Weichenlaterne für Militäreisenbahnen

  • Hallo Rüdiger,


    es handelt sich um eine Weichenlaterne für Militäreisenbahnen. Das waren kleine Feldbahnen mit 600 mm Spurweite. An den Feldbahnweichen ist das passende Gegenstück zum Aufstecken der Laterne.


    Es gibt eine Aufnahme für eine Blechblende in welcher eine Pfeilkontur ausgespart war. Dieser Pfeil zeigte dann wahlweise schräg nach links oben oder schräg nach rechts oben , je nach dem wie die Blende eingesetzt wurde.


    Im Gegensatz zu normalen Weichenlaternen wurden diese Weichenlaternen nur bei Dunkelheit aufgesetzt und tagsüber abgenommen.


    VG Thomas

  • Hallo Thomas!


    Besten Dank für die Info! Das macht auch wirklich Sinn - mit dem Schwachen 5-Linigen Lämpchen ist das Teil ja nur zum "Gesehen-werden" zu gebrauchen. Vermutlich waren dann auch Milchglasscheiben drin?


    Dann kann man ja auch das Ganze umbenennen in Weichenlaterne Militäreisenbahn/Feldbahn? Ist sowas evtl. auch bei zivilen Feldbahnen verwendet worden?


    Was mich aber immernoch beschäftigt ist der Brenner: bisher habe ich nichts mit einem Gewinde mit 21,4 mm Durchmesser gefunden - die Steigung ist etwa 1 mm (aber leider nicht genau - da passt nichts aus der metrischen Gewindelehre mit Standardflankenwinkel - die Whitworth-Lehre muss ich erst noch finden in meinem Kruscht). Bisher habe ich auch nur wenig Flachbrenner aber die haben sämtlich gröbere Gewinde. :( Dem originalen Brenner fehlt die Galerie (aktuelles Bildchen wird nachgeliefert). Falls jemand so einen Brenner hat wäre ich zumindest an Fotos interessiert um das funktionell nachzubauen (inclusive eventuellem Luftleitblech). Noch schöner wäre natürlich ein baugleicher Brenner...


    Gruß Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    freue mich, wenn ich etwas Licht ins Dunkel bringen konnte. Diese Feldbahnweichenlaternen habe ich bisher ausnahmslos nur mit Klarglas verglast gesehen. Milchglas gab es bei allen anderen Weichenlaternen mit entsprechend höherer Leuchtstärke.


    Es ist etwas widersprüchlich - ein Bekannter hat eine Feldbahnanlage und die einzige Weiche, auf die eine solche Feldbahnweichenlaterne aufgesteckt werden kann, ist eine Weiche von einer Militärfeldbahn. Bei den anderen Weichen wurde auf das Anzeigen der Stellung bei Dunkelheit verzichtet.


    Dennoch scheinen diese Laternen auch noch lange nach dem ersten Weltkrieg bis geschätzt etwa 1950 hergestellt worden zu sein, also auch auf herkömmlichen Feldbahnen und Grubenbahnen eingesetzt worden zu sein.


    Es gehört auf jeden Fall ein Freibrenner wie bei der mittleren Laterne auf den Tank.


    20211023_201852w5kzl.jpg


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ganz rechts unter der Nr. 915 ist ja praktisch meine Militär- bzw. Feldbahnweichenlaterne abgebildet. ☺


    Der Freibrenner verlangt aber noch nach der richtigen Luftführung - das stellt mich erstmal vor neue Probleme weil ich nicht genau weiß wie die gestaltet sein muss. Trotzdem kann man's so erstmal probebrennen. Allerdings erklärt der Freibrenner die riesigen Mengen Ruß die ich aus der Laterne geholt habe.


    Was ist das für ein schöner Katalog aus dem die Abbildungen stammen?


    Viele Grüße Rüdiger

  • Hier noch ein Nachtrag zum Brenner:



    Leider war der Tank mitsamt Brenner mal abgestürzt - vermutlich daher fehlen Teile der Brenners. Hat jemand evtl. eine Abbildung eines solchen Freibrenners die mehr Details bietet als das schöne gezeichnete Katalogblatt?



    Das Gewinde ist sehr sauber geschnitten - das spricht in meinen Augen eher für eine ältere Fertigung. Hier ist das DTR evtl. etwas besser erkennbar:



    Hier erkennt man lediglich dass eine flammformende Luftführung vorhanden ist die in einen durchbrochenen kegelförmigen Teil oberhalb des DTR eingesetzt ist.



    Die Luftlöcher scheinen rund gewesen zu sein...


    Welche Art von Griff könnte die umsteckbare Pfeilscheibe gehabt haben?



    Gruß Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    die Katalogabbildungen stammen von der Osnabrücker Metallwaren AG (OSMAG). Dort hat der Brenner tatsächlich runde Löcher:

    20211024_113829hkkgk.jpg

    Ich habe in einer alten preußischen Stocklaterne einen Freibrenner mit geschlitzten Löchern. Wenn man genau hinschaut ist die Kappe tatsächlich aus Kupfer:

    20211024_114953zikfn.jpg


    Viele Grüße

    Thomas

  • d5506fahrer

    Hat den Titel des Themas von „Handlaterne mit 5-linigem Brenner - Feuerwehrlaterne???“ zu „Weichenlaterne für Militäreisenbahnen“ geändert.
  • Hallo mal wieder!


    Inzwischen leuchtet die Laterne - zuerst mal "gepimpt" und weitgehend geruchfrei mit Zugzylinder weil der Brenner das passende Gewinde hat:



    Die Reste des originalen Brenners rußen extrem und für den Freibrenner rechts im Bild muß ich einen Adapterring bauen - mit extrem dünner Wandstärke. Also erstmal der bequeme Weg mit einem anderen Flachbrenner:



    Hier "Geradeausfahrt" und folgend der Bogen:



    Das wendbare Einsteckblech für den Abzweig entsteht gerade erst.


    Leider fehlt eine Weiche...


    Viele Grüße

    Rüdiger