Beiträge von Teekoch

    Hallo Old Firehand


    Der sieht wirklich gut aus!


    Wie hast du die Brünierung gemacht? Altöl und Lötlampe oder etwas anderes? Ich möchte meinem ältesten Phoebus 625 auch sowas spendieren, der ist sehr verrostet an Windschirm und Topfträgern. Da ich seit kurzem eine Garage habe, könnte ich mich nun auch einmal an Techniken wagen, die in der Wohnung tabu sind.


    Gruss: Teekoch


    PS. Und natürlich sind wir gespannt auf ein Flammenbild! Damit der z.Z. golden glänzende Brennerkelch nicht mehr so "unnatürlich" wirkt. :D

    Hallo Old Firehand


    Ein guter, standfester und äusserst zuverlässiger Kocher, sofern man nicht gerade stundenlang auf Kleinstflamme kochen will! Ich besitze ein gleiches Exemplar als Familienerbstück seit etwa 1948. Leider ist meine Dose nicht mehr so schön wie die deinige


    Der Windschutz ist im Original nicht lackiert, sondern lediglich brüniert. Ich habe mit hochhitzebeständigen Anstrichen schlechte Erfahrungen gemacht, da sie sehr schlecht haften, mechanisch nicht belastbar und teils recht giftig sind. Die Topfträger waren ursprünglich ebenfalls lediglich brüniert. Ich würde sie eher mit der Flamme verzinnen, aber nicht das oberste, waargechte Teilstück, das zu heiss werden kann. Das Blech des Hitzeschutzschildes (Reflektor) sollte metallisch blank bleiben, da es in erster Linie die Strahlungshitze vom Brenner wieder nach oben zur Pfanne zurückwerfen soll. Dies erhöht einerseits die Wärmeeffizienz und - wichtiger - schützt den Tank vor Überhitzung.


    Der Kocher funktioniert auch bei Kälte gut. Man sollte aber dann darauf achten, dass er auf einer isolierenden Unterlage steht (Holzbrettchen, Zeitung etc.) Der Tank gibt sonst zu viel Wärme nach dem Boden hin ab und verliert so den Arbeitsdruck. Dies gilt besonders auch beim Kochen auf kleiner Flamme. Da kann es schon im Sommer passieren, dass der Druck im Tank langsam immer geringer wird, bis die Flamme russt. Ein Trick dabei ist, den Reflektor zum Kochen auf kleinster Flamme wegzunehmen. So bekommt der Tank genügend Abwärme zugestrahlt, um den Druck zu halten.


    Wenn man diese Zusammenhänge versteht und etwas Erfahrung gesammelt hat, kommt man gut mit diesen pumpenlosen Kochern zurecht. Pumpen sind immer auch störungsanfällig. Das fällt hier weg.


    Gekocht habe ich meistens ohne Windschutz. Zum Vorheizen ist er aber wichtig. Rundum zufrieden war ich mit diesem Kocher, nachdem ich vor vielen Jahren entdeckt hatte, wieviel einfacher das Vorheizen geht, wenn man ein kleines Plastikfläschchen mit Spritzdüse verwendet, mit dem man den Spiritus direkt in die entsprechende Mulde spritzen kann.


    Viel Spass mit dem schönen Kocher und trage Sorge zur Dose, so schöne sieht man nicht mehr oft.


    Gruss: Teekoch

    Ich habe jetzt die Aussenkappe an meinem Poebus 625 verglichen. Sie ist 2.5 mm niedriger als bei den Dimensionen, die Wüstenfuchs angegeben hat. Gut möglich, dass die Kappen unterschiedlich hoch sind. Das scheint mir aber keine sehr kritische Dimension zu sein. Die Pelamkappe passt vom Durchmesser her genau. Phoebuskappen haben auf einer Seite am Rand eine kleine, 1-2 mm tiefe Kerbe, damit sie streng passend über die zwei Noppen in der Brennertulpe geschoben werden können. Die Kappe wird dann mit einer kleinen Drehung fest gesetzt.


    Du kannst also damit rechnen, dass die Kappe vom Petrolkocher 1 passt, oder leicht passend gemacht werden kann.


    Gruss: Teekoch

    Hallo Lampen-Eni


    Ich habe einmal die Masse, die Wüstenfuchs hier für die Phoebus 625 Kappe angibt, verglichen mit der Brennerkappe für die Pelam 1 Petroleumkocher vom Shop. Die Masse sind ziemlich genau die gleichen, das könnte klappen. Da lohnt sich das Gefrickel sicher nicht wenn die € 2.19 kosten.


    Wenn es noch aktuell ist, kann ich dir genaueres sagen nächste Woche, ich habe einen Phoebus 625 irgendwo. Immer noch einer der besten Benzinkocher weit und breit, wenns darum geht, zuverlässig mehrere Personen zu bekochen!


    Gruss: Teekoch

    Hallo


    Wer ein paar Kocher besitzt, dem fliegt irgendwann auch eine Lötlampe zu. Diese Lötlampe hat einen Datumscode auf dem Boden wie die Primuskocher: AD in einem Kreis, also 1939, wenn der gleiche Code gilt. Da der Tank kein Sicherheitsventil hat, sondern nur die Stiftsicherung, könnte dies stimmen.


    Die Ventilspindel kann ich nicht drehen. Ich habe mit WD40 und Petroleum mehrtägige Aufweichversuche gemacht und auch mit Spiritus vorgewärmt, leider ohne Erfolg.


    Die Frage ist nun, ob ich das Spindelgehäuse mit einer Gaslötlampe wärmen soll, "wärmen" so verstanden, wie es Schmiede tun, also zur Glut bringen. Der ganze Vergaserteil ist aus Bronze oder Messing, ausser der Ventilachse und dem Handrad. Ich befürchte jedoch, dass die Lötstellen am Tank (Sicherheitsstift, Füllstutzen und Pumpenstutzen) leiden könnten. Den geöffneten Tank mit Wasser zu füllen als Kühlmittel, wäre eine Idee. Den ganzen Vergaserteil zu demontieren, möchte ich vermeiden, das scheint mir ebenfalls riskant, da ich die Lampe in gebrauchsfähigen Zustand bringen möchte. Wer hat Erfahrung in solchen Fällen?


    Die Lampe hat ein interessantes Detail: Oben auf dem Brenner ist eine Mutter, die wohl dazu dient, einen Windschutz oder Ähnliches zu befestigen. Der Bolzen dazu sitzt auf einem Zapfen, der ein gleiches Gewinde hat wie die Brennerdüse. Man kann die Düse also auch oben anbringen und den Zapfen vorn. (wie Foto 5) Weiss jemand wozu dieser zweite Abgang aus der Vergaserkammer diente?


    Gruss: Teekoch

    Hallo Daniel


    Eine Brennspritschale anzubringen könnte schwierig werden, diese dann präzise zu füllen ebenfalls. Ein Ring aus Glasfaser (Spezialdocht oder Ofentürdichtungsschnur) der lose auf dem Windschutzboden liegt und den Spiritus aufsaugt würde den gleichen Zweck erfüllen. Die Flamme wird aber grösser und der Spiritus verbrennt schneller. Früher wurden solche Ringe aus Asbest, lose mit Draht umwickelt, verwendet. Glasfaser ist gesünder.


    Ich halte aber solches für überflüssig, da man ja kaum je mehr als 5 ml Spiritus braucht, ausser bei ganz grimmigen Temperaturen.


    Gruss: Teekoch

    Hallo Laterne


    Danke für den polnischen Link. Ich habe mich bemüht, die Google Übersetzung zu verstehen. Aber sie hat mir deutlich mehr Erheiterung als Information geliefert. Z.B. soll die Topfzange "Schlampe" heissen, weil sie ständig irgendwohin verschwinde!


    Zur Gebrauchsanweisung ist zu ergänzen:
    Den Brennsprit anzuzünden geht am einfachsten, indem man den Kocher vorsichtig etwas kippt und mit einem Feuerzeug durch die Löcher im Windschutz anzündet.
    Ich pumpe nur ganz wenig vor dem Vorheizen. Erst wenn die Flamme schön blau ist, pumpe ich hoch. Man vermeidet dadurch russende Flammen, wenn die Vorheizung ungenügend war.
    Der Kocher hat, wie etwa der Phoebus 625 und andere eine eingebaute Düsenreinigungsnadel. Durch Linksdrehung des Handrades wird die sehr feine Nadel durch die Düse ausgefahren. Zum Abstellen oder Reduzieren der Flamme nach rechts drehen (Uhrzeigersinn).
    Bilder:

    • Empfehlenswert ist der Betrieb des Kochers im kleineren Aluminiumbehälter, dafür ist dieser da.
    • Der grosse Behälter wird geführt durch den Windschutz, wenn er als Löschhaube auf den Kocher gestülpt wird. Flammen durch unsachgemässes Anzünden, defekte Tankdichtung, Abblasen des Überdruckventils, undichte Stopfbüchse oder Verschütteten Brennstoff können so blitzschnell und zuverlässig erstickt werden. Das Handrad wird mit dem Topfrand vorher abgezogen.
    • In natura ist die Flamme perfekt blau wie bei einem Gasbrenner.

    Gruss: Teekoch

    Hallo Daniel


    Ich besitze einen solchen Kocher und finde ihn ausserordentlich gut gelungen. Der Brennsprit zum Vorwärmen kommt natürlich in den Windschutz, nicht darunter, sonst ist die Vorheizung des Brenners verständlicherweise zu klein! Zum Erzeugen des Betriebsdruckes dient hier die Pumpe. Der Kocher fällt durch sein ungewöhnlich leises Betriebsgeräusch auf, leise wie ein Gasbrenner! Er ist dadurch sehr angenehm zum Kochen.


    Der Kocher wird mit zwei Behältern geliefert, die man als Pfannen benutzen könnte (wenn man Tee mit Benzingeschmack mag). Ich halte sie allerdings für eine Sicherheitseinrichtung. Wer sich in den Siebzigerjahren in Polen einen solch teuren Kocher leisten konnte, der leistete sich auch einen guten Kochtopf. Der flache Topf ist dafür gemacht, dass der Kocher darin stehend betrieben werden kann. Verschütteter Brennstoff würde darin gefahrlos aufgefangen. Der Aluminiumtopf leitet Abwärme sehr wirksam wirksam vom Tank weg als Schutz vor Überhitzung. Der grossere "Topf" ist eine Löschhaube. Damit kann eine durch Fehlmanipulation oder Defekt entstehende Stichflamme sekundenschnell gelöscht werden. Auch die sehr niedrige Bauweise trägt zur Sicherheit (Standfestigkeit) bei. Der fest angebaute Winschutz dient als Hitzereflektor zum Topfboden und erhöht so den Wirkungsgrad.


    Ich gehe davon aus, dass diese Kocher für eher stationären Betrieb (in der Datscha) gedacht waren, wo es auf Sicherheit ankommt und das relativ grosse Gewicht keine Rolle spielt. In der damaligen Zeit war Camping (mit selbstgenähten Zelten) in Polen durchaus populär, aber man war mit Fahrrad oder zu Fuss unterwegs, private Motorfahrzeuge gab es selten.


    Diesen Kocher würde ich (als einzigen meiner Benzinkocher) ohne grosse Bedenken auch in der Wohnung benutzen. Ich vermute, der Konstrukteur hat sich vorgenommen, einen sehr sicheren Benzinkocher zu bauen, vor dem sich auch Hausfrauen nicht fürchten. Ich finde dies ziemlich überzeugend gelöst. Kleine, röhrende Bergsteigerkocher gab es auch damals schon genug.


    Die Kochleistung: ein Liter Wasser kochte nach zwischen 10½ und sechs Minuten, je nach Druck. Ich habe übrigens die Leistung anfänglich immer unterschätzt, weil der Kocher so leise ist.


    Gruss: Teekoch

    "Ueber das Licht, welches verschiedene brennbare Körper hervorbringen, und das Verhältniß der Helligkeit, welche verschiedene Lampen nach Maaßgabe des gebrauchten Oehls gewähren."


    So betitelt Bürger J. H. Hassenfratz seine Untersuchungen während "den sechs Monaten vom Vendemiaire an bis zum Ventose des 4ten Jahres der Republik". Der Bericht erschien in Leipzig 1798 im Journal der Chemie.


    Es ist eindrücklich zu sehen, wie mühsam das Erarbeiten von gesicherten Erkenntnissen über so alltägliche Dinge wie Dochtlampen und Kerzen ist und war. Man erfährt, welche Brennstoffe damals üblich waren und für wen. Ebenso ist seine Methode beschrieben, mit der er die Lichtintensitäten vergleichbar macht. Kleine Zeitreise gewünscht, in die Jahre als in Leipzig der französische Revolutionskalender galt?


    Das Journal ist frei als PDF Faksimile von Google herunterladbar (rechts oben anklicken):
    Google Books


    Der genannte Text ist auf Seite 453 des Originals, was Seite 508 des PDF Dokumentes entspricht.


    Gruss: Teekoch

    Hallo Leuchte des Nordens


    Petroleumkocher sind eigentlich grosse Kocher und nur bedingt für Campingzwecke geeignet, weil sie zum Transport geleert (und teilweise sogar auseinandergeschraubt) werden müssen. Kleine Kocher sind heute Benzinkocher, vor allem, wenn sie für Radfahrer oder Fusswanderer (ja das gibt es noch!!) passen sollten.


    Wer ernsthaft kochen, nicht nur heisses Wasser machen will, braucht einen grösseren Benzinkocher der älteren und unkomplizierten Bauart. Er wäre mit einem Phoebus 625 sehr gut bedient. Aber für die werden heute Liebhaberpreise bezahlt, seit sie nicht mehr hergestellt werden.


    Schau dich mal um in der Bucht nach einem knallroten Benzinkocher aus Polen (ZSS). Neuware aus den 1970ern, extrem leise, gut regulierbar, mit fest angebautem Windschutz. Eine Qualität, die man heute nicht mehr findet! Für Rucksacktouristen ungeeignet (1.8 kg) aber standfest und solide. Ich habe unter anderen auch so einen und finde ihn perfekt. Wahrscheinlich wurde er im damaligen polnischen "grauen" Produktionssystem für die Nutzung in der Datscha entwickelt. Die "Töpfe" (Transportbehälter) sind weniger zum Kochen gedacht, sondern als Löschhaube im Falle eines Falles. Der sicherste Benzinkocher, den ich kenne (und ich habe 50 Jahre Erfahrung mit Benzinkochern).


    Völlig nüchtern betrachtet wären für einen Campingurlaub in Holland natürlich Gaskocher am praktischsten. Aber dann würdest du ja nicht hier fragen. Nüchternheit ist nicht alles und muss nicht immer sein!!


    Gruss: Teekoch

    Mein Pelam Leisebrenner hat irgendwo unter dem gelochten Teller ein Leck. Nach einer kurzen Betriebsdauer (2-3 Minuten) entsteht eine kleine Flamme unter dem Teller, die bald plötzlich grösser wird und dann bleibt mir nur noch übrig, den Kocher abzustellen. Auch mit 10 oder 20 facher Vergrösserung finde ich keinen Riss. Eine der vier Lötstellen (wo die U-förmigen Röhrchen eingelötet sind) fällt als besonders rauh auf. Sie hat Bläschen, in denen schwarzes Zeug (Flussmittel?) ist. Ich habe den Verdacht, das das Lot selber porös ist, vielleicht durch Überhitzung beim ungenauen Hartlöten.


    Ich habe einige Erfahrung im Hartlöten, allerdings mit Stahlteilen, wo man sich an der Glühfarbe gut über die Temperatur orientieren kann. Ich habe hier ein Ag40% Lot (630°C) und ein zweites mit weniger Silber (über 700°C).


    Wenn jemand Erfahrung mit der Reparatur in einem solchen Schadenfall hat würde ich gern Tips bekommen:

    • Wie die Lötstelle blank bekommen? Die Lötstellen sind ja schlecht zugänglich.
    • Welches Lot verwenden?
    • Ist das Flussmittel für Stahl brauchbar auf der Brennerbronze?
    • Ist es überhaupt aussichtreich die Lötstelle sanieren zu wollen?
    • In welchem Temperaturbereich werden diese Brenner in der Produktion gelötet?

    Vielen Dank für Ergänzungen.


    Gruss: Teekoch

    Die Aussage, dass Kerzen durch die Lagerung besser würden (weniger tropfen), kenne ich aus alten Haushaltsratgeber-Büchern (über 50 Jahre alte).
    Das Problem bei dieser Aussage ist ihre völlige Unbestimmtheit zum Material. Kerzen wurden aus vielen Materialien gemacht:

    • Bienenwachs (sehr teuer, von der Kirche für kultische Zwecke lange vorgeschrieben),
    • Stearin (teuer aber gut, ein Stoff aus Pflanzenölen, vor bald 200 Jahren erfunden),
    • Unschlitt (tierischer Talg, deshalb theoretisch essbar in der Hungersnot) die stinkenden Kerzen der einfachen Haushalte,
    • Paraffine (der moderne Stoff des Erdölzeitalters) waren die wichtigsten.

    Dazu kamen verschiedenste Mischungen aus diesen Materialien und verschiedene Herstellungsverfahren. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Aussage, dass Kerzen durch das Lagern besser würden stimmt. Wir wissen nur nicht, für welche Kerzen dies zutrifft und für welche nicht.


    Bienenwachs trocknet mit der Zeit aus und wird spröder. Hier könnte ich mir den Effekt gut vorstellen den Spezialwidde genannt hat. Einlegen in Salzlake war übrigens auch ein Mittel, das in alten Haushaltsbüchern empfohlen wurde, um Kerzen zu verbessern.


    Gruss: Teekoch

    Schöner Kocher!


    Die Steckbeine sollten aber mit dem Knie nach aussen montiert werden, damit sie nicht zu heiss werden. vermutlich sind sie auch noch etwas zu lang. die Brandgase neigen dann dazu durch den Kragen des Topfträgers weggelenkt zu werden, statt zum Topfboden.


    Gruss: Teekoch

    Hallo


    Ich habe grosse Mühe, mir einen Unfall vorzustellen, der diese Muldenform hinterlassen würde. Aber eine Abbildung ist natürlich schwierig zu beurteilen. Ist diese Mulde so geformt, dass eine kleine Menge Flüssigkeit darin liegen bleibt, oder ist es so, dass diese zu einem bestimmten Ort abgeleitet würde?


    Gruss: Teekoch

    @ Slyv:
    Glas war 1984 in Nicaragua absolute Mangelware, es herrschte Krieg gegen US-finanzierte Söldnerbanden und das Land war weitgehend von Importen abgeschnitten. Die Häfen waren vermint, Exporte kaum noch möglich.


    Ein Beispiel: Der im Land produzierte Rum wurde in Glasflaschen (vermutlich 7dl) verkauft. Wer fünf leere und noch brauchbare Rumflaschen in die Verkaufsstelle zurückbrachte, bekam dafür eine volle Flasche Rum gratis. Habe ich selber einmal gemacht, weil ich es anfangs für einen Scherz hielt, als man mir das sagte. Beschädigte Flaschen aller Art wurden auf halber Höhe abgesägt (ich weiss nicht genau wie) und die unteren Hälften waren dann als Trinkglas überall in Gebrauch, auch in Restaurants.


    @ Andreas Finke:
    Ein solches Foto würde mich wirklich sehr interessieren! Machst du noch ein Bild vom Schaufenster, damit man etwas einen Eindruck vom Drumherum bekommt?


    Gruss: Teekoch

    Diese Lampe habe ich 1984 auf einem Markt in Nicaragua gekauft. Es war damals die Standardlampe des ärmeren Drittels der Bevölkerung. Die gleichen Lampen gab es auch in Costa Rica und wohl auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent.


    Der Tank ist nicht etwa aus einer Konserverdose angefertigt, sondern aus eigens zugeschnittenen Weissblechteilen zusammengesetzt. Das Blech könnte aus gebrauchten Ölkanistern gewonnen sein, ich vermute aber eher, dass es neues Blech war, denn auf den Märkten glänzten die neuen Lampen noch recht schön.


    Bemerkenswert ist der Flansch am Dochthalter. Die runde Blechscheibe wurde teilweise umgebördelt, so dass ein gut greifbarer, welliger Rand entstand. Dass die ganze Lampe vollständig manuell angefertigt ist, erkennt man an vielen kleinen Unterschieden und daran, dass die Lötstellen mit relativ viel Lot ausgeführt sind. Der Tank hat einen Durchmesser von 65 mm und fasst etwa 175 ml Brennstoff.


    Betrieben wurden die Lampen meistens mit Dieseltreibstoff, soweit ich verstanden habe. Petrol war hier zu teuer. Dies gab eine stark blakende, russende und stinkende Flamme mit wenig Lichtausbeute. Da die Flamme offen war, flackerte sie auch stark. Lesen konnte man damit nicht.


    Die Tage sind kurz in den Tropen. Man steht in der Nacht um fünf oder früher auf, um bei Tagesanbruch an der Arbeit zu sein, bevor die Hitze zu gross wird. Abends um sechs ist es bereits wieder Nacht. Lampen sind deshalb sehr wichtig. Petrollampen mit Glaszylinder waren unerschwinglich für die arme Bevölkerungsschicht. Ich hoffe es seien inzwischen mehr geworden, die sich wenigstens Petrollampen leisten können.


    Gruss: Teekoch

    Hallo Udo Austermann


    Ich habe mit der Laterne dieses Jahr ein paar Tests gemacht. Als erstes versuchte ich Stearinkerzen Durchmesser 23 mm vom nordischen Möbelhaus zu verwenden, natürlich entsprechend gekürzt und in einem eigens dafür gebastelten Halterbecher. Bei mehreren Versuchen war das Resultat immer das gleiche und es hat mich auch sehr überrascht:


    Auf der der Rückwand zugewandten Seite der Kerze bildete sich eine Rinne in der Kerze, durch die das flüssige Stearin einfach wegfloss. Der Hohlspiegel ist zwar nur wenig wirksam, war das Licht anbelangt, da er aus einfachem Weissblech besteht, das nach kurzer Zeit seinen Glanz verliert. Er reflektiert und konzentriert aber die Wärmestrahlung der Kerze sehr wirksam, was diese hinten auf schmaler Breite zum Schmelzen bringt!


    Ich glaube, dass 16mm Kerzendurchmesser das Maximum ist für diese Laterne. Je kleiner eine Laterne, umso grösser wird auch der Hitzestau im Gehäuse. Paraffinkerzen, wie sie heute meist nur noch verkauft werden, sind kaum brauchbar, weil sie zu schnell schmelzen und tropfen. Teelichter oder ähnliche haben den Nachteil, dass der Becher das Licht nach unten abdeckt. Licht nach unten liefern nur Kerzen, die schmal und hoch sind.


    Stearinkerzen sind in der Schweiz kaum noch zu finden, ausser vielleicht unter den teuersten Christbaumkerzen. Deshalb habe ich mir von den Möbelhauskerzen gleich einen Vorrat angelegt.


    Ja, es gab eine fast genau gleiche, aber grössere Armeelaterne (Bilder irgendwo im Forum vorhanden) und ich kann mir gut vorstellen, dass die Armee diese aus Sicherheitsgründen abgelöst hat durch Laternen mit geschlossenem Boden.


    Natürlich ist es seit der Elektrifizierung so, dass die Leute das Wissen um den sicheren Umgang mit Feuer mehr und mehr verloren haben. Bestenfalls können sie noch einen Holzkohlengrill anzünden, aber selbst dabei gibt es jährlich Schwerverletzte (Brennspiritus in die Hitze geleert ist die Hauptursache).


    Früher wusste auch der Dorfdepp, dass es oberhalb der Lampe heiss wird und unterhalb von Kerzen nur feuerfestes Material sein darf. Wenn man bedenkt, dass bis vor 150 Jahren in jeder Kleinstadt jeden Abend Tausende (nämlich Alle, und nicht wenige davon im Vollrausch) mit einer Kerze, einem Talglicht, einem Kienspan oder noch primitiveren Lichtern zu Bett gingen, oder in den Stall oder aufs Plumpsklo, so wundert man sich, dass die Städte oder Höfe nicht ständig in Flammen standen. Einer mittelalterlichen Stadt, eng, aus Holz gebaut, bevölkert mit Leuten aus der Jetztzeit, würde ich eine Überlebenszeit von bestenfalls drei Monaten einräumen. Unzählige mittelalterliche Stadtkerne standen aber bis zu den Bombennächten des 2. Weltkriegs. Fortschritt geht leider auch umgekehrt.


    Gruss: Teekoch

    Diese zivile Laterne habe ich vor fast 40 Jahren in einem Geschäft für Bergsteigerausrüstung gekauft. Ich habe sie einige Male auf Fahrradreisen benutzt. Jetzt ist sie nur noch Sammlungsstück, an dem einige Erinnerungen haften. Gegen die LED Taschenlampen hat sowas keine Chance mehr. Das gelbe Etui mit Klettverschluss für Laterne, Kerzenvorrat, Aufhängehaken und 1 Zündholzbriefchen war Eigenbau. Die Laterne war damals sehr teuer, obwohl sie nur aus Weissblech ist, nicht aus rostfreiem Stahl wie die Armeelaterne, die ich zum Grössenvergleich auf Bild 1 zeige.


    An die Schwierigkeit, in den Tropen im Fahrradgepäck die Kerzen einigermassen gerade zu behalten oder wieder gerade zu formen erinnere ich mich noch gut. Aber auch bei kühler Witterung in den Alpen gab es Probleme. Die Haltefeder würgte die Kerze innert einer halben Stunde glatt entzwei. Abhilfe schafften Röhrchen aus Bierdosenblech, zwei Lagen dick, mit Araldit verklebt und mit Klebband umwickelt. (Bild 3 + 4) Diese lassen sich gut festklemmen und die Kerze kann darin nach oben nachgeschoben werden, so dass sie immer in mittlerer Höhe brennt.


    Die Laterne hat kein Türchen. Die Kerze wird brennend von unten eingeschoben und festgeklemmt. Der Hohlspiegel auf der Rückwand kann in der Höhe verschoben werden. (Bild 5) Die Laterne wird vorzugsweise hängend verwendet.


    Als Kerzen waren teure Christbaumkerzen mit Durchmesser 12 oder 16 mm geeignet, die einen höheren Stearingehalt haben und deshalb nicht so leicht tropfen. Brenndauer der dickeren ist gut 2 Stunden.


    Ein Laternchen, das klein und mir doch sehr nützlich war in einigen schwierigen Situationen. Darum halte ich es in Ehren.


    Gruss: Teekoch


    Nachtrag:
    Eine solche Laterne wurde damals ganz ohne Gebrauchsanweisung (Kerzen nicht essen! Nicht auf Laterne sitzen! Feuer ist heiss! Laterne auch!) oder Warnungen (Am Schluss fällt der brennende Kerzenstummel heraus!) verkauft.


    Ja das waren noch Zeiten.

    Hallo


    Zum Halbieren der Möbelhaus Kerzen verwende ich ein Sägeblatt mit realtiv feiner Zähnung, das ich im Schraubstock mit den Zähnen nach oben einspanne. Die Sägebewegung mache ich dann mit der Kerze. Das ist viel einfacher als mit motorisch angetriebenen Sägen und es gibt keine wegfliegenden Sägespäne. Die Sägefläche kann man über einer Flamme glattschmelzen.


    Den Docht lege ich anschliessend mit einem Messer ein paar Millimeter frei. Das reicht zum Anzünden. Die halbierten Kerzen sind etwas kürzer als die Armeekerzen, aber dies ist wegen der grösseren Flamme auch ganz gut so.


    Gruss: Teekoch