltet.


    Eine weitere Besonderheit ist der Kerzeneinsatz, der von unten in den kreisförmig ausgeschnittenen Boden gesteckt, und durch zwei Federn gehalten wird.

    In einem polnischen Museum sah ich das es für diese Laterne auch einen Tankeinsatz mit Rübölbrenner gab.

    Wie die erste Laterne ist auch diese komplett verzinnt worden, um danach schwarz lackiert zu werden.

    Vorhandene Reste von Verzinnung und Farbe machen das wahrscheinlich.

    Die Laternenhöhe ist mit 29 cm Höhe über den Bügel, und der quadratischen Grundplatte 9,5 X 9,5 cm identisch zur ersten Laterne.

    Leider ist mir kein Katalog von diesem Hersteller bekannt um eventuell eine genauere zeitliche Zuordnung vornehmen zu können.

    Ich halte aber diese zweite Laterne für die Ältere, und würde beide Laternen in dem Zeitraum zwischen 1880 - 1910 vermuten.


    Der originale Zustand wird so belassen.







    Gute Frage.

    Ich habe noch eine weitere Frage dazu. Was ist in den "Köpfen" der Katalyt-Taschenöfchen verbaut ? Ich hab da vor etwa zwei drei Jahren auch solche in Betrieb genommen, mit mehr oder manchmal weniger Erfolg, was die Funktionsdauer der, als Ersatzteil erhältlichen, "Glimmköpfchen" betrifft.

    Einen hatte ich mal zerlegt und ein Metallgewebe sowie irgendwelche helle Mineralwolle darin gefunden.

    ...

    Kannst du mal hier reinschauen.

    Hatte mich mit diesen Dingern auch mal beschäftigt.

    Katalytischer Benzin - Taschenofen

    Im Prinzip war mir das bekannt, wenn es allerdings auch Glasbläser und Glasschleifer sowie Glashütten im Erzgebirge gab, die aber nie die Bedeutung hatten wie die aus Thüringen.

    Zudem war ich abgelenkt durch die Beschäftigung mit dem Lichter - Bergmann aus einer der Drechslereien des Erzgebirges im Rahmen mit den kleinen Einsatzlampen.:)

    Großer Gott Sirko, bei uns hier im Bergischen Land, direkt neben dem Rheinland, grins, kommt sowas alles aus dem Erzgebirge.

    Und wenn es tatsächlich aus deiner Heimat Thüringen kommt, gebe ich das gerne berichtigend weiter. ;):prost:

    Hallo Rolf,

    immer wieder sehr interessant, was Du alles zeigst! :respekt:

    Danke Magnus.:)


    Poe


    Die Pendelkerzen auf dem letzten Bild sollen verdeutlichen das Petroleumkerzen für den Weihnachtsbaum eine lange Tradition haben.


    Mir brachten die Beschäftigung mit diesem Teil eine neue Erkenntnis.

    Bisher hatte ich bei diesen im Durchmesser dünnen Dochthaltern immer gewebte Volldochte benutzt.

    Die Glaskerze hatte einen einfachen, gesponnenen Docht, der die 11 cm ganz leer saugt ohne das die Flamme merklich kleiner würde, anders als beim gewebten Docht, der die Flamme im letzten Tankdrittel deutlich kleiner werden läßt.

    Es ist ja nicht mehr so lange hin bis zur vorweihnachtlichen Zeit.

    Und obwohl unter dem Begriff Kerze einzuordnen, ist das Teil doch hier genau richtig, denn es handelt sich vom Prinzip her um eine kleine Dochtlampe.


    Wer solche Glaskerzen für den Christbaum ursprünglich aufgebracht hat ist mir nicht bekannt, es gibt aber Beispiele aus dem 19. Jahrhundert (siehe letztes Bild).

    Mein Beispiel könnte aus einer der Glasbläsereien im Erzgebirge stammen, die wegen ihres gläsernen Weihnachtsschmucks über die Grenzen bekannt waren.

    Die Glasstärke dieser Kerze entspricht der von Christbaumkugeln und macht sie für den Gebrauch ziemlich zerbrechlich.

    Mit ein Grund warum solche alten Glaskerzen sehr selten zu finden sind.


    Sie besteht aus drei Teilen.

    Den Tank in Kerzenform, mit roter Farbe versehen, 1,5 cm im Durchmesser, passend zu den üblichen Wachskerzen - Klemmhaltern.

    Eine aufsteckbare Kappe in der Form einer neuen Kerze, und dem Dochthalter, der in diese Kappe gesteckt wird.

    Das ergibt dann eine Gesamthöhe von 11 Zentimetern.


    Als Brennmaterial dient Petroleum.

    Damit erreicht die Glaskerze die bei Wachskerzen übliche Leuchtdauer von rund 2,5 Stunden.


    Bei der Vorstellung fünfzehn oder zwanzig dieser Kerzen im Weihnachtsbaum leuchten zu lassen, bei der Gefahr das mal eine platzt, wodurch der ganze Baum in einer Sekunde in Flammen steht, wird einem heute ganz anders...


    Ein kleines, seltenes Teil aus einer vergangenen Zeit, und ein Mosaiksteinchen aus der Geschichte der Petroleumlampen...







    In allen meinen Pigeonlampen war die ursprünglich da eingebrachte Lamawolle vorhanden, die ungefilzt dem Explosionsschutz diente.

    Also Vergleichbares kann man beim gelochten Tankdeckel einsetzen, ebenso wie die vom Rüdiger weiter vorne erwähnte, doppelt genommene Siebfläche, wie sie in den Gruben - Sicherheitslampen verwendet wurde.



    Mir ging es auch nur darum das "Abbrennen" der Stahlwolle im Bild festzuhalten.

    Ich hätte das auch in den Thread "Ein wenig von anderen Hobbies" stellen können.

    Hallo Julian,


    nur mit einem Streichholz entzündet.

    Das läuft dann so lange durch bis die gesamte Wolle "abgebrannt" ist.

    Sind aber nur 7 Bilder von über 200 Stück, weil es sonst zu aufwändig geworden wäre.