Theorie Mischrohrglühen?

  • Hallo zusammen


    Das unsägliche Phänomen des glühenden Mischrohres ist ja immer noch nicht abschliessend geklärt.


    Ich habe die Beobachtung gemacht, dass ein "zu kleiner" Glühstrumpf unter Umständen auch einen Einfluss haben kann.
    Selbstverständlich nicht wissenschaftlich erwiesen ........., aber schon festgestellt.
    Denn bei einer sehr launischen 150er die einfach nicht leuchten wollte habe ich aus Ratlosigkeit einen relativ grossen 150er Strumpf eingebaut, und siehe da, ohne eine Veränderung war das Mischrohr glühen weg.


    Gut über die anderen Probleme eines grösseren Glühstrumpfes in einer 150er sprchen wir jetzt nicht.


    Was meint Ihr zu meiner Beobachtung?


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Hallo Ernst,


    ein großer Glühstrumpf hat natürlich auch ein geringeren Widerstand somit wird die Strömungsgeschwindigkeit auch etwas höher sein und dadurch wird ein zurückschlagen der Flamme auch vermieden.
    Die Flammengeschwindigkeit sollte immer zur Strömungsgeschwindigkeit passen um ein abheben der Flamme oder zurückschlagen dieser zu vermeiden!
    Von daher beurteile ich deine Beobachtung als schlüssig und auch einleuchtend :done:


    Gruß Jörn Z.

    Es werde Licht! Und es ward Licht. (Buch Genesis 1,3)

    Einmal editiert, zuletzt von Jörn Z. ()

  • Hallo Gemeinde!


    Zu diesem Thema will ich versuchen, ein bißchen was von meiner Erfahrung im Gasturbinenbau beizutragen:


    1. Eine Flammenfront kann ich maximal mit 30 m/s ausbreiten. d.h. wenn die Strömungsgeschwindigkeit im Mischrohr >30 m/s ist, wird es dort nicht brennen, das das zündbare Gemisch schneller unterwegs ist, als sich die Flammenfront gegen die Strömungsrichtung ausbreiten kann.


    2. Bei Gasturbinen mit Hakenröhrchen als Vergaser (Ringbrennkammer mit Hakenröhrchen) tritt das Phänomen des Flammenrückschlages hin und wieder mal auf. Ursächlich sind zumeinst Verarbeitungsungenauigkeiten im Hakenröhrchen, die Turbulenzen in der sonst laminaren Strömung im Rohr verursachen, damit die mittlere Strömungsgeschwindigkeit herabsetzen und einen Rücklauf der Flammen in das Röhrchen (dort fließt bereits ein zündfähiges Gemisch) begünstigen.


    3. Auch Auslegungsfehler der gesamten Konstruktion kann einen Rücklauf der Flammen verursachen -> Strömungsgeschwindigkeit im Röhrchen.


    4. Abhilfe schafft in der Regel nur eine Heraufsetzung der Strömungsgeschwindigkeit konstruktiv oder Verbesserung der laminaren Strömung durch Prüfung der Röhrchen auf Kanten, Grate ect. die allsamt beseitigt werden müssen, um die Turbuenzbildung zu vermeiden.


    5. Im Bereich der Lampen ist zu überlegen, ob eine "Kupfersperre" eingebaut werden kann, da ein Kupfergeflecht aufgrund des hohen Wärme-Absorbtionsgrades keine Flammenfront "durchlässt".


    Ich habe im Moment keine Ahnung, ob sich sowas konstruktiv in ein Mischrohr einer 500CP einbauen lässt, aber ich werde das mal, wenn ich Zeit habe, versuchen. Hier bietet sich der Einbau eines "kupferen Kreuzes" in das Ende des Mischrohres an. Mal sehen.


    LG
    Simon

    Tätigkeitsfeld: Wasser- und Gasturbinen und jetzt auch etwas Lampentechnik! Thermodynamik ist aber auch super interessant!
    Mein Bestand: Px500HK, Aladdin 23; Px826; FH 75, 276; Barthel 0375;
    Unser Forum: http://www.microhydropower-forum.com