Hallo Rainer,
das Meiste von dem was du nach deiner verkorksten Nachtschicht aufgeschrieben hast hat
Hand und Fuß, vor allem in der zweiten Hälfte, aber im ersten Absatz reizt mich doch Einiges zu entschiedenem Widerspruch.
Ein blanker Stahltank sollte auf jeden Falle grundiert werden!!! Wer weiß ob die Lampe in den nächsten 50 Jahren Jahren bei mehreren Folgebesitzern immer im Trockenen steht, schon ein "klammer"Schuppen kann auf die Dauer tödlich sein und dann hat sie mit "zweimal Baumarkt drüber feddich" verdammt schlechte Karten - Stichwort "Unterrostung". Eine Mewa ist Kulturgut und die restauriert man entweder vernünftig oder lässt sie im Originalzustand und ölt sie nur ein, sag ich jetzt einfach mal so.
Zur Pinsellackierung: Bis in die 20er Jahre wurden ganze Autos Pinsellackiert, da sah man keinen Pinselstrich.
Es kommt hier auf pigmentstarken, gut verlaufenden und passend verdünnten Autolack (ganz bestimmt nicht aus dem Baumarkt), einen guten Pinsel und Übung und Geduld beim Handlackierer an.
Eine mit Grundierung und zwei Deckschichten pinsellackierter Mewatank ist von Außen bestimmt fit für die nächsten 50 Jahre.
alex, ich würde es durchaus mit einer Bob Pinselgrundierung probieren. Du kannst ja die Dose mit in das Farbengeschäft nehmen in dem du dir den Lack für die Deckschichten mischen lässt und fragen ob sie sich verträgt.
Nachdem du den Tank pinselgrundiert (oder auch sprühgrundiert...) hast und am Besten zwei Tage im Heizungskeller hast trocknen lassen kannst du so eben mit 800er Schleifpapier drübergehen um damit noch den einen oder anderen Fussel zu rasieren. Auch einen einzelnen Läufer kannst du dann noch bearbeiten.
Die Deckschicht kannst du auch pinsellackieren, ich will aber meinen Widerspruch nicht auf die Spitze treiben: einfacher ist Sprühlackiern mit gutem (Auto) Sprühlack.
Ich fange erst mal mit dem Boden an und lass den dann trocknen. Manche machen auch in einer Rutsche, dafür müsste man den Tank aber aufhängen.
Beim Sprühen in zwei Gängen vorgehen: Zuerst um alle Ecken und Kanten rum und insgesamt eine Schicht aufbringen die so gerade deckt aber noch nicht glänzen muss.
Dann Sprühdose aus der Hand legen (!) und eine Zigarette rauchen/Espresso trinken oder einmal um den Block laufen.
Danach die zweite Schicht bis zum Hochglanz aufbringen. Die Kunst ist es hier im richtigen Moment aufzuhören...
Ich habe die Erfahrung gemacht eine Lackoberfläche, auch wenn man beim Lackiervorgang meint sie sei
nicht perfekt geworden, erst mal einige Tage richtig durchtrocken zu lassen. Manchmal ist dann der Läuferansatz den man beim Lackieren noch erahnen konnte eingetrocknet und nicht mehr wiederzufinden.
Manches was einem beim Lackiervorgang noch gestört hat und einem sogar eine schlechte Nacht bereitet stört einem 8 Tage später nicht mehr...
...eine Mewa ist aber kein Autokotflügel, einen kleinen Läufer kann man u.U. tolerieren, manches trocknet im Betrieb bei warmen Tank weg.Notfalls kann man den durchgehärteten Lack dann nochmal anschleifen und mit einer weiteren Deckschicht versehen.
Mit Geduld und etwas Glück klappt es aber bestimmt auf Anhieb!
Zum Farbton: nach meiner Ansicht nach unbedingt Originalität anstreben (Stichwort Kulturgut)!!
Bei einer flotten Forensuche ist mir RAL 6010 (grasgrün) oder 6017 (maigrün) aufgefallen, Peer Kaiser oder Max Pedro wissen es aber bestimmt ganz genau!
Eine Ersatzteilquelle für die BAT/MEWA/HASAGs könnte ich dir bei Bedarf per PN schicken.
Grüße
Edit: irgendwie habe ich in diesem mal wieder reichlich langgewordenen Text einige Format und Zeilenumbruchprobleme, sorry. Ich lass das jetzt einfach so.