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Aber in der Tat haben offensichtlich verschiedene Glühsocken verschiedene Lichtfarben.
Ja, Andreas, das ist ja auch logisch:
Die Farbtemperatur hängt 1:1 ab vom
- verwendeten Leuchtsalz, dieses wird ja durch die zugeführte Energie angeregt und setzt diese in sichtbares Licht um - hier schlagen die jeweiligen Aktivierungszustände der angeregten Atome durch...
- dem Gewebe, das ja als Aschegerüst darunter liegt und immer fröhlich mit "Spurenelemente" absondert beim Leuchten...
- dem "Kleber" bzw. dem Lösungsmittel oder der Trägersubstanz, mit der das Leuchtsalz auf das Gewebe aufgebracht wurde (Begründung wie vor)...
und last but not least
- der durch die Energiequelle (Gasflamme, Petroleumgasflamme, Benzin- bzw. Spiritusflamme oder bei Aladdin Petroleumflamme am Docht) gelieferten Aktivierungsenergie, frei nach dem Motto "Je Energie, desto heißer und je heißer desto weisser"
Wer jetzt sagt, dass Petroleum - wie alle flüssigen Brennstoffe - erst den Aggregatzustand "Gasförmig" erreichen muss, um verbrennen zu können, dem Antworte ich: "Ja stimmt!"
Aber es macht schon einen Unterschied, ob ich den Brennstoff durch eine Vergaserwendel erwärme, mit Druck zerstäube und im optimalen Brennstoff/Luftverhältnis verbrenne, oder ob ich ihn langsam durch einen Docht zuführe und mit der Flamme direkt erwärme, wobei dann noch die Luft zugeführt wird. Dies verbraucht einfach mehr Wärmeenergie aus der Verbrennung um den Aggregatzustand zu wechseln. All das drückt sich in der leuchtenden Flamme aus, die wir ja als gemütliches Licht schätzen.
Der druckvergaste Brennstoff mit optimaler Luftzumischung verbrennt dementsprechend mit blauer fast nicht leuchtender Flamme bei höherer Temperatur. Das schafft als Dochtbrenner sonst wohl nur die Aladdin in vergleichbarer Qualität (zumindest bei den aktuell produzierten Lampen). Damit erklärt sich auch die höhere "Lichtausbeute" bei unterschiedlichen Verbräuchen. Diese ist nicht nur aus dem Energiegehalt sondern auch aus der "Verbrennungsqualität" herzuleiten...
Nicht umsonst haben die Altvorderen so einen Aufwand mit unterschiedlichen Luftwegen, Brandscheiben, Zylindern etc. betrieben.
Es bleibt noch anzumerken, dass das menschliche Auge nur eingeschränkt geeignet ist, Lichtstärken zu vergleichen. Hier schlagen auch die Farbtemperaturen mit durch, sowie die Tatsache, dass die Auswertung der "Messung" ja im Gehirn stattfindet. Und dort werden alle Sinneseindrücke mit Erfahrungswerten gewichtet. Und diese sind zum Teil noch von Erwartungen überlagert. Will sagen:
Wenn schon messen, dann mit einem Versuchsaufbau unter gleichen Bedingungen und mit einem Messgerät. Sonst bleibt es ein persönlicher Eindruck. Aber dafür sind wir Menschen und keine Maschinen - und das ist gut so!
Christian